Hühnerhaltung

  • Um diesen Bereich des Forums mal mit Leben zu füllen beschäftige ich mich Heute mal mit der Haltung von Hühnern. Zum einen sind sie recht einfach zu halten und zu versorgen und zum anderen sind sie insoweit nützlich als das sie nicht nur Eier legen, sondern auch für eine gute Hühnersuppe dienen können.



    Der Stall:


    Zunächst einmal ist sicherzustellen, dass die Hühner im Innenbereich Stangen haben auf denen sie bequem sitzen können ohne sich gegenseitig zu bedrängen. Unter diesen Stangen kann man ein Kotbrett anbringen, welches mal mit Zeitung auslegt. Da Hühner die meiste Zeit ohnehin im Außenbereich unterwegs sind erspart das eine ganze Menge Arbeit. Alle 2-3 Tage einfach die Zeitung erneuern und gut, anders müsste man den gesamten Bodengrund auswechseln.


    Sitzstangen


    Dieser sollte im Idealfall aus Sand, Rindenmulch, Sägespänen oder jeder anderen Art von Häckselgut bestehen. Stroh ist ebenso eine gute Alternative (hier müsst Ihr aber darauf achten das Eure Hühner nicht auf die Idee kommen selbiges zu fressen da es zu einer Kropfverstopfung kommen kann, einfach ausprobieren.


    Natürlich müssen die Hühner ständig mit Wasser versorgt sein, im Prinzig eignet sich da alles was Wasser aufnehmen kann, allerdings ist
    es Ratsam eine "Stülptränke" aus Plastik zu verwenden, diese ist sehr einfach zu Reinigen und die Hühner haben keine Chance Ihren Kot oder den Bodengrund ins Wasser zu scharren. Für das Futter nutzen wir eine Futterrinne, genauso geht aber auch ein Futterautomat oder eine andere Schüssel wo Ihr Futter hinein packen könnt.


    Als Nest kann alles dienen, egal ob ein Autoreifen, Kisten, ein Katzenklo oder eine Schüssel, ihr solltet nur darauf achten das die Nester in einer dunklen und geschützten Ecke stehen. Außerdem solltet Ihr Stroh oder Heu als "Einlage" für Euer Nest wählen.


    Nester


    Bei der Konstruktion des Stalles ist es ganz schön wenn die Hühner neben einer Klappe zum raus gehen, (die Ihr Nachts verschließen solltet damit der Fuchs Euch nicht besucht) noch ein Fenster fürs Tageslicht vorfinden. Ewig nur künstliche Beleuchtung kostet Euch Strom und lässt auch im Winter keine wärmenden Sonnenstrahlen in den Stall. Auf eine Isolation könnt und solltet Ihr im übrigen verzichten. Hühner sind in der Regel alle winterhart und wenn Ihr zu gut isoliert kann es zu Kondenswasser und damit verbunden auch zu Krankheiten bzw. parasitärem Befall kommen. Zug dürfen Eure Hühner dabei aber nicht bekommen! Belüftung ja, Zug nein! Wir haben gegen Parasiten den Stall noch gekalkt (Löschkalk gibt es in jeder gut sortierten Baugenossenschaft), einfach den Kalk mit Wasser zu einer Zähflüssigen Masse verarbeiten und wie Farbe verwenden, schön auch in den Ritzen verteilen da sich Parasiten hier am liebsten aufhalten.


    Fenster



    Das Futter:


    Es wird sicherlich den Einen oder Anderen überraschen aber im Prinzip fressen Hühner alles! Egal ob Nudeln, Reis, Salat, Paprika oder Gurke, auch vor Fleisch oder einer schwarzwälder Kirschtorte machen die Damen nicht halt. Natürlich sollte man aber (wenn man denn kann und man nicht gerade vom Rest der Menschheit abgeschnitten ist) Futter kaufen. Hier ist die Fülle von Futtern grenzenlos. Wir verfüttern "Legepellets" und "Zentracorn", das eine benötigen die Hühner um immer anständig Eier zu legen, das andere um eben was vernünftiges in den Schnabel zu bekommen. Im Prinzip kann man das aber auch selber machen (wenn man denn ein Kornfeld hat...). Ab und an wird das Futter mit Mais aufgewertet.


    Hühner benötigen Kalk! Sie müssen ja irgendwoher das Kalk nehmen welches sie zur Produktion der Eierschale wieder verbrauchen. Nun stellt sich sicher manche die Frage wie er den verbrauchten Kalk wieder zufüttert. Man könnte es natürlich einfach kaufen... oder man zerkleinert die Eierschalen in einem Mörser und mischt sie den Hühnern mit unter das Futter. So spart Ihr Geld, Eure Biotonne quillt nicht über und der Kreislauf ist geschlossen.



    Der Außenbereich:


    Auslauf


    Es ist wichtig das Eure Hühner auch raus können. Hier wälzen sie sich im Dreck, fangen Regenwürmer und Fliege und können einfach mal Huhn sein. Es ist allerdings drauf zu achten das der Zaun im Boden verankert ist da Euch die Hühner sonst einfach entwischen wenn sie genug gescharrt haben. Außerdem muss er Hoch genug sein um zu verhindern das sie ihn einfach überspringen. Um Eure gefiederten Freunde vor übergriffen aus der Luft zu schützen (Greifvögel) könnt Ihr ein Netz spannen oder die Fläche ausreichend mit Bäumen begrünen. Die Greifvögel dürfen keine Möglichkeit haben im Sturzflug ein Huhn zu erbeuten! Sobald das einmal gelungen ist kommt der Greifvogel auch wieder und im nu seid Ihr Eure Hühner los...


    Wer übrigens denkt das die "schöne Grünfläche" im Außenbereich so schön grün bleibt hat sich geschnitten! Spätestens nach einem halben Jahr, frühestens nach dem ersten Winter sieht die Fläche aus wie Dresden 45... DAS könnt Ihr auch nicht ändern es sei denn Ihr verschafft Euren Hühnern so viel Auslauf das sich das Gras was sie gefressen haben wieder erholen kann (pro Huhn laut Statistiken mindestens 30 Quadratmeter)...



    Das Ei:


    Im Prinzip könnt Ihr das Ei sofort und ohne Bedenken verwenden sobald Ihr es aus dem Nest gesammelt habt. Allerdings lässt es sich dann im gekochten Zustand kaum schälen und mir schmecken sie so frisch auch nicht wirklich. Eier sind gekühlt Problemlos 3 Wochen haltbar, am besten schmecken sie meiner Meinung nach nach 7 Tagen aber das muss jeder für sich selbst herausfinden.


    Arbeiten:


    Jeden Tag Füttern und Wasser kontrollieren, bei starker Verschmutzung oder ebbe erneuern.


    Alle 2-3 Tage das Kotbrett neu mit Zeitung bestücken, Wassertränke reinigen Futtertrog auf Verunreinigungen kontrollieren und ebenfalls reinigen.


    Alle 3-4 Wochen den Bodengrund des Stalles erneuern, Hühnerkot von Brettern entfernen.


    Nebenprodukt:


    Wunderbarer Dünger! Ihr solltet den Mist nur nicht direkt auf die Pflanzen geben das er zu scharf ist. Lieber kompostieren oder zusammen mit Wasser in einem Fass Jauche herstellen. (Das stinkt aber gewaltig also macht das nicht direkt neben dem Haus.. auch hier muss man erst ein paar Wochen bis Monate warten bis sich alles gut vermischt hat).


    Liebe Grüße


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    miteinander-füreinander


    Als ich den Schädel im Wald fand, rief ich zuerst die Polizei. Aber dann
    wurde ich neugierig. Ich hob ihn auf und fragte mich, was das für ein
    Mensch war und wieso er ein Hirschgeweih trug.


  • Ein super Beitrag. Ich selber habe auch Erfahrung mit der Hühnerhaltung.


    Raubtiere können einem echt den letzten Nerv rauben. Meine Nachbarin führt einen ständigen Kampf gegen Geflügelverluste. Der Greifvogel ist es bei ihr seltsamerweise nicht, damit hatte mein Opa immer Probleme. Aber Füchse und Waschbären sind verdammt clever und stark. Durch einen Maschendrahtzaun beißen die sich ohne Probleme bzw. der Bär klettert drüber. Nur ein Elektrozaun hält sie wirklich auf.


    Womit meine Nachbarin noch Probleme hat sich Milben. Die verstecken sich im Stall zwischen den Ritzen in den Brettern und überfallen nachts über die Stangen die Hühner. Daher immer regelmäßig den Stall kalken oder die Stangen in mit Öl gefüllte Näpfe stellen. Da kommen die Milben nicht durch.

  • Da ich ja nun "sesshaft" werden und "legal" auf eigenem Grund leben möchte, interessiert mich die Tierhaltung, um hierdurch den Speiseplan zu bereichern. Als Kind hatte ich im großen Käfig auf dem Balkon Zwergwachteln, die legten sehr wohlschmeckende Miniatur-Eier. Ein Zwergwachtel-Spiegelei ist etwa 6 cm breit. Schlachten kam damals nicht in Frage, die Vögelchen waren ja meine Haustiere.
    Heute sieht das anders aus. Mich interessiert vor allem, ob man ALLE Tierarten (ausser bedrohte, Rote Liste.... Auch über Artgerechte haltung bin ich im Bilde) halten und essen darf, oder nur Hühner, Tauben und Kaninchen. Verschiedene Nager, vor allem MEERSCHWEINCHEN, bieten sich für meinen Junggesellenhaushalt an; sie sind leicht zu halten, vermehren sich fleißig und geben jeweils eine Tagesportion Fleisch ab. Auch würde ich gerne wissen, ob jemand eigene Erfahrungen mit Meerschweinzucht und -Verzehr gemacht hat (auch andere ungewöhnliche Tiere bitte melden).
    Die Hinweise von FAGRIS und LEXA finde ich interessant. Habe schon Nistkästen geöffnet, aus denen mir die Flöhe wie Popcorn entgegensprangen. Tötet Löschkalk die Parasiten, oder vertreibt er die nur? Wirkt er gegen Milben und Flöhe und Zecken? Denke gerade auch darüber nach, ob man nicht Outdoor-Bekleidung mit Löschkalk "imprägnieren" kann, als Zeckenschutz? Martlücke? Ich werden Millionär und kaufe mir Kanada!!! Mist, jetzt wissen es alle!

  • Kalk (Calciumhydroxid) ist ätzend (alkalisch). Insekten die das Zeug abbekommen werden wohl sterben. Er reagiert mit dem Kohlenstoffdioxid in der Luft zu Caclium(hydrogen)carbonat.


    Eine Imprägnierung wurde deiner Haut und deiner Kleidung nicht sehr gut bekommen. Lass das mal lieber, du reibst dich zu Zeckenschutz ja auch nicht mit Salzsäure ein ;) .

  • ...Mich interessiert vor allem, ob man ALLE Tierarten (ausser bedrohte, Rote Liste.... Auch über Artgerechte haltung bin ich im Bilde) halten und essen darf, oder nur Hühner, Tauben und Kaninchen. ...


    Ich würde die Frage gerne um Folgende ergänzen: :confused Darf man in Deutschland Hühner für den Eigenbedarf noch selbst schlachten, oder bedarf es dazu einen Metzger?


    Gruß
    Christoph

    "Man sollte immer eine kleine Flasche Whiskey dabeihaben - für den Fall eines Schlangenbisses -
    außerdem sollte man immer eine Schlange dabeihaben."
    W. C. Fields

  • 1. Und Löschkalk schadet den Hühnern nicht?


    2. Löschkalk-Zeckenschutzhose: Wenn ich die irgendwann auf dem Markt sehe, dann beiße ich mir in den A...rm. Die Chemiker können das bestimmt, ohne Gefährdung des Hosenträgers.


    3. Gestern Jäger gesprochen: Eigene Kleintiere selber töten und zum Eigenbedarf verwerten ist erlaubt. Hunde- und Katzenartige dürfen NICHT gegessen werden. Größere (jagdbare) Tiere müssen vom Fachmann nach Trichinen untersucht werden (Fleischbeschau). Ob das alles stimmt? Keine Ahnung. Vielleicht erklärt ja mal ein JÄGER, was zu beachten ist??????


    Fagris: Wie lange kannst du deine Hühner alleine lassen? Wenn man ein Raubtier-sicheres Freilaufgehege hätte, und genug Futter und Wasser zur Verfügung stellt, doch schon mal eine Woche, oder? Und, bitte nicht lachen: Alle "Haus-Hühner" können nicht wirklich fliegen? Wie hoch können sie denn flattern? Habe selber einen Hahn auf einem Dach krähen gesehen, glaube nicht, dass er da irgendwie hinaufklettern konnte. Gibt es flugfähige und nicht flugfähige Hühner?

  • : Alle "Haus-Hühner" können nicht wirklich fliegen? Wie hoch können sie denn flattern? Habe selber einen Hahn auf einem Dach krähen gesehen, glaube nicht, dass er da irgendwie hinaufklettern konnte. Gibt es flugfähige und nicht flugfähige Hühner?


    Ich würde sagen das ist Rasseabhängig, wir hatten früher Zwerghühner und die konnten richtig hoch fliegen, min. 3 m bis 4 m, wenn nicht noch höher. Habs mal erlebt als der Hund von nem Freund bei uns in den Garten geschossen kam und die Hühner sich überall auf den Dächern verteilt haben, war wohl ihr Glück ;) Die sind auch immer frei rumgelaufen und saßen abends vor der Haustür auf dem Geländer. Wir musten sie dann jeden abend in den Stall tragen... das waren verrückte Viecher ;)

  • Hallöchen!


    Der gelöschte Kalk schadet den Hühnern nicht (unsere leben nun schon seid Jahren so und haben keine Probleme). Schlachten darfst Du sie selber da gibt es kein Problem, man sollte sich das ganze aber wirklich vorher mal anschauen da man sonst doch einiges falsch machen kann, ich werde am Samstag die verbliebenen Hühner schlachten da sie nicht mehr legen und das ganze mal hier einstellen!


    Fliegen direkt können sie nicht aber die Höhe eines Maschendrahtzaunes können viele schon überwinden. Viele Hühner versuchen das erst garnicht aber wenn ein Huhn damit mal erfolg hatte, wird es das immer wieder machen! Da hilft dann nur die Schwungfedern zu kürzen (auch das kann ich gerne mal fotografieren).


    Allein lassen kannst Du sie durchaus mal 4-5 tage, man darf aber nicht unterschätzen wie viel die trinken und fressen, wenn due Ihnen einen Vorrat für 5 Tage hinstellst ist der nach 2 Tagen weg weil sie den ganzen Tag nur mit fressen beschäftigt sind :D allerdings werden sie auch nach 3-4 Tagen ohne Futter nicht an Unterernährung sterben. Problematisch ist es nur wenn sie anfangen dann Ihre eigenen Eier aufzupicken und die zu fressen denn das machen die dann immer wieder! In dem Fall hilft dann nur sich zu überlegen wie man die Legenester konstruiert das sie legen, aber nicht an die Eier herankommen können.


    Liebe Grüße


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    miteinander-füreinander


    Als ich den Schädel im Wald fand, rief ich zuerst die Polizei. Aber dann
    wurde ich neugierig. Ich hob ihn auf und fragte mich, was das für ein
    Mensch war und wieso er ein Hirschgeweih trug.


  • Sehr interessant, danke. Würde gerne Bilder vom Schwungflügelkappen, aber auch vom ganzen Schlachtvorgang sehen. Fand die Hühnerhaltung schon immer klasse, hatte aber nie die Möglichkeit; sollte ich mal "mein" Land haben, dann aber! Geschlachtet habe ich unterwegs selber schon, oft nach Anleitung der Eigentümer - also meist einfach Halsumdrehen. Auch in heißes Wasser tauchen, rupfen, ausnehmen usw kann ich, dennoch würde ich gerne die Fotostory sehen. Man lernt ja nie aus. Und, Fagris, :beten DANKESCHÖN! (Siehe "BCP-Wiki")

  • Da habe ich doch spontan schon eine Idee für das nächste "Lost in Kyrillistan"-Video :unschuld


    Aber mogli: Was meinst Du mit "Schwungflügelkappen" ? :confused Ich habe das bislang so gemacht: Huhn durch einen Schlag betäuben, mit der Axt köpfen, sofort rupfen, "Resthals abschneiden", Füße abschneiden, "Waidloch" einschneiden und Kopfsehnen abtrennen, ausnehmen. Wenn ich das mache siehts immer sehr "rustikal" aus, ich habe da auch nicht so die Langzeiterfahrungen. Wenn Du das Huhn noch "warm" rupfst, kannst Du Dir den Brühvorgang schon fast sparen. Das kann man dann für die verbliebenen Federreste machen die man nicht absengen kann. Die großen "Flugfedern" lassen sich bisweilen schlecht herausreißen ohne die Haut zu verletzen, die trenne ich mit dem Messer ab.

  • Er meint...


    Die Schwungfedern kappen damit das Huhn nicht mehr über den Zaun kommt ;)


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    miteinander-füreinander


    Als ich den Schädel im Wald fand, rief ich zuerst die Polizei. Aber dann
    wurde ich neugierig. Ich hob ihn auf und fragte mich, was das für ein
    Mensch war und wieso er ein Hirschgeweih trug.


  • Hallo Fagris und andere die Ahnung haben!


    Könnte ich ein altes Klohäuschen für 5 - 6 Hühner zum Hühnerstall umfunktionieren?
    90 cm breit und 120 in der Tiefe, Höhe über 2 meter.
    Ich stelle mir das so vor, das man zwei 120 cm lange Stangen, oder drei 90 cm lange Stangen in verschiedenen Höhen anbringen könnte. Natürlich so, das sie sich nicht gegenseitig auf den Kopf kacken. Würde das reichen? Brauch der Hahn eine extra Stange? Brauche ich wirklich einen Hahn? Vier Nester könnte man dann oben in den Ecken platzieren. Oder ist die Grundfläche einfach zu klein?


    Ich habe schon gelesen, das ein Huhn sehr viel Auslauf braucht. Kaum zu schaffen, wenn man keine Ranch hat. Wieviel m² sollte der Hof für 6 Tiere mindestens haben?


    Futter möchte ich eigentlich nicht kaufen, das würde den Sinn der Hühnerhaltung ad absurdum führen. Reicht es, wenn ich sie -außer das sie Würmer und Grünzeug fressen- hauptsächlich mit Korn füttere?
    Du schreibst, das Beimengen von Mais, das Futter aufwerten würde. Könnte man sie auch hauptsächlich mit Mais füttern?
    Und mal was ganz anderes. Ist das stoppeln von Feldern noch erlaubt? Denke Ja.


    Das die Eier frisch nicht schmecken, wußte ich nicht. Habe gedacht, jeden Morgen das Frühstücksei unterm Arsch weg klauen.


    Ich weiß, ganz schön viele Fragen. Würde mich über Antworten freuen. :manni

  • Seht interessante Beiträge.
    Danke dafür!


    Aber mal eine Frage; es wurde erwähnt Hühner seien winterhard, aber wie winterhard ist das. Ich denke mal das man bei -20 sicherlich doch eine Form von Isolation benötigen wird?
    Und eine Raubtiersichere Unterkunft für die Nacht würde ich hier sicherlich brauchen, aber kann man die Hühner tagsüber draussen frei rumlaufen lassen?

  • Basiswissen zur Hühnerhaltung:
    Illustrierte Hühner Enzyklopädie, Dörfler Verlag, ISBN: 978-3-89555-424-7
    Für den Hobbyhalter/-züchter und Einsteiger eigentlich Pflichtlektüre.


    Megalitiker:
    Ich kenne gerade nicht die Vorschriften in Bezug auf Platzbedarf/Tier, da hat sich im Frühjahr etwas geändert, aber 5-6 Hühner auf der Fläche hört sich gut an wenn ich an die alten Vorgaben der Kleingruppenhaltung denke...
    Lies mal hier:
    http://www.agrarheute.com/klei…andsschutz-besteht-weiter
    und hier:
    http://www.agrarheute.com/land…chten/Kleingruppenhaltung
    wobei du ja ehr eine Freilaufhaltung anstrebst gilt wohl ehr dies:
    http://www.eier-deklaration.de/html/haltungsform.html
    Frag am besten beim zuständigen Lw-Amt was den Platzbedarf/Tier angeht, ich habe keine Ahnung wie sich die Regelungen entwickeln, anscheinend soger bundeslandabhängig verschieden.
    Auf jeden Fall sollte sollte das Häuschen isoliert, belüftbar und heizbar sein. Zumindest eine Wärmeplatte unter der Trinkschale ist Pflicht.
    Ein Hahn ist zu empfehlen, das vermeidet Zickenterror.
    Auf jeden Fall müsstest du Gritt/Kalk zufüttern, Getreide und Küchenreste geht, aber eine reine Fütterung mit Mais ist nicht zu empfehlen, da die Hühner dann schnell verfetten. Die bekommen den Schwierigkeiten beim Legen, werden zu schwer etc. Da musst du dich wirklich etwas einlesen, das würde den Rahmen hier etwas sprengen. ( http://www.huehner-info.de/ die sind nicht schlecht, aber auch nicht 100%ig..., an etwas Fachliteratur kommst du nicht vorbei).



    @Ron:
    Wenn ich das im kleinen Format auf die Reihe bekommen hätte, hätte ich schon ein paar Hühner. Das was du ansprichst ist genau mein Problem. Du bist nur ein paar Breitengrade von mir weg, weshalb ich denke das wir in etwa die gleichen klimatischen Bedingungen haben.
    Grundsätzlich ist ein Huhn winterhart, das heisst das es auch mal eine Nacht mit -10 bis -15 Grad überlebt wenn es ein relativ geschütztes Plätzchen und Futter hat, mit einem Moorschneehuhn das sich einfach mal einschneien lässt aber nicht zu vergleichen. Einen Spaziergang bei -30Grad sollten sie auch noch aushalten, aber dauerhaft überleben sie diese Temperaturen kaum (ist auch etwas sortenabhängig).
    An einem isolierten Stall (ich rechne mit 30cm Glaswolle oder vgl.) kämst du nicht vorbei. Das Wasser müsste auf einer beheizbaren Platte stehen um es flüssig zu halten (Terrarienbedarf) und es sollte ein Frostwächter installiert sein. 0 Grad vertragen Hühner auf Dauer gut, -5 Grad auch noch wenn der Frostwächter es mal nicht schafft und Futter vorhanden ist. Der Stall sollte nicht zugig (kein Luftzug) sein aber doch gut belüftet, da Hühner kälte bei hoher Luftfeuchte nicht vertragen. Die Einstreu sollte relativ trocken sein, und die Hühner die Möglichkeit haben sich in ein Nest zu "kuscheln". Wenn dann einmal für ein paar Tage der Strom weg ist, ist das dann auch bei tiefen Temperaturen, kein Problem.
    Die Raubtiersicherheit hast du angesprochen und einem Auslauf steht nichts entgegen wenn sie sich auch mal nach innen zurückziehen können. Dafür gibt es besondere Hühnertüren habe ich auf der letzten AGRIKONE-Messe in Jyväskylä gesehen. Was die Raubtiersicherheit betrifft ist der Fuchs das geringere Problem, aber Marder und Nerze kommen durch wirklich jedes Loch.
    Ich habe da auf die Schnelle mit Sicherheit noch was vergessen, aber das wäre ein Überblick...


    Gruss

  • Futter möchte ich eigentlich nicht kaufen, das würde den Sinn der Hühnerhaltung ad absurdum führen. Reicht es, wenn ich sie -außer das sie Würmer und Grünzeug fressen- hauptsächlich mit Korn füttere?
    Du schreibst, das Beimengen von Mais, das Futter aufwerten würde. Könnte man sie auch hauptsächlich mit Mais füttern?
    Und mal was ganz anderes. Ist das stoppeln von Feldern noch erlaubt? Denke Ja.


    Mais gibt Hühnern Kraft und Hitze; das ist im Winter sinnvoll und erwünscht.


    Im Frühjahr, Sommer und Herbst sollte man den Mais spärlich dosieren bis weglassen, weil sie bei zu viel Mais manchmal an Hitzschlag eingehen.


    Hühner sind Allesfresser und verwerten alle Speisereste vom Menschen bis auf die Knochen - die bleiben dann blank und weiß über.


    Prima für Hühner wäre auch ein Zugang zu einem Kompost bzw. Misthaufen und ein paar m² Wiese. Der Bedarf ist je nach Rasse bzw. Größe verschieden. Kleine Hühner brauchen höhere Zäune als größere Rassen weil sie flugtauglicher sind.


    Zum Quartier ist schon alles gesagt worden, isoliert, belüftbar, räuberdicht usw.. Es gibt aber noch zwei Kleinigkeiten die das Eierentnehmen bzw. ausmisten leichter machen; zum einen der Einbau eines sogenannten Euronestes und eine lange schmale ausziehbare Blechwanne unter der Sitzstange. Hühner erleichtern sich meistens im Schlaf. So kann man den meisten Mist mit Hilfe der Blechwanne rausholen.

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