Orientieren nach der Sonne, schön wärs`?!

  • Hallo liebe Community,


    Nach einer kleinen Grundsatzdiskusion mit meinem alten Herrn, betreffend dem Sonnenverlauf habe ich ein paar kleine Messungen für mich gemacht und....Ich wusste schon vorher das man sich "nur" anhand der Sonne nur ungefähr Orientieren kann...aber die krasse abweichung fand ich dann doch etwas "überraschend"...
    Wer weiss da etwas genaues drüber`? Denke das es ein doch recht interessantes Thema ist`?!
    beste grüsse
    Stefan


    watch?v=9p1R7FVSEyI&feature=share&list=UUj15ovZ5sDordfLyWZI_Mkg


  • Mir erschließt sich auch diesmal die Aussage Deines Videos nicht. Weil auch hier wieder irgendwie die vordere Hälfte fehlt. Nur daß Du nach vielleicht auch nur Dir bekannten Regeln ein Kreuz aus zwei Stöcken auf den Boden gelegt hast, die wundersam nach Ost-West bzw. Nord-Süd ausgerichtet sein sollen. Ein bißchen Einleitung in Deinen Videos wäre vielleicht nicht schlecht, gegebenenfalls auch mal nur ein grundsätzlicher Abriß des Problems das Du angehen willst. Und wie Du's angehst. So hängt man nämlich erst mal minutenlang in der Luft. Und wenn's so gar kein zusammenhängendes Stück werden will, wie z.B. Dein Video über Höhen- und Entfernungsmessungen, dreht man's halt irgendwo auf halbem Weg wieder ab.


    Irgendeins Deiner Puzzlestückchen läßt mich aber vermuten, daß Du Dich auf die Punkte von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang beziehst. Die stehen aber nur zur Tag- und Nachtgleiche um 6:00 bzw. 18:00 auf See genau im Osten und Westen. Im Winter wandern die Punkte des sichtbaren Sonnenauf- und untergangs nach Süden, im Sommer nach Norden. Leicht aus der unterschiedlichen Tageslänge im Kalt- und Warmjahr herleitbar, die sich ihrerseits aus dem unterschiedlich hohen Sonnenstand zur Mittagszeit ergibt. Obendrein ist Dein Experiment, so richtig verstanden, auch vom Breitengrad abhängig. Versuch' das mal zur Wintersonnwende auf Höhe der deutsch-dänischen Grenze. Da wird's im Winter nicht richtig Tag und im Sommer nicht richtig Nacht. Und in der Nähe des nördlichen Polarkreises liegen dann beide Punkte zur Wintersonnwende dicht nebeneinander im Süden. Weil die Sonne dann nur kurz über den Horizont hupft, um gleich wieder unterzugehen.


    Der als Titel eingeblendete Spruch ist auch nur eine populäre Eselsbrücke, um die generelle Richtung des Sonnenlaufs herzuleiten. Zu Navigationszwecken hat der noch nie getaugt.

    Natur er-leben kann man nicht online am Schreibtisch.
    Dazu muß man ganzjährig immer wieder offline vor die Tür...

  • Finde irgendwie lustig, dass man diese Methode quasi überall als Bushcraft Basics präsentiert bekommt, aber nur wenn man Glück hat eine kleine Warnung dabeisteht, dass es so was wie Jahreszeiten und verschiedene Geokoordinaten geben könnte. Von daher finde ich es auf jeden Fall lobenswert, die Sache mal stumpf auszuprobieren.


    Wenn man mal nach "Sonnenkompass" recherchiert, merkt man schnell, dass die Welt so einfach nicht ist.

  • Mir erschließt sich auch diesmal die Aussage Deines Videos nicht.


    Wo ist das Problem? Die Ausgangsfrage ist doch leicht, es dreht sich um den altbekannten Spruch "Im Osten geht die Sonne auf...". In dem Zusammenhang wird doch oft erwähnt dass man anhand dessen die Himmelsrichtung bestimmen kann. Stefan (der im Gegensatz zu vielen anderen hier) auch zwischendurch mal an die frische Luft geht, hat in seinem kurzen Video gezeigt dass es zu einer erheblichen Abweichung kommen kann, abhängig von der Jahreszeit, hat er in seinem Video auch erwähnt.


    Zum Schluss geht Stefan doch auch auf den Ansatz seines Videos ein: Die Frage nach der Ursache (die er ja selbst offenbar weiß). Ich finds gut wenn nicht immer hochtheoretisch alles listenförmig vorgekaut wird, sondern wenn auch mal praktisch und nachvollziehbar an eine Fragestellung herangegangen wird.


    Ich finde das Video super :daumen


    Gruß
    Stefan

  • Stefan (der im Gegensatz zu vielen anderen hier) auch zwischendurch mal an die frische Luft geht,


    Woher nimmst du diese Annahme, Tschuldigung fürs Offtopic, aber das klingt ziemlich platt und daneben. Die meisten filmen halt nicht wie sie einen Kocher testen und nen Fisch angeln. Oder Stöckchen reiben... Und laden es dann beim hiesigen Anbieter Youtube hoch.
    Ich schätze die meisten machen einfach... Und müssen sich nicht übers Internet beweisen in dem sie Abos sammeln :confused

  • Woher nimmst du diese Annahme,


    Ich kann lesen und das Gelesene mit eigenen Erfahrungen und Erfahrungen anderer Erfahrener abgleichen.

    aber das klingt ziemlich platt und daneben.


    Nur für Leute bei denen ich einen Nerv getroffen habe ;)

    Die meisten filmen halt nicht wie sie einen Kocher testen und nen Fisch angeln.


    Wie denn auch wenn sie nicht rausgehen? :confused

    Ich schätze die meisten machen einfach


    Das werden wir wohl nie herausfinden.

    Und müssen sich nicht übers Internet beweisen in dem sie Abos sammeln


    [ironie]Nö stimmt, reflexartige Beißereien tragen weitaus mehr zu Erfahrungs- und Wissensaustausch bei ;) [/ironie]


    Und jetzt bleiben wir wieder höflich beim Thema, ja?

  • Kleiner Hinweis:


    Bitte lasst uns über den Inhalt des Videos diskutieren (welches ja nun wirklich einen BC-Bezug hat). Persönliche Meinungen über den Ersteller des Videos gehören hier nicht hin (und ich habe den Eindruck, dass der Beitrag von Zausel genau in diese Richtung geht).

    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit." Wilhelm Humboldt, 1767-1835

  • Leider sieht man auf deinem Video nicht wie du die beiden Messpunkte genommen hast, aber ich nehme mal an
    nach der weitverbreiteten Methode die man ua auch in Rüdiger Nehbergs "Survival Handbuch" nachlesen kann.
    Dort steht in etwa "man lege im Abstand von 30 Minuten auf die Schattenspitze einer Sonnenuhr einen Stein, die Verbindung beider Steine
    ergibt die Ost-Westrichtung..." .
    Varianten davon hört und liest man immer wieder.
    So einfach ist es nicht und es ist mir ein Rätsel warum ausgerechnet Nehberg sowas schreibt.


    So ich hoffe mal ich verzettele mich jetzt nicht selber, meines Wissens geht die Sonne nur am Tag der sogenannten
    "Tag und Nachtgleiche" relativ genau im Osten auf. Undzwar unabhängig vom Breitengrad.
    (Die Breitengrade sind die waagerechten Linien auf dem Globus, nur zur Erleuterung).
    An allen anderen Tagen weicht bereits der Sonnenaufgang stark vom Osten ab.


    Du hast dir jetzt zur Wintersonnenwende natürlich einen besonders ungünstigen Tag ausgesucht.


    Wie auch immer, so einfach wie es (ua) Nehbereg beschreibt funktioniert es nicht. Geht ja auch garnicht.
    Dazu muss man sich nur mal eine Sonnenuhr bzw den Sonnenverlauf vorstellen oder skizzieren.


    Gehen wir vom absoluten Idealfall aus, und wir befinden uns auf dem Äquator (auch der schwankt aber wir sagen jetzt mal der perfekte Äquator),
    hätte der Schattenwurf ja gar keine Abweichung im winkel, er würde nur kürzer werden, im Zenit genau über dem Stab stehen und
    dann Nach-Mittags auf der anderen Seite wieder länger.
    Da würde das mit den Steinen exakt funktionieren, wäre aber auch überflüssig weil dann ohnehin der Schatten zb vor dem Zenit immer im Westen wäre.
    Das ist aber wie gesagt sogar auf dem Äquator nur zur Tag und Nachtgleiche der Fall da die Erdachse schwankt, sonst hätten wir keine Jahreszeiten.
    Allerdings wäre die Abweichung der oben genannten Methode geringer je näher man dem Äquator ist.


    Wir reden jetzt aber zb mal von unseren Breitengraden und da ist das eben nicht mehr funktionell.
    Oder ich habe Nehberg nicht verstanden, aber er hat dazu ja auch nur 3 Sätze geschrieben.
    Ich habe das aber wie gesagt auch schon bei anderen Leuten und Websiten gelesen... naja.


    Was (meiner Meinung nach) geht ist folgendes:


    - du nimmt 2 Messungen, Sonnenaufgang und Sonnenuntergang und verbindest dann die Punkte
    - oder zumindest vor und nach dem Zenit der Sonne.


    So erhälst du natürlich immer noch kein extrem exaktes Ergebniss aber auf jedenfall nicht so extreme Abweichungen
    wie in deinem Video.
    Nach meinen paar Experimenten sollte es so zumindest in etwa auf die Ost-West Richtung rauslaufen !
    Probiers mal aus und sag dann bescheid.


    Wie gesagt ich weiss auch nicht ob ich da völlig richtig liege !!!
    Bei mir hats geklappt !


    Alternativ muss man wissen welche Abweichungen im Sonnenverlauf im Laufe des Jahres am gewünschten Breitengrad auftreten.
    Dazu muss man natürlich erstmal wissen auf welchem Breitengrad man sich befindet,
    wofür man wiederum bereits wissen braucht wie hoch die Sonne im Zenit steht zu welcher Jahreszeit auf welchem Breitengrad ect pp
    Wäre das eine einfache Wissenschaft, ala ich bau mal eben eine Sonnenuhr,
    wären früher nicht so viele Seefahrer über den Rand der Weltenscheibe gestürzt XD .



    edit:


    bin eig grad noch am fehler korrigieren... hab mit dem Artikel angefangen als hier noch gar keine Antwort stand, hat nur etwas
    gedauert weil ich nebenher noch andere dinge erledigt habe...
    leider muss ich schon wieder feststellen das schon wieder so ein hauch von "disse" im raum steht...
    ich wünsch mir das wir das im neuen Jahr mal etwas in den Griff bekommen leute. BITTE.
    Miteinander füreinander heisst doch auch zwangloser Informationsaustausch... man muss doch nicht immer gleich die :ilvgrimm schwingen...
    und nochmal... keine garantie das das was ich dazu schreibe richtig ist... ist nur mein stand der dinge und Experimente...
    so und nun wird ich nochmal eben den text überfliegen bvor ich der näxte noob bin :):dance

  • danke krupp für deinen tollen beitrag`!


    Persönlich denke ich das ich für meine "frage" den genau perfekten Tag erwischt habe...ich habe ihn sogar mit viel bedacht dafür ausgewählt :)
    Wenn man auf etwas hinweisen möchte macht man das am besten mit einem extremfall :) und diese Abweichung ist schon ziemlich Brutal wie ich finde^^
    und genau darum ging es mir ja, unter Ideal-vorraussetzungen hätte es nur wieder viele zweifler gegeben und mich wie Üblich beleidigt...und jeder der die nächsten Tage rausgeht wird zum selben ergebnis kommen wie ich und dann diese Methodik hoffentlich etwas hinterfragen...es ist nun leider nicht immer alles so einfach wie man es denkt oder gerne hätte...
    Leider habe ich es auch in vielen Survival/ Pfadfinderbüchern gesehen ohne den entsprechenden hinweis auf die ungenauigkeit...
    Leider habe ich es auch schon in sehr sehr vielen YT Videos gesehen wo sich "Survival-Trainer" mit genau dieser Methode prüsten und meinen wie gut das wäre...
    So Richtig extrem ist mir dieses Phänomen in Norwegen untergekommen als ich da Ausgesetzt in der Wildnis war und anhand der Sonne meinen Weg nach drausen gesucht habe...es war mir unerklärlich wie ich relativ weit vom Weg abgekommen bin...
    Heute bin ich schlauer...
    Zurück zuhause habe ich mich dan Intesiver mit dem Orientieren befasst, denn ja, ich muss zugeben da selbst etwas Arogant an die sache herangegangen zu sein (Yo easy, Uhrzeit beachtet, geschaut das die Sonne links von der Schulter ist, Attake) HAHA ja, passiert mir kein zweites mal :D
    Mir ist dann immer mehr aufgefallen wie weit die Sonne eigentlich vom "Kurs" abkommt...habe mich dann darüber und über dieses Phänomen mit ein paar Leuten unterhalten, einer davon eben mein alter Herr der irgendwie gar nicht richtig, zumindest war mein gefühl so, nachvollziehen konnte was ich meine und vorallem was für krasse auswirkungen das haben kann...


    Wenn das Video nun Hilft jemanden den Richtigen Weg zu finden, weil er hier mitgelesen hat oder durch das Video selbst sich auf Google Informieren geht war es die Arbeit mehr als Wert

  • Hallo
    Ich denke bei der ganzen Sonne-Uhr, Stöckchen-Sonnen Orientierungen geht es nur darum eine grobe Richtung anzupeilen in der man läuft wenn man in dieser Richtung Hilfe erwartet(z.B.: ein Dorf, das Meer, einen Fluss ). Es ist nicht dazu gedacht exakte Peilungen oder Standortbestimmung zumachen.
    Wisst ihr, wie ich das meine?
    LG
    ranger

  • So hab nochmal eben ne Skizze gebastelt was ich meine.





    Grafik 1. ist zb eine Situation im Juni zur Sommersonnenwende, jedenfalls 2 Messungen VOR dem Zenit
    (wäre genauso würde man 2 Messungen am Nachmittag durchführen)
    In dem Fall weicht natürlich der Blaue Strich extrem von der Ost-West-Achse ab.


    Grafik 2. ist eine Messung die jeweils vor UND NACH dem Zenit genommen wurde.
    Dann erhält man eine genauere Ost-West-Achse.


    Wie gesagt, das sind Annäherungen und es wird niemals einen Kompass ersetzen,
    aber meiner Ansicht nach funktioniert oben genannte Methode auf diese Art.


    :winken


    edit:
    alternativ dazu kann man dann aber auch gleich über den Zenit den süden und alle anderen Himmelsrichtungen ableiten,
    ist dann auch nicht genauer oder ungenauer.... naja wie auch immer :tarp

  • Ich hab' Deine Grafik mal ergänzt ^^


    Grafik 1. zeigt die Situation im Sommer etwa bei Sonnenaufgang. Da wird's nämlich schon weit vor 6:00 hell.

    Da braucht man diese Stöckchen-Methode eigentlich auch nicht. Weil man ja sieht, wo in etwa die Ostrichtung ist. Und wer eine Uhr bei sich trägt, kann sogar zum Stundenschlag 6:00 Ortszeit die Ost-West-Richtung im Sand bestimmen, indem er den Schatten nachmalt. Funktioniert im Winter nicht, weil's da erst weit nach 6:00 hell wird.


    Interessant wird die Stöckchenmethode erst ab dem späten Vormittag bis in den frühen Nachmittag. Wenn durch den hohen Sonnenstand die Schattenverkürzung beim Ermitteln der beiden Meßpunkte nicht mehr die Hauptrolle spielt. Und wenn man sich anhand des Sonnenstands tatsächlich auch mal verpeilen kann. Denn dann läßt sich durch die Endpunkte des sich hauptsächlich nur noch drehenden Schattens eine grobe Faustpeilung anstellen, wo in etwa die Ost-West-Achse ist.


    Für genaueres ist diese Stöckchen-Peilung aber von zu vielen Faktoren abhängig. Unter anderem wird stillschweigend angenommen, daß sich der Schatten vormittags exakt proportional zur Drehung genau so weit verkürzt, daß alle in den Sand gemalten Meßpunkte des Vormittags ideal kompensiert auf einer geraden Linie liegen. Das wird aber immer eine Kurve. Und je nach Breitengrad und Jahreszeit ist die Krümmung dieser Kurve auch mal stärker und mal schwächer.


    Wenn ich in etwa weiß wann aktuell an meinem Standort die Sonne auf- und untergeht, kann ich anhand eines 24h-Zifferblatts auch in etwa abschätzen, wie groß die Abweichung der örtlichen Sonnenauf- und untergangspunkte zur idealen Ost-West-Linie ist und so die Mißweisung meines Dämmerungsschattens wenigstens etwas korrigieren. Aber wirklich genau wird das nie.


    Verbindet man aber ganz ohne Uhr in der Ebene den Sonnenaufgangspunkt mit dem Sonnenuntergangspunkt, bekommt man tatsächlich eine Ost-West-Linie. Denn die Mißweisung der beiden Schatten ist wenigstens ganzjährig symmetrisch! :dance

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  • ...wer eine Uhr bei sich trägt,...


    .. spart sich sinnigerweise die "Stöckchenmethode" :)
    Wie Stefan im Video gezeigt hat, ist das in etwa auf Kompassgenauigkeit und es geht fix.
    ---


    Wie oben erwähnt wurde, die Welt ist nicht sooo einfach...
    Nicht ohne Grund haben wir (meine Soldaten und kleen Reef als "Abnicker") "damals" aufwendig mit topo. Karte, Richtkreis(el), Einschneideverfahren und Strecken(/Polygon)zügen, Richtung und Lage(Standort) vermessen und nochmal gegengeprüft...
    immerhin verschossen die Haubitzen keine Plüsch- :squirrel


    ;)

  • Zitat

    Da braucht man diese Stöckchen-Methode eigentlich auch nicht. Weil man ja sieht, wo in etwa die Ostrichtung ist. Und wer eine Uhr bei sich trägt, kann sogar zum Stundenschlag 6:00 Ortszeit die Ost-West-Richtung im Sand bestimmen, indem er den Schatten nachmalt. Funktioniert im Winter nicht, weil's da erst weit nach 6:00 hell wird.


    @ tarper... die sonne steht aber eben NICHT JEDEN TAG Punkt 6 Uhr genau im Osten.
    (und auch nicht 18 Uhr im Westen und auch nicht 12 Uhr im Süden...)


    Das ist doch die Problematik um die es die ganze Zeit geht, der Sonnenlauf ändert sich im Laufe des Jahres.
    Der einzig halbwegs verlässliche Wert ist der Sonnenhöchstand denn dann steht sie Sonne im Süden.
    Was aber nicht heisst das es dann auch 12 Uhr ist...

    Und klar wer ne Uhr hat... :unschuld

  • Hm. Ich wusste ja, dass diese Methode absolut unbrauchbar ist. Aber das diese soooo unbrauchbar ist, hätte ich nicht gedacht. Obwohl es mir hätte klar sein müssen. Man bedenke die ganzen Sonnenkalender, der diversesten Hochkulturen. Ich denke da an die Berühmte Pyramiede der Inkas. Zudem habe ich gerade im Kopf, da hat ein Volk ein rundes Gebäude gebaut und wenn die Sonne morgens durch eine bestimmte Tür auf eine bestimmte Stelle fiel, war laut der Forscher Zeit für die Aussaht. Die Hochkulturen beobachteten die Natur ganz genau. Nicht nur die Sterne.
    Aber danke nochmal für das Video. Ist mir doch mal richtig bewusst geworden, wie krass diese Ungenauigkeit doch ist. Und auch danke an Krupp für die Zeichnung und Erklärung die es zusätzlich deutlich gemacht haben. Bin dann doch etwas überrascht.

  • Bezogen auf Ortszeit, steht die Sonne Mittags IMMER exakt im Süden, im Scheitelpunkt ihrer optischen Bahn. Bezogen auf Ortszeit, nicht auf die Einheitszeit der Zeitzone des Beobachters. So ist ursprünglich Mit-Tag, die Mitte des Tages, definiert.


    Von ganz alleine stimmt's hierzulande also nur auf dem offiziellen Längengrad, den die Zeitzone "mitteleuropäische Zeit" referenziert. Daran ändert sich auch im Jahresverlauf nichts. Denn bezogen auf den Mittagspunkt wandert die Sonne im Jahresverlauf nur auf und ab. Peil' mal im Freien am Schattenstock exakt eine Nord-Süd-Richtung. Und dann vergleiche die Zeitdifferenz zwischen Zeitzonen-Mittag und dem örtlichen Mittag, wenn der Schatten tatsächlich genau nach Norden weist. Die Zeitdifferenz bleibt an derselben Stelle gemessen das ganze Jahr über gleich. Die Heimwetterstation kompensiert diese Zeitdifferenz, indem sie Dich für die Auf- und Untergangszeiten nach einer möglichst genauen Ortsangabe fragt. Denn dafür braucht sie die Ortszeit.


    Wenn jetzt die Sonne lokal-mittags immer im Süden steht, wo steht sie dann um Mitternacht Ortszeit? Exakt im Norden! Aber hierzulande eben immer unter dem Horizont. Und auf "Halbzeit" zwischen Mittag und Mitternacht, Süd und Nord, steht sie um 6:00 Ortszeit exakt im Osten und um 18:00 genau im Westen. Diese beiden Punkte auf der Sonnenbahn liegen im deutschen Winter aber ebenfalls unter dem Horizont. Zur Tag- und Nachtgleiche liegen die beiden Punkte genau auf dem Horizont, im Sommerhalbjahr für Sonnenuhren und Steinkreise nutzbar über dem Horizont.


    Zugegeben, ist im Quartz-Zeitalter nicht mehr so einfach. Weil man mental erst mal den ganzen mitdenkenden Luxus über Bord werfen muß, der nur gut gemeint Werte liefert, die schon auf die gerade offizielle Zonen-Zeit korrigiert sind.


    Da hatten's die monolithischen Architekten noch deutlich einfacher. Und hätten die beobachtet, daß sich der Mittagspunkt auch seitlich verschiebt, wäre Stonehenge wohl auch noch irgendwie drehbar gelagert worden...

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  • Also ich habe mir erlaubt meine Sicht der Dinge zu diesem sehr interessanten Thema in einem Video zusammen zu fassen.
    Es ist tatsächlich so, dass die Stockmethode nicht soooo einfach eingesetzt werden kann.
    Soll heißen, dass Du Dir mehr Zeit lassen musst als die in so vielen Survival Büchern publizierten 20 Minuten.
    Abhängig von der Jahreszeit entsteht ein massiver Fehler.
    Aber dazu mehr im Video...


    lg Reini


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    PS: Danke Stefan H., dass Du den Stein ins Rollen gebracht hast :)

  • Zitat

    Zugegeben, ist im Quartz-Zeitalter nicht mehr so einfach. Weil man mental erst mal den ganzen mitdenkenden Luxus über Bord werfen muß, der nur gut gemeint Werte liefert, die schon auf die gerade offizielle Zonen-Zeit korrigiert sind.


    dann fang doch am besten gleichmal selber damit an...


    ich wiederhole mich ungern aber DIE SONNE STEHT NICHT JEDEN TAG UM 6 UHR GENAU IM OSTEN.
    beschäftige dich doch einfach mal wirklich ein paar Minuten mit deiner These und vergleiche sie mit der realtität.


    EDIT Ah jetz hatte ich einen Denkfehler drinnen verdammte Sommerzeit XD deshalb musste ich hier was korrigieren.
    Im Kern ändert das aber nichts an meiner Aussage.
    also klar... zur Tag und Nachtgleiche steht die Sonne um 6 Uhr im Osten. Logo.
    Aber eben nur genau an diesen beiden Tagen.


    Die Sonne kann NUR an 2 Tagen genau um 6 Uhr im Osten stehen da sich der Sonnenlauf im Laufe eines Jahres ändert.
    Und weil du schon Stonehenge erwähnst, genau aus dem Grund haben die das gebaut, eben weil sich der Lauf der Sonne ändert !
    Sonst würde der Kalender ja auch garnicht funktionieren... :D
    (sofern es ein Kalender ist, denn das ist wissenschaftlich noch nicht so eindeutig belegt)
    oder andere Kalender dieser Art... um exakt einen bestimmten Tag zu ermitteln über seinen Sonnenstand.


    Du brauchst jetzt auch nicht mit irgendwelchen Spitzfindigkeiten kommen ala der alterwürdigen Bedeutung des Wortes "Mittag".
    Es ist schlicht ein Wissenschaftlicher FAKT das die Sonne um 12 Uhr nicht automatisch im Süden steht.
    Entweder wir diskutieren hier sachlich oder wir lassen es bleiben.
    Komm mir doch einfach mit ein paar nachvollziehbaren Argumenten, wer weiss evt irre ich mich ja auch?


    Du hast selber die exakte Uhrzeit ins Spiel gebracht mit deinem 6uhr-osten Ding und darauf bin ich eingegangen.


    Überhaupt Frage ich mich was du mit der Uhrzeit überhaupt willst.. es ging hier doch eben darum wenn man keine Uhr hat.
    Und eine Uhr ist auch nicht nötig. Fakt ist nämlich auch: Steht die Sonne am höchsten dann ist dort Süden.
    Dabei ist es völlig wurscht obs zu dem Zeitpunkt nun gerade 12.20 oder 13 Uhr ist.
    Hat man eine Himmelsrichtung kann man auch die anderen daraus ableiten.


    Zitat

    Wenn jetzt die Sonne lokal-mittags immer im Süden steht, wo steht sie dann um Mitternacht Ortszeit? Exakt im Norden!


    das ist mir ehrlich gesagt auch zu hoch jetzt. du meinst sie bestrahlt dann den Nordpol ?
    Es hat also nichts damit zu tun das wir uns nördlich des Äquators befinden und daher die Sonne bei ihrem Höchstand im Süden steht
    und dann Nachts einfach andere Erdteile bescheint ?

  • Um mitte August etwa ist der Sonnenaufgang bei uns (Halle/s Mitteldeutschland) grob bei 6 Uhr.
    Nach deiner Theorie müsste ja dann die Sonne genau im Osten aufgehen?
    Tut sie aber nicht. Sie geht immer noch leicht Nördlich auf um exakt zu sein auf 66 Grad (Osten wäre 90) .

    Im August zeigen deutsche Uhren Sommerzeit an. Wenn Du's einfach so abgelesen hast, ging die Sonne also tatsächlich schon grob um 5 Uhr Winterzeit auf. Und ganz logisch liegt dann diese Zeit auch weiter nördlich von Ost. Außerdem liegt Halle etwa auf 12° Ost und nicht auf den idealen 15° Ost, auf die sich die mitteleuropäische Zeitzone stützt. Macht eine Differenz von 3° oder ein Fünftel einer Stunde.


    Diese beiden Fehler addieren sich, wenn man den offiziellen Mittagsschlag der Zeitzone mit der lokalen Zeit des eigenen Standorts vergleicht. Denn Mitteleuropäische (Sommer-)Zeit tickt auch im Westen Spaniens, das in Sachen Längengrad ja eigentlich sogar westlich von London liegt. Und die Briten haben ja eigentlich aus gutem Grund ihre Greenwich-Time...


    Deswegen ist für solche Experimente die amtliche Uhrzeit herzhaft nutzlos. Statt dessen muß man sich vorab die eigene Lokalzeit ermitteln und die als Zeitbasis verwenden.


    Sonnenaufgang ist nur der Schnittpunkt der optischen Sonnenumlaufbahn mit dem Horizont. Ganz ohne Zeit. Im Sommer liegt dieser Punkt weiter nördlich auf der Kompaßrose, im Winter weiter südlich. Und je näher man dem Polarkreis kommt, um so krasser werden auch die Unterschiede zwischen Sommer- und Wintertag. Das liegt an der Neigung der Erdachse gegen die eigene Umlaufbahn um die Sonne.


    Und weil sich die Erde in 24 Stunden einmal vollständig und gleichförmig um die Erdachse dreht, durchläuft auch der Sonnenstand in 24 Stunden einen Vollkreis, in 12 Stunden einen Halbkreis und in 6 Stunden eben einen Viertelkreis. Einzig der Kreisanteil über dem Horizont variiert dabei über die Jahreszeiten.


    Mach' Dir doch mal den Spaß und stell' an einem sonnigen Tag eine Uhr auf 12:00 Mittag sobald ein Schattenwurf tatsächlich exakt nach Norden zeigt. Das ist Deine Lokalzeit. Unsere offiziellen Zeit-Zonen wurden nämlich erst mit der Erfindung der Dampflok politisch vereinbart als es mit dem Erstellen und Einhalten immer dichterer Fahrpläne krasse Koordinationsprobleme gab. Vorher hatte sogar jede Stadt ihre eigene Zeit, die vor Ort anhand des Mittagsschattens auf einer Sonnenuhr bestimmt wurde.

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