Wasser ist kalt und nass.... --- was tun wenn man durch muß?

  • Hallo,


    wie der Titel schon sagt, Wasser ist nun mal kalt (meistens) und vor allem nass. An sich kein Problem, jedoch möchte man manchmal durch einen Bachlauf, den man nicht überspringen kann. Oder durch Morast stapfen, weils drumrumgehen echt zu weit ist (soweit dabei keine Versinkungsgefahr besteht, abgesehen vom Naturschutz der Vorrang hat). Oder man möchte eine größere Wiese durchqueren, die völlig vom Regen durchnässt ist.


    Egal wie, es bleiben nur zwei Möglichkeiten: Einfach durch, danach ist die Hose klatschnass und den Schuhen tuts meist auch nicht gut (nass eben), oder eben Hose hochkrempeln, Schuhe ausziehen und dann durch.
    Bei ersterer Variante kann man nach der "Wässerung" versuchen die Hose und die Schuhe wieder zu trocknen. Bei Schuhen kann das schon zum echten Problem werden. Vorteil ist natürlich das die Füße/Beine geschützt bleiben (irgendwelche Viecher die scharf auf Blut sind oder Schnittverletzungen durch Steine/Pflanzen etc. bleiben aus).
    Die zweite Variante läßt zwar Hose und Schuhe trocken, doch wohin und wo rein man latscht kann man kaum beeinflussen. Und das kann mal außerordentlich weh tun oder gar zu Verletzungen führen.


    Eine denkbare Lösung wäre einfach nen Müllbeutel drüberziehen als Nässeschutz. Jedoch geht der Beutel mit Sicherheit sehr schnell kaputt. Jedoch bleiben so bei der Wiesendurchquerung wenigstens die Hosen trocken. Die Schuhe richtig einfetten geht auch, doch ich habe noch nie einen Schuh damit wasserfest bekommen. Geht man durch einen Bach oder Tümpel vielleicht, dann wirds immer nass (unter Umständen auch richtig dreckig).


    Wenns Wasser aber nun knapp am Gefrierpunkt seine Temperatur hat, man muß durch einen Bach, so ist das nach wenigen Sekunden eine Tortour. Beispiel: mein geliebtes Island, 4°C Wassertemperatur, 15 Meter Bachbreite, Tiefe 20cm bis 40cm, ordentlich Steine als Grund unten, ordentlich Gewicht aufm Buckel. Barfuß da durch, das traue ich den wenigsten zu, ich schaffe das jedenfalls nicht. Abgesehen vom An- und Auspellen aus den Klamotten/Schuhen. Die starke Strömung ab gewisser Wassertiefe und die Gefahren daraus lass ich jetzt mal außen vor. Oder hierzulande: Ein gemächlich dahinfließender Bach, vielleicht 50cm tief, echt schlammiger Grund, 3 Meter breit, Wasser ist saukalt.


    Langer Text, was tun also? Ich würde mich wirklich freuen, wenns Möglichkeiten gäbe, da schnell und trocken durchzukommen. Vielleicht drüberklettern? Ein Baum oder eine Brücke sind nicht in Sicht. Ein Seil drüberspannen? Und wer macht auf der anderen Seite das Seil fest? Und woran? Ein Floß bauen? Viel zu aufwendig...


    Mein Ansatz:
    Ich habe erst mal versucht diesem Problem mit einer Wathose beizukommen. Aber ich schleppe keine voluminöse Gummihose mit mehr als 2,5kg Gewicht mit mir rum, außerdem kann ich so eine Standard-Wathose fast bis zum Kinn ziehen, sowas ist völlig unbequem (passende Hosen aus dem Anglerbedarf sind mir zu teuer). Dann eben den Poncho als "Wasserschutzsack" benutzen? Sackhüpfen im Wasser ist auch nicht das Wahre. Müllsack fällt aus, da gibts zu schnell nen Wassereinbruch. Oder gar Gummistiefel mitschleppen? Nee!


    Meine einzigste Alternative bisher sind Gummistrümpfe (NVA Gerödel). Mit Beutel knapp 1,4kg, robust und relativ kleines Packmaß. Jedoch so richtig glücklich bin ich damit auch nicht. So sieht das aus:


    Der Beutel (etwa 42cm lang und 14cm Durchmesser) wird einfach am Rucksack außen angebracht.
    40


    Drinnen die "Strümpfe" (werden einfach über Schuhe und Hosen gezogen, halten dann durch Gummizug oder mit den Bändern ganz sicher am Gürtel). in dem kleinen Säckchen ist ein wenig Flickzeug, falls etwas undicht werden sollte.
    40-1


    Damit kann ich bei meiner "Größe" bis 50 oder 60cm Wassertiefe trocken durchkommen. Solange natürlich nicht zuviel Strömung ist. Die Dinger sind sehr schnell angelegt, ich brauche die Schuhe nicht ausziehen. Einfach drüber und fertig. Aber wie gesagt, glücklich bin ich damit nicht.


    Und deshalb hier zum Schluß meine Frage: Wie kanns anders gehen? Leichter, besser?


    LG Sel


    PS: Man könnte leichte Ersatzschuhe mitnehmen, Plastiklatschen. Doch ich denke bei solchen Sachen auch an eine Höhlenbefahrung.

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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    Einmal editiert, zuletzt von Sel ()

  • Tja, das ist wohl situationsabhängig. In der warmen Jahreszeit würd ich es drauf ankommen lassen und die Klamotten anbehalten, wenn ich weiß das ich danach noch Wegstrecke vor mir habe und die Klamotten im Marsch trocknen lassen kann. Hier hat sich RipStop Stoff bewährt. Habe ne Hose aus dem Material und die war nach einem unfreiwilligem Bauchklatscher ins Gewässer schnell wieder trocken. Ansonsten kommen die Klamotten runter und die Ausrüstung wird im Poncho oder in der Zeltbahn verpackt und es geht nackt durch den See, oder durch die Strömung. Den Punkt allerdings werde ich Anfang Mai praktisch durchführen, danach kann ich mehr dazu sagen, wie man die Ausrüstung verstaut. Zum Thema Müllsäcke habe ich noch was zu sagen. Bei der Firma, wo ich arbeite, sammeln wir Styropor in sehr großen und reißfesten PVC Säcken ein, um sie gesondert zu entsorgen. Einen dieser Säcke habe ich für solche Fälle immer im Gepäck. Ich kann dir nur leider nicht sagen, woher wir diese beziehen. Aber die sind auf jeden Fall reißfest. Gegen die niedrigen Temperaturen kann ich dir kein Rezept geben, sofern du nicht extra dafür externe Ausrüstungsgegenstände mitnehmen willst. Ich hatte mal das vergnügen im Februar durch Gewässer waten zu müssen und bin dabei bis über der Gürtellinie im Wasser gestanden. So schlimm ist es nicht, wenn man sich einmal überwunden hat. Wichtig ist nur, daß man sich hinterher wieder mit warmen Klamotten und Getränken versorgt.

  • Hi Sel,


    folgende Ansätze:


    - mit geeigneten Schuhen (Synthetik, leicht, viel Mesh) & Socken (sehr dünn) einfach durchlaufen -> wet foot principle
    Klingt total bescheuert, machen etliche (nicht alle) Langstreckenprofis seit Jahren, habe es selbst getestet - geht, gut sogar
    -> http://www.smarterbackpacking.com
    Gerade in Island kommt m.W. alle paar Meter ein Bach von einigen Metern Breite wenn Du Pech hast - da ist das die effektivste Methode.



    - wasserdichte Socken (-> SealSkinz) verwenden - geht aber nur bis ca. wadenhoch
    Die Socken leiden allerdings unter der Wanderbelastung und verlieren ihre Wasserdichtigkeit nach einiger Zeit.
    Bequem und innen flauschig sind die Socken aber...selbst getestet, geht bis ca. 30cm Wassertiefe gut. Schuhe werden halt naß, s.o.



    - Müllsack um die Socken und damit in die Schuhe. (alternative zu SealSkinz)
    Füße bleiben trocken und warm und geschützt, Schuhe werden naß -> geht am besten mit den oben beschriebenen Schuhen
    Hab's mit großen Gefrierbeuteln getestet - geht, ist aber unpraktisch. Mit Müllsäcken ggf. noch unpraktischer, müsste man hochbinden o.ä.
    Eher eine improvisierte Maßnahme.



    - Wassersportschuhe/-Sandalen und keine Strümpfe für die Durchquerung
    An das kalte Wasser gewöhnt man sich...alles eine Kopfsache...leicht gesagt, schwer getan. Denk mal an die Eisschwimmer (Sepp Fischer...),
    wenn die das mit dem ganzen Körper für mehrere Minuten können, kannst Du das mit den Unterschenkeln für einige Meter auch.


    Lederschuhe müssen m.E. zwingend ausgezogen werden, die bekommst Du ohne richtige Wärme nicht wieder trocken. Goretex-Membrane verlieren in Schuhen recht bald ihre Wasserdichtigkeit, und bei 40cm Wassertiefe hilft die Membrane eh nicht, weil das Wasser von oben in den Schuh 'reinläuft - und nicht mehr nennenswert heraus kann.


    Gegen Morgentau-nasse Wiesen haben meine gut eingefetteten Lederstiefel vom Bund (die alten und die neuen) aber immer recht gut "gewirkt" - wenn es nur darum ginge kannst Du Obiges kpl. ignorieren. Aber für mehrere Gewässerdurchquerungen am Tag (-> Island) ist das nix. Kann Dir da wirklich "Smarter Backpacking" als Lektüre an's Herz legen, der Mann weiß was er schreibt & tut.



    So - und jetzt widersprecht bitte alle recht kräftig und bringt die guten Ideen, bitte! ;)


    Gereon

  • Wenn ich mit dem Boot unterwegs war, z.B. Lappland, dann habe ich leichte Nylonsportschuhe bis über die Knöchel angehabt. Damit treidle ich das Boot oder wate überall durch. Im Sommer bis Herbst ist das Wasser nur nass, nicht kalt, im Winter ist es gefroren (da oben im Norden). Da brauche ich also keine 1,4 Kilo schweren Gummisocken. Solche Schuhe sind leicht und sind ruckzock trocken, und wenn nicht, dann eben nicht.
    Auf Wanderungen mit schwereren Wanderschuhen trete ich natürlich nicht extra ins Wasser und mache mir die Klamotten nass, aber wenns sein muss, na, dann eben rein und durch. Kenne ich von Südnorwegen in der Hardanger Vidda und Jotunheimen. Scheiss Sommer, fast die ganze Zeit nasse Schuhe und Füße im Sommer, nass, nicht kalt. Egal, auf jeden Fall keine 1,4 Kilo schweren extra Gummisocken, das sind 2 Tage Futter!
    :winken

  • Gegen "Kalt" hilft Neopren (Socken, Strümpfe, Schuhe).
    Gegen "Aua" helfen leichte Schuhe oder Crocs, die kein Wasser im Material aufnehmen.


    Seil über Gewässer spannen macht meiner Meinung nach nur Sinn, wenn man als Gruppe unterwegs ist.


    Bei starkem Dauerregen oder für flache Bäche, reichen mir persönlich gepflegte Wanderschuhe plus Gamaschen (ca. 200g).


    8WKalleStiefel


    Grüße
    Christoph

    "Man sollte immer eine kleine Flasche Whiskey dabeihaben - für den Fall eines Schlangenbisses -
    außerdem sollte man immer eine Schlange dabeihaben."
    W. C. Fields

  • PS: Man könnte leichte Ersatzschuhe mitnehmen, Plastiklatschen. Doch ich denke bei solchen Sachen auch an eine Höhlenbefahrung.


    Klingt ein bisschen, als ob Du nach der eierlegenden Wollmilchsau suchst. Ich interpretiere in Deinen Text mal vier verschiedene Situationen rein:


    A: Tiefes, saukaltes Wasser (ggf. noch mit ungünstigen Außenbedingungen)
    B: Häufiges Queren nicht zu tiefer Gewässer
    C: Gelegentliches Queren nicht zu tiefer Gewässers
    D: Taufeuchtes Graß oder Gewässer mit geringe Wassertiefe


    Erster Punkt: Ich persönlich würde in ein Gewässer (Ausnahme Badeseen o.ä.) nie ohne Schuhe rein gehen. Das gilt eigentlich immer, besonders aber mit Gepäck, verschmutztem Gewässer und fließenden Strömen. Es geht 50 mal gut und dann ... :heul Barfuß scheidet also schon mal aus. Für (C) bedeutet das für mich, Crocs o.ä. schnell trocknende, leichte (!) Schuhe anziehen (die außen am Rucksack hängen), Hose hochkrempeln / ausziehen und durch. Wenns besonders bewachsen ist (Äste) oder bei Eis, würd ich noch Stulpen drüber ziehen, um meine Schienbeine zu schützen. Bei (D) lass ich meine regulären Schuhe einfach an, ggf. nehm ich Stulpen bei hohem Graß.


    Wenn ich von einem Bach zum nächsten komme (B), nervt das ständige Klamottenwechseln natürlich extrem. In so einem Fall lasse ich meine leichten Schuhe und die (schnelltrocknende) Hose einfach an und nehm die Feuchtigkeit in Kauf. Abends muss ich dann Wechselsachen haben oder am Feuer trocknen. Nur seltenst ziehe ich meine Wanderstiefel ins Gewässer an, einmal nass geworden oder Schlamm getankt, nerven die doch zusehends, besonders bei längeren Touren. Oder ich machs anders rum und heb mir die leichten Schuhe fürs abendliche Feuer auf (das ist abhängig vom Gelände).


    Naja und dann bleibt noch (A). Die Herangehensweise hängt dann doch sehr von den Umständen ab. Wenn ich weiß, dass ich über längere Strecke nass und sehr kalt werde, gibts drei Optionen:

    • entweder ich meide die Situation und laufe außen rum
    • ich weiß im Vorfeld um die Situation (wenn ich z.B. mit dem Kanu unterwegs bin oder wie Du eine Höhle befahre, in der ein unterirdischer See auf Dich wartet [nimmst Du mich dahin mit ;) ?]), dann bin ich aber auch darauf vorbereitet (Neopren, Trockenanzug)
    • Worst Case wäre unvorbereitet Eiswasser + Regen + Wind + weite Distanz im Wasser: ob ich da überhaupt rein gehe, entscheide ich danach, ob es nach meiner Erfahrung nach machbar ist oder ich unterwegs Gefahr laufe zu stark zu unterkühlen (+ Kann ich mich danach wieder aufwärmen? + Wie ist mein Allgemeinzustand?). Wenn ja, dann nackig machen (außer ich hab Wechselklamotten dabei, dann lieber anlassen), den Rest in ein Ponchofloß, Augen zu und durch.

    Aber diese Situation ist wohl eher nicht so häufig. Da ich also eher mit (B) bis (D) zu tun haben werde, kann ich minimalistisch bleiben und brauch nur: ein paar leichte Wechselschuhe, Stulpen (sind sowieso im Rucksack) und eine schnelltrocknende Hose (hab ich eh an). Mir persönlich ist das lieber, als schweres, evlt. teures Zeug mitzuschleppen. Weniger ist mehr.


    VG MadFly :lagerfeuer

  • Mir ist durchaus bewußt dass Crocs od. ähnliches Schuhwerk bei Backpackern ausgesprochen beliebt ist, da sehr leicht und praktisch - sie sind wohl deshalb auch in vielen einschlägigen youtube Vids zu sehen. Sie taugen allerdings keinesfalls als Schutz gegen spitze und scharfe Gegenstände, wie mein Neffe leidvoll erfahren musste! Sinnigerweise ist er nicht im Bach sondern erst nach dessen Durchquerung auf eine Glasscherbe getreten, welche dort verborgen im Gras lag. Die Scherbe hat das leichte Schuhwerk ohne Schwierigkeit durchschnitten und ist erschreckend weit in das Schuhteil hineingedrungen - es sah echt krass aus. Verletzungen: Mehrer cm lange und stark blutende Wunde. Gleich mehrere durchtrennte Bänder im linken Fuß, 2 Zehen konnte der Junge nicht mehr bewegen. Fazit der Aktion: Operation im Krankenhaus mit anschließendem Gipsbein über mehrere Wochen! Haben jetzt unsere eigene Meinung über die Outdoortauglichkeit von Crocs. Das geschäumte Material dieser Schuhe ist meiner Meinung nach viel zu weich um entsprechenden Schutz zu gewährleisten - man begibt sich schlicht in eine trügerische Sicherheit.


    War vor 2 Jahren im Isarwinkel wo ausgedehnte Schotterterrassen durchzogen von zahlreichen kleineren u. größeren Wasserläufen vorherrschen. Dort haben sich Neoprensocken und leichte Wechselschuhe mit stabiler Sohle bewährt. Die Neoprenteile schützen gut vor Kälte und es macht denen überhaupt nichts aus, wenn die auch mal nass werden. Hatte damals einen großen Rucksack dabei und wandern wär z.b. barfuß oder mit Crocs auf Dauer über der vielen Steine über die Schotter- und Geröllflächen nicht möglich gewesen. Mann muss zwischendurch immer wieder mal durchs kalte Isarwasser. Die Neoprenteile hab ich irgendwann fürs Mountainbiken besorgt und mittlerweile echt schon lange in Verwendung. Wenn ich nochmals die Gelegenheit hab, würde ich für dieses Terrain getrost zum gleichen, bewährten Setup greifen. Crocs kämen z.B. für mich nicht mehr in Frage.


    Isarwinkel: Neoprensocken & Wechselschuhe


    Isarwinkel: Neoprensocken & Wechselschuhe

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    Tu eh nur so als würd ich mich auskennen, damit ich auch mitreden kann.
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    'Bushcraft' ist eine eingetragene Schutzmarke von Bushcraft USA LLC

  • Und wie machst du das mit den Neopren Socken im Trocknen? Ziehst Du sie jedes Mal aus, oder trägst Du sie auch an Land? Ich stell mir das irre "schweißtreibend" vor :lol ... Sind sie auch für längeres Tragen geeignet, im Sinn von einer mehrtägigen Tour?


    Danke auch für die Info mit den Crocs, dass regt zum Nachdenken an. Ich hab bis jetzt zum Glück noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Für "schwieriges" Gewässer sind sie für mich eh nicht erste Wahl, da sie einfach zu locker sind. Aber Scherben gibts natürlich überall.


    VG MadFly :winken

  • MadFly: Ich hatte meine 'Wechselschuhe' mit den Neoprensocken damals tatsächlich teilweise gleich über mehrere Stunden am Stück an und wie Du richtig vermutet hast nicht ständig/viertelstündlich gewechselt. Es hatte für mich durchaus Vorteile ein 2tes Paar Schuhe m. Neoprensocken mitzuschleppen. Die Wechselschuhe sind komplett aus Synthetikmaterial, gerademal knöchelhoch und deshalb leichtgewichtig - sie trocknen materialbedingt vergleichsweise rasch. Die Neoprensocken sind nicht 100%ig wasserdicht und wird man nicht durchs waten im kalten Wasser naß dann sicherlich durch den eigenen Körperschweiß. Durch das poröse Material wärmen die Neoprenteile allerdings überraschend gut. Verglichen mit der Variante 'ohne Socken' in den Schuhen sind die Neopreninger sogar echt warm. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, denn das kalte Gebirgswasser und das anspruchsvolle Terrain mit vielen Blocksteinen zieht gewaltig am Energienvorrat. Ich war damals jeden Abend echt geschafft!
    Das weite Flußtal im Isarwinkel ist landschaftlich einfach grandios und läd geradezu zum durchwandern ein. Mir ist durchaus bewußt, dass meine leichten Wechselschuhe für derart anspruchsvolles Gelände subobtimal sind - idealer wären hier höhere/stabilere und damit schwerere Trekkingstiefel, nicht zuletzt auch wegen dem hohen Rucksackgewicht das ich damals mitschleppte. Meine Wanderschuhe waren auch für dieses alpine Gelände ausgelegt und deutlich stabiler bei für mich noch akzeptablen Gewicht. Gings rein in die Berge hab ich dann die Wanderschuhe getragen zusammen mit Trekkingsocken. Es hat durchaus seinen Charm wenn man in trockenen Schuhen u. Socken wandern kann, hier nehme ich das Mehrgewicht für die Wechselteile durchaus in Kauf.
    Muß gestehen, dass ich normalerweise ausgesprochen wasserscheu bin. Ich kam eigentlich noch nie ernsthaft auf die Idee, einen Bach oder Fluß mitsamt Campingausrüstung zu durchschwimmen. Wenn das nasse Hindernis so tief ist, dass mir das Wasser in die Schuhe läuft, dann gehe ich einfach den Umweg außen rum oder bediene mich meiner Wechselsachen (sofern ich das Zeug auch dabeihab) ...


    Was Crocs anbelangt: Fürchte, dass man oft erst nach einem Schaden klug wird und zu überlegen beginnt - zumindest war das damals bei uns so der Fall ... Ich empfehle dieses Schuhwerk zumindest keinem mehr.

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  • Also wenn ich hier eins gelernt habe: Es geht immer auch anders! :unschuld


    Neoprensocken sind echt ein guter Hinweis. Dazu solche (vielleicht auch echt preiswerte) Plasteschuhe, oder eben Sythetikschuhe. Man hat sie ja nur zum "Wassern" an, sonst nicht. Und die dürften mit den Socken keine 500 Gramm wiegen. Ich würde vor dem Echteinsatz aber mal probieren, ob sich solche Schuhe nicht im Wasser auflösen, kann ich ja in der Badewanne testen oder im Einsatz in unserer schönen Natur hier. Einen Nachteil sehe ich: Das Packmaß! Schuhe sind Schuhe, die kann man kaum zusammenknüllen. Aber wenn die dann außen am Rucksack vor sich hin schaukeln, nehmen sie auch keinen Platz weg. Bleibt nur das An- und Ausziehen, aber das könnte ich hinnehmen, ist ja nur alle paar Stunden.


    Wegen der Wasserhöhe, ich habe die Erfahrung gemacht das ein ordentlich schnell fließender Bach schon ab 20 bis 30 cm Wassertiefe ein Durchwaten fast unmöglich macht. Je nach Untergrund (glatte runde Steine liebe ich besonders) reißt es mir da die Beine weg und es macht mächtig "Platsch". Ich zitiere danach meist weniger die lieblichen Gedichte unserer Vorfahren :zensiert


    Ok, es gibt also keine eierlegende Wollmilchsau. Somit bleiben nach meiner Ansicht nur die zwei Varianten: leicht trocknende Zweitschuhe und Neoprensocken oder eben meine oben vorgestellten Gummisocken. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Ich werde das mal für mich testen. Bericht kommt.


    Noch was zur Höhlenbefahrung. Ich werde morgen mit einem Freund einen alten Stollen besuchen. Wir wissen nicht was uns erwartet. Meine Gummisocken kann ich da ganz sicher testen. Wasser und Schlamm ist dort genug, bis hüfttief und mehr. Und saukalt, das ist mal sicher.


    LG Sel

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    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
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    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • Ich wärme das ganze hier noch mal auf. Mir steht nächstes Wochenende eine Gewässerüberquerung bevor. Ich muß schwimmend, mit Ausrüstung, ein Gewässer überqueren. Wie verpacke ich da meine sieben Sachen (Rucksack, Bekleidung etc)?

  • Du mußt erst ins Wasser rein, also Bodenkontakt. Dazu nimmst feste Einlegesohlen, Strümpfe drüber und du hast so was wie Schuhe. Deine Klamotten packst in einen Müllsack, je fester der ist, desto besser, Knoten oben rein. Wenn das nicht geht machst mit Strick den Beutel zu, dann den Rest oben umknicken und nochmals verknoten mit Strick. Ist dann 100% wasserdicht. Weil du Luft im Beutel hast, schwimmt der meist von alleine.


    LG Sel

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    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • Hallo

    Ich wärme das ganze hier noch mal auf. Mir steht nächstes Wochenende eine Gewässerüberquerung bevor. Ich muß schwimmend, mit Ausrüstung, ein Gewässer überqueren. Wie verpacke ich da meine sieben Sachen (Rucksack, Bekleidung etc)?


    Zu meiner aktiven zeit haben wir alles in den Poncho gepackt und oben zugebunden.
    Nicht zu vergessen die Kapuze zu zu knoten.
    Wenn du ganz sicher gehen willst, kannst du auch alles in eine Gewebeplane wickeln, oder in einen großen Müllbeutel.
    LG
    ranger

  • Hallo Koschtnix:


    hier mal ein link dazu - weit unten finden sich sogar Bilder: Gewässerüberquerung Poncho/Plane


    Ziel der Verpackerei ist es, zuverlässig ein Volumen zu erzeugen welches das Gewicht der Ausrüstung mittels Auftrieb zum Schwimmen bringt.
    Beispiel:
    Rucksack + Klamotten am Leib + sonstiges Geraffel wiegt zusammen 30kg (nur ein Zahlenbeispiel).
    Wenn Du nun durch z.B. aufgeblasenen + zugebundenen 120l-Müllsack mindestens 30l Wasserverdrängung (30l Wasser entsprechen ziemlich genau 30kg) erreichst, dann schwimmt dein Paket. Leere Trinkflaschen usw., außen angebunden, helfen zusätzlich.


    Ich würde (wasser)empfindliche Gegenstände separat in dünne/leichte Plastikbeutel wasserdicht verpacken, und alles zusammen in den Rucksack tun. Dann außen herum den großen Müllbeutel. Bei Poncho oder tarp/Plane (=nicht 100%ig dicht verschließbarer Umhüllung) sollte man versuchen, durch eine leichte Konstruktion aus dünnen Ästen o.ä. das Volumen des Schwimmkörpers groß genug zu gestalten.


    Hoffe das hilft Dir ein wenig weiter...


    Gereon

  • Bin mit Rucksack im 106l Ortlieb Sack mal durch die Havel geschwommen. Schaumisomatte ran gebunden, schwamm super.
    Tolle Erfahrung. Das man in der Lage ist mit seinem ganzen Gepäck auch durch Flüsse zu kommen fühlt sich frei und unabhängig an. LG

    Mit einem Freund am Fluss sitzen und was leckeres auf dem Hobokocher zubereiten- für mich gibt es nicht besseres :)

  • Bei längeren Strecken löse ich das Problem mittels einer Bootskonstruktion, die ich 'bushraft' getauft habe.


    Dauer Aufbau: 30-45 min

    Zuladungskapazität: 75-90kg

    Gewicht: 750-3500g je nach Konfiguration (Fieberglasgestänge mitbringen vs Gehölz sammeln)

    Geschwindigkeit: 3km/h

    Preis: 20-60€ je nach Konfiguration


    Ist aus meiner Sicht eine kostengünstigere Variante zu den teuren Packrafts. Habe damit schon mehrere Überquerungen und Fahrten gemacht. Das längste war ca. 2 Stunden. Die Plane hält gut dicht.

  • Gefällt mir gut. Gerade bei mir, wo es viele Gewässer gibt.

    :kanu

    Sieht kippelig aus. Braucht man viel Übung, damit man nicht umkippt? Welchen Aussendurchmesser hat der Reifen?

    Ist die Plane nur umgekrämpelt oder anders befestigt?
    :winken

  • Mit Zuladung meine ich das Gesamtgewicht also Körpergewicht + Gepäck.


    Der Schwimmring hat einen Aussendurchmesser von 1,19m und ist z.B. über Amazon von der Marke Bestway erhältlich.


    Die Seitenstabilität ist sehr gut. Man benötigt kaum besonderes Geschick um ein seitliches Kippen zu vermeiden. (Zum Vergleich: Packrafts haben eine Breite von ca. 80-90 cm.)


    Die Längsstabilität ist von der Bauweise und der Beladung abhängig. Wenn das Gestänge oben und unten gleich dick ist, biegen sich Bug und Heck zu sehr ins Wasser. Besser sind daumendicke Hölzer oben und deutlich schmalere Hölzer unten (zB kleiner Finger dick). Einmal habe ich den Fehler gemacht meinen Rucksack (10-12kg) vorne in den Fussraum zu legen. Das hat den Bug ebenfalls zu sehr ins Wasser geneigt. Besser sind zwei wasserdichte Säcke (ich nutze einfach stabile Müllsäcke) auf die der Rucksackinhalt verteilt wird. Diese werden dann vorne und hinten im Boot platziert. Auf diese Weise wird das bushraft auch längsstabil.


    Als Einsatzgebiet kommen aus meiner Sicht nur flache Gewässer ohne Wellengang in Frage. Das betrifft aber fast alle Bäche, Flüsse und Ströme sowie Kanäle und kleine und mittelgrosse Seen in Deutschland.


    Als Plane nutze ich eine einfache 2×3m Plane besserer Qualität vom Baumarkt (nicht die ganz dünnen). Sie wird nur gesteckt, ein Festbinden ist nicht nötig.

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