Poncho als Jacke / Windschutz / Regenschutz ??

  • Hab mal ne Frage zu etwas was letztlich nur jeder selbst für sich entscheiden kann, da es individuell von den eigenen Gewohnheiten abhängt.
    Trotzdem hat sich vielleicht schon einer von Euch Gedanken drüber gemacht oder macht es so ?


    Sicher hat jeder die ein oder andere Jacke mit Taschen aus irgendeinem Mischgewebe, da schwört jeder auf was anderes und es wurden schon viele tolle Jacken hier im Forum vorgestellt. Ich habe auch eine, allerdings mache ich immer wieder die Erfahrung, dass ich die unterwegs die allermeiste Zeit nur im Rucksack mit mir rumtrage und nur sehr wenig tatsächlich anziehe. Beim Laufen ist sie zu warm und ich schwitze, wenns regnet ist sie kein wirklicher Schutz weil nicht wasserdicht, beim Schlafen brauche ich sie nicht, allenfalls beim Rasten bzw. Abends ziehe ich sie an. Da würde es aber auch eine leichte Windjacke überm Fleece tun. Die tollen Taschen und Schnickschnack brauche ich eher nicht.


    Also Tragen ohne viel Verwendung!
    Da wäre ein wasserdichter und atmungsaktiver Poncho (Gore) für alles doch eigentlich leichter und universeller.
    Ist Regenschutz (auch gleich für den Rucksack), Windschutz, wärmt, ist leichter, ... mir fällt nix negatives ein, außer das es als Jacke scheiße aussieht (interessiert aber nicht). Als Features nur ne gute Kapuze, eine Brusttasche und ein Taillenband. Soll nicht als Tarp verwendbar sein, nur Kleidungsstücke ersetzen.


    Bevor ich das Material zum Nähen kaufe, wollt ich mal fragen ob Euch Nachteile einfallen bzw. aus der Praxis bekannt sind !?
    :poncho


    PS: bitte keine Grundsatzdiskussion über GoreTex Ja oder Nein. Ich habe nur gute Praxiserfahrungen (klar das es auch Nachteile hat, Plastik ist und ökologisch bedenklich) damit und es ist das Material meiner Wahl !

  • ...na für 4,99€ wird er wohl eher nicht aus GoreTex sein! Ich hatte den auch schon und es war genauso ein Plaste-Tüte wie der BW-Poncho! Mir passte vor allem der "Mantel-Schnitt" nicht, aber Platz drunter hat er!!! Ansonsten sind wir mal wieder beim Thema! Absolut (dauer-)dicht sind eben nur atmungsunfähige Gewebe!


    Lederstrumpf

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    Wer immer mit der Herde geht, kann nur den Ärschen folgen!

  • Ich finde es nervig, wenn Ponchos bei Wind rumflattern, außerdem kann es passieren, dass man beim Bergaufgehen vorne drauftritt und auf die Schnauze fällt. Wozu sollte man einen Poncho aus atmungsaktivem Material machen, wenn unten ein "Riesenloch" ist durch das die Luft zirkulieren kann?


    Wenn also einen Poncho, würde ich lieber etwas leichtes wie SilNylon wählen, oder aber einfach eine leichte Regenjacke.

  • Ich tendiere auch mehr zu einem Poncho, da man ihn auch als Tarp verwenden kann. Insofern hat er wenigstens 2 praktische nutzen, wenn man ihn schon mit sich rumträgt. Des weiteren trage ich gerne Smocks, um Gewicht am Rücken zu sparen. Über dem Smock kann man keinen Nässeschutz tragen, allenfalls drunter, aber das habe ich noch nicht ausprobiert. Ein Poncho ist also in meinen Augen eher positiv zu bewerten. Als Nachteil fällt mir nur ein, daß er nicht winddicht ist und eventuell zu viel Körperwärme entweichen kann im Winter.

  • Ich hoffe ich habe deine Frage richtig interpretiert und du überlegt noch den Schnitt oder hast du dich da bereits festgelegt?



    Also ich finde Ponchos schon praktisch. Hab verschiedene, also auch klassische Ponchos zum reinschlüpfen und
    den (vermutlich) selben den Zausel erwähnt, das ist aber genaugenommen kein Poncho sondern eher eine Art Mantel-Schnitt
    zum vorne zuknöpfen.
    Ich bezeichne aber auch beide der Einfachheit als Poncho.

    Mir gefällt die Mantelvariante besser.


    - Zieht sich bequemer an + aus.
    - Man kann mit den Knopfleisten (etwas) belüften
    - auch die Kamera oder anderes Werkzeug was man am Körper trägt (zb könnte die Kamera ja um den Hals hängen)
    ist leichter zu benutzen / besserer Zugriff meiner Meinung nach
    - wenn es aufhört zu regnen ist die Mantelvariante auch als Unterlage geeignet beim Rasten, einfach hinsetzen und aufknöpfen,
    beim schlupfponcho ist das schonwieder etwas umständlicher, naja etwas.


    In der Stadt und dazu noch Autofahrer mit daher recht kurzen Wegen nutze ich Ponchos eig nie (2 mal letztes jahr)
    aber im frühjahr / herbst bei entsprechender Wetterlage ist immer einer von beiden im Rucksack (der schweizer ist recht schwer).
    Ich nutze keine Jacken (ausser die WInterjacke wenns wirklich kühl ist) und hab sonst nur fleecepullis oder normale pulover draußen an
    von daher ist es mir nützlich wenns wirklich nach ordentlich Regen aussieht.


    Nachteil beim Poncho ist aber sicherlich (ich denke auch bei Goretex) das die Wärmeregulation nicht so gut ist.
    Also wenn man im Poncho schwitzt dann wird man ja auch nass nur eben aus der anderen Richtung XD .
    Auch ist das Gewicht etwas was viele abschreckt, ich glaube der Schweizer ist auch aus Goretex oder etwas ähnlichem
    wie das 3lagen Laminat (ist ja auch Goretex im Grunde), jedenfalls wiegt der Schweizer wenn ich mich richtig erinnere etwa 800gramm,
    das ist schon ganz ordentlich für einen Ausrüstungsgegenstand den man funktionsbedingt nur recht selten nutzt.
    Ich habe mir daher auch schon diverse angeschaut die dann auch als Tarp taugen würden aber davon hat mich bisher keiner Überzeugt.
    Du willst ja selber schneidern... was spricht denn aus deiner Sicht gegen eine zusätzliche Tarpnutzung?


    Ich finde jedenfalls Ponchos / Regenmäntel sehr praktisch vorallem dann wenn man sich bewegen muss oder will und
    nicht im Zelt / Brücke / baum / Bushaltestelle usw abwettern will auf Tour zb.
    Soweit meine Erfahrungen in kürze.

  • Kann man so sehen, aber der Nässeschutz ist keine Regenjacke :unschuld Ich finde, die sind sowas von überdimensioniert, da kannste auch nen Campingstuhl mit drunter nehmen. Und das geht sehr easy. :D

  • Ich gebe zu, kein ganz großer Fan von Ponchos zu sein. Ich habe bislang Erfahrungen mit dem BW-Poncho, einem niederländischen Poncho und dem Helsport Fjellduken (ähnlich dem Jerven Bag, wobei man hier sagen muss, dass so ein Teil von der Funktionalität weit über einen normalen Poncho hinsausgeht) gemacht. Ich finde die Dinger klasse, wenn es richtig schüttet und man sich relativ wenig bewegen muss; es sollte aber auch nicht zu windig sein. Bei körperlicher Anstrengung sind mir die Teile meistens zu schwitzig. Trotz der Öffnung unten ist mir der Luftaustausch zu gering. Da vermisse ich so Dinge wie an einer typischen Membran-Regenjacke wie der durchgehende vordere Reißverschluss (wo man schnell man durchlüften kann) oder so was wie Reißverschlüsse unter den Armen.


    Grundsätzlich könnte ich mir aber vorstellen, dass ein Poncho aus einem Gorematerial (mit folgenden Details:
    1. bis zu den Knien gehend
    2. einstellbare Kaputze
    3. groß genug um den Rucksack abzudecken
    4. vorne einen weiter runter gehenden Reißverschluss oder was zum Knöpfen - für die Belüftung
    5. leichte Membran)
    ein durchaus interessantes Teil sein könnte.


    Gruß Guido

    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit." Wilhelm Humboldt, 1767-1835

  • Genau richtig. Der Smock ist für mich mehr Trageinstrument denn eine Jacke und ich will die Taschen erreichen. Aber ich will den Thread nicht entführen. Hier geht es um Ponchos ;)

  • Ich hatte mal vor x-jahren einen poncho von VAUDE. Dieser taugte aber meinung nach nix. Vlt lags aber auch an mir. Seit dem verwende ich nur noch eine leichte regenjacke.


    Vlt entscheidest du dich für beides: Denn wenn du den poncho als :tarp verwendest, was machst du dann wenn du bei regen kurz mal austreten mußt?

  • Ein Poncho als Tarpersatz bringt auch nix wenn es regnet. Dann hat man nämlich den Poncho an und müsste ihn ausziehen, wird also nass bis das Tarp aufgebaut ist.

  • Kenny:
    Gegen das Flattern kommt ein Taillenband dran, damit kann man auch etwas raffen.
    Falls ich den Poncho sehr lang mache, was vor allen im hinteren Bereich sein wird, da auch ne große Kraxe drunter passen soll, dann konstruiere ich das so, dass das der untere Teil nach oben eingeschlagen werden kann, z.B. mit Druckknöpfen, wenn als Jacke getragen.
    Atmungsaktiv deswegen, weil ich das Teil ja eben auch als Jacke tragen will, also nicht nur rein gegen Regen. Und abgesehen davon sind gute Membranen sogar "wasserdichter" (Wassersäule) und hlatbarer als Beschichtungen.


    @Koschtnix:
    Durch Tailenband und Druckknopf unterm Schritt dann auch winddicht.


    krupp:
    Schnitt soll ungefähr so sein:
    - nicht die Mantelform mit Ärmeln
    - seitlich variable Armschlitze aber nicht komplett zu öffnen weil seitlich zugenäht
    - Länge über die Knie
    - hinten deutlich länger für großen Rucksack
    - hinten hochknöpfbar (je nach Länge auch vorne)
    - Konturpapuze mit Schirm
    - Brustreißverschluß
    - Brusttasche
    - Masse so ca. 140 breit, 150 lang


    Die Wärmeregulation ist meiner Erfahrung beim Poncho auf jeden Fall besser als bei Regenjacke + Hose.
    Wenn ich die Materialgewichte mal zusammenrechne, wird der Poncho keinesfalls 800g wiegen, ich denke ca. 600g. Das ist sehr wenig als EINZIGSTES Kleidungsstück für Jacke + Regen + Rucksackschutz.
    Material soll das hier sein:
    http://www.extremtextil.de/cat…leicht-115g-qm::1975.html
    Das habe ich schon für ein Bivi verwendet. Ist sehr leicht, sehr stabil und wirklich top atmungsaktiv. Noch nie (in Ruhe beim Schlafen) Kondens drunter gehabt!


    Gleichzeitiger Tarpeinsatz ist eigentlich toll, nur möchte ich den Ponche bei schlechtem Wetter undabhängig vom Schlaflager als Regenschutz benutzen. Auch wenn ich mal Tage festes Lager habe, muss ja das Gerödel tagsüber geschützt sein. Habe schon bei längeren Touren tagelang Pisswetter gehabt, da ist ein Tarp extra einfach (für mich) notwendig!


    Zausel:
    Statt Campingstuhl kommt der Rucksack mit drunter. Aber beim Angeln ist son Klappstuhl gar nicht schlecht (ich meine jetzt nicht Fliege oder Spin).

  • Ein Poncho als Tarpersatz bringt auch nix wenn es regnet. Dann hat man nämlich den Poncho an und müsste ihn ausziehen, wird also nass bis das Tarp aufgebaut ist.


    TappsiTörtel hat ja im Eingangsbeitrag erwähnt, dass der zu fertigende Poncho keine Tarpfunkion erfüllen muss. Es ist doch klar, dass die beiden Elemente Nässeschutz unterwegs und trockene Unterkunft mit einem Teil nur schwerlich perfekt zu erfüllen sind, grundsätzlich mit einem Poncho-Tarp aber möglich sind, ist halt eine Frage der persönlichen Komfort-Zone. Ideal (nicht unter Aspekten des Gewichts) ist natürlich Nässeschutz wärend des Marschierens und davon getrennt Nässeschutz beim Schlafen (durch Tarp, Zelt oder [Ironie on] Hotelzimmer [Ironie off]).

    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit." Wilhelm Humboldt, 1767-1835

  • Stimmt, wenn man den Poncho zusätzlich als Tarp benutzt hat man zumindest beim Auf+Abbau des Tarps im Regen keinen Schutz.
    Das man aber in so eine Situation kommt ist recht selten, auch an üblen Regentagen gibt es meisst mal zwischendurch trocken
    bzw Nieselphasen, das es wirklich den ganzen Tag durchschüttet kommt ja nicht so oft vor.
    Dann muss man eben so einen Moment nutzen zum Lagerbau.
    Mir waren die Ponchos bisher einfach zu klein um ein vernüftiges Tarp abzugeben... aber evt kann man das ja bei einer
    Eigenbauvariante irgendwie designen.
    edit : stimmt wenn man stationär eine weile bleiben will ist Poncho-tarp Kombi definitiv unpraktisch.
    Aber Tapsi will ja gar kein Tarp, das wäre nur meine Überlegung wenn ich mir einen nach meinen Bedürfnissen bauen würde.


    Was bei mir auch ein Problem war, die meissten komerziellen Ponchos sind mir zu kurz (der Schweizer passt mir in der Beziehung super).
    Dabei bin ich mit 190cm noch nicht mal ein Riese.
    Ein (Mein) Poncho (zum wandern) sollte auf jedenfall gut über die Knie reichen und in dem Breich auch großzügig genug geschnitten sein,
    so das er auch im sitzen noch Schutz für die Beine bietet.
    Das ist ja bei vielen Radfahrer-Ponchos nicht der Fall (mein erster Versuch einen Poncho zu kaufen führte mich in einen Fahradladen),
    die waren für mich nicht geeignet.
    Natürlich büsst man in einem langem Poncho entsprechend Bewegungsfreiheit ein, das ist halt immer ein Kompromiss.


    Ich orientiere mich mal an smeagols beitrag , für mich wären folgende Kriterien wichtig:


    - hohe Wassersäule (eine geringere Atmungsaktivität des Materials würde ich in kauf nehmen)
    - Mantelschnitt (Begründung siehe oben)
    - großzüge Maße, der große Rucksack muss mit reinpassen ohne das es eng wird, die Länge muss zur Körpergröße passen.
    - je nach Einsatzbedarf eventuell auch eine Signalfarbe, dann könnte man ihn im Notfall als Signalmittel einsetzen,
    bzw wenn sowas möglich ist wendbar... aussen gedeckte Farben innen Signal.
    - stabil genug um den Poncho in Notfällen auch für andere Dinge missbrauchen zu können (Bau einer Trage zb)
    - ka evt Tarp ist mir aber nicht so wichtig



    ich hab nun vom schneidern keine Ahnung, aber man kann doch sicherlich eventuell auch Schnüre einarbeiten oder Klettflächen
    um den Poncho im Umfang / Länge etwas regulieren zu können? Also wenn schon selber bauen... :)
    wie versiegelst du dann eig die Nähte? Ich frage jetz mal ganz blöde... geht man dann zb mit einer Art Bügeleisen nochmal drüber ?
    Die Nähte bei Zelten und Ponchos sind ja regelrecht verschweisst, wie macht man sowas im Myogg ?


    PS: mantelschnitt muss ja nicht zwangsläufig Ärmel haben. der schweizer den ich habe hat übrigens auch keine.

    2 Mal editiert, zuletzt von krupp () aus folgendem Grund: Rechtschreibung bzw meine Tastatur ist hinüber... ich tippe zu schnell.

  • krupp:
    Das ist ja das tolle, das ich beim selbstnähen die Größe, Länge, etc. an meine Körpergröße und Rucksackgröße optimal anpassen kann!
    Deshalb ja auch dieser Tread um noch Ideen zu diskutieren, auf die ich alleine vielleicht gar nicht komme!


    Gerade zur Größenregulierung können natürlich Kletten, Druckknöpfe, Reisverschlüsse eingebaut werden wie man will, aber es soll ja auch einfach gehalten werden.
    Der Taillenzug wird auf mittlerer Höhe unterhalb der Brusttasche von innen mit einer Schlauchnaht angebracht, durch die eine Schnur geführt wird. So wird der Umfang ziemlich gleichmäßig gerafft und mit einem Tanka vorne fixiert. Evtl. entscheide ich mich auch für zwei getrennte Tankas an den Seiten. Darf auch nicht unter dem Hüftgurt des Rucksacks kiegen, wenn der Poncho als jacke getragen wird.


    Zur Nahtabdichtung gibt es aufbügelbares Tape (von innen) speziell für 3-Lagen-Laminate. An den Ponchoseiten ist das aber nicht notwendig denke ich. Einzigste kritische Naht ist der Ansatz der Kapuze. Da werde ich es aufbügeln. Das Tape ist 1cm breit und muss die Naht überlappen. Es hält auch nicht ewig und kann sich mit der Zeit ablösen. Wichtiger ist hier eine gute Naht mit kleinster Nadel und Baumwoll ummanteltem Polyesterfaden (quillt die Naht zu).

  • Draussen hatte das auch schon mal hier im Forum dargelegt, ist auch meine Erfahrung.
    Wenn es kübelt wie aus Eimern, dann braucht man eigentlich zwei Ponchos, oder einen Poncho und ein Tarp.
    Da man im normalen Lager bei solch einem Wetter dann klitschenass wäre, wenn man dann seinen Regenschutz ausziehen müsste, um sicher ein Regendach zu bauen, oder umgekehrt. Regnet es nicht, brauche ich eigentlich kein Dach ;)


    Draussen hatte dazu glaube ich ein Video oder längeren Bericht geschrieben, finde den aber nicht.


    Selbst nutze ich den BEX Silnylon Poncho und den Tarp Poncho von GoLite.
    Sind immer als Backup im Rucksack, dann hätte ich aber immer noch eine Jacke dabei.

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