Welches Fett nutzt ihr zum Braten / Kochen auf Tour

  • Hallo zusammen,


    habe die Suchfunktion befragt in die ersten 4 Seiten dieses Unterforums durchstöbert aber nichts zum Thema gefunden.
    Welches Fett bzw. Öl nehmt ihr in der Regel mit auf Tour? Ein übliches Öl zum Anbraten wäre ja z.B. Sonneblumenöl, ich will aber aus zwei Gründen kein pflanzliches Öl verwenden.
    Zum Einen halte ich die meisten pfanzlichen Öle für ungesünder aufgrund der großen Menge an Omega 6 Fettsäuren bzw. Linolsäure (Ausnahmen sind Olivenöl, Avocadoöl, Kokosöl). Will hier jetzt aber keinen Diskussionsthread über Ernährung aufmachen deshalb sei das mal so hingestellt.
    Der andere Grund der für mich gegen pfanzliches Öl spricht ist der flüssige Zustand bei normalen Temperaturen. Zwecks leichterem Handling und etwaigen anderen Verwendungen (z.B. einfetten von Haut und Gear) ist mir festes Fett lieber.
    Ich tendiere ja im Moment zu Kokosöl da das eigentlich eh das am meisten von mir verwendete Öl ist, jedoch ist das ziemlich teuer und wird ab ca. 25°C auch flüssig.
    Habe jetzt schon öfters gehört dass tierisches Fett wie z.B. Gänsefett als Multifunktionsfett ganz toll sein soll. Hat jemand von euch damit (oder auch z.B. mit Schweinefett) Erfahrungen gesammelt und weiß, wo man sowas beziehen kann?
    Was verwendet ihr sonst so für Fette / Öle, vorallem zum Kochen / Anbraten?

  • Olivenoel, Butter oder noch lieber Speckfett das wir nach dem braten immer abgissen und im Kuehlschrank aufbewahren zur Weiterverwendung zum Suppe Kochen oder Fleisch Braten.

    Wenn Du nicht für Deine Freiheit kämpfen willst, hast Du auch keine verdient.
    Folge nicht den Spuren Anderer, gehe Deinen eigenen Weg und hinterlasse Deine Spuren.

  • Hi


    Ich benutze entweder "reinen" Schweinespeck, lieber jedoch "durchwachsenen" Speck wegen dem höherem Fleisch/Eiweissanteil.
    Schneide mir dann eben so zurecht wie ich es brauche.
    Speck ist problemlos auch ohne Kühlung haltbar, kann nicht auslaufen wie ne Flasche Öl und bringt auch gut Geschmack ins Essen wenn man es denn mag.
    Daheim esse ich allerdings kaum Schweinefleisch (auch selten Wurst usw) und auch Schweinespeck würde ich maximal für Bratkartoffeln
    nehmen, da ist es aber ein absolutes "muss" bei mir XD ,
    allerdings unterwegs finde ich das Speck einfach extrem viele Vorteile hat.
    Wie gesagt die Lagerfähigkeit, aber auch die hohe Energiedichte und vielfältig verwendbar.
    Zur Not hauchdünn auch roh, oder eben bissel in der Pfanne auslassen als Bratfett. :hobo


    Grüße Kruppi

  • Hallo,


    bei mir kommt Olivenöl in die Pfanne. Wenns in fester Form sein soll (was im Sommer auch nicht immer klappt), dann kommen Kokosfett oder ein Backfett der eigenen Wahl zum Einsatz. So ein festes Fett hat auch noch den Vorteil, das man damit seine Schuhe für eine gewisse Zeit wasserfest bekommt.


    LG Sel

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • Bei den flüssigen Ölen wäre auch Olivenöl mein Favorit. Wie gesagt würde ich aber gerne ein festes nehmen, eben um u.a. Schuhe und anderes Gear einfetten zu können. Was für ein Backfett nimmst du da? Würde mich ja immer noch freuen wenn hier jemand Erfahrungen mit Gänsefett hat :)

  • Hallo Steve,
    Gänsefett bekommst Du wenn Du Glück hast bei Aldi, beim Metzger deines Vertrauens, oder Du stellst es dir selber her. Ist ganz einfach.
    Eine Gans im Backofen braten. Fett abschöpfen. Gänsefett mit 20% Schweinefett mischen. Sonst wird das Gänsefett nicht hart. Fertig...


    LG
    Survivalopa

  • Auf normalen kleinen Touren reicht mir der Speck und die Salami um etwas zu brutzeln.
    Ist es eine.grössere Tour oder wird ein Basecamp eingerichtet ist die Küche etwas aufwendiger und
    ich habe Kokosfett und Albaöl dabei.

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    DES KELTEN SEITE

  • Ahoi


    Zitat

    Hält sich der Schweinespeck wirklich im Sommer auch ohne Kühlung? In ner geschlossenen Dose oder so dann? Wird der flüssig wenn du ne Scheibe in der Pfanne erhitzt oder saftet der nur aus?


    Generell ist der Wasser und Eiweissanteil im Speck ja relativ niedrig was der Haltbarkeit zu gute kommt,
    aber es gibt ja verschiedene Specksorten, musst dann auf die Verpackung schauen.
    (Das er trotzdem wenns warm ist "schwitzen" kann ist nicht so wild)


    Bei geräuchertem und/oder gepökeltem Speck braucht man sich auch im Sommer kaum Gedanken machen,
    also klar Stundenlang in die Sonne legen würde ich den trotzdem nicht, aber die "feuchte Handtuch-Kühlung" hat mich beim Paddeln zb nie im Stich gelassen.
    Ausserdem esse ich den ja eig nicht Roh sondern benutze den eben als Bratfett / Kochzutat und dann bleibt von eventuellen Keimen auch nix mehr übrig.
    Verpacken tuh ich ihn meisstens einfach in Alufolie.


    Was du genau mit "aussaften" meinst ? Hm...
    Also klar wenn man den erhitzt löst sich etwas Wasser heraus aber in erster Linie eben das Fett,


    also bei Bratkartoffeln steh ich da extrem drauf, ohne Speck unvorstellbar :):beten

  • Zu deinem Gedanken:
    Ob fest oder nicht bei der richtigen Temperatur wird es flüssig. Gehärtetes Fett in der Dose kann bei Affenhitze genauso flüssig sein und auslaufen wie Öl. Hab ich schon erlebt, war ziemlich sch***e, weil ich alles x-mal putzen und waschen musste, weil es bald nach alter Fritteuse gerochen hat. Ich glaube daher nicht, dass du einen Vorteil erlangst, den Fett ist immer eine schmutzige Angelegenheit.


    Zu deiner Frage:
    Ich nehme Sonnenblumenöl in einer 0,5er Cola-Flasche in einer Plastiktüte mit, weil es konzentrierte Energie ist und man auf langen Trekks enorm Gewicht einsparen kann. Braten ist für mich da eher Nebensache.


    Wie du schon geschrieben hast ist es ein Klassiker und das nicht ohne Grund. Aus landwirtschaftlicher, ernährungstechnischer und praktischer Sicht behauptet es sich immer wieder als gut.


    Mein Senf:
    Ich weiß nicht was du gelesen haben magst, aber es ist ein sehr gutes und gesundes Öl, insbesondere im Vergleich zu tierischen Fetten. Mir erscheint das Dubios und ich mag das nicht unkommentiert lassen.


    Es gibt immer wieder Rummel in der Ernährungslehre und darauf folgende Diskurse. Es wird sich dann immer auf Einzelaspekte konzentriert, z.B. Omega-gedöns, und das Gesamtbild vernachlässigt. Kurz: die Leute machen sich Verrückt und werden dadurch trotzdem nicht gesünder.


    Es wird hier heißer gekocht als gegessen. Lass dich also nicht verrückt machen :)


    Es gibt 2 Fausregeln an die ich mich halte, die sich aus dem ergeben haben was ich in der Ausbildung gelernt habe:

    • Pflanzenfett ist wertiger als Tierfett. (Es ist bereits vom Tier z.T. verbraucht d.H. Abfallstoffe sind bereits enthalten und die guten Nährstoffe entzogen)
    • Flüssiges Pflanzenfett (Öle) sind besser zu verdauen als festes. (Es ist leichter zugänglich bei Körpertemperatur und kann besser und schneller aufgebraucht werden. Kurz: Es macht nicht so Fett)
  • Wenn ich nicht weit zu laufen habe - Treffen oder Basis-Camp - dann kommt natürlich Salami mit und Eier. Auch Speck wird gerne genommen.
    Wenn ich alleine unterweg bin und das alles schleppen muß, dann habe ich in einer kleinen Nalgene-Flasche Olivenöl - die gibt es ja von 30 ml bis 1 l.
    Da ist noch nie etwas ausgelaufen.

  • Ben spricht mir hier aus dem Herzen: Jegliche Diskussion behandelt fast immer ein einzelnes Element der Ernährung und lässt das Gesamtergebnis völlig ausser acht!


    Ja das gute alte (oft gehypte) Olivenöl. Schön, das Zeug und ich nehme das gerne zu mir. Allerdings gibt es auch Einzelaspekte, wie einfach/mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wo z.B. gutes reines Sonnenblumenöl und Maiskeimöl um Welten besser abschneiden. Also immer schön das Gesamtbild im Auge behalten!


    Ich nehem das, was ich genügend habe. Maiskeimöl, Olivenöl, Rapsöl, Erdnussöl....und fertig! Ich ernähre mich auch zuhause so, dass ich zwischen verschiedenen Lebensmitteln abwechsle oder sie miteinander kombiniere. Manchmal tut es auch ein Stück Rückenspeck vom Schwein. Geschmacksache, aber das ausgelassene Speckfett schmeckt (mir) auch saugut zu süßen pancakes. ...zu Bratkartoffeln oder gebratenen Pilzen ist es ein "must have"!


    Gänseschmalz ist mir im Geschmack zu "speziell". Ich mag es, aber nicht zu allem. Ausserdem liegt der Schmelzpunkt bei um die 25°C, somit in meinen Augen nicht wirklich als "festes" Fett zu bezeichnen. Wenn es partout fest sein muss, dann noch lieber Palmfett(Barren Frittierfett) oder sowas. Ansonsten einfach nicht so viel rumgrübeln, abwechslungsreich ernähren(auch was Fette betrifft) und nicht jedem zweifelhaften "Ideal" hinterherrennen" ;) ! Immer schön locker bleiben, Kalorien haben alle Fette genug!!!


    Grüße
    Lederstrumpf

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    Wer immer mit der Herde geht, kann nur den Ärschen folgen!

  • Auf unserer letzten Tour, vor ein paar Wochen wäre ich froh gewesen, wenn wir irgend ein Öl oder Fett dabei gehabt hätten.
    Wir hatten tolle Steinpilze gefunden, die wir uns aber ohne Öl nicht braten konnten. Zumindest hatten wir keine andere Idee.



    Beim Rückweg, am nächsten Tag, stellten wir dann fest, dass sie bereits gammelig geworden sind.


    Ich werde in Zukunft immer ein Olivenöl, o.ä. mitnehmen. Kleine Menge, aber sehr sicher verpackt!
    Ich habe da bereits seit Jahren ein kleines Fläschchen, was sogar von Nalgene ist. Das werde ich mir dafür hernehmen.


    Hier ist es:


    Nalgene Flasche 'Quader', Polycarbonat


    LG Parzival :hobo

  • Ha perfekt, so Fläschen werden gleich 2 bestellt :)
    Das Thema Ernährung ist wirklich komplex und es gibt viele hartnäckige Mythen die sich halten (z.B. das ungesättigte Fettsäuren grundsätzlich gesünder seien als gesättigte), diese würden jedoch den Rahmen hier sprengen und wären zu sehr off-topic. Ich beschäftige mich jedenfalls seit vielen Jahren sehr intensiv mit dem Thema Ernährung (resultierend aus meiner großen Leidenschaft "Fitness-Training") und habe seit einiger Zeit eine etwas andere Meinung zum Thema als das, was vor 5-10 Jahren noch als richtig galt und mittlerweile eigentlich als Irrtum widerlegt ist. Prinzipiell fährt man aber sicher mit dem Motto "von allem ein bisschen und von nichts zu viel" ganz gut.
    Werde wohl mal den örtlichen Metzger anhauen ob er mir eine Mischung aus Gänseschmalz und Schweinefett abdrücken kann. Danke für den Tipp Survivalopa!
    Dazu dann als Backup Olivenöl und für süße Speisen das Kokosfett.
    Ihr merkt schon, ich lege auf meine Küche auch outdoors recht großen Wert. Spare das Kilo an Mehrgewicht lieber woanders ein :lol

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