Batoning?

  • Zitat

    Es gibt Messer, die durchaus dafür geeignet sind - um eben dadurch innen an das trockene Holz zu gelangen.


    Es ist aber meist dann das Problem, dass du wenig filigranes damit
    machen kannst - Zwiebel schneiden - Firesticks - Schnitzen, etc.

    Der Trend geht aber eh zum Zweitmesser... auch beim täglichen Tragen. So kann man die meisten Basteleien gut bewerkstelligen.
    Ich zum Beispiel bin von Haus aus Victorinox Träger, aber diese kleinen Alleskönner werden bei Holzarbeiten leider recht schnell stumpf und der Griff ist für Arbeiten mit Kraftaufwand auch zu unbequem, die Klinge ziemlich klein. Es ist zwar eine Holzsäge dran... aber als Ergänzung ist für mich ein Messer mit härterer, etwas größerer Klinge sinnvoll, im normalen Leben ist das ein EKA Taschenmesser und im Wald oder auf Reisen auch gerne mal ein Mora.
    Je nach Reise schleppe ich auch eine Säge mit!

    Zitat

    Wenn ich für längere Zeit im Wald verschwinde, einem echten Wald
    allerdings 400-600km vom Polarkreis entfernt, und Übernachtungen
    einplane ist definitiv mein Fiskars X7 und die Fiskars Astsäge mit
    dabei, allein weil es mir zu blöde ist ewig mit dem Messer rumzuwürgen.

    So sieht's aus, wenn man sich wirklich eine Woche oder länger weitab von allem bewegt, im Wald schläft usw., da kommt man in genügend Situationen wo man mit einem Messer oder auch mit drei Messern einfach under equipped ist. Die alten Indianer hätten nur gelacht beim Anblick einer Baumfällung mit dem F1.

  • Zitat


    Es ist aber meist dann das Problem, dass du wenig filigranes damit machen kannst - Zwiebel schneiden - Firesticks - Schnitzen, etc.



    Großes Messer und "feine" Arbeiten schliessen sich nicht grundsätzlich aus.
    Natürlich wird man damit keine kleinen Kunstschnitzerein machen können,
    aber für Firesticks, Holzlocken usw usw reicht es allemal.
    Ich glaube ich hatte das hier schon mal in irgendeinem anderen Beitrag gepostet, daher finde ich es auch nicht mehr.
    Die Technik ist nur etwas anders.
    Anstatt das man das Messer wie üblicherweisse beim Schnitzen benutzt, also in die Hand nimmt...
    benutzt man es eher wie eine Art Hobel und bewegt das Werkstück/Holz über die Klinge.
    (bild nummer 6)


    Ein gutes, scharfes Messer vorausgesetzt kann man so ohne weiteres auch Kleinkram zum Feuerstarten erzeugen.
    Und da man vorher gespalten hat sogar aus dem Kernholz... ;)


    Wichtig ist aber das man fürs Spalten ein Messer mit ausreichender Hebel/Aufbrechwirkung benutzt,
    sprich eines mit entsprechender Klingendicke.
    Der Schliff ist auch nicht unwichtig, meines hat einen "balligen" anschliff, also wie bei einem Beil,
    so das die Hebelwirkung sehr früh einsetzt und das Messer jederzeit locker im Holz sitzt,
    also nicht verklemmt oder verkannten kann.


    In dem Fall wird die Klinge selbst nur leicht belastet, am Anfang zb beim einschlagen.
    Und das kann man auch sanft machen, in der Ruhe liegt da die Kraft.
    Später wenn die Klingendicke das Holz aufhebelt/spaltet kann man auch etwas beherzter zuschlagen.


    Bei harten Verwachsungen / Knoten im Holz ist man in der Regel schon so weit drinn im Ast das man dann
    auch anders weiterspalten kann. Zb einen Holzkeil (zb anderen Ast) in den Spalt treiben.
    Auch da macht sie so ein großes Messer bezahlt, die Rückseite und auch die Seiten kann man durchaus als
    Hammerersatz benutzen in gewissen Grenzen.


    Wobei wie gesagt... mit dem Messer spalten ist eher eine "sanfte" Kunst und weniger brachial als oft gezeigt.




    Hier Holz 1-2 Tage nach dem Hochwasser (2-3 Wochen im Wasser gelegen) .
    Auf Bild 5 sieht man ganz gut wie teif die Feuchtigkeit ins Holz eingedrungen ist.
    Der wirklich trockene Kern macht weniger als 20% aus und der hatte ebenfalls noch normale Feuchte,
    das war immerhin kein abgelagertes Holz sondern Obstbaumverschnitt circa 2-3 Monate vorher.
    Dennoch wars so trocken genug um damit ein Feuer in Gang zu bekommen ohne weitere Hilfmittel,
    mal von 3-4 Streichhölzern abgesehen.


    Klar ist das üblicherweisse ein recht unwarscheinlicher Anwendungsfall das man ausschlisslich nasses Holz hat,
    aber es dient ja nur zu zeigen das es geht.


    grüße. :winken


    PS: ich möchte nicht unerwähnt lassen das das gute Tempksy auch nach ausgiebigen Battoning Aktionen immernoch
    Zeitungspapier schneidet wenn man es durchzieht... und ich meine SCHNEIDEN , nicht etwas aufreissen XD
    :lol


    und da ich das Gefühl habe, das dieser Fred hier garnicht konstruktiver Einsichten gilt sondern eher eine ARt
    "wie ist eure Meinung dazu... ?"


    noch ein PPS:


    klar ich hab das Riesending normaler weisse auch nicht dabei... kleine Klappsäge tut es auch für den Hobo zur not,
    wobei ich da eh in erster Linie verheize was ich mit der Hand brechen kann.
    Dennoch bin ich entgegen der aktuell üblichen Modemeinung der Ansicht das ein großes, gutes Messer eine Art
    Multitool ist, also ein Allroundwerkzeug, bin dem ich zur Not (mit Abtrichen eben) alles das machen kann,
    was ein spezialisiertes Werkzeug auch kann.
    Müsste ich wählen zwischen Messer und Beil, ich persönlich würde mich eben für ein gutes großes Arbeitsmesser (zb Bowie) entscheiden.
    Es stellt sich nämlich auch immer die Frage, wenn ich alles auf meinem Rücken schleppen muss...
    soll ich dann für jede Aufgabe ein Spezialwerkzeug mitnehmen oder wähle ich eines aus was alles ein bisschen kann ?
    Muss jeder selber wissen... ich würde mein Bowie einpacken.
    Und ich weiss wie sich 20-25 Kg über Wochen auf dem Rücken anfühlen...
    Wobei kleines Messer (zb Mora/Fiskars Level) + kleines Beil auch ne Alternative wären...
    Aber auch bei einem Beil muss man sich mal ganz ehrlich die Frage stellen: "Wie oft benutze ich das WIRKLICH ?"


    so nun hab ich fertig ^^

  • Also, langer Rede kurzer Sinn:


    Warum Batoning?


    1. Weil man zu faul ist, ne Axt mitzuschleppen.


    2. Weil der "Bushcrafter" an sich auf Werkzeug steht, das der "eierlegenden Wollmilchsau" (frohe Ostern übrigens) recht nahe kommt, für den Fall, dass man etwaig mitgebrachten Spezialwerkzeuges auf irgendeine Art verlustig geht.


    3. Weils geht! (Allerdings ohne Riskieren des Scheidwerkzeuges nur mit Klingenrücken > 3mm - so Pi mal Auge für den Otto-Normal-Bürger, natürlich gibts auch Stahl, ders in dünnerer Ausführung erträgt.)


    Fröhliches Eiersuchen,


    Euer Waldhase.


    P.S.: Zwiebeln scheiden und Lockenstäbe machen und Schnitzen kann man auch mit ner Axt...


  • 1. Weil man zu faul ist, ne Axt mitzuschleppen.


    Oder man (wie z.B. ich :unschuld ) keine Axt oder kein Beil besitzt weil mans sonst auch nie braucht,
    das zusätzliche Gewicht ist auch nicht ohne (da nehm ich lieber ein Messer mehr mit). ;)


    Klar kann man sich dementsprechend passende Hölzer suchen, aber wenn man etwas dickere Stücke spalten kann
    hat man im Endeffekt schneller mehr zum verfeuern und kann sich zur Not an irgendwelchen größeren
    Abfallstücken der letzten Waldarbeiterkolonne bedienen. Hat mir die letzten Tage etwas die Sucherei erspart. ^^


    Einfach Ansichtssache und/oder "arbeiten" im Rahmen des Möglichen. Sehe da deswegen bis auf das neumodische
    Wort (ich bleib allerdings beim spalten) auch keine Trenderscheinung.

  • Wozu braucht man das?

    Die antwort ist eben so einfach wie die Frage, man braucht es nicht.
    Immer wieder stelle ich fest das Leute die Jahre oder Jahrzehnte draussen sind und bei jedem Wetter ein Feuer hinkriegen solche fragen stellen. Die selbe Frage hatte ich auch mal gestellt. Ich habe es ausprobiert und bin zum Schluss gekommen, es geht auch wie bisher.


    Aber will man den TV-Überlebern glauben ist es offenbar ohne Holz spalten gar nicht möglich zu überleben. Batonig ist auf deutsch Holz spalten oder? Das haben sie ja auch bewiesen, sie leben ja noch. ;)


    Liebe Grüsse
    draussen

  • draussen: Also ich glaube Batoning könnte sowas wie "Schlagstöckeln" bedeuten, da Baton auf Deutsch Schlagstock bedeutet.


    Ich brauche es eigentlich nur, wenn das Holz aussen nass ist und ich an den trockenen Kern kommen möchte.
    Das allerdings auch nur, wenn ich kein Beil dabei habe. Die meisten Stöcke, die man mit einem "normalen" Messer mit ca. 10cm Klinge spalten könnte, sind durch einfaches Durchbrechen oder durch erzeugte Sollbruchstellen einfacher zu zerteilen. Bei solch dünnem Material macht es recht wenig Sinn und für Holz mit größerem Durchmesser bräuchte man wieder ein riesen Messer.


    LG. Jakob

  • >> Also ich glaube Batoning könnte sowas wie "Schlagstöckeln" bedeuten,
    >> da Baton auf Deutsch Schlagstock bedeutet.
    Zitronenfalter falten keine Zitronen! Baton ist sinngemäss ein Knüppel...


    Wir hatten am WE auch sehr feuchtes Holz, was der designierte Lagerplatz so mit sich bringt, und es ist einfach schlicht so, dass das halbierte oder geviertelte Holz mit trockenem Kern einfach besser brennt. Das "Warum" kann sich jeder mittels Googlesuche zu "Flammpunkt von Holz" aus dem Zwischennetz suchen.


    Wenn man die Sache empirisch angehen, muss man die Fragestellung anders angehen:
    Was ist das knüppeln? --> Das Aufspalten von Holz!
    Welchen Zweck dient es? --> Das Feuer besser zum brennen bringen!
    Erfüllt es diesen Zweck? --> Ja!
    Warum tut es das? --> Vergrößern der Oberfläche zur Entzündung, nötigen Flammpunkt herabsetzen
    Ist dies wiss. belegbar? --> Ja! (Physik)
    ____________________________________________________________________________________
    = Knüppeln ist also die, durch Physik belegbare Technik, Holz durch spalten mit dem Messer besser zum Brennen zu bekommen --> Runde 2!


    Benötigt man für das knüppeln ein dediziertes Werkzeug? --> Ja! (Messer)
    Gibt es geeignete Werkzeuge, die die Aufgabe besser erledigen? --> Ja! (Beil, Axt, Spalterhammer, Holzspalter)
    Können diese das dedizierte Werkzeug voll-umfänglich ersetzen --> Nein! (Zwiebeln schneiden mit dem Spalthammer?)
    Gibt es Gründe diese Werkzeuge vorzuziehen? --> Ja! (Ergonomie, Performance)
    Gibt es Gründe diese Werkzeuge daheim zu lassen --> Ja (Auffälligkeit, Gewicht, Preis)
    _______________________________________________________________________________________________________
    = Es gibt Gründe für das Knüppeln und für das Nutzen speziell dafür gedachten Werkzeuges, das Vorteile und Nachteile birgt



    Fazit? Das besser oder schlechter ist nicht argumentativ auf Basis von Fakten zu beweisen. Alles was bleibt, ist der Schlagabtausch der Eitelkeiten Meinungen!


    Kommentar: "Es geht bei mir auch so!" ist inhaltlich kaum zu entkräften...
    ...nur argumentativ leider völlig wertlos. Schnitzel geht auch ohne panieren und braten. Ist halt nur nicht so gut.

  • Mein "Senf" dazu:


    Man muß nicht zwingend mit einem Messer Holz spalten. Es ist auch sicherlich unstrittig, daß es deutlich besser geeignete Werkzeuge dafür gibt. Und die div. YT-Videos zu "Batoning" sind i.d.R. recht sinnfrei...
    Mit einem geeigneten Messer gegebenenfalls auch max. armdicke Hölzer spalten zu können kann hilfreich sein, um an trockenes Holz zu kommen wenn sonst alles nass ist und man auf ein Feuer angewiesen ist. Keine Frage: Experten (und "Normalos" unter unkritischen Umständen) werden auch anderweitig an trockenes Brennmaterial kommen. Es geht schneller und leichter mit einem Messer geeigneter Größe & Stabilität. Man kann noch viel mehr mit einem solchen Messer machen...aber das sprengt den Rahmen dieses Fadens...


    Dabei sehe ich die Bilder von krupp als gute Beispiele für eine sinnvolle Dicke - nicht, was in den o.g. YT-Videos so gezeigt wird. Mit meinem GEK z.B. kann ich alles machen was ich brauche (jaja, jetzt lacht doch über diesen angeblichen "Riesenprügel"...traue mich ja kaum zuzugeben daß ich das Ding habe und nutze & begeistert bin), auch Hölzer spalten wenn ich Holzlocken/Feathersticks brauche - und auch Zwiebeln schneiden und mir einen Löffel schnitzen. Mich hat man damit schon ausgelacht...eine Stunde später war mein Löffel fertig und einsatzbereit, während andere mit ihrem Spielzeug nichts zustande gebracht hatten. Und viele andere Messernutzungen (nicht nur spalten) gehen damit auch. Alles mit nur mit einem Messer. Keine Säge, kein Beil, kein extra Schnitzmesser etc. Gewichtsmäßig bin ich mit dem einen mittelgroßen Messer i.d.R. leichter als alle anderen Alternativen mit mehreren dezidierten Werkzeugen für Einzelaufgaben. Will man längerfristig in der Natur (über)leben sind die spezielleren Werkzeuge ohne Frage sehr sehr hilfreich.


    Dicke Bäume fällt man mit einer richtigen Axt, große Holzscheite spaltet man mit einem Spalthammer, verletzungsarm und mit weniger Energieaufwand zerteilt/kürzt man Stämme mit der Säge usw. - keine Frage.


    Ansonsten (d.h. wenn kein Feuer und Feuerholz benötigt wird) gehe ich auch nur mit einem kl. Mora oder mit dem Opinel No.7 in den Wald...geht auch, klar. Wenn es nur mit Spirituskocher in den Wald geht, brauche ich de facto gar kein Schneidwerkzeug.


    Gereon
    So, jetzt lacht doch! ;)

  • @ farmer:
    mein bowie hat um die 30cm Klinge, das ist glaube sogar nen tick länger als das gek.
    wirkt nur auf den Fotos etwas kürzer... aber ist ein ähnlich großer "prügel".
    die länge und masse macht sich aber auch bemerkbar beim "arbeiten" aus dem Handgelenk erzeugt man recht hohe
    bewegeung im vorderen Bereich, da reich ein hieb und zb 5cm haselnuss-stämmchen fallen um wie Grashalme...
    :)
    und dabei ist es zwar nicht ganz rasiermesserscharf, aber scharf genug das man sich ohne große Kunst richtig tief schneiden kann.
    Ich Nehms ja nich als "Waffe" mit, aber es wäre eine fürchterliche Waffe...
    hab mich ja selber schon paar mal damit verletzt XD.
    Aber das soll ja jetzt auch kein "großes Messer Angeber-Fred werden"



    Keine Ahnung warum das "Battoning" also Holz spalten seit einigen Jahren in der BC-Internetkultur einen so schlechten Ruf hat.
    Seit Jahrtausenden macht der Mensch das... und plötzlich ist es als "dumm" oder "Rambo-mässig" verschriehen,
    besonders in der Bushcraft-Szene.
    Muss ja jeder selber wissen am Ende.
    Mir ist das völlig unverständlich, da es eigentlich einer der Grundtechniken ist.
    Es sagt ja niemand das man es ständig und überall brauchen würde, aber wenn man es eben im Fall der Fälle kann,
    was ist daran falsch?
    Immerzu wird auf dem "battoning" herumgehackt (achtung Wortwitz), oft in dem Sinne "wer das macht hat ja gar keine Ahnung",
    aber das ist nicht nur falsch sondern negiert Jahrtausende alte Praxis.


    Wie gesagt ich habe den fetten Prügel auch eher selten dabei, auch wenn ich ihn immer mitnehme wenn ich länger als 2 Tage das Haus
    verlasse, aber das ist eine andere Macke von mir... und hat mit BC nix zu tun.
    Aber Grundsätzlich gibt es eigentlich kein Argument GEGEN.
    Und immer, was auch hier bei uns im Forum schon 2-3 mal vorgekommen ist, wenn ich lese
    "man könnte alles das auch mit einem kleinen Messer machen oder man brauch ja überhaupt kein Messer usw"
    ...muss ich müde lächeln.
    Weil es unwahr ist.
    Weil Messer bzw Klingen und alles was daraus spezialisiert entwickelt wurde im Laufe der Jahrtausende,
    einer DER Evolutionshebel waren.
    Es gibt kein Werkzeug was universeller Einsetzbar ist als ein gutes Messer.
    Das es als Waffe missbraucht wurde ist dabei eine ganz andere Sache.
    Grundsätzlich ist ein Messer aber das Multitool schlechthin.


    Woher der schlechte Ruf?
    An den Rambo Filmen kann es nicht wirklich liegen,
    eher alg werden Messerträger heute argwöhnisch betrachtet.
    Da reicht auch schon ein kleines Taschenmesser aus... aber das ist doch Unfug.
    Ein Messer ist grundsätzlich erstmal ein Werkzeug.
    Ein Bleistift ist zum schreiben da und kann dennoch eine sehr gefährliche Waffe sein.
    Das die Gesellschaft bzw der Otto Normalo komisch guggt bei Messern aller Art,
    das hat mich nie zum Nachdenken gebracht,
    aber das in der Outdoorszene oder ganz speziell auch bei den sogenannten "Bushcraftern" inzwischen eine
    ähnliche Meinung herrscht durchaus.
    So als wäre man ein besserer Bushcrafter umso kleiner das Messer ist... meine Nerven... also das wäre ja nun wirklich einfach oder?


    Wie auch immer, ich sehe es ganz locker.
    Wegen mir kann jeder machen wie er will....
    und auch wenn ich mein Monsterbowie (auf den Fotos sieht es kleiner aus XD) auch net immer dabei habe,
    das ist ein mächtiges Werkzeug.
    Und ich hab es immer dabei wenn ich meine Wohnung länger als 1 Nacht verlasse... aber ich habe auch ne Meise XD.


    Nein im Ernst jetzt... Holz spalten ist eine einfache, alte und elementare Technik.
    Wenn man sie nicht braucht weil man genug alternativen am Ort findet umso besser,
    in der Regel in Mitteleuropa ist das auch kein größeres Problem.
    Trotzdem ist es deswegen keine "sinnlose" Kunst oder dergleichen.
    Im Gegenteil... Ich hatte schon oft Gelegenheit das zu demonstrieren zb beim Grillen mit Kumpels die
    auch mit Spiritus + 3 Tageszeitungen den Grill net anbekommen haben...
    Schwubs die wupss brennt das bei mir ganz ohne Hilfmittel.
    Mich nervt das ewige Battoning / großes Messer gedisse langsam etwas. :):winken


    PS: letzter edit noch dazu, ich hatte hier auch mal in irgendeinem beitrag gepostet das ich auch mit einem 10.- Fiskars,
    dessen Angel nur etwa 2cm in den Griff reicht, ganz dünne Klinge ect, Holz gespalten habe.
    Auch das geht, wenn auch schwerer, weil man sehr vorsichtig sein muss usw...
    geht auch, aber bei dem Bowie hab ich da gar keine Sorgen :) da geht's einfach.
    Brauch ich , du das? nun das muss jeder für sich selber wissen und in der jeweiligen Situation eben.
    Aber das ewige battoning gedisse.. langweilt mich etwas. :winken

  • zb als ich in der Türkei wandern war... dort ist eine art "hippe" so ne art große machete,
    das Werkzeug der Wahl für alles...
    egal ob die nun bissel Holz klein machen für den Teekocher oder mal eben Gemüse umhacken...
    große Arbeitsmesser werden auf der ganzen Welt benutzt, einfach weil sie praktisch sind, in vieler Hinsicht.
    Und jetzt wollen wir deutschen schlauer sein? da muss sich echt lachen... :)
    schmunzeln.

  • Habe -unter fachkundiger Anleitung- (dazu)gelernt, wie ich mein stabiles Messer noch anders als zum reinen ziehenden Schnitt einsetzen kann - und es geht wunderbar und ohne Gefahr für das Messer. Wenn ich eine Videokamera, mehr Zeit und vor allem mehr Lust dazu hätte, würde ich es im Video zeigen. Habe damit Schafshorn gespalten, Löffel geschnitzt, Tiere von Ratte bis Schaf geschlachtet & zerlegt, Fell entfettet, Sehnen geteilt, Federkiele gespalten und feine Kerben in Pfeile geschnitzt uvm. Und eben auch Holzstücke gespalten, unter Zuhilfenahme eines Schlagholzes (engl. "baton"). Muß ich mich jetzt in Grund und Boden schämen? :lol


    Mir fiel vor einiger Zeit auf, als man sich auf den berühmten und auch von mir geschätzten Mors Kochanski berief (wg. Messergröße, weiß nicht mehr wo genau es im WWW war) -der ja gerade immer ein Messer a la Mora favorisierte und auch die relative Größe (Klingenlänge = etwa Handbreite des Nutzers) angabt- daß er also davon ausging daß der Nutzer u.a. auch noch eine richtige Axt oder zumindest ein ordentliches Beil dabei habe, sowie zumindest ein Sägeblatt für eine richtige Gestellsäge. Dann - und nur dann- reichte ihm immer ein kleines Messer aus, und er musste sein Holz dann auch nicht damit spalten. Dafür war dann die Axt / das Beil da, welches er in den borealen Wäldern und v.a. im tiefen Winter immer dabei hatte. Immer. Daher kam das Messer dafür i.d.R. nicht zum Einsatz. Und das Holzspalten um im Fall des Falles zuverlässig und schnell an das trockene Kernholz zu kommen zum Feuerstarten, das war/ist bei ihm ein Grundtenor, so wie ich ihn zumindest verstehe.


    Meine (zugegebenermaßen recht begrenzte) Praxis im Spalten von Holz mittels selbst geschnitzter Holzkeile zeigt mir, daß es prinzipiell auch mit improvisierten Keilen geht und mit genug Übung sicher noch viel besser als jetzt bei mir. Mit dem geeigneten Messer geht es dagegen noch deutlich besser und schneller - und solange es um die erwähnten Dimensionen geht, auch unkritisch für den Nutzer und das Messer. Oberschenkel-dicke Holzstämme muß ich nicht bearbeiten, schon gar nicht mit einem Messer.


    Sinnfreie "Kloppereien" selbsternannter Vorgarten-Survivalisten mit jeweils angesagten Messern aller Bauarten/-formen/Stahlsorten auf/durch alle möglichen Materialien nehme ich als das was sie m.E. sind: Exhibitionistische Spielereien. Den Material- & Situationsgerechten Einsatz eines geeigneten (!) Messers für mehr als reines Schneiden sehe ich dagegen als eine Erweiterung der eigenen Messer-Fertigkeiten, die jedem Bushcrafter gut tun kann. Man muß ja nicht Holz spalten, aber man kann es - und es kann nützlich und damit sinnvoll sein.


    Gereon


    OT-PS: Bei einem Kurs von Christian / MadFly konnte ich einmal in einer längeren Pause Feuerholz mit einer scharfen schwedischen (kleineren) Forstaxt zerteilen. Das ging so wunderbar leicht und irgendwie "selbstverständlich" & "natürlich" von der Hand, daß es mir schon -ohne jede Übertreibung- hinterher wie eine meditative ZEN-Übung vorkam. Das geht/ging mir beim Holzspalten mit Messer+Schlagholz bislang noch nicht so...schon alleine deswegen habe ich selbstverständlich auch eine scharfe Axt im Hause. :lol

  • OT-PS: Bei einem Kurs von Christian / MadFly konnte ich einmal in einer längeren Pause Feuerholz mit einer scharfen schwedischen (kleineren) Forstaxt zerteilen. Das ging so wunderbar leicht und irgendwie "selbstverständlich" & "natürlich" von der Hand, daß es mir schon -ohne jede Übertreibung- hinterher wie eine meditative ZEN-Übung vorkam. Das geht/ging mir beim Holzspalten mit Messer+Schlagholz bislang noch nicht so...schon alleine deswegen habe ich selbstverständlich auch eine scharfe Axt im Hause. :lol


    Finde ich jetzt nicht so besonders verwunderlich! Wenn man für die angedachten Arbeiten das beste geeignete Werkzeug nimmt, dann geht es halt einfach. Holzspalten mit Messer und Prügel ist halt immer eine Art Improvisation. Schön wenn man es kann, schön wenn man es nicht unbedingt braucht (was aus meiner Sicht meistens der Fall ist) und noch schöner wenn man "richtiges" Werkzeug dabei hat.

    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit." Wilhelm Humboldt, 1767-1835

    Einmal editiert, zuletzt von smeagol ()

  • Man kann auch kleine Holzkeile schnitzen (bzw einen anderen dafür geeigneten Ast an einem Ende Keilförmig schnitzen)
    und oben reintreiben, oft hat das Holz ja bereits Risse was man ausnutzen kann,
    oder man hilft mit der Klappsäge etwas nach und sägt erstmal eine kleine Rille oben rein.
    Das ist aber sehr mühsam, ich hab das 1 mal bisher ausprobiert, also das geht schon aber dann hab ich doch lieber das Messer genommen :)
    Wobei das mit den Holzkeilen auch enge Grenzen hat weil die halt auch nicht viel aushalten.
    Man muss nach jeder SPaltaktion den Keil neu schnitzen.. naja das ist irgendwie auch nicht wirklich sinnvoll,
    aber gehen tut es zur Not.
    (Nicht ohne Grund sind Spaltkeile aus Metall (und oft auch erstaunlich teuer... 20-30.- hab ich auch erstmal gehustet)) .


    Ansonsten habt ihr schon recht, es ist und bleibt eine Spielerei die man in 99% der Fälle nicht braucht
    oder man hat eben (oder einer aus der Gruppe) ein besseres Werkzeug dafür dabei. :messer

  • Kleiner Hinweis zum Thema Knüppeln:
    Das Wort Knüppeln hat in der Forstwirtschaft die Bedeutung von Entasten und wird i.d.R. dann verwendet wenn am stehenden. lebenden Baum (Kiefer, Fichte, Lerche etc.) die unteren Äste abgeschlagen werden. Dies tut man um qualitativeres Bauholz, d.h. ohne Knorzen, zu erhalten.


    Zum Thema Holzkeil:
    Das Hols des Keiles sollte möglichst hart sein, härter zumindest als das zu spaltende Holz. Ich selbst benutze Keile in der Regel nur ab Stammdurchmesser 30-35cm +, oder bei total verwachsenen Brocken, bei denen man selbst mit dem Spalthammer an seine Grenzen kommt (kleiner Tip: Holz reisst viel besser wenn es gefroren ist, bei -15 und tiefer). Keile sind ausserdemeine gute Methode um bei tieferen Schnitten mit Säge oder Motorsäge, den Schnitt offen zu halten. Da verklemmt dann nichts mehr. Wenn man einen Stamm der länge nach aufspalten möchte sind meiner Meinung nach Keile zwingend nötig.


    krupp: Die türkische Hippe würde mich mal interessieren, meine türk. Nachbarn konnten damit nichts anfangen (und die sind Schreiner). Soweit ich gelesen habe hat hier keiner was gegen grosse Messer gesagt. Das genannte GEK ist in meinen Augen allerdings ein Alptraum, da zu dick und zu schlecht schärfbar (ich durfte mal mit einem GEK einen Elch zerlegen.... längere Geschichte... hat keinen Spass gemacht, mein Mora-Klon war da besser).


    Gutes, geeignetes Werkzeug erleichtert das (Arbeits-) Leben, und ich bin ein sehr fauler Mensch.
    Auch mit einem Spalthammer kann man Zwiebeln schneiden, muss man aber nicht (das 80ct Gemüsemesser wiegt 17g, gerade gewogen).


    Gruss

  • Naja die Dinger sehen aus wie die deutsche Hippe nur größer, so groß wie eine Handelsübliche Machete aber eben vorn gebogen
    wie eine Hippe.
    Wie die Dinger in der Türkei heissen, keine Ahnung.
    Den Begriff "Türkische Hippe" habe ich nur benutzt um zu umschreiben mit was die da hantieren.
    Ich denke jeder der sich mal abseits vom Hotel ein wenig durch die Türkei bewegt wird so ein Ding schon gesehen haben.
    Da wo ich war gabs die auf jedem Basar und auch unten im Hafen von Demre wo ich einige Tage war
    hat da so ein Fischer eben jeden Morgen das Holz für den Grill damit zerlegt, ebenso auf der Grillparty bei der Hochzeit,
    ebenso im Hochland mehrfach gesehen.
    Die Türkei ist allerdings recht groß und das kann je nach Region einfach mal ganz anders sein.
    Wenn ich muse habe kann ich ja mal in den 1000 Bildern suchen die ich gemacht habe XD aber ich glaube ausgerechnet davon hab ich keine.
    Maximal im Hintergrund eines der Hafenfotos, weil ich da die Leute so bei ihrem Treiben beobachtet und Fotografiert habe.



    Unabhängig davon ist es sicherlich unstrittig das große Arbeitsmesser aller Art weltweit benutzt werden.


    edit: also das sieht eben aus wie eine Machete hat aber eine nach unten gezogene Spitze.
    der kollege fischer hat damit ohne sich zu bücken die spitze immer in einen scheit gehauen, den scheit hochgehoben und dann
    auf dem Hackklotz ruckzuck klickklack in scheite zerlegt.
    vermutlich benutzen die diese dinger aber nicht nur zum holz kleinmachen sondern eben für alles mögliche.
    ungefhär so sieht das ding aus, länge sicher um die 40cm schätze ich jetz mal, nur mal eben ne Skizze
    bevor wir aneinander vorbeireden.

    ...ähm die schneide ist unten und das ganze ding etwas dicker und stabiler, also nich so dünnes blech wie bei billigen Macheten,
    eher in Richtung golok.


    wie auch immer. :Mädchen

  • Jetzt wirds komplex... :cafe Ich brauch nen Kaffee um alles oben Geschriebene zu verdauen.


    Ich nehme immer zwei Messer mit (Mora). Damit habe ich ein Backup und brauche nun wirklich keine Axt mitzuschleppen. Mein Gerödel wiegt genug ^^ . Was ich nicht mit der Hand durchbekomme beim Spalten mit dem Messer, das ist dann das falsche Holz. Ich kloppe nicht auf meine Messer mit Stein oder Knüppel. Natürlich bin ich dann begrenzt auf dünnere "Stöckchen" ohne Ast drinne. Na und? Wir sind im Wald! Da soll es jede Sorte Holz geben... :bulb


    Für das Anmachen des Feuerchens kann ich mir auch einen Kienspan einstecken, kann Birke nutzen, die auch (fast) nass anbrennt. Ich kann mein Taschentuch oder ein Stück Stoff verwenden, irgendwie geht auch so Feuer zu machen. Natürlich ist es ein ganz anderes Thema wenn man vielleicht nicht grade in Deutschland unterwegs ist, also auf Feuer überlebenstechnisch angewiesen ist. Sicher wißt ihr das hier besser als ich, was man noch tun kann.


    Batoning tue ich meinen kleinen Messerchen nicht an, nicht weil sie teuer wären (sind sie ja nicht), sondern eben weil ich mit ein wenig Sucherei schneller das richtige Holz finde. Und bin ich unterwegs, da gugge ich auch schon mal links und rechts meines Weges, was sich so findet, weil ich ja weiß, das ich mir irgendwann am Tag noch ein Feuerchen machen möchte.


    LG Sel


    Edit: Ein Messer mit balligem Schliff dürfte wesentlich besser zum Spalten geeignet sein.

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

    [/size]

  • Zitat

    PS : Der geilste Namen für eine Technik, der mir bisher untergekommen ist, ist das so genannte "Beaverchewing"

    Hehe, mein kleiner Bruder redet schon lange vom "Biebern" und vom "Biebermesser"..
    und vielmehr sag ich zu dem Thema nicht..^^


    ah doch: z.b. Fürs Löffelschnitzen ist das Spalten auch praktisch.. und fürs gezielte "schnitzen", ähnlich wie ein Holzschnitzer mit seinem Stechbeitel.. nur eben mit dem Messer. Und ich mach das mit meinem Messer, das dünner als 3mm ist. Man muss ja nicht seitlich Hebeln..
    Spalten, Hacken, Batonisieren = Schneiden, Schnitzen. Nur die Kräfte sind ein bisschen anders.

  • Jetzt hab ich mich an so vielen Meinungen erfreut.....da muss ich meine einfach auch kund tun ^^


    Man braucht eigentlich auch keinen Feuerstahl und kein Tarp wenn man ne Mietwohnung und ne Mikrowelle hat..... man muss nicht mit dem Poncho durch den Wald laufen wenn man nen schicken Kombi fahren kann.... Aaaaaaaaber.... man hat Freude daran und tut es weil MAN ES WILL



    Und ich glaube so verhält es sich auch mit dem Batoning..... der eine hat Spaß dran auf sein Messer zu hauen....der handere hat lieber sein kleines Beil und der nächste packt eine Taschensäge aus... entscheidend ist, was einem Freude macht (und keinem anderen weh tut).


    Beste Grüße


    Roberto

  • Hallo,


    vorab: Ich habe mit einer 30€-"Fließbandmachete" (eine Kukriform von nem großen Freizeitausrüster mit "G")an die 15cm starke vollkommen durchgetrocknete Eichenäste gespalten. Vorher auf Länge (ca. 40 - 50 cm) gesägt). Beim Spalten wurde die Klinge teils stark gebogen, weist aber keine dauerhafte Verformung auf, Schärfe ist geblieben (die Machete spaltet durch die Breite der Klinge, nicht durch die Schärfe selbst).
    Mit anderen Worten - auch billiger Fabrikstahl für den schmalen Geldbeutel kann sehr hohen Belastungen stand halten und wirklich tauglich sein (für unsere Zwecke).


    Zum Thema: Warum Holzspalten?


    - Du kannst kleine flache Brettchen machen. Auf Stärke schnitzen dauert viel länger.
    - Damit kannst du bspw. eine dauerhafte Behausung decken (Holzschindeln)


    - Du kannst einen Ahornstamm vierteln und dir einen behelfsmäßigen Bogen bauen,
    der leistungsfähiger ist, als eine Haselrute im Ganzen.


    - Du kannst aus gerade gewachsenen Ästen/Stämmchen leichter Bauhholz mit Vierkantigem Ende schlagen.


    - Du kommst leichter ans Kernholz (bspw. Palmenherzen - ja, die wirst du kaum nordlich der Alpen finden)


    - Du kannst dir effektiver Holzski bauen (1,5m Stämmchen "Entschwarten" und den Mittelteil verwenden.


    - Hohle Holzstücke lassen sich schneller öffnen, um an die Bewohner zu kommen --> Nahrungsbeschaffung.


    - Du kannst Stämmchen vom Weichholz halbieren, den Kern ausschälen und eine Dachrinne oder Wasserleitung draus machen


    # Ein breiter Axtkopf wird bei langem Spaltgut das Holz meist zum Ausreißen bringen und weniger über die ganze Länge gut spalten.#


    - Bei Bauholz kannst du mit wenigen Handgriffen die Enden aufspalten, um eine Art Klemm- bzw. Steckverbindung zu erzeugen.


    - Weil Scheitholz besser brennt als Rundholz und ich mir da von niemandem was einreden lasse.

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