Sauerei am Fuchsbau

  • Hallo,
    ich musste leider mal wieder feststellen, dass nicht jeder Respekt vor dem Leben hat. Oder vor der Schöpfung, wie auch immer.
    In meinem Wald hab ich einen Fuchsbau gefunden den jemand mit Stacheldraht verbaut hat. Natürlich hab ich den Dreck entsorgt.
    Und ich wünsche dem Täter nicht, dass ich ihn jemals bei einer solchen Tat erwisch.
    Gruss von der Alb


    Falls der Beitrag nicht hier rein passt bitte verschieben.

  • Sicher sollte die Röhre nicht befahren werden, damit z.B. der Dachs beim Anschuss nicht so schnell einschliefen kann und einen Umweg laufen soll, in die andere Röhre gegenüber.


    Die gekünzelte Empörung finde ich immer sehr witzig :lol
    Eines kriegt ihr immer nicht gedreht ( Wohnung mit Bauschaum...) das sind Tiere, und wir sind Menschen !


    Die Predatorenbejagung muss in unserer Kulturlandschaft erfolgen, da es über Fuchs und Dachs keinen anderen Regulierer gibt.
    Nicht das ich Stacheldraht dafür verwenden würde, aber ein Röhre zumachen, gehört zu den gängigen Methoden, wenn man am Bau mit der Kugel jagt, gerade im Wald sind die Distanzen Hochsitz und in der Nähe befindliche Röhre wichtig, um der Beute später habhaft zu werden ;)
    Wie gesagt, Stacheldraht wäre auch nicht das Mittel meiner Wahl, hätte da einen dicken Stein vorgelegt, ist aber im Endeffekt das Gleiche ;)

  • Von mir aus kann ein Eingang für jagdliche Zwecke auch mit Stacheldraht versperrt werden.
    Allerdings nur für diesen Fall. Und wenn man sich danach entfernt, entfernt man auch den Draht wieder.
    Sicher hat auch schon der eine oder von Euch verendete Tiere gefunden. In Stacheldraht, Silagenetz, Pressgarnresten etc. Das ist kein schönder Anblick. Ich teile Albs Meinung dazu! Und das hat nichts mit Gutmenschentum zu tun, sondern einfach mit Respekt. Respekt vor der Natur und auch mit Respekt vor dem gejagten Wild. Solche Methoden sind verachtungswürdig, unbwaidmännisch und lassen sich auch mit Jägerlatein nicht schön reden.

  • jepp riesen sauerei, Find auch das wir uns an die Natur anpassen sollten und sie sich nicht an uns wir müssen alle zurecht kommen mit einander egal ob Tier oder Mensch , gut manchmal kommt der Fuchs auf den Hof und klaut paar Hühner aber ist das wirklich so schlimm ? Er folg einfach seinem angeborenen Instinkt und holt sich da nahrung wo er den wenigsten energieaufwand hat und wenn an seiner jagtstelle unser stall steht was kann er dafür wenn er da vorbei kommt ?

  • Zitat


    Ja, Albbär und mir geht es um diese gestellte Empörtheit bei einer Sache, wo es egal ist, ob ich da einen Klodeckel oder eine Rolle Draht reinstopfe. ;)
    Das ist momentan ein großes Problem unserer Gesellschaft, das Gutgemenschel, sorry


    Nach der Logic dürftest du dann aber auch keine Einwände gegen die Jagd mit Drahtschlingen haben...
    Wenn sich ein Tier unnötig in einer Rolle Stacheldraht verletzt halte ich Gutmensch das jedenfalls nicht für Waidgerecht.

  • jackknife


    Wird der Dachs/ die Dachsfamilie dann eigentlich ausgeräuchert um sie zum "ausziehen" zu bewegen, oder wartet man einfach am Ansitz?


    Im wildesten Osten hilft man da manchmal mit chemischer Kiregsführung und nem großen Prügel nach.


    die kommen in der Dämmerung raus, Dachse sind sehr schusshart, schliefen nach dem Schuss oftmals wieder in den Bau ein und verenden dort in selbigem.

  • jackknife: Naja so wie du das schilderst sind das ja zweierlei Maß.


    Da weist die Jägerschaft auf die Gefahren von Stacheldraht hin und versuchen Bauern mit Liegenschaften am Waldrand und anderen Waldanrainern es anzuerziehen, dass diese Stacheldraht verwenden, damit die Wildtiere nicht elendig daran verenden. Auf der anderen Seite stellst du den Einsatz von Stacheldraht für den jagdlichen Zweck aber als legitim da, auch wenn du ihn nicht verwendest. Ich finde diesen Doppelstandard witziger als "gekünzelte Empörung".


    Ich kann mir nicht vorstellen dass das deine Jagt-Kollegen, auch hier im Forum, genauso locker sehen. Zumal hier schon Bilder von am Stacheldraht verendeten Tieren aus ihrem Revier geteilt wurden.


    Zudem verstehe ich nicht warum du hier die Predatorenbejagung verteidigst, hat ja nichts mit dem Thema zu tun. Es geht um Stacheldraht im Wald und das unnötige Schaffen von künstlichen Gefahrenquellen.


    @Albbär: Find ich gut deine Aktion. Stacheldraht hat, genauso wie Müll, zum Wohle von Mensch und Tier nichts im Wald verloren.


    Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht ... :feuerbohr


    Offtopic deluxe. In dem Thema gehts es nicht um "Jäger bashing".

  • ich jage hin und wieder selbst.
    So offtopic ist das nun auch nicht, zeigt es doch nur, dass man die Folgen seines Handelns auch im Jagdhandwerk zu verantworten hat. Albbär hat unwaidmännisches Verhalten aufgezeit. Aber wie in jeder Handwerkszunft, gibt es auch unter den Jägern schwarze Schafe.
    Das "WIE" hat er völlig zu Recht kritisiert. So long ...

    Amateure üben, bis sie es richtig machen.
    Profis trainieren, bis sie es nicht mehr falsch machen.

  • Hallo!
    Jack...glaub mir für gespielte Empörtheit oder dergleichen fehlt mir einfach die Zeit. Natürlich bin ich kein grosser Jäger, und hab daher überhaupt gar keine Ahnung von Hege und Pflege. Eventuell ist auch mein Idealbild der Jagd zu verklärt oder gar romantisch. Und ganz sicher bin ich ein totales Weichei weil ich es nicht abkann, wenn die Viehcherl unnötig leiden oder Schmerzen haben. Aber damit kann ich leben.


    Aus meiner Sicht sind solche Aktionen aber auch überhaupt nicht geeignet die Jagd positiv darzustellen. Da muss man sich nicht wundern wenn der eine oder andere statt: "Waidmanns Heil" "Schleich dich du Drecksack" sagt. Erklär mal z. B. einem Kind, dass man Stacheldraht auslegt weil man die Natur liebt. Wirkt für mich nicht glaubhaft.


    Angesicht dessen dass sich auch manche Jäger über sowas aufregen liege ich wohl nicht ganz falsch. Aber vielleicht sind das auch nur so Gutmenschen wie ich.


    Gruss von der Alb

  • Ganz ehrlich - so kommen wir in dieser Diskussion nicht weiter... :(


    Ich versuche es mal auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu bringen:
    Viele Leute, die sich mit der Jagd nicht auskennen, wundern sich manchmal über die Jäger.
    Naturfreunde sind nicht automatisch Jagdgegner.
    Jäger sind zum allergrößten Teil Naturfreunde.
    Jäger reagieren zunehmend empfindlich auf negative Berichterstattung, da es sie nervt, wie sie in der Öffentlichkeit tlw. dargestellt werden.
    -> Bei den letzten beiden Punkten schließe ich mich mit ein.


    Ich finde den Stacheldraht auch suboptimal, Jack hat da Recht mit dem Stein. Aus mehreren Gründen:
    1. Bild der Jagd in der Öffentlichkeit
    2. Nachwachsender Rohstoff ( :) )
    3. Stacheldraht könnte, wenn nicht entfernt, irgendwann einem Bock/Hirsch zum Verhängnis werden (oder einem Kind!)


    Also: Im Rahmen vernünftiger und waidmännischer Jagdausübung wäre hier anderes Material zu bevorzugen gewesen. Vermutlich hat der Jäger da nicht ausreichend drüber nachgedacht, was sehr schade ist. Vielleicht wollte er es auch sofort nach der Jagd entfernen und hat es dann vergessen. Vielleicht hat er auch Jemanden damit beauftragt, der es vergessen oder nicht gefunden hat, wie auch immer... Egal: Es war richtig von Albbär, es wegzunehmen. Es war richtig von jackknife, darauf hinzuweisen, was der Hintergrund sein kann (und auch mMn vermutlich sein wird). Locker bleiben, so sehe ich das zumindest...


    Albbär, da bei fast jeglicher medialer Berichterstattung über die Jagd (ausser in den Jagdmedien verrückterweise...) ein negativer Grundton mitschwingt, sind wir Jäger leider etwas übersensibilisiert. Dieser negative Grundtenor wird von vielen Nichtjägern, das merke ich immer wieder, ist auch völlig normal, gar nicht wahrgenommen. Ist so in vielen Bereichen.
    Zudem sehe ich auch das zunehmende Problem der Entfremdung von der Natur, dass sich dann in irrationalem Naturpauschalliebhaben und Misanthropie auswächst. Diese Geisteshaltung erwartet man als Jäger dann schnell bei seinem Gegenüber...
    Ist auch Erziehungs- und Prägungssache: Meine Tochter nehme ich gerne mit in den Wald, zeige ihr das Wild und erkläre es ihr. Als einziges Kind in ihrer Kindergartengruppe hat sie keine Angst vor Hunden oder anderen großen Tieren... Wenn sie in einer meiner Jagdzeitschriften tote Wildtiere abgebildet sieht, sagt sie traurig "dooot" und gibt ihnen "virtuelle Küglchen" in den "Mund"... ^^ Aber der Tod als Teil des Lebens wird grundsätzlich akzeptiert. Ich habe das Gefühl, sie ist auf einem guten Weg. Denn so hat sie nicht nur ein "Gefühl" für Natur- und Tierliebe, sondern wirkliche Erfahrung, also Naturerfahrung. Mein Eindruck ist, dass diese bei zu vielen Kindern und Jugendlichen zu kurz kommt. Aber nun schweife ich selbst ab und ziehe mich in mein kleines Off-Topic-Reich zurück... ^^ :winken

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