Kienholz

  • Wie erkenne ich denn, ob es sich bei so einem Baumstumpf um einen Kiefernstumpf handelt? Auf den Fotos sieht das für mich aus, wie ein oller, modriger Baumstumpf, der alles Mögliche sein könnte.

    Mit dem Beil oder Messer das Moos entfernen, schauen ob das Teil morsch ist und falls nicht, ist die Chance gross, dass es ein Kieferstumpf ist. Danach an den Spänen riechen und du weisst mehr. Auch die Wurzel ist durchaus ergiebig.

  • morph: Wenn Du Dir das Bild vom Stumpen GENAU ansiehst, wirst Du braune Flecken auf dem Bild entdecken. Das ist Kiefernborke/-rinde. Charakteristisch blättrig...Kiefernrinde eben. Wie soll ich jetzt erklären, wie die Rinde der Kiefer aussieht :confused ?


    Ich wollte mit meinem Beitrag auch nicht sagen: "Nimm einen Stumpf der genau so aussieht, wie auf dem Bild, dann wirst du Kienholz finden!" Es sollte nur meine Erfahrungen wiederspiegeln und dazu animieren, es zu probieren. Rausgehen und den einen oder anderen Stumpen ansägen oder mit der Axt bearbeiten(evtl. auch umsonst), das kann Dir keiner abnehmen. Das lernst Du auch nicht im Internet, das musst Du schon noch selber machen! Probier es einfach, dann wirst Du vielleicht scheitern, aber irgendwann auch Erfolg haben. ...und dieser Erfolg wird dafür sorgen, dass Du nie vergisst, wie ein erfolgversprechender Kiefernstumpen aussieht!!! Fragen sind gut und wichtig! Allerdings ist irgendwann ein Punkt erreicht, wo Dich keiner mehr "auf den Stumpen drauflüpfen kann", sondern Du einfach mal ein Beil in die Hand nehmen solltest!


    Viel Erfolg!
    Lederstrumpf

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    Wer immer mit der Herde geht, kann nur den Ärschen folgen!

  • Hi, ich kann nur sagen, dass mich auch das "Kienfieber" gepackt hat und ich es mir nicht nehmen lasse, meinen Kamin oder Grill mit Kienspan zu entfachen. Viele Sachen wurden schon gesagt, auch ich schaue mir die Umgebung und dann auch die Reste der Rinde an und teste das ganze mit einem beherzten Tritt (bitte schön mit der Sohle treten und nicht mit der Spitze - sonst großes aua ^^ )


    Auch verwende zum Ernten ausschließlich ein Messer (eine eigene Weiterentwicklung des Trackermessers von T. Brown) - die "grobe Kelle" -ich weiß, aber ich komme glänzend damit zurecht und eine Axt. Eine Axt (die kleinere) habe ich selbst gebaut, die zweite ist vom schwed. Militär. ich nenne sie auch "Kienspanernter" da man die Pickelseite sehr gut zum Ausgraben nutzen kann und die Schneide zum Abhacken.


    Da ich eigentlich täglich mit meinem Rudel unterwegs bin trage ich die Axt in einem Schuterholster sehr nah am Körper, so stört sie überhaupt nicht und ist schnell zur Hand und keine Hausfrauen in der Nachbarschaft wundern sich über eigenartige Beulen unter der Jacke. ;)


    Viele Grüße und schon mal vielen Dank für die wertvollen Tipps, Timberman



  • Guten Abend


    ich möchte mal fragen welche Erfahrung die ganzen Kienholzernter damit haben wenn man bei dieser Arbeit auf den Förster oder Revierinhaber trifft.
    Haben die größtenteils Verständnis oder gibt das schonmal Probleme ?


    Würde mich ehrlich interessieren wie o.g. Personen das sehen wenn man "erwischt" wird.

  • Hallo SüdSauerländer!

    Schön war auch noch, dass ich den staatlichen Forstamtsleiter getroffen habe, der völlig fasziniert war, dass sich heute noch jemand für dieses Material interessiert und mir völlig freie Hand gelassen hat, alte Kiefernstumpen auch auszugraben oder mit der Motorsäge zu bearbeiten.

    Das ist natürlich der Idealfall, aber besser im Einzelfall klären. Forstamt, Revierinhaber, etc.


    Am Besten: Vernünftig auftreten, Auskunft geben, sich ausweisen und sachlich erklären, was man hier macht! Manchmal hilft auch eine kleine Entschuldigung weiter, dass man sich nicht im Vorfeld gemeldet hat.


    Viel Erfolg!!! :daumen
    Lederstrumpf

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  • Vernüftiges Auftreten habe ich hier mal den Forenkameraden einfach unterstellt.
    Andererseits muss man sich mal in die Gegenseite rein versetzen.
    Eigentlich hackt man ja nur nen alten Baumstumpf aus der Erde.
    Von der anderen Seite her gesehen rennt da jemand mit einer Axt durch dessen Revier und hackt da rum.
    Wie gesagt: die echten Erfahrungen sind/wären interessant.

  • Ich hab vorher den zuständigen Revierförster gefragt, ob ich Stubben ausgraben darf. Und ihm erklärt was ich damit vorhab.
    Kopfschütteln und die Bitte die Löcher wieder ordentlich zu zuschütten, waren seine Äußerungen zur Erlaubnis.
    War grad gestern wieder nach Kien unterwegs und es ist schon beruhigender wenn man weiß das man da rumhacken darf.
    Meine Erfahrung.
    Grüße Waldläufer

  • Hallo!
    Ja wie waldläufer sagte, es ist die bessere Wahl, VORHER zu fragen/zu informieren.


    Ich sehe hier auch nicht unbedingt einen großen Sinn drin, viele/einige Erfahrungsberichte zu tippen. Ergebnis wäre wohl 10 verschiedene Beiträge-10 verschiedene Erfahrungen! Mein Förster ist nicht dein Förster, mein Revierinhaber ist nicht der deine! Wie wir hier auch, sind die Verantwortlichen individuelle Menschen und jeder reagiert anders. Ich halte es so, dass ich in der Nähe von Wegen bleibe, keine Dickungen betrete und auch sonst darauf achte, Wild nicht zu stören. Vorhandene "Flurschäden" hinterher zu beseitigen/Löcher wieder zuzumachen, sollte wohl selbstverständlich sein. Außerdem grabe ich nix aus. Ich entnehme das, was ich brauche und belasse den Rest im Boden, im unteren Stumpen ist genug Kien, um kraftsparend und effektiv unterwegs an "Anzündmittel" zu kommen. Moos auf dem Stumpen wird hinterher wieder platziert.


    Also wie immer: Überlegen - Rausgehen - Machen!


    Liebe Grüße und viel Spaß an Alle!


    Lederstrumpf

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  • Da Ich schon öfters aus vermoderten nassen Stümpfen Kienspan Stücke geschnitten hab und die dann auch immer sofort mit dem Feuerstahl angebracht hatte wollte ich mal wissen wie wasserfest Kienspan ist.
    Mit Absicht ein sehr dünnes Stück ausgesucht damit das Wasser es auch durchdringen könnte.


    ,


    Ein Stück Kienspan 25 Min komplett unter Wasser gehalten und danach mit dem Feuerstahl angezündet hat prima funktioniert.
    Danach wider für weitere 1.5 Stunden ins Wasser und nochmals ausprobiert Funktioniert immer noch sehr gut


    ,


    Bis zum letzten versuch lag das teil 4 Stunden unter Wasser und lies sich noch immer sehr gut mit dem Feuerstahl anzünden.
    Das Kienspan Stück liegt noch immer im Wasser morgen mach ich dann noch einen versuch.

  • Das Harz ist ja nicht wasserlöslich, also wirst Du es auch morgen noch anbekommen.
    Man bedenke mal, wieviele Jahre das Kien im feuchten Erdrech verbracht hat, allen Unwettern ausgesetzt. Da macht ein Tauchgang daheim nicht viel wett.
    Man kann das vergleichen mit einer Kerze (nicht Teelicht). Es brennt da ja nicht der Docht selber, sonder die Gase die durchs Wachsschmelzen aufsteigen. So funzt das auch ähnlich bei dem Kien, bloss dass anstelle Docht, eben Holz als Katalysator wirkt

  • Das Harz ist ja nicht wasserlöslich, also wirst Du es auch morgen noch anbekommen.
    Man bedenke mal, wieviele Jahre das Kien im feuchten Erdrech verbracht hat, allen Unwettern ausgesetzt. Da macht ein Tauchgang daheim nicht viel wett.
    Man kann das vergleichen mit einer Kerze (nicht Teelicht). Es brennt da ja nicht der Docht selber, sonder die Gase die durchs Wachsschmelzen aufsteigen. So funzt das auch ähnlich bei dem Kien, bloss dass anstelle Docht, eben Holz als Katalysator wirkt

    Schön das Du es so genau weist.


    Den Ich habe nur meine Persönliche Erfahrungen mit der Wasserfestigkeit von Kienspan, denn im Netz hab Ich über die
    Wasserfestigkeit von Kienspan nicht gefunden.
    So bin Ich auf die Idee mit dem Test gekommen und die Ergebnisse hab
    ich hier veröffentlicht
    . Das bereichert das Forum und nutzt denen die natürliche Alternativen zu gekauften oder selbst
    hergestellten Anzündhilfen benutzen möchten.


    Adi

  • Mich hat die Suche nach Kienholz jetzt auch gepackt. In unserer Region ist es gar nicht so einfach alte Kiefernbestände zu finden. Ein Bestand ist mir zwar bekannt, aber dort ist einfach zu viel los. Selbst morgens um 06:00 Uhr sind dort schon Läufer, Hundespaziergänger und andere unterwegs. Dazu noch alles flach und sehr einsehbar. Das ist nicht so meine Welt.


    Die erste ernsthafte Suche führte mich in das Arboretum im Staatsforst Buchholz. Hier findet man auf engstem Raum alle mögliche Arten von einheimischen und fremdländischen Bäumen. Hier ist es allerdings sauschwer vermooste Baumstümpfe zu klassifizieren.


    In einem kleinen Gebiet mit vielen Kiefern und den hier allgegenwärtigen verschiedenen Zypressen begab ich mich also an einem vielversprechenden Stumpf ans Werk. Hier die sehr schön nach Harz duftende Ausbeute:






    Ich hatte schon beim Ernten den Verdacht, dass dieses Holz zu durchgängig rötlich ist und wahrscheinlich von irgendeiner Zypresse stammt. Im Wald wollte ich nicht zündeln und der Weg zum nächsten Bachlauf passte nicht ins Zeitkonzept. So wurde zu Hause "gezündelt" und es stellte sich heraus, dass diese Art von Holz zwar halbwegs funktioniert, von einem Optimum aber weit entfernt ist.


    Ein paar Tage später ging es dann in ein anderes Waldgebiet, wo am Rande einer Fichtenschonung erstaunlich viele Kiefern wuchsen. Nach ein paar Minuten der Suche viel mir dann auch ein vielversprechender Baumstumpf ins Auge. Die Borke deutete auf eine Kiefer hin.




    Nach ein paar Minuten Arbeit schoss mir auch schon dieser herrliche Duft in die Nase.



    Hier die heutige Ausbeute:



    Vor Ort wurde auf Grund der trockenen Bedingungen nicht gezündelt. Ursprünglich hatte ich vor, an einem "verwunschenen Platz" an der Wupper den Hobo anzuwerfen, und ein Süppchen zu kochen. Wurde aber nix, denn an dem verwunschenen Plätzli hatte sich ein Angler eingefunden. Also ab nach Hause, Gartenfrondienste für Vattern und endlich "Zündeln". Sehr schönes Zeug! Kleine Löckchen lassen sich mit dem Feuerstahl recht schnell in Brand setzen.


    Kienholzsuche und -ernte ist wirklich nicht der schlechteste Zeitvertreib!

    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit." Wilhelm Humboldt, 1767-1835

  • Ist eigentlich Kien von der Lärche genauso gut wie von der Kiefer? Hat da jemand Erfahrung?
    Ich habe hier in der Nähe eine Stelle mit mehreren alten, zum Teil verfaulten Lärchenstümpfen von ca 40cm Durchmesser .
    Wenn der Kien auch gut wäre, "säße ich auf einer Kiengrube". :feuerbohr

    By de Alexander


    Hoffe das Beste aber rechne mit dem Schlimmsten, so kannst du kaum überrascht / enttäuscht werden ...

  • Hi,
    habe vor nicht all zu langer Zeit mal einen "verkienten" (darf man das so sagen?) Ast von einer Lärche abgesägt. Sieht dem der Kiefer sehr ähnlich. Mit dem Entzüden mit einem Feuerstahl bin ich aber nicht so zufrieden. So richtig toll geht das nicht. Jedes andere leicht brennbare und trockene Holz ohne Harzeinlagerung ist nicht viel schlechter zu entzünden. Bis jetzt würde ich sagen, nur das Original ist auch das Original. :)
    Vielleicht ist die Qualität aus einem Stumpf der schon mehrere Jahre dahingereift ist besser. Ich werd es bei Gelegenheit mal testen.


    Gruß Wallaby :cafe

  • weiss jemand, ob der Effekt auch bei Windbruch Stümpfen eintritt, die aus dem Boden rausragen?


    Bei uns oben im Kiefernwäldchen habe ich am Sonntag einiges an sehr altem Windbruch entdeckt (dem Moos nach zu urteilen) - hatte nur kein Beil dabei und keine Zeit, mit den Mädels da reinzustapfen...

  • weiss jemand, ob der Effekt auch bei Windbruch Stümpfen eintritt, die aus dem Boden rausragen?


    Bei uns oben im Kiefernwäldchen habe ich am Sonntag einiges an sehr altem Windbruch entdeckt (dem Moos nach zu urteilen) - hatte nur kein Beil dabei und keine Zeit, mit den Mädels da reinzustapfen...

    Na, der Baum weiss ja nicht, ob er abgesägt wurde, oder ob ihm der Wind sein oberes weggepustet hat... ;)
    Er weiss GAR NICHT dass da oben was fehlt, sonst würde er ja kein Harz weiterpumpen... :mädchen
    Also ja, das funzt garantiert auch bei Windbruchstümpfen :schlaubi

    Wer glaubt, daß ein Projektleiter Projekte leitet, der glaubt auch, daß ein Zitronenfalter Zitronen faltet.

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