Abend miteinander!
Ich war heute draußen, und wollte eigentlich nur ein bisschen den A... in die Sonne halten, aber der Basteldrang hat mich dann doch übermannt, also gibt es heute einen ganz groben Crashkurs übers Korb flechten.
Die Sache ist eigentlich viel einfacher als man als Laie so denkt, und ein ganz einfaches Sammelbehältnis hat man mit ein paar Handgriffen zusammengeschustert.
Als Baumaterial kommen im Optimalfall natürlich die dünnen frischen Zweige der Weide oder noch besser Trauerweide zum Einsatz. Aber im Grunde geht alles was einigermaßen lang, dünn, gerade und elastisch ist. Für die Wicklungen muss es nicht einmal gewachsenes Holz sein. Dinge wie Fichtenwurzeln oder die Ranken von stabilen Kletterpflanzen würden hier auch genügen.
Hier das Ausgangsmaterial. Der größte Teil ist Weide, aber weil nicht genug vorhanden war, habe ich noch ein paar andere Triebe drunter gemischt. Alles nicht das Tollste Material aber im echten Leben, nimmt man halt was gerade da ist.
Was man noch benötigt, sind ein paar lange Streifen Rindenbast zum binden, welche man einfach von einem der Zweige schält.
Wenn die Zweige wie in meinem Fall etwas zu dick, und somit nicht besonders biegsam sind, kann man diese auch vorsichtig spalten.
Für das "Grundgerüst" reichen fünf Zweige welche auf die selbe Länge geschnitten werden. Für ein kleines Sammelbehältnis wie ich es hier baue, sind ca. 50 -60cm Länge ausreichend. Hier sollten auch die etwas dickeren und stabilen Zweige verbaut werden, weil es beim Gerüst weniger auf Biegsamkeit ankommt als beim verflechten.
Die Zweige werden nun mittig übereinander gelegt und mit dem Bast verbunden. Je mehr Zweige man hier verwendet, desto runder wird der Korb. Allerdings wird dadurch der Boden auch immer Dicker und Wulstiger.
Ganz wichtig : Beim flechten muss die Anzahl der Streben immer ungerade sein. Weswegen zwei Paar zu einem zusammengebunden werden müssen.
Das ist nun das fertige Gerüst. Um einen schönen Korb zu flechten, sollten die Abstände der Streben natürlich etwas gleichmäßiger sein.
Jetzt kann mit dem eigentlichen Flechten begonnen werden. Für den Anfang nimmt man den dünnsten und biegsamsten Zweig den man hat, weil hier der Radius noch sehr klein ist.
Die ganze "Technik" besteht allein darin, die Zweige immer abwechselnd über und unter den Streben her zu führen.
Wenn der Zweig zu Ende ist wird das Endstück, einfach im Geflecht fest gesteckt. Hierbei kann es hilfreich sein das Endstück nochmal etwas anzuspitzen. Mit dem neuen Zweig macht man dann an der Stelle weiter, an der man mit dem letzten aufgehört hat.
Wenn der Boden den gewünschten Durchmesser erreicht hat, werden die Streben einfach hochgeknickt.
Nach dem hochknicken der Streben wird wie zuvor weiter geflochten.
Wenn man nun auch die gewünschte Höhe erreicht hat, werden die überstehenden Streben umgeknickt, mit den Spitzen in dem Geflecht festgesteckt und somit das Geflecht vor einem verrutschen gesichert.
Und da ist er, der wohl gröbste und am wenigsten symmetrische Korb der Galaxis!
Aber auf Schönheit kommt es mir auch nicht an. Wichtig ist, das Teil ist Funktionell und dabei auch noch überraschend stabil.
Ok - das war´s schon. Körbe flechten ist vielleicht nicht so der super Survivalhammer und auch nicht so Testosteronlastig wie Messer oder Feuer aber, ich finde gerade weil es so simpel ist sollte man es mal gemacht haben.
Grüsse an alle - Holger!