• hallo Ihr Lieben,


    irgendjemand Ahnung, ob man im Survivalfall bei erlegten Wildschweinen eine Trichinenüberprüfung machen kann?
    Das beschäftigt mich wirklich...natürlich kann man jetzt sagen, im Survivalfall ist das egal, aber wenn es Möglichkeiten gibt......


    Wildschweine gibt es mittlerweile fast überall....


    Bin auf Eure Meinungen gespannt
    Danke


    Reineke

  • Nein, Draußen kannst Du Trichinen nicht mit primitiven Mitteln untersuchen.
    Vielleicht hilft Dir mein Video zu diesem Thema weiter...


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  • Früher wurde empfohlen Schweinefleisch und Huhn ganz durch zu garen, das galt natürlich auch für Hunde, Katzen, Igel und alle anderen Fleischfressenden Tiere. Ich glaube bis dieser Bear Grills kam mit seinen unsinnigen Serien war das auch noch bei jedem Präsent.


    Liebe Grüsse
    draussen

  • [..]im Survivalfall ist das egal,[..]
    gerade DANN sollte es erst recht nicht egal sein. Wenn du so interessiert fragst, wirst du dich auch schon mit dem Fall einer Infektion beschäftigt haben. Alle die, die dies noch nicht getahn haben, lege ich es mal nahe, denn das ist echt unlustig, egal ob man es überlebt oder nicht).


    Das mit dem gründlichen Durchgaren ist auch meine Info, auch wenn mir noch niemand beantworten konnte, ob das eine wirklich sichere Methode ist, da ja die Kalkhülle der Eingekappselten schon ganz schön resistent ist.

    "Die Natur kümmert sich nicht um die Menschen, welche sich nicht für sie interessieren. Aber denjenigen die es tun, denen gibt sie alles, was diese brauchen." Sylvain Tesson: In den Wäldern Sibiriens

  • Trichinen sollen aber schon ab Temperaturen über 70° C das Zeitliche segnen. Das heißt, Fleisch dünn schneiden und gut durchgaren.
    Warum wohl braten die Buschmänner oder Aboriginals, ihr Fleisch bis es ein Brikett ist? Warum wird Schwein auf Samoa im Erdofen gemacht,
    wo es stundenlang hohen Temperaturen ausgesetzt ist? Bestimmt nicht, weils nur Tradition ist.


    MfG Bushdoc

    Auch dieses Jahr bietet Bushdoc´s School of advanced Survival and Bushcraft wieder folgende Kurse an:
    -Bushcraft ohne Busch
    -Survival ohne zu überleben


  • Das mit dem gründlichen Durchgaren ist auch meine Info, auch wenn mir noch niemand beantworten konnte, ob das eine wirklich sichere Methode ist, da ja die Kalkhülle der Eingekappselten schon ganz schön resistent ist.

    Die Methode ist sicher sonst wären wir wahrscheinlich nicht auf der Welt. ;)


    So Simpel ist es natürlich nicht. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass man etwas "einfängt" war früher um ein Vielfaches grösser als Heute. Main Bruder machte vor 45 Jahren bei den Bauern Hausmetzgete. Das heisst er ging zu den Bauern und schlachtete und verwurstete die Schweine direkt beim Bauern. Manchmal auch alte Hunde. Da gab es keinen Fleischbeschauer, von den vielen Hausmetzgeten die er gemacht hatte wurde nie jemand krank.


    Ich denke das Leben ist nicht so heimtückisch und gefährlich wie es uns von den Medien dargestellt wird.


    Liebe Grüsse
    draussen

  • danke für die vielen Posts....ich bin Jäger und mir der Gefahr durch Trichinen durchaus bewusst...
    das mit dem Durchgaren leuchtet ein...
    wenn Trichinen durch die Säure des Organismus aktiviert werden, gibt es dann keine Möglichkeit das mit einfachen Mitteln herauszufinden?

  • Wenn ich so taeglich im Fernsehen sehe und den Zeitungen lese ueber die angeblichen Lebensmittel verseuchungen und Vieren, meistens ueber Fleisch, kommt in mir immer der Gedanke hoch das die Vegetarier wider mal auf einer Angstmache Kampanie sind.


    Tatsache ist das nicht alles so heiss gegessen wird wie man es kocht, und damit bin ich beim Thema.


    Trichinen ist viel Gerschrei und wenig dahinter. Ich esse Schweine und Baerenfleisch das auch manchmal Trichinen hat (Baeren sind verwant mit Schweinen). Beide Fleischarten gut Durchkochen/braten und man kann sie ohne Angst geniessen. Trichinen sterben ab bei einer Kochtemperatur von 55 - 60 Grad Celcius von einer halben Stunde Kochdauer. Trichinen koennen auch getoeted weden indem man das Fleisch fuer eine Woche eingefriert oder man kann es auch Poekeln was Trichinen sofort kaput macht wenn die Slazlacke das Fleisch voll eingeommen hat. Also alles halb so wild und wie bereits erwaehnt an anderer Stelle, der Mensch hat sich ueber Jahrtausende Sau gut gehalten und hat immer Fleisch gegesessen.


    So nun ruft meine Frau das mein Steak gebraten ist un d ich soll es essen kommen solange es noch zappelt im Teller. :lol

    Wenn Du nicht für Deine Freiheit kämpfen willst, hast Du auch keine verdient.
    Folge nicht den Spuren Anderer, gehe Deinen eigenen Weg und hinterlasse Deine Spuren.

    Einmal editiert, zuletzt von Huntwriter ()

  • Hallo ihr lieben, jetzt habe ich mich doch mal angemeldet, weil hier doch die ein oder andere sehr gefährliche Fehlinformation kursiert.
    Seit mir nicht böse, aber in diesem Faden steht viel gefährlicher Unsinn.


    Ersteinmal sind meines Wissens nach noch nie bei Wildgeflügel Trichinen nachgewiesen worden. Hier gibt es oft Sarkosporidiose, Salmonella und dergleichen, aber keine Trichnella.
    Als Lebensmittel zugelassene Alles-/Fleischfresser sind in Deutschland trichinenbeschaupflichtig. Das sind Nutria (hier wird eine Trichineninfektion durch gefressenen Kot vermutet, ist jedoch noch nicht verifiziert), Dachs und Schwein.
    Alles nicht als Lebensmittel zugelassene Allesgefresse (Nagetiere, Igel, Fuchs, Hund, Katze) können auch infiziert sein, hier ist eine Trichinenbeschau aber nicht angezeigt, da diese Tiere nicht als Lebensmittel zugelassen sind.
    Trichinen sind recht Hitzeempfindlich, werden jedoch durch Einfrieren nicht zuverlässig getötet. Hier verwechselt jemand Anisakidosis mit Trichinelose (beides "Spulwürmer"). Anisakis kann durch Einfrieren getötet werden. Trichinen nicht!
    Trichinenbehandlung ist möglich, aber nicht immer erfolgversprechend aufgrund der Einkapselung. Außerdem ist es mit sehr starken Komplikationen zu rechnen, i.a.R etwa mit Anaphylaxie.
    Trichinen sind mit bloßem Auge nicht sichtbar. Um einen Sicheren Nachweis zu machen, wird eine enzymatische Lyse der Zwerchfellpfeiler oder des Vorderlaufmuskels gemacht. Ein Dünnschnitt- oder Quetschpräparat ist nicht ausreichend!
    Wer das in einem WC-Szenario wirklich können will (muss kein WC sein, ich handhabe das so, wenn ich im Ausland keine Trichinenbeschaumöglichkeit habe), besorgt sich Pepsin, einen Joghurtbereiter, Zentrifuge und Mikroskop. Das Gewebe wird enzymatisch aufgelöst, durch ein Sieb gegeben, gewaschen und abzentrifugiert (pH-und Einwirkzeit unbedingt beachten, sonst gibt es ggf. falsch negativen Befund!) Das Zentrifugat enthält die Larven.
    Dass Schweine (Paarhufer) mit Bären (Carniden) irgendwie näher verwandt sind, ist ausgemachter Blödsinn. Ehnlich verwandt sind mit Fledermäusen. Beide Tiere fressen allerdings (auch) Fleisch und sind deshalb potentielle Trichinenträger.



    Übrigens sind in "zivilisierten Ländern" größtenteils die Trichinenfälle im (Nord)Amerikanischen Raum konzentriert (mit ausreichend vielen Todesfällen). Weil es dort genau so gehandhabt wird, wie es wohl auch "Huntwriter" macht. Auch die Aussagen zu Pökeln sind so nicht richtig.


    @Alle: Bitte achtet darauf, was in Fäden mit Gesundheitsthemen so von sich gegeben wird und lasst Aussagen nicht unkommentiert stehen sondern lest administrativ mal drüber und sprecht im Zweifel ein Machtwort, wenn es zu hahnebüchen wird.


    P.S.: Ja, unsere Vorfahren haben trichinöses Fleisch gegessen - völlig Problemlos haben sie trotzdem oft sogar das damalige Höchstalter von 25 Lebensjahren erreicht, zu dem sie dann meist unter Qualen gestorben sind.


    Huntwriter: Sorry, sei mir nicht böse: Aber als Jäger sollte man nicht so einen hahnebüchenen Bullshit verzapfen (Wo jagst Du? Das hört sich alles nicht so wirklich nach mitteleuropäischer Kundigkeit i.e. hier abgelegtem Jagdschein an). Durch solche Aussagen wie von dir wird unsere Zunft eher geschädigt als durch Vegetarier.

  • Achtung Ironie:
    Was wirklich!?! Schweine sind mit Bären wirklich nicht verwandt!?
    Das hätte ich ja niemals gedacht!
    Ironie aus:


    Merke, selbst völlig abwegige Scherze sind mit Leuchtfarben und Signalraketen deutlich zu kennzeichnen.


    Inhalt:
    Pökeln und Einfrieren genügt nicht, aus oben genannten Gründen.
    Bei der Fleischbeschau bei Hausschlachtungen habe ich noch keine Zentrifuge oder gar einen Joghurtbereiter in Aktion gesehen.... ein Klasse 3 Labor allerdings auch nicht...


    Gruss


    P.s.: Herzlich Willkommen übrigens.... Den Schlaubi Schlumpf hättest du übrigens zuhause lassen können, wir hätten deinem Hinweis auch so geglaubt, bzw. deine Aussagen im Zweifelsfall abgeklärt.

  • Danke Jens für diese schöne und ausführliche Antwort, dass hat (wahrscheinlich nicht nur mir) viel Schreibarbeit erspart.

    "Die Natur kümmert sich nicht um die Menschen, welche sich nicht für sie interessieren. Aber denjenigen die es tun, denen gibt sie alles, was diese brauchen." Sylvain Tesson: In den Wäldern Sibiriens

  • Hallo Supi, Schlaubi daheimlassen kann ich nicht ;).
    Und in Fachaussagen, die gesundheitlich relevant sind, ist m.E. Ironie oder Satire deplaziert, wenn es zu gefährlichen Missverständnissen können kann.
    Übrigens glaube ich ziemlich sicher rauslesen zu können (vor allem bei dem restlichen Inhalt des Postings), dass es HW durchaus ernst meint.


    Was ein Klasse 3 Labor ist, weiß ich nicht. Vielleicht meinst Du S3 Labor.
    Die Frage war, wie in einem WC-Fall Trichinenuntersuchung gemacht werden kann und das geht mit den oben genannten Werkzeugen relativ einfach. Übrigens muss bei jeder Hausschlachtung von Schweinen Trichinenuntersuchung gemacht werden. Und zwar vom Vet in einem Labor. "Fleischbeschau" hat damit überhaupt nichts zu tun.

    Jens

  • Hallo Zausel, da hat Wikipedia wohl bei mir abgeschrieben ;)

    Hmmmm. :confused
    Ich halte es wie die meisten, entweder einfrieren oder durchbraten. ab 65 grad oder einfrieren bis 20 Tage. Dann sind die platt


    Das ist ein guter Artikel. Und die werden mehr Ahnung haben als wir mit unserem "ach so gefährlichem Halbwissen"


    http://www.bfr.bund.de/cm/350/…ndlung_und_verhuetung.pdf

  • EG: 2075/2005 (http://www.agrarbuendnis.de/fi…KAB/VO-2075-Trichinen.pdf)
    "Eventuell vorhandene Parasiten können durch Gefrieren
    unter bestimmten Bedingungen abgetötet werden.
    Bestimmte, bei Wild und Pferden vorkommende
    Trichinella-Arten widerstehen jedoch der Gefrierbehandlung
    bei den empfohlenen Temperatur-/Zeit-Kombinationen"
    Die da wären:
    "Es gelten die allgemeinen Bestimmungen der Buchstaben a bis e des Verfahrens 1 unter Anwendung folgender
    Zeit-/Temperaturkombinationen:
    a) Fleisch mit einem Durchmesser oder einer Schichtdicke bis zu 15 cm ist nach einer der folgenden Zeit/
    Temperaturkombinationen einzufrieren:
    — 20 Tage bei minus 15 oC,
    — 10 Tage bei minus 23 o C,
    — 6 Tage bei minus 29 o C.
    b) Fleisch mit einem Durchmesser oder einer Schichtdicke von 15 bis 50 cm ist nach einer der folgenden
    Zeit-/Temperaturkombinationen einzufrieren:
    — 30 Tage bei minus 15 o C,
    —20 Tage bei minus 25 o C,
    —12 Tage bei minus 29 o C."


    Das Einfrieren an sich ist nicht ausreichend. Das meine ich mit gefährlichem Halbwissen ;)

  • Ergänzung Deutschland: Selbst beim Hausschlachten muss eine Trichinenuntersuchung gemacht werden. Nicht nur muss, sondern sollte. Wer das nicht glaubt fragt bei der örtlichen Veterinärbehörde mal nach positiven Trichinenfällen (und Muskelegel) und ist erstaunt.


    Das mit es passiert ja nichts wir alle Leben noch: jüngst sind wieder 12 Skandinaven an Salami aus dem Supermarkt gestorben. Davon sind etliche Tonnen auch nach Deutschland verkauft worden. Ich bin beruflich im medzinischen Sektor tätig und kann eins mit Sicherheit sagen: die Todesursache Ernährung wird nur selten festgestellt, was in der Schwierigkeit der Feststellung. Nur gehäuft auftretende, systematische Fälle in einer Klinik bei gleichzeitigem Vorhandensein einer nicht überarbeiteten, kundigen und interessierten Fachkraft werden überhaupt aufgedeckt.


    Genauso zweifelhaft sind ist auch die Tierbeschau in der Massentierhaltung, weshalb ich lieber mein Wildschwein esse anstatt Rohwurst ala Salami und Knacker aus dem Supermarkt.


    Es wird auch gerne gemildert, die Wahrheit ist -> du bekommst Trichinen -> du bist im Arsch.


    Also auch im Surivalfall einfach lassen, wenn man nicht lange kochen kann. Es gibt ja genug Anderes was schneller zu haben ist und unproblematischer ist in D.


    LG

  • Jens ich habe meine Information vom Kanadischen Gesundheits Ministerium. Habe mal deine "ausreichend vielen Todesfällen" nachgeforscht. In den letzten zehn Jahren sind genau zwei Menschen an Trichinen gestorben davon hat einer noch zusaetzliche Krankheitsbeschwerden gehabt die zum Tode beigetragen haben. Im dem selben Zeitraum starben weitaus mehr Menschen an einer Stinknormalen Gripe. Im uebrigen sind Trichinen Faelle als sehr selten vermerkt, was ja nach deiner Ueberzeugung ein Wunder sein muesste da hier in Kanada relative viele Baeren und Wildschweine gejagt und gegessen werden ohne diese erst einer Fleischbeschau Pflicht unterziehen zu muessen.



    Wie gesagt man kann alles uebertreiben um Angstmache zu foerdern. ;)


    Womit aber nicht gemeint ist das man Vorsicht aus dem Fenster werfen soll. Aber ich glaube auch noch an den Gesunden Menschenverstand und sehe keinen Grund immer und ueberall mit erhobenem Zeigefinger rum zu laufen.



    An Supi.

    Zitat

    Was wirklich!?! Schweine sind mit Bären wirklich nicht verwandt!?

    War vieleicht etwas schlecht ausgedreuckt. Mein Deutsch ist nicht mehr so gut wie es einmal war. Was gemeint war ist das Baeren die selben Typischen Vieren und Krankheitsereger tragen wie sie in Schweinen vorkommen und eher selten sind in anderen Tierarten.

    Wenn Du nicht für Deine Freiheit kämpfen willst, hast Du auch keine verdient.
    Folge nicht den Spuren Anderer, gehe Deinen eigenen Weg und hinterlasse Deine Spuren.

    3 Mal editiert, zuletzt von Huntwriter ()

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