Hallo,
ich habe die beiden Weihnachtsfeiertage für zwei ausgedehnte Wanderungen in meiner Heimat genutzt. Dabei habe ich neben der schönen (leider im Nebel verborgenen ) Landschaft einige Orte aus der älteren und jüngeren Geschichte eingebunden. Bilder sagen mehr als Worte:
Blick vom Rösberg Richtung Osten. Bei guten Wetter kann man von hier aus den 70 Kilometer entfernten Inselberg im Thüringer Wald sehen. Typisch für den Rösberg ist die Dominanz in der Vegation von Wacholder und Kiefern.
So müssen Wanderwege aussehen. Ein paar Meter weiter habe ich sogar einen Uhu gesehen, leider ohne Bild.
"Gipfel" des Eisenberges. Erst vor kurzem habe ich erfahren, dass sich hier in Früherer Zeit ein Galgen befand. Ungefähr dort wo man die Bank im Bild sieht. Die Stelle war gut gewählt. In früherer Zeit gab es auf dem Eisenberg keine Bewaldung, er hieß damals auch "Kahler Heister" und war somit von weithin einsehbar. Außerdem kreuzten sich hier zwei alte Handelsstraßen.
Blick vom Eisenberg Richtung Südosten. Bei schönen Wetter ist die Aussicht natürlich eindrucksvoller. Auch hier dominiert der Wacholder. Außerdem gibt es viele seltene Blumen.
Auf dem Eisenberg wurde irgendwann einmal kräftig gebudelt. Der ganze Bergkam ist von Gräben und Löchern durchzogen. Hier sieht man das Größte.
Weiter Richtung Westen befinden sich die Überbleibsel einer alten Kalkbrennerei, die zur Zeit des 2ten Weltkrieges betrieben wurde, die aber später aufgegeben wurde.
Hier der alte Bunker in dem vermutlich die Kohle zum Brennen bevorratet wurde. Ansonsten sind nicht mehr viele Gebäude erhalten. Das Verwaltungsgebäude ist abgerissen und der Platz nun bewaldet. Man erkennt nur noch eine planierte Fläche. Ansonsten kann man noch erkennen, wo früher abgebaut wurde und wo die alten Wege verliefen.
In der Nähe des alten Verwaltungsgebäudes habe ich aber das Judasohr gefunden.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag bin ich vom Dorf aus in die andere Richtung gelaufen. Das Landschaftsbild ist hier grundverschieden, dichter Buchen und Fichtenforst bestimmen das Bild.
Ein Bach im Nebel.
Ich bin Richtung Hirschhagen gelaufen. Hirschhagen war im zweiten Weltkrieg eine der größten Sprengstofffabriken des deutschen Reiches. Davon zeugen noch zahlreiche Bunkeranlagen, die in verschiedenen Zuständen von gesprengt, verlassen bis zum Wohnhaus renoviert vorliegen. Das Areal ist riesig. Heute erscheint es, als wären ziellos überall Betonbauten, Wälle und andere Anlagen verteilt. Selbst im dichtesten Wald trifft man auf sie. Ich bin kein Experte für das "Werk", daher erzähle ich zu den Bilder was ich weiß, kann gut sein das sich hier und da Fehler einschleichen. Wer Interesse hat kann hier online was dazu lesen: http://hirschhagen.hi.ohost.de/
Soweit ich weiß befand sich hier eine alte Flagstation. Nötig war sie nicht, das Werk wurde nie bombardiert.
Einer der alten Kühlteiche. Bodenverunreinigung ist im Werk noch heute ein Problem.
Gebäude zur Wasseraufbereitung des Kühlwassers. Theoretisch darf man die verlassenen Gebäude nicht betreten, praktisch ist dies aber kein Problem. Die meisten Zäune haben Löcher und versiegelte Gebäude sind inzwischen aufgebrochen.
Nebengebäude der Kühlwasseraufbereitung. Was hier genau gemacht wurde weiß ich leider nicht.
Ein gesprengtes Gebäude. Zerstört wurden alle Gebaude, die unmittelbar mit der Sprengstoffproduktion zu tun hatten. Auf die völlige Zerstörung der Anlage hat man später aber verzichtet und stattdessen wurde Industrie angesiedelt und manche Bunker wurden zu Wohnhäusern.
Hier ist ein solches Wohnhaus zu sehen. Wer hat schon einen Wald auf seinem Dach
Ein Teil der Gebäude steht einfach nur als Ruine in der Landschaft.
Ein Teil des alten Zauns, der das gesamte Gelände umgab.
Das beindruckenste Gebäude ist meiner Meinung nach der Kohlebunker.
Das Betreten wird immer einfach. Vor ein paar Jahren musste man immer noch eine Leiter mitschleppen.
Hier fuhren die Seilbahnen rein, die die Kohle vom Hirschberg brachten. Schade, bei schönen Wetter hätte man hier sicher eine schöne Aussicht über die bewaldeten Berge.
Gruß Axel