Keiner soll merken, dass du da warst (Freilandethik)

  • Ich glaube nicht, Tim. Teilweise sieht man auf Youtube und auch hier im Forum Leute die überhaupt nicht Bushcraften. Die metzeln da Stecken nieder auf das sie ihren Lean-To bauen können, die ritzen Birken ein weil man unbedingt einen Container bauen muss, die säbeln Büsche um etc pp. anstatt einfach "Bodenmaterial" zu suchen. DAS ist Bushcraft für mich, zu sehen wie ich aus dem "Abfall der Natur" was machen kann und nicht wie der typische Homo-Industrialis in den Wald gehen und rumsäbeln.
    Nachher bleibt der Scheiss stehen und vergammelt und andere finden das Ding nach einem halben Jahr und denken sich "da waren wieder Spielkinder am Werk". Möglichst alles immer mit dem "Survival über alles! - Wenn es soweit kommt kann ich ja auch nicht anders handeln!"-Gedanken der es dann rechtfertigen soll.


    Just my two cents.


    Und zum Thema "Das sind Skills die man anders nicht lernt": Man kann alles im kleinen machen. Ein mini-Lean-To für den Teddybären reicht total aus um die Technik zu erlernen. Ob ich einen Armdicken Stamm oder einen Fingerdicken Stock mit einem Lashing versehe und ein Dach daraus bau macht keinen Unterschied. Technik bleibt Technik und ist damit auch zu skalieren.

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    "Rückblickend betrachtet mag das eine ziemlich doofe Idee gewesen sein... Aber Spaß hats trotzdem gemacht."
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  • Ich sehe nicht warum man eine Springschlinge nicht aus Bodenmaterial bauen kann, ich sehe auch nicht warum man eine Angel nicht aus Bodenmaterial bauen kann. Ich sehe zB aber in Fallen auch keinen Sinn da sie 1) in DE verboten sind 2) in einer recht großen Menge ausgelegt werden müssen damit man überhaupt was fängt 3) auch da fehlender Respekt vor der Natur vorhanden ist, denn ein Tier in einer Schlingfalle kämpft womöglich Stunden.


    Übrigens, lustige Sache.... Nicht alles was am Boden liegt ist automatisch Morsch. Man muss aber vlt. anstatt einen lebenden Ast abzusägen mal drei bis fünf tote Äste hochheben und testen ob diese noch taugen.

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  • OMG, manchen Beträgen aus diesem Faden würde eine gute Portion gesundes Augenmaß gut tun, man kommt sich ja schon beinah vor wie auf den outdoorseiten. Ich gebe ja zu, dass ich die Argumente anerkenne. Ich würde jetzt nicht behaupten, dass Seife für den Wald förderlich ist, aber man muss sowas auch sinnvoll gewichten. In Trekkinghochburgen sollte man sicher mit dem Seifeneinsatz etwas zurückhaltender sein und die Infrastruktur nutzen, aber wenn ich mich morgen bei mir im Wald um die Ecke schön einshampooniere, so bin ich wohl der einzigeste, der das in diesem Jahrzehnt dort gemacht hat. Genauso mit den Haselnussstecken. In manchen Regionen sollte man mit der Entnahme sicher etwas zurückhaltend sein, woanders ist es aber gehoppt wie gesprungen, ob man da nun ein paar Stecken aus dem Wald holt. Auf anderen Feldern ist die Mühe besser investiert die Welt zu retten.

  • Klar muss man da mit dem nötigen Augenmerk drangehen, bei manchen Freizeitrambos muss ich mir trotzdem die Frage stellen ob das so Not tut. Gegen einen einzelnen Stecken ist auch nichts zu sagen, aber manche Leute die man so im Netz sieht ernten da ja schon im großen Ganzen.
    Ich finde halt das wir in unseren dt. Wäldern nicht unbedingt wie die Axt im besagten unterwegs sein sollten wenn wir uns schon "Bushcrafter" nennen.

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  • Jetzt lasst aber mal die Kirche im Dorf....


    In Landwirtschaft und Gartenbau spricht man beim integrierten Landbau davon so wenig Dünger wie möglich, und so viel Dünger wie nötig zu verwenden. Beim Pflanzenschutz gilt das selbe.
    Jetzt fragt man nach dem Zusammenhang zu "leave no trace"....


    Annahme ich sitze richtig in der Schei... reale Survivalsituation.... Dann ist die Natur das schwächste Glied. Wenn es einen Vorteil bringt brennt der Wald und zwar ha-Weise, von mir aus auch qkm-Weise. Das man sich beim "realistischen" Sörvival-Training da "etwas" beherrschen sollte versteht sich wohl von selbst. Wenn ich da einen erwischen sollte wie er an einem meiner Bäume rumnagt.... naja, Fällt er in den Graben , fressen ihn die Raben, fällt er in den Sumpf....
    Ich bitte zu beachten das "in der Schei... sitzen" für mich und viele andere eine durchaus andere Bedeutung hat wie für einen 0815-Büro-Homo-Sapiens mit grosser Klappe. Manche wähnen sich schon bei etwas in einer Survivalsituation wo andere das als Spaziergang unter schlechten Bedingungen definieren. Wir alle wissen was da für Freaks rumrennen.


    Geht man auf einem Gelände bushcräften das einem nicht gehört sollte man sich auch ordentlich benehmen und den Wald stehen lassen. Wenn einer sich von einem Schwarzerlenbusch ein Stämmchen rausnimmt um damit was sinnvolles zu machen hält sich der Schaden auch noch in Grenzen. Fängt der Protagonist aber an in einer Aufforstung zu wüten, oder eine Weihnachtsbaum in Spe Plantage zu roden, gehört dem Herren auch eins auf die Finger. Das die Weidenruten zur disziplinarischen Massnahme frisch geschnitten wird ist selbstverständlich. Es sollte eigentlich auf jedem ha-Wald genug Abfall rumliegen um sämtliche Hobos im Forum mindestens einen Tag am laufen zu halten. Für den einen oder andeen Debris-Shelter oder gar lean to sollte der Abfall auch reichen. Man braucht den lean to ja nicht unbedingt mit frischem Material eindecken. Das Gehirn zu benutzen ist trozt anderslautender Reviews schmerzfrei.


    Hat man nun das Glück das einem ein Stück Wald gehört, oder man bekommt vom Besitzer den Auftrag mal durchzugehen und ein bischen Luft zu schaffen, Stangenholz zu entnehmen etc. um das Wachstum der anderen Bäume zu unterstützen usw. .... na das ist für den Bushcrafter wie ein Lottogewinn, allerdings ein arbeitsintensiver. Bei Kulturmassnahmen fällt alles mögliche an Material an. das langt dann für eine ganze lean to Siedlung. Das man für diesen Job allerdings ein bischen Ahnung von der Materie/Waldbau haben sollte versteht sich von selbst. Was glaubt ihr wieviel Zeug auf einer Fläche liegt durch die gerade ein Harvester gerumpelt ist. Da hat man massig Material zum "spielen". 5 Anhänger Brennholz habe ich gerade bei der Nachbarin aus dem Wald geholt nachdem der Harvester da war.


    Weil Brandflecken auf dem Boden genannt wurden (auf der Bank oder dem Tisch ist das eine Sauerei)... also das würde ich relativ entspannt sehen solange der Wald stehen bleibt und die betroffene Fläche sich in Grenzen hält. Nach 2 Wochen sieht das kein Mensch mehr. Trotzdem ist es zu empfehlen da etwas Vorsicht walten zu lassen und es nicht zu übertreiben. Wie oben bereits erwähnt, Kasper gibt es aber leider viel zu viele.
    An dem Camp an dem die Forenjugend (hoffe ihr nehmt es mir nicht krumm das ich euch so nenne) gebastelt hat bspw. konnte ich nichts verwerfliches entdecken.


    Nochmal, lasst die Kirche im Dorf und seit nicht katholischer als der Papst. So lange man sich nicht benimmt wie die Axt im Walde passt das schon.
    Gruss


    P.s. Birkenrinde geht viel besser ab wenn es ein paar Wochen/Monate im Wald rumgelegen ist. Ich habe eben erst ein paar Dutzend IKEA Gläser damit ummantelt... (Tischdeko, Teelicht rein...).


    Nachtrag, da ich lexas Beitrag gerade erst sah: Ein bischen Seife macht wirklich nichts aus. Nach ein paar Stunden ist das Kaliumdünger etc. . Der Wald ist ja kein Volksbadeplatz.

  • Zitat

    Ich sehe zB aber in Fallen auch keinen Sinn da sie 1) in DE verboten sind

    Fallen, die auf Tritt auslösen, sind tatsächlich komplett verboten. Als Berechtigter dürfte man theoretisch Schlingen legen, die auf Zug auslösen, und das betreffende Wild schnell töten.
    Aber darum geht es ja gar nicht, Schlingen werden ja wohl eh nur geübt und nicht gebraucht. Wenn ich mich selbst beim Üben von irgendwelchen Bestimmungen aufhalten lassen würde, dürfte ich wohl erst recht nicht in einem typischen größeren Waldstück des Niederrheins offenes Feuer machen oder zelten.

  • Es ging ja anscheinend nicht nur ums üben, wenn "morsches" Holz dafür zu instabil ist. Zum üben reicht selbst morsches Holz locker, mal ab von der Sinnhaftigkeit dieser Übung und das man eher selten ein Berechtiger ist.

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  • Für Feuerbohr-Bogen, Behelfspfeilbogen, Federelemente für Fallen, Stöcke die ne Weile über dem Feuer überleben sollen .. wird wohl frisches Holz benötigt, würd ich mal meinen.
    Wenn man ein bisschen nachdenkt und nicht komplett Böse ist, sollte das garkein Problem sein. Holz wächst ja in unseren Breitengraden sehr schnell nach. (Mein Kollege meint irgendwie alle paar Sekunden ein Blockhaus in der Schweiz..) Ein paar irre Bushcrafter richten da keinen Schaden an.
    Wild knabbert ja auch Grünzeug und reibt Borke ab..

  • Der deutsche Wald wächst im Übrigen seit dem zweiten Weltkrieg kontinuierlich an. Wenn dann ein paar Bushcrafter ab und an kleinere Äste oder Sträucher verwenden ist das doch kein Problem, solange alles in vernünftigen Maßen abläuft. Damit meine ich ab und an 1-2 Äste von nem Haselstrauch zum bauen oder ähnliches. Es geht ja hoffentlich niemand in den Wald und fällt massenweise Bäume!
    Wenn wir Bushcrafter dann noch anderweitig der Natur aktiv helfen, z.B. durch aufsammeln von Müll, umweltbewusstem Lebensstil und ähnlichem sehen unsere Wiesen und Wälder hinterher sicher besser aus als vorher!

  • Ich denke wir, also der überwiegende Grossteil von uns, sehen das sicher alle so wie du Steve.


    Wenn man dan aber so ein geschwalle hört:


    Bäume fällen mit der Axt macht leider einfach Spaß- auch wenns verboten ist :)



    Wird mir ganz anders. Wenn es als Witz gemeint war geht das in Ordnung, aber es gibt von der "Art" zu viele die es ernst meinen und die auch keine Hemmungen haben das durchzuziehen. Ich habe früher in D viel Baumpflege gemacht. Was man da manchmal zu sehen bekommen hat lies mich oft an der geistigen Zurechnungsfähigkeit mancher Zeitgenossen zweifeln. Das sind dann oft die gleichen die am schreien sind wenn man eine 60 Jahre alte Pappel zur Verkehrssicherung fällen muss. Pappeln faulen gerne mal von innen was von aussen kaum erkennbar ist....

  • Danke supi, genau sowas meine ich. Gegen einen Haselstecken ist nichts zu sagen, aber es gibt zu viele die sich für das Thema Bushcraft interessieren und dann eben wie die Axt im Walde arbeiten.

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  • Teilweise sieht man auf Youtube und auch hier im Forum Leute [...]. Die metzeln da Stecken nieder auf das sie ihren Lean-To bauen können, die ritzen Birken ein weil man unbedingt einen Container bauen muss, die säbeln Büsche um etc pp. anstatt einfach "Bodenmaterial" zu suchen.


    So schaut es aus. Das war mit ein Grund für mich das Thema mal auf die Tagesordnung zu holen. Für mich gehört Bushcraft und schonender Umgang mit der Umwelt in der wir uns Bewegen zusammen. Hier in Deutschland kommt dazu, dass man nicht nur auf die Umwelt, sondern auch auf die Besitzer acht geben muss. Es gibt fast nur forstwirtschaftliche Nutzflächen.


    Immer wieder heißt es, dieses und jenes ginge nur mit Frischholz. Man kann das auf das minimale Reduzieren, das tut auch nicht weh. Ich geh da von mir aus. Ich bekomme das hin. Fallen baue ich keine (auch hier bereits genannten Gründen) und mir ist noch kein toter Ast übern Feuer Verbrand. Die kokeln zwar manchmal an, aber mir ist noch kein Topf oder Kessel deswegen ins Feuer gefallen, auch nicht die Bratwurst. Der Ast darf halt nicht Fingerdick sein und nach dem Gebrauch wird er zum Brennholz.


    Geht man auf einem Gelände bushcräften das einem nicht gehört sollte man sich auch ordentlich benehmen und den Wald stehen lassen.


    :gb Ja genau darum geht es.


    Es sollte eigentlich auf jedem ha-Wald genug Abfall rumliegen um sämtliche Hobos im Forum mindestens einen Tag am laufen zu halten. Für den einen oder andeen Debris-Shelter oder gar lean to sollte der Abfall auch reichen. Man braucht den lean to ja nicht unbedingt mit frischem Material eindecken.


    :gb Es ist ja schon alles da was man braucht.


    Nach 2 Wochen sieht das kein Mensch mehr.


    Das glaube ich nicht. Nur wenn man da nach hilft. Ist da erst mal ein Kohlehaufen verschwindet der nicht so schnell. Außerdem läd es Nachahmer ein diese Stelle mehrmals zu benutzen, was schnell Deppen anlockt.

  • Ich sehe zB aber in Fallen auch keinen Sinn da sie 1) in DE verboten sind 2) in einer recht großen Menge ausgelegt werden müssen damit man überhaupt was fängt 3) auch da fehlender Respekt vor der Natur vorhanden ist, denn ein Tier in einer Schlingfalle kämpft womöglich Stunden.

    Ich glaube das es beim Fallen und Schlingen stellen um Notfaelle geht wie in der oft Diskutierten Welt Untergangs Stimmung. In solchen Notfall Situationen haben Sentimentalitaeten, ein Luxus den man sich nur in einer Sorglosen und Wohlhabenden Gesellschaft erlauben kann, keinen Platz. Da geht es dann nur noch ums nackte Ueberleben.


    Du hast allerdings recht indem es zimlich viele Fallen/Schlingen braucht um Erfolg damit zu haben. Es braucht auch Kentnisse ueber das Verhalten und die Gewohneiten der Tiere die man fangen will.

    Wenn Du nicht für Deine Freiheit kämpfen willst, hast Du auch keine verdient.
    Folge nicht den Spuren Anderer, gehe Deinen eigenen Weg und hinterlasse Deine Spuren.

  • Huntwriter: Fallen mögen in Canada und Teilen Amerikas durchaus Sinn haben, aber in Deutschland... glaube ich nicht das Fallen erfolgreich sind und vorallem unbedingt, auf Teufel komm raus, geübt werden müssen.
    Wenn man sich ein wenig Zeit dafür nehmen will ist das voll ok da ein wenig rumzuexperimentieren, zu verstehen wie die Physik dahinter ist etc., aber wirklich zum Überleben nötig ist es nicht.
    Im Kathastrophenfall, der in America aufgrund der "Infrastruktur" (nennen wir es mal so...) mit Sicherheit schneller oder früher erreicht wird als im doch dicht besiedelten Europa, machen Fallen und Jagen mit Sicherheit mehr Sinn, dann aber bitte auch wie ein Profi und nicht "Möchtegern Navy-Seal-Frogmanen-Corps-SAS-Amateurliga".

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  • @ ben: Dann dauert es eben 4 Wochen bis die Hitzeschäden verwachsen sind... Bei mir dauert es nach dem Grillen 2-3 Wochen und 2 mal Rasenmähen bis man die Hitzeschäden im Gras nichtmehr sieht.


    zwar etwas oT:
    Kohle verrottet nicht, er wird nur immer kleiner zerbröselt. Holzkohle wird gerne als Bodenhilfsstoff benutzt. Gute Wasserhaltefähigkeit, gutes Luftporenverhältnis, kann einigermassen überschüssige Nährstoffe einlagern... Holzkohle in der Natur ist völlig unproblematisch.
    Da wo ich jedses Jahr mein Johannifeuer mache wächst aber definitiv nichts mehr, da die Hitze den Boden bis zu einer gewissen Tiefe "desinfiziert". Bis sich da dann wieder was angesiedelt hat dauert es eine Weile. Im Gartenbau dämpft man Böden um sie zu säubern. Ich lösche es am Ende i.d.R. ab und verwede die Kohle in den Blumenbeeten. Die Asche kommt in den Kompost.... wenn es interessiert suche ich mal die Nährstoffgehalte der Aschen verschiedener Hölzer raus.


    Gruss

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