• Also guckt euch mal an was ich gestern gefunden hab. Bin so am hin und her überlegen.


    Zuerst dachte ich dabei an stinknormale Hundescheisse.
    Allerdings kam mir schon einiges seltsam vor. Auf dem Stück kommen sehr wenige
    Hundespaziergänger vorbei und wenn dann findet man die Scheisse eher
    neben dem Weg.
    Diese hier war sehr exponiert auf einer kleinen Kuppe mitten auf dem Weg.
    Als zweites auffällig war, dass sie sehr viele Haare enthielt. Ich schätze sie als vom Hasen ein.
    Für einen Fuchs ist sowohl die Form als auch die Farbe nicht passend. Es
    fehlte komplett die obligatorische Spitze und die Drehung beim Fuchskot.
    Von der Größe wäre es wohl so im Grenzbereich, schon sehr groß für
    einen Fuchs, aber für einen jungen Wolf der wenig gegessen hat schon
    mehr im Bereich des möglichen.


    Das kam mir auch in den Sinn,
    denn diese Form mit den Haaren und Knochenstückchen auf einer
    exponierten Stelle kam mir sehr bekannt vor von Wolfslosungen die ich
    schon in Rumänien gesehen hatte.


    Andere verwertbare Spuren sind
    leider nicht zu finden gewesen. Einige Tierspuren im Laub, aber ih wisst
    ja wie das so bei Eichenlaub ist. Man erkennt das etwas durch ist aber
    nicht was.


    Wäre schon eine Sensation wenn es bei uns wieder Wölfe
    geben würde. Auch ein wildernder Hund wäre vielleicht im Bereich des
    möglichen. Wirklich schade dass kein Schnee lag sonst könnte man das mit
    Sicherheit bestätigen.


    Was meint ihr?

  • Der Fundort sprich Eichenwald, spricht für mich eher für Wildschwein,
    auch die Form der "Wurst" kommt so bei Wildschweinen vor. Die Haare,
    die sich im Kot befinden, könnten, da das Wildschwein ja omnivor ist,
    durchaus auch plausible sein. Sollten in diesem Gebiet, indem du warst,
    sich Wölfe aufhalten, lässt sich ja die Wahrscheinlichkeit berechnen, wie
    lange es dauert bis wieder ein Wolf vorbei kommt, bei einer durchschnittlichen
    Reviergröße von 100-400qkm ;) . Kannst dich ja auf die Lauer legen :schlaf .


    MfG Bushdoc

    Auch dieses Jahr bietet Bushdoc´s School of advanced Survival and Bushcraft wieder folgende Kurse an:
    -Bushcraft ohne Busch
    -Survival ohne zu überleben


  • Sehr interessantes Rätsel.
    Dachs eher nicht, denn der Dachs verwendet eher Latrinenplätze. Also die Losung wird nicht einfach offen hingelegt wie bei den Hundeartigen.


    Wolf. Hmm, natürlich möglich aber doch ein wenig zu klein. Würde auf Fuchs oder aber den Marderhund (Nyctereutes procyonoides)
    Aber sicher bin ich natürlich auch nicht. :)


    lg Reini

  • Soweit ich weiß, gibt es Wölfe in Deutschland nur an der polnischen Grenze in einem kleinen Grenzgebiet in Sachsen. Es sei denn diese Info ist veraltet.

  • Bei uns im Schwarzwald wird seit einigen Jahren der Eurasische Luchs(Lynx lynx) wieder ausgewildert. Allerdings löst sich der Luchs meines Wissens nicht an exponierten Stellen und scharrt nach Katzenart die Losung auch meistens zu! ...aber Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel! Nur so als Gedankenanstoß.


    Grüße
    Lederstrumpf

    __________________________________________________________________________________________________________
    Wer immer mit der Herde geht, kann nur den Ärschen folgen!

  • Also
    Fährtenlesen ist nicht gerade meine schwächste Disziplin.
    Fuchs passt nicht so gut vom Durchmesser und es fehlt wie gesagt die obligatorische Drehung und der Zipfel am Ende.
    Wildschwein ganz sicher nicht da ist selbst wenn ein Tier gefressen wurde diese Struktur mit mit den verklebten Beeren noch zu erkennen.
    Dachs wurde schon gesagt, passt nicht vom Platz als auch von der Form. Dachs geht mehr in Richtung wie Mensch oder Bär.


    Marderhund habe ich keine Erfahrung mit. Es gibt sie aber meines Wissens nur im Osten der Republik. Es gibt auch kaum vernünftige Bilder im deutschen Google. Ich werde aber mal zur Sicherheit mal auf japanischen Seiten nachschauen.
    Es kommen für mich eigentlich eher nur Caniden in Frage.
    Halt wildernder Hund oder ein junger Wolf.
    Da einzelne Wölfe nun schon bis Siegen, Westerwald und Teutoburger Wald gekommen sind, wäre es nicht allzuweit ins oberbergische für ein einzelnes wanderndes junges Männchen.
    Ich bin mir auch recht sicher dass wenn es ein Wolf war, ich ihn nicht mehr sehen werde und er vermutlich noch weiter ziehen wird.

  • Das Kackkapitel in meinem Spurenbuch sagt, für Fuchs und Dachs eigentlich zu groß und von der Textur her zu homogen, Wolf oder Hund passt vom Durchmesser und der her besser. Wie war die Konsitenz von dem Zeuch und was war noch drin? Für Schwein erscheint mir der Haufen zu fluffig bzw. zu wenig komprimiert. Mein erster spontaner Eindruck war ehrlich gesagt Hund, aber so richtig passt das auch nicht.


    Das Lernen einzelner, isolierter Bushcraftskills ist ähnlich wie das Anhäufen von unbenutzter Ausrüstung:
    ein recht kümmerlicher Ersatz für große Abenteuer...

  • Konsistenz, hab ein wenig drin rumgestochert. Halt ähnlich wie bei Hund aber ohne der penetranten Gestank der Hundescheisse obwohl sie recht frisch war neben haaren noch wohl ein paar Knochensplitter und durch die Magensäure weich gewordener Knorper vermute ich mal.

  • 1,5 cm Durchmesser... Haare, Knochen, Knorpel drin... Färbung jetzt im Winter...


    Was es definitiv nicht ist:
    Marderhund (die kenne ich zu gut), Wildschwein, Luchs.


    Wolfkot habe ich bis jetzt nur 2 mal gesehen, aber sind die nicht etwas gnubbeliger und am Ende spitz?


    Ich würde mein Geld auf den Dachs setzen, auch wenn der Ablageort für den Dachs nicht so typisch ist.


    Gruss

  • Vereinzelt streifen die Wölfe sehr weit, teilweise bis in die Niederlande. Für Wolfwürde ich sagen zu dünn, mein Münsterländer ist geringer als ein Wolf und kackt dickere Haufen. Was aber auch nichts aussagt. Kann auch ein Fuchs gewesen sein, der gerade ein verludertes Reh vespeist hatte. Nur die Losung hilft nicht immer weiter, oft braucht man die Umgebung, das Wissen selbiger und zudem noch Spuren, um das richtig zuordnen zu können. Ein Foto allein macht noch keinen Wolf.

  • Ich werfe mal ein anderes Tier ein, dessen Verbreitungsgebiet sich inzwischen durchaus bis ins Oberbergische erstrecken könnte: der Luchs


    Auch wenn Luchse ihre Losung i.d.R. verscharren, würde der Rest schon passen. Warum die Losung nicht verscharrt ist, kann ja verschiedene Gründe haben: der Luchs könnte bei seinem Geschäft gestört worden sein oder das Laub wurde einfach weggeweht

  • Vereinzelt streifen die Wölfe sehr weit, teilweise bis in die Niederlande. Für Wolfwürde ich sagen zu dünn, mein Münsterländer ist geringer als ein Wolf und kackt dickere Haufen. Was aber auch nichts aussagt. Kann auch ein Fuchs gewesen sein, der gerade ein verludertes Reh vespeist hatte. Nur die Losung hilft nicht immer weiter, oft braucht man die Umgebung, das Wissen selbiger und zudem noch Spuren, um das richtig zuordnen zu können. Ein Foto allein macht noch keinen Wolf.


    Eben das ist Problem. Es ist halt leider nur ein Indiz. Schade dass es keinen Schnee oder sonstige verwertbare Spuren gegeben hat.


    @Hmichel
    Ich kann mir nicht vorstellen das es Luchse bei uns geben soll. Es gibt zwar ein paar große Waldgebiete hier aber die sind mehr oder weniger abgeschnitten also von Weideland und Siedlungen umrundet und da Luchse große Waldflächen brauchen, weiß ich nicht inwieweit sie über Offenland und naher an Siedlungen vorbeiwandern.

  • Aus dem selben Buch: "Wolf droppings resemble large dog droppings. They are dark grey, 10-15 cm long and 2,5-3cm thick,and, like the fox's, are deposited in high spots in the terrain; they are offen made more conspicious by the wolf having scraped the earth with its rear paws, as dogs do."


    Für mich sah die Dicke nach 2,5 aus, von daher eher zu dick für Dachs & Co. Die Wolfskacke die ich aus dem Norden kenne sieht aber auch ganz anders aus.


    Wölfe sind über Einzelfunde kaum zu identifizieren, vielmehr über eine Summe plausibler Funde. Trittsiegel allein reicht ja auch nicht, sondern man muss im Normalfall die Fährte auslaufen und schauen ob das vom Verhalten her passt... Ich kenne jemand der jetzt öfter in diesem Waldgebiet unterwegs sein sollte. :unschuld


    Das Lernen einzelner, isolierter Bushcraftskills ist ähnlich wie das Anhäufen von unbenutzter Ausrüstung:
    ein recht kümmerlicher Ersatz für große Abenteuer...

    Einmal editiert, zuletzt von Ravenheart ()

  • Darf ich fragen wo du genau den Fund gemacht hast?

    Das ist hier in Engelskirchen im Wald gewesen. Gar nicht mal so weit von der Siedlung entfernt. Wenn dus genau wissen willst:


    50°59'38.24"N 7°24'4.61"E


    Ravenheart
    Da Wölfe im gegensatz zu Hunden schnüren, wäre eine durchgehende Fährte schon ein sehr sicheres Indiz.


    Und ja ich werd da demnächst noch einige Zeit verbringen. Aber der kann auch genausogut schon 30 km weitergezogen sein.

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