Gipserbeil mal anders...

  • Hallo Community,


    da heute einige Arbeiten im Garten anstanden, die letztlich in einem Kleinkrieg gegen eine Ameisen-Invasion ausuferten, war die geplante Tour schnell vergessen. Nun ja, Hauptsache wir waren wieder an der frischen Luft.


    Da die Ameisen mit geschlossener Front ihren Nachwuchs verteidigten, wobei wir lediglich neuen Liguster anpflanzen wollten, war ein Abstecher zum Baumarkt leider unvermeidbar. Gesagt, getan.


    Als ich in der Apotheke "Knauber" ankam, fiel mir Grimbolds Tip hinsichtlich Gipserbeil ein, worüber ich in den letzten Tagen in einem anderen Thread gestolpert bin. Grundsätzlich suchte ich für meine Steinsammelei ein Werkzeug, mit welchem ich potentielle Kandidaten herauslösen kann (auf Waldwegen, in Steinbrüchen etc.), was mit einem Grabstock nicht immer funktioniert.


    Vor zwei Tagen packte ich mir meinen Dachdeckerhammer, im Glauben, dieser würde sich für derartige Arbeiten anbieten. Hm... Welchen tatsächlichen Nutzen konnte ich im Hammerkopf finden? Ich fand keinen.


    Ich kam zur Axt-/Beilabteilung, konnte mich von Fiskars Camping-Ausführung gerade noch losreißen und stand im nächsten Moment vor einem Gipserbeil für knapp 10,- €.



    Für genannte 10,- € wanderte es direkt mal in den Einkaufswagen - das Mora für knapp 15,- ebenfalls. Zu Hause angekommen versorgte ich meine Frau mit der "Gegenwehr", mähte schnell den Rasen, denn im Grunde kribbelte es schon ein wenig in den Griffeln. Alle Arbeiten für mich abgeschlossen, Frau im Stich gelassen und ab zu meinen Eltern in meine Werkstatt. Workmate raus, Flex vorbereitet, Kippe an und schon arbeiteten die grauen Zellen. Erstmal anzeichnen...



    Für Anreißfarbe und Anreißnadel fand sich keine Zeit mehr, daher musste der Anschlagwinkel samt Bleistift herhalten.



    Zeit für den ersten Einsatz der Flex - der grobe Teil musste erstmal runter.



    Ich muss gestehen, dass ich deutlich aus der Übung bin... Es könnte aber auch daran gelegen haben, dass ich die alten Trennscheiben erst einmal aufbrauchen wollte. Irgendeine Ausrede findet sich ja immer.



    (von der Seite) Wie gesagt, man verzeihe mir, dass ich lange nichts mehr richtig geflext habe. :)



    Pi mal Daumen ... Egal, soll ein Versuch werden!



    Wie sagt der Kölsche: "Fott dr Driss!"




    Und schwupps ... waren die ersten 1,5 Stunden schon verflogen. Selbstredend waren 70 Minuten mentales Training erforderlich + 2 Kippen.



    Na ja, es kann sich ja fast sehen lassen.



    Die Schlagfläche war nun einer Art "Dorn" gewichen. Wie die Ameisen meiner Frau ... vermutlich, wahrscheinlich ... hoffentlich!



    Schnell mal die 40er Fächerscheibe drauf und weiter geht's.



    Es war einfach nur mal zum Testen gedacht und sollte nun keine Abschlussprüfung darstellen. Allerdings konnte ich mich dann jetzt von der Flex trennen und stattdessen zur Schlichtfeile greifen. Ein bisschen Schmiergelpapier fand sich auch noch zwischen den Kisten in der Garage.


    Mal kurz gucken...



    ... prüfender Blick ... na ja, keine Glanzleistung, aber ich fange mit dem Training ja gerade erst wieder an.


    Da ich aus o.g. Thread herauslesen konnte, dass Gipserbeile nicht sonderlich scharf sind (wozu auch im ursprünglichen Sinne), habe ich mal eben noch für ne Stunde den Schleifstein bemüht, in der Hoffnung ... Vergesst es, viel zu ballig (stumpf) der Schliff. Es sollte auch nicht sonderlich scharf werden, so dass ich mich im Wald damit rasieren könnte.


    Zum Bäume fällen ist es somit nicht bis überhaupt nicht geeignet, aber spalten lässt sich damit vorzüglich. Der Dorn erfüllt seinen vorgesehenen Zweck (buddeln, graben, frei "kloppen"). Und damit das ganze hier noch zu einem Happy-Finishing findet, mein neues Spielzeug nochmal dezent in Szene gesetzt.



    Alles in allem 3,5 Stunden (natürlich überwiegend mentale Arbeit). Mir hat's Spaß gemacht. Was Nützliches erschaffen und bei schönem Wetter einen Sonnebrand auf der "Plät" geholt. Bushcrafting im Garten ... hoffe ich doch.


    Lieben Gruß
    Bert

  • Nix gegen deine persönliche Pimp-Arbeiten am Gipserbeil. Aber ein Gipserbeil bleibt ein Gipserbeil! Ich liebe dieses Werkzeug. Aus meiner Sicht gibt es nichts Besseres zum "Schlitzekloppen" als dieses Werkzeug. Geht auch mit der Finne eines normalen Hammers, aber das "stumpfe" Beil ist besser. Habe schon unzählige Komplettsanierungungen mit diesem Werkzeug in Bezug auf die anstehende Verkabelung vorbereitet. Ich würde niemals auf die Idee kommen, das Ding scharf zu machen oder die Hammerfläche zu entfernen. Fürs Hacken habe ich diverse Spezialwerkzeuge, fürs Schlitzekloppen das Gipserbeil!


    Gruß Guido

    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit." Wilhelm Humboldt, 1767-1835

    Einmal editiert, zuletzt von smeagol ()

  • Ich wollte mir Werkzeuge gekauft haben, konnte mich aber nicht wirklich entscheiden bzw. wurde es mit der Zeit (rein plantechnisch) doch schon recht kostenintensiv.


    Einerseits schwebte mir eine Art Pickel vor, mit dem man sich notfalls auch mal hochziehen kann, andererseits wollte ich damit (bspw. in einem Sandstein-Steinbruch) diverse Steine herauslösen können. Ich fand kein Werkzeug (innerhalb eines gewissen Kostenrahmens), welches meine individuellen Bedürfnisse befriedigte.


    Dass ich das Beil angeschliffen habe, war lediglich der Versuch, eine Art Universalwerkzeug zu kreieren. Gut, Versuch ist in diesem Punkt gänzlichst gescheitert. Das Werkzeug ansich soll in erster Linie Steine freilegen können. Hier, auf alten Römerpfaden, finden sich recht ansprechende Exemplare, die zwar nichts wert sind oder sonderlich gut aussehen, für mich aber irgendwie ihren Reiz haben. Was soll ich mein Messer versauen... ;)


    Mit Grabstöcken habe ich kaum eine Chance, Steine aus ihrer über 2000 Jahre alten Position zu lösen. Es sollte auch erstmal billig sein. Selbst wenn ich das Teil versiebt hätte (der eigentliche Testlauf im Feld steht ja noch aus), oder es hält nicht was es verspricht, so bin ich um die 10,- € dafür nicht traurig.


    Der Hammer ist (nun) auch nicht (mehr) sonderlich schwer - >600g - so dass ich ihn jederzeit am Gürtel oder im Rucksack mitschleppen kann. Ein grobmotorisches Werkzeug für jedweden Unfug quasi. :unschuld


    smeagol


    Spezialwerkzeug lässt mich aber neugierig werden. Was würde sich besser eignen?


    @Stefan


    Wenn ich hier schon vieles gelernt habe, so ergibt sich mir unterm Strich eine Quintessenz: "Tu' was!"


    Solange ich draußen bin, die Natur genießen kann (OK, wenn auch im Garten), Spaß habe und irgendwas umsetzen kann, bin ich glücklich.


    Dank' dir. Dank euch.


    Lieben Gruß
    Bert

  • Hallo,


    das Spezialwerkzeug zum Steinekloppen nennt sich Geologenhammer. :D


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    Ein Hammer der Firma Estwing muß es nicht unbedingt sein, ich wählte einen von Picard. Ist ein wenig preiswerter, meines Erachtens aber der bessere Stahl. Das Teil wiegt 936 Gramm, es ist also noch vetretbar den mitzuschleppen. Wenn man Fossilien sucht, dann wählt man den Hammer in der Ausführung mit flachem Ende.


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    Graben und Spalten der Steine (bei Fossilien vorrangig Schiefer) geht damit besonders gut.


    Und zuletzt kannst du Zubehör mitschleppen.


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    Eben den 1,5kg Fäustel, paar nette Meisel...


    Wenn du nach der Tour nach Hause kommst, dann schleppst du das Eisen UND die Steine mit. Steinesammeln ist das einzige Draussen-Hobby wo du schon viel mitschleppst, aber noch mehr nach Hause tragen mußt. :lachtot


    LG Sel

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • smeagol


    OK, das Fettnäppfchen war mir. :schäm


    Aber es wäre durchaus interessant gewesen, wenn es funktioniert hätte. ;)


    Sel


    DAS ist genau das, was ich im Grunde gesucht habe. Allerdings ist dann die Kostenintensität etwas hoch - alleine Hammer zw. 60-80 EUR. Mit einem vernünftigen Fäustel und diversen Meißeln dürfte ich wohl 150-200 EUR einkalkulieren können. Für eine Erstanschaffung und zur kontinuierlichen Mitnahme - ich gehe derzeit nicht spezifisch auf Steinsuche, sondern sammel sie, wenn sie mir eher zufällig begegnen - etwas viel. Aber in einer eigenständigen Tasche im Auto, somit griffbereit falls es erforderlich sein sollte, durchaus denkbar.


    Schiefer spalten im Hunsrück steht dieses Jahr eigentlich auch auf dem Plan. Die entsprechende Ausführung werde ich mir gleich mal genauer im Internet ansehen.


    Grundlegend


    Es war ein Versuch, der leider nicht ganz so funktioniert hat, wie ich es mir erhofft hatte. Wie und ob sich mein "Werkzeug" im Einsatz überhaupt schlägt, wird sich noch zeigen müssen; vielleicht heute, wobei das Wetter derzeit noch nicht ganz mitspielt. Ich gehe gar davon aus, dass das ursprüngliche Gipserbeil am Kopf nicht durchgehärtet ist, und ich mit meiner Aktion den durchaus weicheren Kern freigelegt habe.


    Veranschaulichen wollte ich im Grunde, dass ich ein Werkzeug, mit welchem ich gleichzeitig graben/kloppen und u.U. Holz hacken/spalten kann, suche, das ich jederzeit mitnehmen kann, ohne zusätzliches Werkzeug (Zubehör) einzupacken. (Minimalistisch im Sinne des Maximalprinzips)


    Weiterhin denke ich, dass ich Grimbolds Vorschlag (Bushcraft - Der Einstieg), "man kann zu Anfang auch auf ein Gipserbeil zurückgreifen", hiermit fast schon widerlegen konnte. Wobei... mit einem entsprechenden Anschliff und vielleicht nachhaltiger Härtung (insofern möglich) könnte ich mir vorstellen, dass es doch noch funktioniert. Gut, ein modifiziertes Gipserbeil wird ein herkömmliches niemals ersetzen.


    Sehe ich aber Fiskars Campingbeil für 40 EUR und hätte mein Versuch funktioniert, so wären 30 EUR Ersparnis drin gewesen. Oder?


    Zitat

    Wenn du nach der Tour nach Hause kommst, dann schleppst du das Eisen UND die Steine mit. Steinesammeln ist das einzige Draussen-Hobby wo du schon viel mitschleppst, aber noch mehr nach Hause tragen mußt.


    Wohl wahr! :D Ein schönes Stück Sedimentgestein, was derzeit vor meinem Fernseher liegt - ca. 5-6kg. Und bis zum Auto waren es noch gut 2km.


    Lieben Gruß
    Bert

  • ...Gut, ein modifiziertes Gipserbeil wird ein herkömmliches niemals ersetzen....


    Vermute mal, Du wirst mit dem Ding (auf längere Sicht) nicht "glücklich".
    Für gelegentliches Steine "kloppen" genügt (mir) ein ordinärer Hammer bzw. kl. Beil und ein anständiger Meißel. Der wiegt nicht sooo schwer, weder im Gepäck, noch im Geldbeutel. ;)
    --
    Mag schöne Steine, bloß hier in der Ecke "wachsen" die nicht.
    Dafür können (konnten) Freunde diverser Versteinerungen in und um (Kalk)Steinbrüchen bis zum Umfallen sammeln.

  • Nun ja...


    Ich habe das Teil dann heute mal intensiv im Feld getestet und siehe da ... Ich werde wohl wirklich nicht allzu lange daran Spaß haben. Schaut selbst.



    Der Stahl ist nicht wirklich der beste, und ich gehe defintiv davon aus, dass das Werkzeug lediglich einer Oberflächenhärtung unterzogen wurde. Gut, waren 10,- EUR, da darf man die Ansprüche nicht allzu hoch ansetzen. Das Beil hingegen hat sich hervorragend zum Spalten von Schiefergestein geeignet. War insofern klasse!


    Zur Verdeutlichung, welches Werkzeug ich überwiegend für was brauche...



    Es war ein günstiger Versuch, und das Werkzeug wird sicherlich noch ein paar Touren mitmachen können. Spätestens dann aber wird was vernünftiges erforderlich sein.


    Immerhin sind knapp 7kg Flint zusammen gekommen. Aber dazu später in einem anderen Thread mehr.


    Lieben Gruß
    Bert

  • Es liegt leider wirklich am Werkstoff bzw. der Oberflächenhärtung. Auf den ersten 2-3 Millimetern hatte ich noch einige Mühe mit der Flex, das darunter befindliche Material war anschließend schon fast so weich wie Butter.


    Wie gesagt, es war ein kostengünstiger Versuch, der mich 10 EUR und ein wenig Arbeit gekostet hat. Das Teil hält auch noch die ein oder auch andere Tour, insofern ich den Grat, der sich bereits gebildet hat, entfernt habe.


    Sel hat mir ein paar sehr gute Tipps hiergelassen, und ich werde in jedem Fall darauf zurückgreifen. Das Areal, auf dem ich mich heute befand, hat noch einiges zu bieten und nicht nur Flint.


    Mal schauen, wie ich mich dahingehend noch entscheiden werde. Vielleicht habe ich hiermit aber auch aufzeigen können, dass sich ein Gipserbeil (Smeagol vergib's mir :winken ) nicht wirklich zum Bushcrafting eignet.


    Mythbusters vs. Bushbusters :D


    Danke für euer Interesse und eure Anregungen. So, wie es hier ist, habe ich mir ein Bushcraft-Forum vorgestellt. Super!


    Lieben Gruß
    Bert

  • Also da muß ich leider mal Einspruch ein legen!


    Mal schauen, wie ich mich dahingehend noch entscheiden werde. Vielleicht habe ich hiermit aber auch aufzeigen können, dass sich ein Gipserbeil (Smeagol vergib's mir ) nicht wirklich zum Bushcrafting eignet.

    Ich habe auch so ein Ding in meinem Feldköfferchen das Problem mit dem Schneidwinkel hab ich auch nem Naßschleifstein behoben.
    Dazu muß ich erstens sagen benutze das Teil auch nur als Hammer und Beil zum Holz spalten.


    Gibt auch mit nem gescheiten Wacker nen einigermaßen brauchbaren Spaltkeil ab.


    Zum Ablängen benutze ich meine Selfmade Bügelsäge (werde ich mal noch vorstellen wenn ich mal ne Knippsmaschine in der hand habe).


    Und zum 2. war meins auch paar Teuronen höher angesetz ich glaub 22 € hat das gekostet.


    Gut alles in allem ist das kein Fiskars Handcrafted Beil aber um paar Knüppel auf Hobogröße zu spalten und mal nen geschnitzen Hering einzuschlagen hat mir das schon öfter gute Dienste geleistet.


    Ist halt paar Gramm leichter als ein normales Beilchen und man kann mal irgendwo draufhauen ohne das sich direkt die Nackenhaare aufstellen,
    irgendwie bekomme ich immer Bauchschmerzen wenn jemand mit nem Beil kloppt.


    Allerdings gibt es wohl zum Steine kloppen bessere Werkzeuge.


    PS: was mir grade noch einfällt mit so nem Gipserbeil kann auch mal gut irgendwo nen Nagel mopsen wenn man dringend einen braucht.
    Und nein an die lieben Waidmänner ich baue keine Hochsitze ab mir ist schon mal son ding unterm Hintern zusammen gebrochen das ist nicht witzig.


    Gruß trekkie

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