Meine fliegende Untertasse - Multifuel Bushcraftkocher

  • Hallo ihr Lieben,


    hach, ich bin ja so aufgeregt: Mein neuer Kocher ist fertig (hoffentlich :D ) - denn ich habe noch nichts drauf gekocht. Vielleicht muß ich da also nochmal was modifizieren.


    Wie es dazu kam: Gestern Abend war mit mir nix mehr los, also
    hab ich ein kleines Feuerchen gemacht. Und da so ein Feuerchen immer
    iwie inspiriert (oder?!?), ist mir eine Idee zu einem ultraleichten Holz-bzw. Multifuel-Kocher gekommen.


    Und
    dann ging es los - ihr kennt das ja: tüftel, bastel, fummel, überleg... "hmmmm,... besser MIT oder OHNE?" .... "hm - nochmal von vorne..." usw. Um halb
    fünf hatte ich dann drei-/ viermal Feuerchen gemacht und fünf verschiedene
    Versionen ausprobiert. (Ich bin nur froh, daß ich alleine wohne und keinem erklären muß, warum hier seit Tagen Holz und Birkenrinde, Haushaltsgeräte und olle Konservenbüchsen im WoZi rumliegen PLus Schlafsack, Iso-Fell und anderem Zeugs :unschuld )


    Ich habe also so eine fliegende Untertasse hergenommen, die man zum Dampfgaren von Gemüse benutzt. Dann habe ich einige Lamellen rausgenommen (das geht mit einer kleinen Spitzzange, einfach die Nasen aufbiegen und schon kann man die Lamellen entnehmen). Ich hab dann rumprobiert, wie viele Lamellen ich brauche, damit das Ding nicht kollabiert,wenn ich einen Topf mit Wasser bzw. Futter darauf stelle. Zusätzlich habe ich einen Drahtstift durch die Löcher in den Flügeln gesteckt, um eine super Stabilität hinzukriegen.


    Und heraus kam eine ultraleichte Lösung, die sich im laufenden Betrieb mit Holz oder Tannenzapfen nachfüttern lässt, und auf die ich ohne Topfkeuz und Trallala einen Topf setzen kann.


    Es steht auf drei Beinchen, die die Wärme nur mäßig bis gar nicht an den Boden abgeben. Ich hatte das Ding auf einem Backblech in Betrieb, und das Blech ist bei einem schönen Feuer mit hoher heißer Hobo-Flamme nur handwarm geworden... Das ist schonmal gut, weil bodenschonend.


    * * *


    Ob es auch mit Topf draußen gut brennt bei Wind und Wetter - -keine
    Ahnung, aber da das Ding mindestens 1000 Löcher hat, müßte es bei Wind
    sogar besser brennen.


    Und natürlich kann man da auch Esbit oder einen Trangia / handelüblichen Spirituskocher reinwerfen. Das Dingchen ist aus Edelstahl und hält richtig was aus.


    Vom Gewicht her kann ich nix sagen, da ich keine Waage habe (ich mache immer alles Pi mal Daumen), aber von den Abmessungen her ist es 14 cm breit und im AUSGEKLAPPTEN Zustand 9 cm hoch. EINKLAPPEN kann man es natürlich auch, und dann ist es noch ca 5 cm hoch.



    Es grüßt euch
    Die Bushcraft Amazone

  • Jo, ist ne schön einfache Möglichkeit für eine Feuerschale und ist eingeklappt ja auch schön platzsparend im Topf zu transportieren.


    Gewicht: habe grade mal meines (von Ikea) auf die Waage gestellt, wiegt ohne das zentrale "Anfassteil" 179g. Mit einigen Lamellen entfernt, dafür der Stab zum Halten der Lamellen sind es dann wohl so ca. 160g. Kann vom Gewicht her also mit einem tollen Titanhobe konkurieren, ist aber nicht so effektiv, aber darum gehts ja auch nicht.
    Mir persönlich wäre der verfügbare "geschlossene" Brennraum zu klein.


    Aus Erfahrung mit Feuerschalen und Hobos kann ich Dir allerdings sagen, dass, wenn Du mal richtig heizt und Nudeln kochst etc. der Boden mit Sicherheit verbrannt ist. Es wird darunter einfach richtig heiß.
    :hobo

  • Ein wunderschöner Gedanke, dein Ufo! :)


    Im Prinzip ist es eine Feuerschale. Kamineffekt wie beim Hobo wird sich nicht einstellen. Du hast aber ordentlich Fläche fürs Feuerchen. Unter dein Ufo würde ich entweder Sand, einen Stein oder Alufolie legen. Schon wegen der heißen Asche, die durch die Löcher fallen wird.
    Eingeklappt passt da ins Ufo bestimmt was rein (Utensilien, Futter...). Die Beinchen könnten stören im Rucksack, im schlimmsten Fall bohren sie Löcher. Ich würde daher kurze Schloßschrauben als Beinchen verwenden. Breiter Kopf, wiegen nicht viel.


    Bin gespannt auf Erfahrungsberichte deiner tollen Kreation! :winken


    LG Sel

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • So, da bin ich wieder von einem Minitöurchen mit einem Bushcraft-Kollegen zurück. Wir haben den kleinen Kocher mal ausprobiert: Und siehe da - er funzt wie Harry (sorry, Harry, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen ;-))


    Brennt supa, Topf mit Wasser drauf - wird gut heiß... und Nudeln koch ich eh nicht. Ich lebe NO CARB, und da essen wir halt eher rohes Fleisch und so Zeugs :D


    Er brennt wirklich gut, auch den Wind konnte er gut ab, es schlagen zwar die Flammen aus dem Türchen raus, aber alles in allem gut und sehr brauchbar. Hat vor allem SPASS gemacht, und darauf kommt es ja an.


    Zitat Sel

    Kamineffekt wie beim Hobo wird sich nicht einstellen.

    Kamineffekt? WAS genau meinst du damit? Denn der "zieht" echt wie Lumpi.., mindestens so gut wie mein guter alter Dosen-Holzvergaser-Hobo.

  • Möglicherweise meint er wegen den Löchern?


    Ich würd mal schätzen, das Maximum an "Kamineffekt" holt man damit nicht raus, aber genug sicher. Die (Loch)bleche leiten ja auch warme Luft nach oben und ziehen frische nach.. (es gibt ja auch Essen mit Seitenwind..) Da das Feuer sowieso mehr oder weniger im ganzen Kocher ist, wird der durch die Löchlein angezogene Sauerstoff ja auch der Verbrennung zugeführt..


    Man sollte das technisch mögliche Labor-Ideal nicht zu wichtig bewerten. Schliesslich wurde der Hobo ja von Hobos erfunden. die hatten wohl keine Windkanal-Thermodynamik-Simulatoren und Titan-Konservendosen.. :P


    Hübscher ofen! ich mag Zweckentfremdetes.

  • Unter dein Ufo würde ich entweder Sand, einen Stein oder Alufolie legen. Schon wegen der heißen Asche, die durch die Löcher fallen wird.

    Ja, interessanterweise gibt es dabei keine heiße Asche.. Ich werde das Ding sicher erstmal auf Stein, Sand etc betreiben... aaber: Nach der Verbrennung bleibt nichts als ein mikrokleiner Rest weißer Holzasche. Die ist dann "eigentlich" auch nicht mehr heiß, wenn sie rausfällt, weil da nichts mehr brennt und auch keine "Substanz" mehr übrig ist. Da bleibt einfach quasi NICHTS übrig...


    Ich finds geil, und jetzt kauf ich mir gleich ein passendes Töpfchen in irgendeinem Billigladen, ein bisschen Edelstahl mit Griff.. und da werd ich das Ding dann beim Transport rein stellen (das gute alte Trangia-Prinzip: alles passt in alles rein).

    Die Beinchen könnten stören im Rucksack, im schlimmsten Fall bohren sie Löcher.

    Damit hätte sich dann auch das "Löcherbohren im Rucksack"-Problem gelöst. Ich bin jetzt voll happy, datt et funzt, denn ich will ja bald eine Woche los - in den Soonwald, wie es aussieht (und freue mich immer noch über Mit-Trekkende).


    LG
    Die Bushcraft Amazone

  • Zitat

    Ja, interessanterweise gibt es dabei keine heiße Asche.. Ich werde das Ding sicher erstmal auf Stein, Sand etc betreiben... aaber: Nach der Verbrennung bleibt nichts als ein mikrokleiner Rest weißer Holzasche. Die ist dann "eigentlich" auch nicht mehr heiß, wenn sie rausfällt, weil da nichts mehr brennt und auch keine "Substanz" mehr übrig ist. Da bleibt einfach quasi NICHTS übrig...


    Das ist bei Hobokochern meistens so, denk ich. Das mag ich daran, eine Woche kochen und die Überreste werden vom Winde verweht. Das hindert die Hitza aber meiner Erfahrung nach nicht daran, nachhaltig den Boden zu verbrennen. ein bisschen Sand oder Erde drunter reicht aber schon weit.

  • Also ich finde deine Feuerschale cool.
    Mal erfrischend keine Ikeabesteckdose als Modifikationsgrundlage zu sehen.


    Etwas drunterpacken um den Boden zu schonen würde ich schon empfehlen.
    Alleine wegen runterfallender kleiner Glutstückchen oder Funken.
    Billigpötte bekommst du in Eineuroläden bestimmt.
    Ich habe da vor einiger Zeit einige Edelstahl-Tischabfalleimerchen mit 14cm Durchmesser ergatter
    Und Edelstahl-Herdabdeckplatten als Bratpfanne.


    Mach mal ein paar Bilder mit dem Ufo auf deiner Tour.


    Soonwald?
    Wann bist da? Sind ca. 100km von mir entfernt.
    Wenn ich wieder fit bin und es zeitlich passt komme ich vorbei.

    "Glaube mir, denn ich habe es erfahren, du wirst mehr in den Wäldern finden als in den Büchern!
    Bäume und Steine werden dich lehren, was du von keinem Lehrmeister hörst."


    Love many, trust few, and always row your own boat. The more you know, the less you need!


    DES KELTEN SEITE

  • Also ich finde deine Feuerschale cool.


    Mal erfrischend keine Ikeabesteckdose als Modifikationsgrundlage zu sehen.

    Danke für deine freundlichen Worte, Bruda.


    * * *


    Wunderbar, danke für eure Tipps und Anregungen.
    Ich habe gerade
    einen Billigpott gekauft, werd die Henkel abschrauben und eine
    Pellkartoffelgabel irgendwie da dran basteln. Wie immer mit
    Freak-Technology.. Mal sehen, wie das geht. Und das Ufo passt genau in
    den Topf rein, und ich hab noch Platz für ein Läppchen und was man eben
    so braucht, Topfschwamm etc.


    Und um den Boden zu schonen, habe
    ich eine kleine Korkplatte gekauft. Danke dass ihr euch so viele Gedanken macht und an die Natur denkt. Kork is best. Wiegt nix und kann
    richtig was. Das sollte es bringen, schätze ich. Ansonsten eben die
    Natur-Variante: auf Stein- oder Sandboden kochen.


    See you soon in the SoonWoods :)
    Die Bushcraft Amazone

  • Gern geschehn Sista.


    Pellkartoffelgabelgriff am Kochpott ! Respekt - du kannst über zuwenig Ideen nicht klagen !
    Sowie das Fertig ist will ich das hier sehen!


    see ya in the woods :biwak l :lagerfeuer

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    DES KELTEN SEITE

  • So, das kleine Kochset ist jetzt erstmal so weit parat. Optimieren kann man ja immer noch. Ich hänge mal die Bilder an. Das mit der Pellkartoffelgabel GEHT, wenn man den Topf nicht zu stark belädt. So bis ca 1 kg kann die kleine Gabel gut tragen, und der Topf lässt sich damit auch sicher ausgießen. Alles andere wird aber zu schwer für die Drahtärmchen der Gabel. Da müsste man dann z.B. 2 - 3 Stahlhaken (... Bilderhaken oder so) in den Griff eintreiben.


    Ich finds richtig schnuckelig, und wiegen tut das gar nix. (Hab vorhin im Laden mal eine Küchenwaage ausgepackt, wollte das wiegen, aber da waren keine Batterien drin, menno!) Kostenpunkt: 12 Euronen.



    Mein neues Projekt ist der Bau eines ultraleichten zusammenklappbaren Grills - nur mit Billigedelstahl und ohne Maschinenkraft selbst machbar. Ich tüftele halt gerne.


    Aber das kennt ihr ja sicher :)



    Viele Grüße
    Die Bushcraft Amazone

  • Ja Konrad, danke das stimmt mit der Korkplatte. Die müsste man wässern und ausprobieren, wie lange wie dann durchhält. Alufolie geht da sicherlich besser, aber wie ich mich kenne, ist die nach 2 mal benutzen nur noch 1000 Fetzen...
    Ich probiere mal rum.


    Trocken hält der Kork das natürlich nicht aus.

  • Sonntags kaufe ich mir manchmal einen Apfel Streuselkuchen. Rund ca. 20cm Durchmesser. Ist in einer recht stabilen Aluschale. Am Rand gebördelt. Wiegt fast nix, kann man knicken und passt optimal unter einen Hobo oder Deine Feuerschale und zum Transport in den Topf. Ist viel stabiler als normale Folie. Ach ja und kostet halt nur nen Kuchen.

  • Der Kork hält das wahrscheinlich nicht lange durch. Mein Hobo hat schon ne Gartenplatte geschlissen. Da wurde aber ordentlich gefeuert.. ;)


    Es gibt auch ziemlich dicke, stabile Alu-Folie für in den Backofen.. Ich weiss nur nicht genau wie die heisst..

  • Hallo B Amazone,


    ich habe diese gefaltete Alufolie schon seit einigen Monaten in Benutzung.
    Wichtig ist, die neue Folie ca 5mal zu klappen. Also ist die Folie dann fünfmal so dick
    und ca. 30x30cm. Das bleibt auch später so.


    Nun schön glatt streichen und dann mehrmals halbieren, so daß ein Postkartengroßes Stück entsteht.
    Für den späteren Gebrauch entfaltet man sie nur auseinander und hat dann ein ca. 30x30cm großes Stück.


    Gruss
    Konrad

  • Also, nach reiflicher Überlegung :pille habe ich nun beschlossen, daß die Aluvariante die beste ist. Das Zeug ist leicht, absolut nicht brennbar, leitet die Wärme gut - also wie ein Kühlblech... und so wie Konrad das macht, könnte sie sogar in meinen Händen (und in den Tiefen meines Rucksackes) eine Überlebenschance haben :D


    Vielen Dank, Konrad, so werde ich es machen - oder eben so ein Kuchenblech organisieren, wie Tappsi Törtel es vorgeschlagen hat. Thx an alle, und nach meinem Soonwald-Ausflug weiß ich dann mehr.


    VG
    Die Bushcraft Amazone

  • Hi,
    da sich ein Extrathread dafür nicht lohnt...und wir schon bei dem Kuchenblech sind: Es gibt ja verschiedene Formen dieses "Alugeschirrs", z.B.
    Lasagne-Formen, Leberkäsformen.....die sind etwas tiefer und eignen sich zum Kochen, sind faltbar und wirklich leicht.
    Gruss von der Alb

  • Ach Amazönchen.... :)


    ich glaube ich schicke dir mal ne Grundausstattung Schrauben, Schraubendreher, ne Feile und eine Minisäge. ^^
    Aber was du so bastelst - genial. Dir gibt man ein kleines Stückchen Edelstahl ausm Schrott in die Hand und du machst draus was Edles! Klasse.


    LG Sel

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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