Hallo zusammen!
Das ist zwar wieder ein Schmiedethema, ich glaube aber es gehöhrt diesmal trozdem hierher, denn es handelt sich um die Verwertung von gefundenem Alteisen.
Wenn man das mal von der Buscraft/Surviwalwarte aus betrachten will, dann kann man sich ja im Grunde aus jedem gefundenen Stück Eisen ein einigermaßen brauchbares Werkzeug herstellen. Die Crux ist nur, dass ich in der Regel nicht weiß was ich da für ein Material habe.
Nun gab es ein sehr altes Verfahren um aus Roheisen einen schmiedbaren Stahl herzustellen. Das sogenannte Puddleverfahren http://de.wikipedia.org/wiki/Puddelverfahren. Dieser Stahl ist in der Regel sehr zäh und trotzdem hart genug für z.b. eine Messerklinge.
Mann kann den Stahl bei alten Funden gut daran erkennen, dass die Schichten (ja, Puddeleisen hat Schichten, änhlich Damast) unterschiedlich stark rosten, und so deutlich hervor treten.
In meinem Fall handelt es sich um den Zugring einer alten Rückekette, die wir bei Baggerarbeiten fanden.
Ich habe mir die Kette gleich auf die Seite geschafft.
Von meiner Frau hatte ich den Auftrag für ein neues frühmittelaltertaugliches Messer zu machen. Das alte war mir mal wieder viel zu dick geraten.
Ich dokumentiere hier mal grob die Arbeitsschritte
Zugring
Hier die gut sichtbaren Schichten
Auftrennen des Zugrings mit einem Abschrothammer. (Frau musste mit ran. Huh hatte sie Angst )
Aufbiegen des Rings am Amboßhorn (Das Material war unglaublich zäh!)
Auschmieden der Klinge
Klinge in Rohform. Meine Frau wollte gerne die Schmiedespuren sichtbar haben. Ich bin eigentlich kein Freund davon, mache aber lieber was sie sagt :confused
Nach dem Schleifen, Härten und wieder Schleifen habe ich die Klinge eine Weile in Eisendreichlorid ziehen lassen und siehe da...ein schönes Muster hat sie bekommen
Und hier das fertige Messer
Grüße
Cord