Feuermachen bei Regen... Wie?

  • Hallo,


    habe diese Voraussetzungen: Dauerregen, knapp über 0°C, kein trockenes Material, ein Blatt Papier gefunden in der Tasche (Tempo-Taschentuch), Feuerstahl und trockener Zunder. Ich habs prbiert, nicht mal das Papier krieg ich an, die Luftfeuchtigkeit ist einfach zu hoch. Glimmen tuts, rauchen tuts, keine Flamme.


    Könnt ihr mir helfen? Denn das wird zum Standard werden... :confused


    LG Sel :tarp

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

    [/size]

  • mhm- das sollte klappen -
    Kienholz, Harz, Birkenrinde ... alles natürlich mitgebracht ... damit erst mal einen Flammenherd erzeugen.
    Danach, wenns brennt entsprechend von klein nach groß Holzstücke dazu legen damit es ein richtiges Feuer wird.
    :schnitz :feuerbohr :hobo

  • Da hatte ich ja nix. Birkenrinde ist nicht, Harz auch nicht. Einfach Feuer machen.


    Ich bin ja immer noch auf Vorbereitung meines Island-Abenteuers. Was ich dort auf Vorrat sammeln kann sind Äste vom Blaubeerstrauch, paar Gräser und Pilze (meist Birkenpilze oder Maronen). Sonst nix. Moos gibts noch, ok. Das alles zu trocknen wird schwer. Mit viel Glück finde ich ein Aufforstungsgebiet mit Nadelbäumen (die sind da nie über 3 Meter hoch). Also kann ich eventuell an Harz kommen.


    LG Sel :tarp

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

    [/size]

  • Will ich aber nicht. Mal ganz egoistisch gesagt. Ich kann auch unter Steinen nach trockenem Zeugs suchen... Benzinkocher verbietet sich, ebenso Gas. Müßte ich in Island kaufen, solch Zeugs krieg ich nicht übern Zoll. Leider, war ja auch mein Gedanke.


    Im Grunde wird mir nichts anderes übrigbleiben, als Feuerholz mitzutragen. Ein paar Hölzer wenigstens, eben in der Tasche. Da habe ich ne Idee, stelle ich hier noch vor, wenn das klappen sollte.


    Ohne trockenes Holz wirds also nix. Richtig?


    LG Sel :tarp

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

    [/size]

  • Du bist schon ein wenig Blauäugig ... oder?!


    Was denkst Du denn dann unter einem Stein zu finden? Einen trockenen Stein, der brennt?


    nimm Dir Kerzen mit ... ;) die brennen wenigstens etwas länder als das gesamte Holz was Du tragen könntest ...

  • Papier ist keine Referenz. Das brennt freiwillig nicht mal in einem lodernden Feuer rauchlos und damit vollständig ab.


    Hast Du's schon mal mit Char Rope oder Char Cloth probiert?


    f7EGhWBxnos


    Speziell Char Rope liefert Dir nach dem Funken eine Glut, mit der Du ziemlich lange Gelegenheit hast, Dein Zundernest so richtig herzhaft in Brand zu setzen. Ist eine in der Dose geköhlerte Glimmschnur, die je nach Dicke des geflochtenen Baumwollseils auch eine richtige Mörderglut entwickelt. Auspusten ist da nicht! Und wie lange Du diese Glut brauchst, bestimmst Du ganz einfach mit der Länge des zum Anfeuern abgezwackten Stücks. Das Baumwoll-Seil kostet nicht viel, ist mit Sicherheit kein Problem für den Zoll und Du bist vom Funken bis zur ersten Glut schon auf der sicheren Seite.


    Und ganz leise unter uns: Das Zeug muß auch nicht immer und überall mit dem Feuerstahl zum Glusen gebracht werden. Ein kurzer verzweifelter Feuerstoß aus dem Zippo an einem Ende der Schnur tut's eigentlich auch.


    Das Anfackeln eines nebelfeuchten Zundernests dauert vielleicht etwas länger und qualmt zwischendurch auch mal gewaltig, aber wenn's dann endlich anspringt, hast Du gewonnen. Und sobald Du mal ein erstes Feuer auf der Insel in Gang gebracht hast, kannst Du ja gleich auch das übrige Zunder-Material für's nächste Zundernest in einer dafür vorgesehenen Zunderdose trocknen. Dann geht's beim zweiten Mal auf jeden Fall schon leichter.


    Ach ja, Last Minute-Einfall: Was hindert Dich eigentlich daran, in einer zweiten Köhlerdose anstelle von Char Rope aus kleinen Holzstückchen eigene Holzkohle zum weiteren Anfeuern des Zundernests zu köhlern? Ist dasselbe Prinzip, nur daß eben anstelle von Baumwolltuch oder -Schnur kleine Äste verwendet werden.

    Natur er-leben kann man nicht online am Schreibtisch.
    Dazu muß man ganzjährig immer wieder offline vor die Tür...

    Einmal editiert, zuletzt von tarper ()

  • Naja ich nehme mal an Sel weiss schon wie ein Zippo funktioniert !
    Immerhin sind wie ein Bushcraftforum von daher interpretiere ich seine Frage auch genau vor diesem Hintergrund.
    Das er zusätzlich zur Sicherheit ein Feuerzeug oder Streichhölzer einpackt setze ich mal voraus.


    In der frühen Steinzeit waren Fettlampen das Nonplusultra.
    Lässt sich einfach herstellen hier zb hat jemand ausgiebig damit experimentiert:
    fettlampe steinzeit


    die bis heute bei den Inuit gebräuchliche Variante nennt sich Qulik


    Kann man ja mit einem Gefäss seiner Wahl (Blechdose) improvisieren, Prinzip bleibt gleich.


    Interessant ist das die Inuit unter anderem den selben Speck dafür verweden den sie auch essen.
    Das Verfahren wir auf Wiki leider nur grob angerissen, Speck zerstampfen...
    Schätze man trägt das Fett am Körper um es zumindest halbwegs gebrauchsfähig zu machen vor der Verarbeitung,
    beziehungsweisse bereitet sich im camp genug dazu vor.


    2 Zitate aus dem wikilink :

    Zitat

    Dieses feine Moos wurde in einem schmalen Streifen am geraden hinteren Rand des Qulliq ausgelegt und mit dem Öl getränkt. Der so entstehende Docht ließ sich gut entzünden


    Zitat

    Durchaus üblich war, dass die Männer während des Fallenstellens und Jagens kleine Qullit und Moosvorräte mit sich führten, um sich die Hände zu wärmen und am Ende des Tages ihre Kleidung im Jagd-Iglu zu trocknen


    So eine Fettlampe zum brennen gebracht ist natürlich dann auch ein toller Feuerstarter.
    vielleicht hilft dir das etwas weiter bei der recherche.


    Oder wie Kahel sagte, ne Kerze erfüllt natürlich den selben Zweck.

  • Das ist imho totaler Schwachsinn in einer baumlosen Region zwangsweise mit Holz kochen zu wollen.
    Es ist so einfach sich nen Primus zu holen, in Island eine oder zwei Gaskartuschen und das Leben ist total einfach. Warum willst du dich unnötig komplizieren?
    Mir kommts so vor als ob du deine ganze Island Wanderung von einer schönen Wanderung zum total krassen und gefährlichen Abenteuer hochstilisieren willst. :confused
    Guck mal bei Outdoorseiten nach Islandwanderungen, die benutzen alle Gas oder Benzinkocher, von wegen nicht über die Grenze bekommen.
    Und letztlich solltest du noch bedenken, dass dort alles sehr langsam wächst und extrem wenig Biomasse vorhanden ist. Jeder Eingriff um Feuerholz zu bekommen schadet der Umwelt deutlich mehr als es im Waldland der Fall ist.


    Oder wenn du unbedingt Holz wilslt, dann importier dir was aus Deutschland.

  • Sel, jetzt mal ohne Flax; nach Island zu reisen und dort auf Verderb unbedingt mit Holz kochen zu wollen, ist wie ohne Wasservorrat quer durch die Sahara waten zu wollen. Wozu? Um den "ultimativen Kick" zu bekommen, oder um es "sich selbst zu beweisen" wie taff man ist? Ist doch Blödsinn.
    Selbst Extremtourer nutzen bei solchen Reisen Benzin oder Gaskocher, bzw Primus/Allesbrenner. Du darfst zwar keine Brennmaterialien mit ins Flugzeug nehmen, aber, mit etwas Recherche findet man schnell heraus:
    An beinahe jedem Campingplatz in Il. bekommst Du angebrauchte Gaskartuschen oder Benzin für umme! Überleg Dir das lieber, anstelle da so verkopft und stur sein zu wollen. Entscheiden musst Du es natürlich selbst!


    Falls es Dich interessiert: http://www.michael-steger.de/island1.htm sind einige gue Tips bei, ansonsten wie AJ schrieb, guck mal bei ODS.
    Selbst heimische Isländer suchen in ihrer Gegend nich nach Brennholz (sagst doch alles aus).
    Ansonsten, bei strömendem Regen, ohne etwas trockenen Zunder im Vorfeld, viel Spass. Wenns Dir langweilig sein solle, probier mal Handdrill oder Bowdrill mit feuchtem Material (nich wie in YT die Helden bei totaler Windstille oder mit duchgetrocknetem Kram)
    Dann haste genug "Survivalabenteuert" ;)


    grüsse strix

  • Hallo,
    viel mehr gibts da ned zu sagen...meine Vorschreiber haben da Recht.
    Ich verstehe schon, dass man das als Herausforderung sehen kann, und ist bestimmt auch toll wenns klappt. Aber ohne Kocher würd ichs nicht empfehlen, denn dann wird das unspassig. Gut, es soll auch Masochisten geben unter uns.
    Gruss von der Alb

  • Hey Leute... mal langsam bitte.


    1. Er war doch schon dort, er scheint also nicht völlig unbedarft zu sein was Island angeht.


    2. Das Forum hat den Untertitel "Bushcraft , SURVIVAL , und Primitive Techniken"


    Ich denke die letzten beiden Punkte sind hier doch völlig zutreffend.


    Natürlich bin ich auch eurer Meinung das man dort gefälligst mit einem Kocher auf Benzin oder Gasbasis losziehen sollte,
    aus Sicherheitsgründen und auch vor dem Hintergrund der natürlichen Resourcen.


    Lassen wir das einfach so stehen bleibt seine Frage dennoch berechtigt !
    Was mache ich in diesem Klima wenn mein Kocher kaputt geht?
    Ich finde ja das er sich gerade nen Kopf macht !
    Er hat jetzt HIER DAHEIM festgestellt das es doch nicht so einfach ist ein Feuer bei Mistwetter anzubekommen und
    fragt nun nach Tips und Lösungsvorschlägen... das ist doch völlig okey ?


    Hängt Euch doch bitte nicht so an den Details auf, ansprechen ist aber absolut okey.
    Ich selber war noch nie in Island, aber so wie ich es mir vorstelle ist da wirklich nicht viel mit Holz ^^ naja aber ich weiss es nicht.


    Ich denke die Grundfrage (zumindest für mich, für den TE kann ich dabei noch nichtmal sprechen)
    ist eben eine andere und da muss man versuchen sich in so eine Situation hineinzuversetzen:


    Jetzt stehe ich in Island (oder vergleichbarer Ort mit Arktischer Tundra), Kocher macht schlapp... was nun ?
    so wird's doch interessant! und "sel" kann evt auch was rausholen aus der Sache.


    "regen machen bei feuer" ist auch mit topmaterialen in unserem Klima trickreich. ich war schon 2 mal in der Situation beim paddeln,
    das war nicht lebensgefährlich eher witzig XD aber er hat recht... bei regen feuer machen ist schon nicht ohne.
    ich kenne genug leute die selbst bei Kaiserwetter ohne halben Liter Spiritus nichmal den Grill anbekommen.
    Ich schätze mal mit "regengeschütze stelle suchen" ist es in Island auch net sooo weit möglich.


    Ich find das Thema eigentlich sehr interessant. lasst uns doch einfach so überlegen...
    das man superduperbrennpaste und nen zippo einstecken kann oder andere tips, ich denke so schlau ist sel auch ohne unsere hilfe.


    :):winken

  • Sehe ich auch so. Wir sind kein Camping-Forum. :winken Wenn Sel seine Frage so gestellt hätte wie krupp es beschreibt, dann hätte sich evtl niemand gewundert.
    Zu Island kann ich auch nicht viel sagen, weil ich noch nicht dort war.


    Als es sonst mal keinen Schutz gab habe ich bei Dauerregen mal ein Minnischutzdach von der Größe eines Kuchenblechs aus den Materialien der Umgebung gebaut um darunter ein Feuer anzubekommen. Man kann auch eine kleine Wand aus den Steinen und Erde aufschichten, wenn der Regen schräg kommt. Gesammelten nassen Zunder kann man den ganzen Tag in der Hosentasche trocknen. Hat bei mir jedenfalls ganz gut funktioniert.
    Wenn du mal ein Feuer hast, dann kannst du versuchen deine eigene Scheisse bzw die Scheiße von Tieren (vorzugsweise Vegetarier) dort zu trocknen um sie später wieder fürs Feuer zu verwenden. :D Das ist besser als nix.

    Wir leben in einer Zeit, wo man von allem den Preis kennt, aber von nichts den Wert.

    Einmal editiert, zuletzt von outdoor ()

  • Also bezüglich Island, bin ich überfragt. Feuer machen ohne ausreichend brennbare Materialien ist halt schlecht möglich.


    Feuer machen in bewaldetem Gebiet, wenn es tagelang geregnet hat ist auch nicht einfach, aber mit etwas Übung kann man das relativ gut hinbekommen. Ich vermute mal solche Beiträge gibt es hier auch schon, aber ich fasse nochmal zusammen.


    Der erste wichtige Punkt beim Feuer entzünden in nasser Umgebung ist der Ort und der Untergrund. Du musst versuchen das Feuer irgendwie vom nassen Boden weg zu bekommen, dar der aufsteigende Dampf sonst die Flamme immer wieder erstickt. Am besten errichtet man dazu ein "Podest" aus gespaltenen und entrindeten Stöcken, welche in min. zwei bis drei Lagen ( je mehr desto besser ) aufeinander gestapelt werden. Wenn dieses nicht möglich ist würde ich es mit aufeinander gestapelten Steinen probieren ,weil diese kein Wasser speichern.
    Außerdem brauchst du eine Stelle in die es dir, zumindest nicht direkt Reinregnet, z.B. unter einem umgeknickten Baumstamm, einem Überhang , oder, oder...


    Wenn das geschafft ist brauchst du einen Zunder der möglichst lange brennt, weshalb ich Birkenrinde hierbei für weniger geeignet halte. Wenn man keinen Zunder bei sich hat, ist für mich, Harz die beste Wahl. Kienholz ist auch gut, ist aber schwerer zu sammeln, und zumindest bei mir in der Gegend, relativ selten.
    Was auch gut geht ,allerdings nur wenig "Bushcraftig" ist, ist Plastikmüll woher auch immer, es gibt ja leider genug davon.
    Wichtig egal bei welchem Zunder ist :" Nimm reichlich! Der Zunder muss lange genug brennen um sich gegen die Feuchtigkeit der direkten Umgebung durchsetzen zu können.


    Zum anzünden des Feuers unter schlechten Bedingungen, würde ich keinen "Feuerstahl" verwenden, dar dieser schon gewisse Anforderungen an den Zunder stellt. Ein normales Feuerzeug eignet sich hierbei wesentlich besser.


    Wenn es wirklich lange nass war, kann man meistens auch die dünnen abgestorbenen Äste der Fichten vergessen. Die verlässlichste Methode an trockenes Holz zu gelangen ist, abgestorbene Äste zu spalten. Sogar Holz welches einige Tage im Wasser gelegen hat ist meist, im Kern noch trocken. Als Anzündholz werden aus dem inneren der Äste, dünne Späne oder Federkiele geschnitten. Wenn diese erst mal brennen, wird langsam ohne die Flammen zu ersticken dickeres gespaltenes Holz nachgelegt. Ganz wichtig ist es logischerweise, vor dem entzünden des Feuers schon genug Brennmaterial bereitgestellt zu haben, um es solange bestücken zu können, bis es ohne nachlegen ein paar Minuten von alleine brennen kann.
    Wenn das Feuer dann erstmal richtig brennt kann man weiteres Holz am Feuer trocknen, was aber mitunter sehr lange dauern kann. Auch bei diesem Holz sollte man noch die Rinde entfernen dar diese, die meiste Feuchtigkeit speichert.


    Das ganze ist auch im heimischen Wald nicht immer leicht, aber bei mir mir funktioniert es auf diese Art recht gut. Ist wie schon gesagt, nix für Island aber ich hoffe mal es hilft dir trotzdem weiter...


    lG Holger :winken

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!