Rucksackersatz fürn Notfall? Schleifsack? Oder gehts auch anders?

  • Hallo,


    hat jemand von euch Erfahrung mit Schleifsäcken? Ich meine jetzt nicht die Schleifsäcke wie z.B. in Höhlen verwendet werden.


    Ich meine für den Notfall, also Rucksack macht die Grätsche (und das gründlich), Reparatur nicht möglich. Eine Baumarktplane als Ersatz, wie lange geht das gut? Sandiges Gelände vielleicht. Oder man opfert sein Tarp? Andere Variante wäre die Rucksackreste damit zusammenhalten, dann kann man wenigstens sein Gerödel noch tragen. Wobei, wenn beim Rucksack die Gurte kaputt sind...


    Kurzum, wie baue ich mir einen Notrucksack mit "Bordmitteln"?
    Was ich auf mehrtägigen Touren immer mithabe wäre mein Notbiwak (bei Begadi). Das wäre ja eine Möglichkeit. Oder ein großer Müllsack, der geht sicher auch. Allerdings tragen sich solche Säcke schlecht oder eher mühselig. Daher die Idee zum Schleifsack. Oder noch eine Idee: Zwei Stöcke so zusammenbinden, das man ein Dreieck hat, dazwischen eine Plane, darin das Gerödel. Und das Ganze hinter sich herzerren.


    Mir fällt nichts Gescheites ein :( -> Blöd, bis zur Zivilisation oder meinem Auto habe ich noch 30km vor mir... Also ungefähr das Scenario.


    LG Sel

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Rucksack spontan so kaputt gehen kann, dass man nichts mehr verwenden kann. Die einzige Möglichkeit zu diesem Punkt zu kommen sehe ich im Verlust des Rucksackes. Damit erübrigt sich aber meist auch der Bedarf um Gepäck zu transportierten.


    Ansonsten so gut wieder zusammennähen wie es geht.


    Einer der größten Schwachpunkte bei größeren Trekkingrucksäcken ist meine ich der Verschluss vom Hüftgurt. Bei diesem könnte man drüber nachdenken ihn als Ersatzteil mitzunehmen.

  • Hier eine Video-Anleitung für einen Notfall-Tragerahmen. Nicht leicht zu finden, weil Mors Kochanski zwar das Video dominiert, aber nicht im Titel erscheint.


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    Anstelle der geschnitzten Knebel zum Verschnüren empfehle ich (nicht nur) für den Notfall den Canadian Jam (Knot). Damit wird jede müde Schnur zum Kompressionsriemen.


    Proaktiv: Immer Sattlerzeug im Gepäck! Ledernadeln, kleine Vorrats-Rolle Angelschnur, Sattlerzwirn, ggf. Ersatzbeschläge. Und den Rucksack direkt vor Ort wieder flicken. Denn neben der Geduld kann Dir draußen so ziemlich alles mal reißen. Auch die Gurte. Beliebteste Stelle sind die oberen Stellgurte zum Heranziehen des Überpacks an den Hinterkopf, bei nicht verstellbaren Rucksäcken die obere Gurtverankerung am Hauptsack wegen Überladung der Stoff-Konstruktion.


    Aber selbst das moderne Gurtzeug läßt sich mit einer Sattlernadel nebst Leatherman-Zange und einer simplen Angelschnur als Schwerlast-Zwirn immer wieder zusammenflicken. Denn die Zugkraft der Angelschnur addiert sich mit jedem Stich. Und zerbröselte Stell-Beschläge lassen sich zur Not auch überbrücken.


    Ich hab' dereinst meinen damals schon jahrzehntealten Ruck-Seesack genau so geflickt, als mir mitten in der Pampa der gesamte Boden herausgefallen war. Hat mich einen Nachmittag Arbeit und etwa zwei Meter Angelschnur gekostet. Hält bis heute und ist auch schon wieder zehn Jahre her.

    Natur er-leben kann man nicht online am Schreibtisch.
    Dazu muß man ganzjährig immer wieder offline vor die Tür...

  • Es kommt immer anders, besonders als man denkt...


    Das mit dem Verschnüren ist schon eine gute Lösung. Danke für den Link!


    LG Sel

    Meine Grundsätze:
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    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • Blöd, bis zur Zivilisation oder meinem Auto habe ich noch 30km vor mir


    Nun ja, das wäre dann ja kein wirklicher Notfall.
    So eine kurze Strecke läufst Du halt einfach ohne das Gerödel zurück und holst es dann später.
    Ein Rucksack fällt ja auch nicht einfach so von jetzt auf gleich auseinander, es ist also, denke ich, immer Zeit und Möglichkeit zur Reparatur, Faden etc. hat man ja dabei.


    Aber ich habe vor einigen Jahren erfolgreich folgendes probiert und mein Zeug von ca. 15kg so auch relativ bequem über ca. 10km getragen.
    War nur ein Test!
    Ich habe das 3m lange Tarp der Länge nach so zusammengerollt, das eine "Wurst" draus wurde. Diese habe ich so in einer Art "Sack" um den Rucksack gelegt, das dieser quasi wie in einer Schlaufe drin hing und oben zu einem Band gelegt + gebunden, dass ich dieses um die Stirn legen konnte. So wie in alten Trapperfilmen Lasten mit einem Holzbrett getragen wurden. Die Schwerkraft und der Druck an den Rücken presste den Rucksack in die Tarpschlaufe.
    Mit Kopf-Hals-Schulterspannung lies sich das erstaunlich gut tragen.
    Nach einiger Zeit legte ich unten noch einen Fleecepulli so um den Rucksack, dass ich die Ärmel um die Hüfte binden konnte. Das ergab ein wenig die Funktion eines Hüftgurtes und entlastete den Nacken.


    Nun, so möchte ich natürlich nicht tagelang mein Zeug tragen, Nackenwirbel und Arthrose werden dann sicher gute Freunde, aber als Notbehelf geht es.
    Und ist natürlich nur alten Praktiken abgekuckt!

  • Warum Rucksack bauen ?
    ich würd mir eine Travois bauen. Mehrere Hölzer zu einem Gestell und darauf das Gepäck binden( mit Poncho, Tarp, zeltbahn.Jacke vorher einwickeln).
    Ziehen ist einfacher als Tragen solange man nicht über Geröll läuft.

    Mit einem Freund am Fluss sitzen und was leckeres auf dem Hobokocher zubereiten- für mich gibt es nicht besseres :)

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