Zeltplanen (Armee) und Regen

  • Hallo,


    ich nutze die Planen fürs Tarp. Sind billig, absolut stabil, gehen praktisch nie kaputt. Leider sind sie auch schwer.


    Eine gewisse Imprägnierung haben die Planen (NVA-Zeltplanen), das hält schon. Zum Test hatte ich eine alte, geschundene Plane mit, die keinerlei Imprägnierung mehr hatte. Ich habe diese dann mal schräg aufgespannt und sie einregnen lassen. Dier ersten paar Regentropfen machten die Plane feucht, aber nur langsam kam die Nässe durch. Es liefen dann kleine Tropfen unten (innen) an der Plane entlang. Aber sie fielen nicht runter, ich blieb trocken. Nachdem dann die Plane völlig durchnässt war, war sie auch wieder vollkommen dicht. Zum Test hängte ich sie fast waagerecht, so das sich eine Pfütze sammeln konnte. Trotzdem war alles dicht. Kein Wasser kam durch. Quellen die Fasern im Stoff auf, so das alles dicht wird?


    Ok, also Nässetest bestanden. Die durchnässte Plane danach zu trocknen ist ein völlig anderes Thema. Denn die Trocknung dauert echt lange. Wenn aber ein ganz normaler Sprühregen niedergeht, die Plane halbwegs noch imprägniert ist, so reicht einmal kurz ausschütteln, ein wenig in den Wind hängen und trocken ist die Plane nach ner halben Stunde (bei den derzeitigen Temperaturen).


    Ich habe im Forum vom Polenzelt und dem Brand gelesen. Also habe ich auch einen Brandtest mit Stoffresten der Plane gemacht (habe eine "neue" Plane zerschnitten, will mir was bauen damit). Den Stoff anbrennen geht einfach, jedoch erlischt die Flamme nach kurzer Zeit von selbst. Es kokelt noch bissel weiter, doch auch das hört schnell auf. Der Rauch ist wenig, stinkt nicht, tiefschwarz. Ich habe es nicht geschafft ein 10*10cm großes Stück mit einmaligen Anbrennen vollständig zu verbrennen. Geht einfach nicht.


    Bin nun dabei, mir aus 2 Zeltplanen (je 175*175cm groß) so ne Art Dackelgarage zu bauen. Da der Platz im Innern nur für mich reicht, muß die Ausrüstung draußen bleiben. Aber da habe ich auch schon eine Idee. Ich schreibe noch dazu (und Bilder). Und gleich noch eine Frage. Bei einem solchen Minizelt bietet es sich doch an einen Einweggrill mit reinzustellen. Man kann drauf sein Essen machen und Tee.... Man kann den aber auch danach angefeuert stehenlassen und als Heizung nutzen. Rundum das Zelt zumachen und gut ist. Es gibt keine Flamme, kaum Rauch. Lediglich muß man aufpassen, das man mit der Penntüte nicht am Grill andockt, das wäre ein schnelles Ende der Nacht (und der Tod fürn Schlafsack, wenn nicht noch schlimmer). Da suche ich auch noch eine Idee, das zu verhindern. Übrigens brennt so ein Einweggrill locker zwei Stunden, und dabei kommt eine enorme Wärmemenge raus! Frost draußen, paar Plusgrade drinnen, das sollte machbar sein. Klar, wenn Grill aus, dann Wärme weg. Aber immerhin, mehr als zwei Stunden ist es annehmbar warm.


    Bin ich mit meinen Gedanken auf einem falschen Pfad? Oder was sagt ihr dazu?


    LG Sel :tarp

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • Sel....
    Mach die Dinger mal nass und dann trage sie ein paar Stunden durch die Landschaft (den zum trocknen, brauchst du einen Zeitraum in dem es nicht regnet, und den hast du nicht immer). Anschliessend gehst du zum Begadi-Shop und holst dir eins von Grimmbolds Tarps. Versteh mich nicht falsch, ich mag diese Stoffzeltplanen auch, ich hatte selbst so ein schwedisches mit 3-Ecks-Planen, das steht jetzt das 3. Jahr auf einem Zeltplatz als WC-Überdachung (ok, so langsam wird es alt). Ich würde es mir jederzeit wieder holen, aber tagelang durch die Weltgeschichte trage ich es bestimmt nicht, und nass schon gleich 2 mal nicht. Für Island tue dir den gafallen und hole dir ein kleines, brauchbares Zelt. Wetterberichte sind so eine Sache... ich hatte in den letzten 3 Tagen 15 Stromausfälle wegen Sturm/Sturmschäden, und glaub mir, von den 3 Wetterdiensten die ich beobachte hat das keiner auch nur einen Tag vorher vorhergesagt (war recht witzig, morgens meldeten alle 3 einen schönen Tag, Mittags stand dann plötzlich alles auf Sturm und am frühen Abend..., naja 90km/h, also halb so wild...).


    Der Einmal-Grill geht auch, ok, aber etwas sperrig findest du nicht? Grosse Blechdose, Nagel, Hammer, 10 Min Arbeit und du hast nen Hobo den du, mit einem Untersetzer auch aufhängen kannst wenn du ihn eh nur zum wärmen mit Holzkohle befeuerst (das ist im Prinzip meine Heizung für das Kleingewächshaus von mir).


    Ich habe eigentlich immer eine Feuerhand-Petroleum-Lampe dabei, die langt problemlos für ein kleines Zelt und mit etwa 200ml Pertoleum hast du etwa 12h Licht und Wärme. Vom Gewicht her ist sie auch nicht extrem.


    Auf Bilder deines Stoffzeltes bin ich gespannt.
    Gruss

  • Mir gehts nicht ums Trocknen, war ja nur ein Test. Klar machts jedes Zelt auch, das halbwegs sturmfest ist... Island ist echt ne andere Nummer. Ich bin ja auch hier unterwegs, von daher nehme ich eben hier dieses Zelt was ich grade probiere.


    Einen Einmalgrill möchte ich auch nicht dauernd mitschleppen. Jedoch ist dein Gedanke mit der Petroleum-Lampe gar nicht so schlecht. Funzellicht stört nicht, aufhängen kann man die, wärmer wirds auch (mit Sicherheit über null Grad. Das probiere ich mal. Jedoch der Verbrennungsgestank... Na gut, das Zelt ist ja nicht luftdicht, müßte also gehen. Nen Primitiv-Hobo wollte ich nicht einsetzen, ist mir zu unsicher. Aber eben das mit der Lampe, das denk ich kann gehen. Danke für die Idee.


    LG Sel

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  • moin Sel


    Die alten Segeltuchzelzbahnen hatten die Eigenschaft, dass die Feuchtigkeit die fasern aufquellen lässt und somit praktisch "abdichtet" (Bei manchen MA Zelten ist das immernoch so). Imprägnieren sollteste die dennoch. Die aufgequollene faser hält au nur solange dicht, bis Du net ans Gewebe kommst.
    Ich schliesse mich aber da supi an, I mag auch eher altes Zeug als "Gear", aber wenn Du wirklich vorhast diesen Island Trip zu starten, dann nimm anstelle von den Zeltplanen ein Zelt. So toll die NVA Teile sein mögen, wenn sie nass sind, sind sie nunmal nass, und die saugen ordentlich! Natürlich musst Du das selber wissen, was Du tust. Aber schon alleine aus Gewichtsgründen wäre zB ein ordentl. Biwacksack (frag mal Grimmbo) praktischer. (zB holl. Armee, oder die britenteile)


    Zu den poln. Planen: hab mir mal erzählen lasen, dass die Polen die alten Planen u.a. mit Diesel&Öl behandelt haben. Da isses kein Wunder, wenn die abfackeln (ja, mir ist die Verflüchtigung und Brennbarkeit von Gasen geläufig).
    Allerdings, dass muss jetz nix heissen: früher bei manchen Reenactment Geschichten sind öfter mal Zelte abgefackelt (es gab helden die unbedingt "trad". mit fichtenverbrennung im Inneren dicht machen wollten) oder eben Grills mit ins Zelt nahmen.
    Sei bei solchen Sachen echt vorsichtig, das kann derb ausgehen.
    Ums innen warm zu bekommen, gibts weit effektivere Methoden, wo nichts weiter passieren kann (zB heisse Steine in Alufolie; oder Holzkohle in nen Pott und durchlöcherten Deckel drauf usw usf.


    Vor allem, unterschätze grad bei halboffenen Zeltbahnen net den Windchill. Grade wenn die noch feucht sind.
    Hab selber schon bei minus 17 Grad auf nem Fell in so nem WikiZelt gepennt, und das war alles andere als erholsam.
    Soweit my 10 Pfennig


    gruss strix

  • Hallo und sorry, dass ich mich hier ohne Vorstellung zu Wort melde.
    Aber das mit dem Einweggrill im Zelt ist keine gute Idee und zwar nicht wegen Brandlöchern im Schlafsack, sondern wegen des Kohlenmonoxids das ziemlich sicher dafür sorgt, dass du morgens nicht mehr wach wirst. Eine Petroleumfunzel oder eine Kerzenlaterne sind da wohl eher unkritisch.


    Grüsse, Amadan

  • Ich sollte wohl meine Island-Tour trennen von meinen anderen Sachen. Ok.


    Aber Island nochmal, vielleicht gleich, wenns passt. Vom Tarp bin ich abgekommen, reicht nicht. Also Zelt. Jedoch etwas sturmfestes kostet viel Geld. Insofern ist mein Minizelt schon einen Gedanken wert, vorausgesetzt ich imprägniere das Teil richtig. Da probiere ich noch.


    Als Penntüte ist fast egal was ich nehme. Es reicht die 50-Euro-Variante, klein, leicht aber dünn. Dafür, weil Kunststoff, relativ leicht zu trocknen. Ab 500 Euro bekomme ich ein Daunenbett, jedoch garantiert das nicht das Erfrieren von unten, außerdem ist das mir eindeutig zu teuer. Ich bin jetzt am Probieren, das ich (wie im Forum mir vorgeschlagen) ein Vollkörperkondom aus Flies bekomme. Funtionsunterwäsche dazu. Im Schlafsack ein Inlett aus Flies. Über den Schlafsack den Biwack. Ganz außen dann das Zelt. Unter meiner Schlafgelegenheit die Isomatte (6cm), drunter ne Folie als Nässeschutz, eventuell da auch eine festere Thermo-Matte mit Alufolie drumrum. So langsam nimmts Gestalt an, ich teste alles im Januar/Februar im Feldversuch, paar Tage.


    LG Sel :tarp

    Meine Grundsätze:
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  • Wenn du ein Zelt hast, brauchst du doch keinen Biwaksack. Statt Biwaksack und Fleeceinlet würde ich mir für das gesparte Geld lieber einen vernünftigeren Schlafsack holen, kann ja auch gebraucht sein.

    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit." Wilhelm Humboldt, 1767-1835

  • Zelt ist gegen den Wind und Sachen die da so vom Himmel fallen. Biwack ist zusätzlicher Schutz, klar kann man ohne Zelt auch im Biwack übernachten, traue ich mir aber nicht so. Muß das probieren, eben im Januar/Februar so mal austesten. Minimalausrüstung, trotzdem klarkommen. Zelt soll auch so ne Art Basislager sein, zu dem ich jederzeit zurückkommen kann und was an trockenem Zeugs finde. Ähm, gibts Biwacks in Tarnfarbe? Bisher fand ich nur welche in signalrot ...


    LG Sel :tarp

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  • Um nochmal auf die Baumwoll- Zeltbahnen zurück zu kommen ; Baumwoll- Zeltbahnen haben schon irgendwo ihre Berechtigung, besonders wenn man ein Feuer vor dem Tarp machen will. Um diese wirklich Wasserdicht zu bekommen gibt es meines wissen´s , zwei Möglichkeiten.



    Die eine wäre mit einer Mischung aus Leinöl, Terpentin und Bienenwachs eine Oilskin- Zeltbahn herzustellen. Da bräuchte man aber schon eine ziemlich große Menge Öl- Wachs Mischung.


    Guckst du hier: http://www.youtube.com/watch?v=4BAHx0KBpT4


    Oder, was mir einfacher erscheint, die Zeltbahn einfach nur mit Leinöl oder auf Leinöl basierendem Holzschutzmittel zu Streichen, was aber eine recht lange Trocknungszeit haben dürfte. Außerdem kann sich das Leinöl beim trocknen selbst entflammen.


    Guckst du hier: http://www.youtube.com/watch?v=Ec1-wS4NfeU


    Ich habe beides noch nicht selber ausprobiert, aber ich schätze mal dass, dadurch die ohne hin schon schwere Zeltbahn, nochmal einiges an Gewicht zulegt. Interessant finde ich es trotzdem und so eine Zeltbahn hält natürlich auch ein Leben lang.


    Das mit dem Einweggrill und der Dose voller glühender Kohlen ist eine ganz schlechte Idee. Amadan hat es zwar schon angesprochen aber ich will es nochmal bemerken, glühende Holzkohlen sollte man niemals in geschlossene Zelte oder Tarps stellen. Das Risiko einer tödlichen Kohlenmonoxidvergiftung ist dadurch sehr hoch.

  • Also die Kombination von Biwaksack und Zelt macht für mich keinen Sinn, das wird nur die Schwitzwassermenge erhöhen bei kaum zusätzlicher Wärmeleistung. Stattdessen nähme ich ein Schlafsackinlet. Wenn Du aber das Zelt fest stehen lassen möchtest und manchmal nur mit dem Biwaksack los willst, okay - dann wäre aber zumindest ein Tarp sinnvoll (ich rede von Island, nicht von der Nordheide ;) ).


    Dessen ungeachtet gibt es Biwaksäcke in oliv oder Tarnfarben:
    http://www.begadishop.de/catal…_311_184&products_id=9124
    Der hat sogar GoreTex, würde bei dem Klima auch Sinn machen.

  • Hab selbst eine Zeltbahn der Bundeswehr aus Baumwoll-Segeltuch, diese jedoch kaum in Verwendung. Sie ist mir einerseits zu schwer zum mitnehmen und andererseits beinahe einen Tick zu klein/kurz als Tarpersatz. Sel: Wenn Du so ein Teil in nassem Zustand in der kommenden kalten Jahreszeit einpackst hast Du nach ein paar Stunden ruckzuck einen zusammengefrorenen Klumpen. Mit etwas Glück brauchst Du allerdings dann keine Zeltstangen mehr, kann leicht sein dass die Dackelgarage steif gefroren zu einer selbstragenden Konstruktion mutiert ist - Scherz beiseite, ist nicht bösartig gemeint :-).


    Eine kostengünstige Alternative zum herkömlichen Trekkingzelt wäre eventuell das Zelt des österr. Bundesheeres. Die Abmessungen sind ähnlich den BW-Zeltbahnen und man kann auch hier aus 2 Einzelteilen ein einfaches Firstzelt ohne Boden zusammenbauen. Gegenüber der BW-Variante ist das ÖBH Zelt allerdings aus PU-imprägniertem Polyamidgewebe (Nylon) und daher etwas leichter. Mit Glück bekommt man unbenutzte Depotware für unter EUR 20.- Üblicherweise klebt die Imprägnierung etwas, daher ist Umsicht beim Ausfalten angesagt. Eine Behandlung mit Federweiß (Talkum) schadet nicht, dann klebts auch nicht gleich wieder zusammen wenns mal länger verstaut wird. Dieses KuFa-Gebebe nimmt deutlich weniger Feuchtigkeit auf als die üblichen Baumwollzeltbahnen. Das ÖBH Zelt verträgt Funkenflug allerdings wesentlich schlechter, man muss leider mit Brandlöchern rechnen wenn es in Berührung mit Glut kommt.


    So wie den Kollegen oberhalb auch, erscheint mir die Kombi aus Zelt + Biwaksack eher als overkill. Sel: Weshalb möchtest Du im Zelt einen Biwaksack benutzen? Klar, jeder hat bei Zelten ein anderes Modell im Kopf und es gibt einige Typen welche keinen Boden haben. Befürchtest Du das Dein Schlafsack und sonstiges Zeug durch die Bodenfeuchte nass wird? Dann wäre eine einfache Unterlagsplane/Groundsheet sicherlich eine adäquatere Lösung. Baumarktplanen eignen sich dafür gut und Du kannst diese Plane selbstverständlich auch als Tarpersatz verwenden.


    Falls tasächlich ein Biwaksack benötigt wird, gibts meiner Meinung nach 2 Kategorien:
    1. Biwaksäcke für Notfälle, wie sie z.B. im alpinen Bereich verwendet werden. Sie sind äußerst leicht und kompakt im Packmaß sowie in Signalfarben rot/orange etc. ausgeführt. Vielfach haben sie Innenbeschichtungen welche die Körperwärme reflektieren sollen, ähnlich den gold- oder silbrig glänzenden Mylar-Rettungsdecken. Die 1-Mann Variante ist zusammengepackt oft nicht größer als eine Faust und kostet so ab EUR 20.- aufwärts. Für dauerhaften Einsatz würd ich sowas allerdings nicht vorsehen.
    2. Biwaksäcke/Schlafsackhüllen für geplantes Campieren im Freien/unter einem Tarp etc. als Schutz für den Schlafsack. Sind gegenüber der 1ten Kategorie deutlich schwerer ausgeführt und haben nicht selten atmunsgaktive Gewebe zur Unterdrückung von Kondensatbildung im Innenraum. Hab selbst z.B. welche von der US Army. Es handelt sich um die Gore-Tex Bivy Cover, welche Bestandteil des US Military Sleep Systems (MSS) sind. Sind in Tarnfarben ausgeführt und richtige Heavy-Duty Teile. Mit über 1kg leider ziemlich schwer aber einigermaßen unverwüstlich. Kosten gebraucht pro Stück so ca. 50-60 EUR, sind diesen Preis aber tatsächlich wert. Hab damit schon ganz ohne Tarp übernachtet, was problemlos geht. Die von der holländ. Armee gehen bereits in Richtung Einmannzelt mit zusätzlichem Gestängebogen im Brustbereich für etwas mehr Bewegungsfreiheit (gebraucht ab ca. EUR 100.-). Die Kondensatbildung hält sich meiner Meinung nach in Grenzen, vorausgesetzt man atmet nicht die ganze Nacht in den Biwaksack hinein. Diese Teile tragen das Prädikat 'Schwitzhütte' meiner Meinung nach etwas zu unrecht.


    Bezüglich Zeltbeheizung verfolge ich die Strategie, dass mich ein Schlafsack so warm halten muss, dass ich ganz ohne zusätzliche Wärmequelle auskommen kann - ansonsten ist der Schlafsack bzw. das System drumherum inkl. Isomatte etc. ungeeignet! Ich möchte mich einfach nicht auf Beheizung, Wärmefeuer etc. verlassen wollen. Es gibt durchaus Situationen wo man z.B. kein Feuer hinbekommt (Müdigkeit nach langem Marsch, Verletzung, ...), kein Brennmaterial findet (Schneedecke, ...) oder dieses zu feucht/naß fürs Anzünden ist, ein Zeltofen versagt oder man den Brennstoff aus Unachtsamkeit verschüttet hat und viele weitere Gründe mehr. Darüber hinaus bin ich einfach zu bequem um nachts vielleicht sogar mehrmals aufzustehen und Feuerholz nachzulegen ;-). Zugegeben, bin auch schon mit zu dürftigem Equipment los und hatte dann eine ungemütliche Nacht. Ein Testlauf wie ein Szenario mit zusätzlicher Wärmequelle aussieht ist für mich selbstverständlich ok. Planmäßig greife ich auf so etwas allerdings nicht zurück = meine Sicherheitsreserve für Notfälle wie z.B. ein nass gewordener Schlafsack, eine platte Isomatte etc.

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    Tu eh nur so als würd ich mich auskennen, damit ich auch mitreden kann.
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