Urwaldsteig Edersee

  • Hey Leute! :winken


    Vor zwei Wochen bin ich mit meiner Freundin, den Urwaldstig um den Edersee gelaufen. Die Strecke ist insgesamt 75km lang, und führt entlang an den steilen Seitenhängen des Ederstausee, und einmal Quer durch den Nationalpark Kellerwald, welcher zum Teil noch aus echtem nicht Wirtschaftlich genutzten Buchenurwald bestehen soll.




    Gestartet sind wir gegen 14.00 Uhr in Waldeck in Richtung Süden, das ist das Dörfchen ganz oben rechts auf der Karte.






    Sobald man das Dorf verlässt wird der Weg recht Malerisch, und bietet mehrere schöne Ausblicke auf den Edersee.




    Schloss Waldeck von der anderen Seeseite aus.




    Die Staumauer des Ederstausee. Erbaut 1908 -1914.




    Im Kellerwald gibt es genug kleine Bäche, deren Wasser problemlos trinkbar ist, was die Wasserversorgung relativ einfach macht.




    Auch die Beschilderung für den Urwaldsteig und die anderen Wanderwege in der Region, ist absolut idiotensicher. Der blaue Punkt mit dem UE drauf findet sich in an jeder Kreuzung und am Wegrand in Abständen von ca. 200 bis 500 Metern.




    Die Etappe durch den Kellerwald selbst führt etwas weg vom Edersee. Hier habe ich auch nicht so viele Bilder gemacht, weil der Naturbelassene Buchenwald zwar schön ist, aber nach ein Paar Stunden dann doch etwas eintönig wird.




    Eine Gruppe Rothirsche bim grasen. Im ersten Moment habe ich mich gewundert wer seine Pferde hier frei laufen lässt, bis ich dann bemerkt habe, dass die Pferde ein Geweih haben. :skeptisch




    Sehr merkwürdig fand ich , dass es im Kellerwald im Juni schon relativ viele Pilze gibt. Einen Steinpilz und einen Goldröhrling habe ich mir abends in die Nudeln geschnippelt.



    Nachtlager Nummer eins. Auf dem felsigen, unebenen Gelände muss man schon ein bisschen suchen bis man eine geeignete Stelle zum Biwakieren gefunden hat.





    Am nächsten Morgen ging es dann nach ein bisschen Katzenwäsche und einer Portion Cornflakes, vorbei an den ersten Geröll Moränen wieder Richtung Wasser.






    Der Weg führt zwar auch über normale Waldwege, ist aber an vielen Stellen wirklich urig und relativ Naturbelassen.






    Die vielen verkrüppelten Eichen welche sich in den Geröll und Felswänden festklammern, fand ich besonders schön.






    Camp Nummer Zwei war Leider etwas mückenverseucht, weshalb ich das Abendessen unter "Vollschutz" zubereitet habe, während meine Freundin ihr Heil im Schlafsack gesucht hat.









    Die letzte Etappe ging dann wieder entlang der Steilhänge mit den schönen Krüppeleichen, zurück nach Waldeck.




    Und nun noch das Sakrileg. :eek Zufälliger weise führt der Weg nämlich vorbei an einer Pommesbude UND einer marode wirkenden Seilbahn aus den 60ern, mit der man sich die Letzten 1000m zurück nach Waldeck sparen kann.


    Ich gebe zu meiner Schande zu, dass wir beides benutzt haben. (Außerdem kann ich ja sagen die Frau war Schuld) ;)
    Wie dem auch sei in Waldeck ging´s dann noch quer durch den Ort bis zum Auto und dann wieder ab nach Hause.


    Fazit: Der Urwaldsteig ist auf jeden Fall sehenswert. Er führt zu mindestens 60% über kleine Trampelpfade, zu ca. 30% über normale Waldwege und leider auch auch ein Stück durch Ortschaften entlang der Teerstraße.
    Besonders das Stück am westlichen Zipfel durch Herzhausen zieht sich etwas in die länge.


    Man macht auf der Strecke einige Höhenmeter, teilweise geht es steil im Zickzack felsige Serpentinen hoch und runter, was schon einen leicht alpinen Charakter hat.
    An den Anstrengenden Stellen trifft man auch kaum auf andere Wanderer, dafür ist auf den leicht erreichbaren Abschnitten schonmal ziemlich was los.
    Positiv zu erwähnen ist auch die vorbildliche Beschilderung des Weges. Die Karten die ich im Netz ausgedruckt hatte, waren zwar schlecht, aber völlig ausreichend. Der Kompass kann getrost zu Hause bleiben.


    Trinkbares Wasser und Stellen an denen man unauffällig übernachten kann gibt es vor allem auf der Südlichen hälfte des Edersee.
    Auf der Strecke von Asel bis Scheid gibt es aber nur sehr wenig Wasser und auch nur wenige Orte auf denen man Campieren kann. Hier sollte man sich vorher nochmal 2-3 Liter Wasser aufüllen. Ansonsten reicht eine 1 Liter Wasserflasche für den Tag, die man immer wieder auffüllt.
    Essen braucht man Theoretisch auch nicht viel mitnehmen. Es gibt genug Fresstempel die man über kurze Umwege erreichen kann. In Herzhausen läuft man auch an einigen direkt vorbei.


    Wir haben die 75km in knapp drei tagen abgerissen, was aber schon ein bisschen stressig war.(Besonders der zweite Tag war mit über 30km echt etwas heftig) Wenn ich den Urwaldsteig nochmal gehe werde ich wohl drei Übernachtungen einplanen, was die Sache weitaus entspannter machen sollte.


    Was mir etwas negativ aufgefallen ist ,war die Menge an Mücken, Zecken und Stechfliegen die uns, trotz langer Hosen und Repellent teilweise ziemlich zugesetzt haben, aber ich schätze, dass dies auch eine Folge des milden Winters ist.


    So viel von mir zum Urwaldsteig, ich hoffe der Bericht über den kleinen Tripp hat euch gefallen.


    LG an alle - Holger :winken







  • Schöner Bericht. Bestärkt mich in meiner Absicht diesen Weg auch dieses Jahr zu laufen.


    Das Bild von dir im Camp2 unter Vollschutz: ist das um deinen Kopf ein Mückennetz, welches über den Hut gezogen wird? Wenn ja, taugen die Dinger was?


    Gruß
    Christoph

    "Man sollte immer eine kleine Flasche Whiskey dabeihaben - für den Fall eines Schlangenbisses -
    außerdem sollte man immer eine Schlange dabeihaben."
    W. C. Fields

  • Ja das ist ein Mückenschleier über der Kapuze von der Jacke. Die Dinger funktionieren recht gut, aber kauf dir einen in schwarz, durch die kann man besser durchgucken als durch die grünen.
    Ich hatte den auch über Nacht im Schlafsack auf, das ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig, aber immer noch besser als ins Gesicht gestochen zu werden.

  • Hallo!

    Ich gebe zu meiner Schande zu, dass wir beides benutzt haben.

    Also mit der Pommes-Bude gehe ich d´accord! ...aber BERGBAHN... :eek !?


    Spaß beiseite: Schöne Tour, klasse Bericht! Danke für´s "Mitnehmen" :daumen !


    Grüße
    Lederstrumpf :gewehr

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    Wer immer mit der Herde geht, kann nur den Ärschen folgen!

  • Camp Nummer Zwei war Leider etwas mückenverseucht, weshalb ich das Abendessen unter "Vollschutz" zubereitet habe, während meine Freundin ihr Heil im Schlafsack gesucht hat.


    Genau deshalb wird bei meiner nächsten längeren Tour im September meine Zeit des puren, offenen Tarps vorbei sein.
    Mein Tarp bekommt jetz rundum ein geschlossenes Mückennetz, damit beim Schlafen wirklich Mückenfreier Raum vorhanden ist.
    Durst, Schwitzen, Anstrengung, Fußschmerzen, Regen, ... alles keine Problem ... aber Mücken sind einfach die Pest!


    Danke für den schönen Bericht. Sieht ja echt ein bißchen nach Urwald aus.
    Ist gar nicht weit weg von mir, habe mir den Bericht gleich mal in meine Linkliste für zukünftige Touren gespeichert. :)
    Werde beim Pommes essen an Dich denken !!
    :pop

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