Seit Tagen penne ich auf meinem Balkon...

  • Allerdings ohne Dach, ohne Tarp, nix. Ich will einfach ausprobieren, was ich aushalte und welche Systeme ich benutzen kann.


    Fazit vorerst:


    Billige Lidl-Schlaftüte (geht vielleicht bis +5°C, echt dünn das Teil und alles Plastik), innen einen separaten Fliessack. Und ich drin mit normaler Unterwäsche und Flieshose- und Hemd, dicke selbstgestrickte Socken, dann noch eine warme Mütze. Gegen den Regen und die Feuchtigkeit habe ich derzeit einen Biwak für 20 Euro, einfachste Art. Ganz wichtig ist die Unterlage. Dazu nehme ich eine schöne stabile Mülltüte, darin eine selbstaufblasende Matte, so 6cm dick. Bisher komme ich gut klar, es ist mummelig warm. Zur Zeit sind nachts 5 bis -2°C, ab und zu Dauerregen. Ich kann ruhig und trocken UND warm schlafen. Tagsüber bin ich ja auf Arbeit...


    Ich hoffe es wird bald ein wenig kälter, so das ich meine Tests weiter ausbauen kann. Habe mir bereits paar Eimer Flußkiesel besorgt (4 bis 8cm), die dann als Unterlage dienen. Ich muß trainieren für meine Island-Tour. Wie kann ich auf was schlafen, was geht mit preiswertem Material? Wie spare ich Gewicht, was läßt sich klein verpacken und vor allem: was halte ICH aus?


    Bin nicht der Typ, der schnell friert. Wo andere schlon schlotternd in der Ecke sitzen, renne ich noch im T-Shirt rum. Also bis 10°C ist T-Shirt-Zeit. Ab null Grad ist Pullover und Jacke dran, unter null Grad bis zu -10°C brauche ich gute Zwiebelschale, bis -20°C halte ich es aus. Drunter kommt nicht vor, auch in Island nicht. Zumindest nicht, wenn ich dort bin.


    Wenn doch, dann fällt Schnee oder es ist Schneesturm. Dann einfach einschneien lassen und es wird schnell warm...


    Mal sehen wie weit ich mit meinen Tests komme. Eigentlich will ich den ganzen Winter draußen pennen. Zumindest dann, wenn ich nicht bei meiner Freundin bin :dance Fernbeziehung halt...


    LG Sel

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • Ich gebe zu, immer etwas amüsiert zu sein, wenn ich in den verschiedenen Portalen von Schlafsacktests auf dem Balkon höre. Wenn ich was ausprobieren will, gehe ich raus. Natürlich kann ich nachvollziehen, wenn man aus zeitlichen Günden (in der Woche früh zur Arbeit raus müssen und am Wochende der Beziehungspflege wegen nicht im Sack pennen zu können) trotzdem was auprobieren will. Flußkiesel auf den Balkon zu schütten ist aber schon ein wenig skurril - oder? Wie auch immer - Hauptsache dir macht es Spaß! ;)


    Gruß Guido

    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit." Wilhelm Humboldt, 1767-1835

  • Die Sache ist zumindest nicht representativ, da man immer aus dem Warmen mit genügend Reserven und nicht ausgepowert in den Sack steigt. Anders sieht es aus, wenn Du vorher 20km in der Kälte, oder Regen gewandert bist, müde und leicht frisch sich fühlend, dann wirast Du feststellen, wie sich die Sache etwas anders gestaltet.

  • Neue Tour. Wird wirklich extrem. Ich werde wohl doch in die Gegend um die Laki-Spalte in Island gehen. Kann mit dem Bus in die Nähe meines Zielortes kommen (letzter Halt Kirkjubæjarklaustur), dann so um die 50km ins Hochland laufen (3-4 Tage), dann bin ich da. Dort sind jetzt (also vergleichbar mit nächstem Jahr) "nur" um die -10°C und nur wenig Wind. Wenn ich Pech habe, dann Schneesturm, dann breche ich ab. Muß mir ein Satellitentelefon leihen für den Notfall, das wäre überlebenswichtig. Ist nur die verrückteste Idee meines Lebens, aber das wärs!


    Um zu testen habe ich bereits geschrieben, das ich meinen Urlaub Januar/Februar 2014 im Freien verbringen werde und das testen, was ich auf dem Balkon versucht habe. Ich will dort draußen nicht krepieren.


    Melde mich wieder.


    LG Sel :tarp

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • jackknife:
    http://bushcraftportal.net/for…hp?thread/2559&highlight=


    Sel: Ich geh mal davon aus das dein Bivi nicht atmungsaktiv ist, sprich jede Nacht kommt Feuchtigkeit dazu. Lüfte/trockne deinen Schlafsack ein paar Tage mal nicht und du wirst dich wundern. Vor ein paar Jahren habe ich mal Pfadies auf Frühlingstour eingesammelt (Temp. zwischen -6 und -17 Grad, mit Penntüten aller Art....) die mit Tarp und Müllsäcken als Bivi unterwegs waren. Nach 4 Tagen haben die Schlafsäcke getropft. Was du testen musst ist nicht nur die Unterlage sondern vor allem 100% Luftfeuchtigkeit, ohne die Möglichkeit den Krempel zu trocknen und horizontal ankommender Nebel/Schnee/Regen. Du glaubst garnicht wieviel Wärme so ein Haus abstrahlt, egal wie gut isoliert es ist. Das örtliche Microklima ist nicht vergleichbar.
    Nimm ein kleines gescheites Zelt und vergiss das Tarp und den Bivi.
    Soweit das Wort zum Sonnt.... Montag


    Gruss



    P.s. Zum anderen Thema: Baumwolle hat schon seine Berechtigung, aber als äusserste Schicht nur bei dauerhaften Temp. unter -10Grad. Da hilft keine Imprägnierung und kein Poncho. Die grauen BW-Parkas sind/waren genial bei Kälte, aber eine Katastrophe bei Nässe.

  • Danke, das sind wirklich gute Hinweise.


    Die oben beschriebene Extremtour kommt aber nur in Frage, wenns Wetter mitmacht, sonst wirds zu gefährlich. Dann ist die alte Tour wieder aktuell.


    LG Sel :tarp

    Meine Grundsätze:
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