Ich persönlich hab ein Problem mit dem Begriff "Prepping", weil der für mich, wie andere schon sagten eher dem amerikanisierten Größenwahn entspricht.
Nichtsdestotrotz ist - wie wir ja schon öfter an anderer Stelle diskutiert haben - eine persönliche Vorbereitung für gewisse Eventualitäten meiner Einschätzung nach durchaus sinnvoll. Dabei muss man auch bei der Debatte von Szenarien nicht gleich in die Endzeit rutschen.
Es wird niemand bestreiten, dass eine vernünftige Vorratshaltung mit einer Lebensmittelabdeckung von 1-3 Wochen eine sinnvolle Sache ist. Da ist dann auch egal, ob der Notfall darin besteht, dass die Endzeit anbricht oder ob Tante Erna mit gesundem Appetit unangemeldet zu Besuch kommt.
Ganz pragmatisch bedeutet für mich als aktueller Häusle(um)bauer eine vernünftige Vorsorge auch das mehrgleisige Fahren in Sachen Heizung. Wer nur ne Ölheizung hat, kann - wie vor Jahren bereits erlebt - durchaus in Knappheiten geraten, während das Holz für einen Kachelofen vom internationalen Markt doch eher unabhängig in der Verfügbarkeit ist.
An dieser Stelle ein kurzes Beispiel für ein aktuelles "Szenario":
Als wir im vorletzten Winter bei meiner Schwiegermutter in Nordirland zu Besuch waren, kam es zu einer doch spürbaren Wasserknappheit von etwa 1,5 Wochen. Aufgrund der Lage am Golfstrom und der Beschaffenheit des Bodens sind in Großbritannien und auf den Nachbarinseln die Zu- und Abwasserleitungen außen auf Putz verlegt und nicht auf Frosttiefe gegraben. Das führt dazu, dass diese in entsprechend kalten Wintern einfrieren oder platzen, was an entsprechender Stelle ganze Viertel von der Wasserversorgung abschneidet. Wer jetzt seine 10 Sprudelkästen schon im Keller hat, hat in solchen Lagen natürlich weniger Probleme und Stress, als der, der in den Laden rennen und hamstern muss. In der konkreten Situation wusste man auch nicht, wie lange die Knappheit andauern würde. Hätte das ein bis zwei Wochen länger gedauert - was ja wetterabhängig war - hätte das durchaus dramatische Szenen hervorrufen können.
Welche Schlüsse man nun aus so etwas zieht, ist natürlich jedem selbst überlassen.
Liebe Grüße,
DW