Klamotten, eben preiswert, jedoch gut - Armeebestände?

  • Hallo,


    bin grade soweit beim Zusammensuchen. Wichtig für mich ist eine gewisse Tarnung mit den Klamotten, also pink im Wald geht gar nicht... Dann sollten die Klamotten auch was abhalten, wirklich fest sein. Regenschutz kann man anders machen (Poncho oder so, dann wasserdicht). Wie ich schrieb (Thread: Strom, einfach nur diese paar Volt bekommen ), habe ich ja Island vor mir. So bin ich auf verschiedene Artikel aus NVA-Beständen gestoßen. Die Felddienstuniformen (Winter) sind wirklich warm und extrem fest, also praktisch unverwüstbar. Drunter kommt entweder Funktionsunterwäsche (kennt sich jemand mit sowas aus?) oder eben ne Klamotten-Zwiebelschale. Ich habe nunmehr gewisse Taschen, Koppel und das Tragegestell dazu (für Insider: NVA -> UTV-Tragegestell). Ist meiner Ansicht nach besser und vor allem preiswerter als jeder HiEnd-Rucksack. Und eben extrem stabil. Die Taschen muß ich noch variieren, was muß ich und was brauche ich... Aber alles ist anbau- und anhängbar. Mir gehts absolut nicht um Schönheit.


    Habt ihr so in der Richtung schon Erfahrungen? Ich habe nicht die finanziellen Grundlagen, um mir beste Ausrüstung zu besorgen. Jedoch sollte das was ich habe, schon mal gut sein. Und daher eben Armeebestände.


    LG Sel :tarp

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • Ja und was willst Du denn nun konkret wissen? Ob jemand ausgediente Armeekleidung trägt, oder wie diese sich trägt??
    Wenn Du bisschen konkretisieren würdet, könnte der ein oder andere Dir sicher was zu sagen.


    Zu Funktionsunterwäsche (und dann unter Baumwollkleidung...): FU Unterkl. ist nicht gleich FU.
    Da gibts zig verschiedene. Wenn Du nach Island willst und es warm haben magst, würde ich Dir zu Merino raten. Die ist zwar nicht ganz billig, lohnt sich aber.
    KuFa unter Baumwollgewebe (womöglich noch gewachst), da kommts drauf an (meine Erfahrung nach), was für ne Art man trägt. Die 1st Base also die Untergarnitur ist ja nach dem Zwiebelsystem angedacht. Wenn Du zugeschmierte Baumwolle aussen trägst, ist da nichtmehr viel mit atmen und Feuchtigkeitstransport. Das vllt. bedenken.


    Die NVA Klamotten sind durchaus robust, sicher. Wenn DU damit zurechtkommst ist das prima!
    Vllt schaust Du auchmal nach den Österreichischen BH Sachen, auch nicht übel; oder die Schweizer )alpentarn/leibertarn). Kann man jka umfärben ;)
    Ansonsten, wie eingangs geschrieben: Sag was Du konkret wissen willst.
    gruss strix

  • Ne gute Hose ist ja schon mal wichtig, da kann ich Dir guten Gewissens diese hier empfehlen:
    http://www.asmc.de/de/Bekleidu…-BDU-Style-schwarz-p.html
    Hatte ich selbst grade auf ner gut 2 wöchigen Tour an. Ist schön bequem geschnitten, Material robust, trocknet schnell und ist sehr günstig.
    2 Beintaschen, 2 normale Einschubtaschen, 2 Arschtaschen, Knie + Po doppelt.
    Für 19,90 top.
    Einzig die Knöpfe sind schlecht befestigt, die solltest Du vor Deiner Tour selbst richtig annähen!


    Zur Frage der Funktionsunterwäsche:
    Hatte bisher immer ganz einfach Baumwollshirts an und hab mich immer drüber geärgert, dass die ja eigentlich ungeeignet sind. Saugen Schweiss auf, werden schwer, trocknen ewig nicht, ... war aber immer zu geizig Geld für was anderes auszugeben.
    Jetzt habe ich mir diese hier zugelegt und ich finde die sind der Knaller:
    http://www.comrade.at/bekleidu…at-energizer-t-shirt.html
    Die sind schweineteuer!
    Halten aber warm durch die Struktur, sind gleichzeitig luftig durch die Struktur, leiten die Schwitze super vom Körper ab (funktioniert sehr gut mit einem Fleece darüber) und trocknen total schnell. Wegen der Sache mit der Kompression (das finde ich persönlich Blödsinn), sind die Sachen SEHR knapp geschnitten (nur die Socken sind normal). Wenn Du es "normal" anliegend haben willst, musst Du 2 Nummern größer kaufen.
    Habe davon 2 Paar Socken, 1 Kurzarmshirt, 1 Langarmshiert, 2 kurze Hosen und eine lange Hose.
    Da sie sehr leicht sind gut als trockene Schicht im Schlafsack verwendbar.
    Sind sehr gut verarbeitet.
    Bin von den Dingern 100% überzeugt.
    (Und nein ... ich kriege keine Provision) :)
    :winken

  • Hallo,


    was ich konkret will? Nicht erfrieren! Habe da mind. 10 Tage nix warmes, also freie Natur. Island heißt viel Wind, ab und zu paar Tage naß, vielleicht auch Schnee. Budget ist begrenzt, also such ich eben. Ich möchte dort kein Abenteuer, ich möchte das was ich mir vorstelle: Ruhe, Natur, Alleinsein, von dem leben, was es grade gibt. Ich gehe nicht als blutiger Laie hin, weiß was ich mir antue. 5 Tage habe ich das schon gemacht, allerdings im Auto gepennt, diesmal solls draußen sein, kein Zelt, nur den Tarp. Innen such ich die richtigen Klamotten, außen das Armeezeugs. Ich habe Märsche von maximal 20km am Tag vor. Mehr geht eh nicht, eher mal weniger. Wenn man durch die Natur geht, wirds schon warm, bei Ruhepausen oder in der Nacht kanns unangenehm werden. Also ich rede hier von 5°C am Tag und so um die -8°C in der Nacht.


    LG Sel

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    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • Aaaah, okay, jetzt :)
    Gut, wieviel max. Budget setzt Du Dir? Also an Funktionsunterwäsche, und grad um es trocken und warm zu haben (zubehalten!) würde ich Dir unter Baumwoll Army kleidung echt zu Merino oder Alpakawoll unterwäsche raten.
    Die oben von Tappsi genatten Bionics usw sind zwar echt gut, aber eher für reine 1st Line bei totalem Funktionskleidungszwiebel tamtam geeignet.
    Schau zB mal mit nach Snowboard Unterwäsche. Vor wenigen Wochen gab es bei Lidl??? (ja, ich m,ag die Kette nicht wirklich, aber...) solche Shirts und U-Hosen, hab auch welche davon, und sie taugen durchaus was. Selbst unter Baumwollfaser (habs ausprobiert) funzen die recht gut.
    Von Baumwollunterkleidung für Island würde ich def. die Finger lassen. Wenn Du mal schwitzt, dann trocknet das nur scheisse schwer ab. Und nachts wirds dann arschkalt!
    Alternative wäre noch Fleecehose für drunter, oder, wenn Du nähen kannst, dünneres Walk.
    Hoffe Dir mit meinem bescheidenen Wissen und Tips was weitergeholfen zu haben. habe mit den obigen Sachen durchaus auch -20 Grad schon gut überstanden.

  • Was Kleidung aus Armeebeständen angeht sollte man sich informieren wie das im Zielland gesehen wird.
    Nicht überall geht man mit Tarnklamotten so lässig um wie in Deutschland (Behördlich, was Zivilisten von einem denken ist
    noch eine andere Sache) .
    Ich spreche da aus eigener Erfahrung. In der Türkei zb ist es Zivilisten verboten Tarnkleidung oder auch nur Kleidung zu tragen
    die ähnlich der Offiziellen Behörden ist (zb trägt die Gendamerie ein dunkles Olivbraun),
    was ich nicht wusste... Lastminute Spontantripp eben gewesen damals. Mal abgesehen davon das man offiziell Ärger bekommen kann
    ist sowas in manchen Regionen regelrecht gefährlich.
    Habe auch mal Aufgeschnappt das es in Spanien (oder wars Portugal) ähnlich ist. Glaub aber Spanien.
    Im Ostblock vorallem in Grenznähe würde ich davon auch absehen. Soviel dazu denke ist klar was ich meine.


    ---
    Ich finde die Frage durchaus berechtigt, sonst wird hier auch alles durchgekaut, warum nicht auch Hosen.
    Das mag für Kurztrips und Wochenendtouren mehr oder weniger egal sein,
    aber wenn man wie der TE 2-3 Wochen autark / zivilisationsfern unterwegs ist durchaus ein wichtiger Ausrüstungsgegenstand.


    ---


    Die Originalen NVA-Klamotten sind qualitativ ganz okey da hier noch auf Langlebigkeit geachtet und nicht auf Verschleiss produziert wurde.
    Auch sind die meines Wissens reine Baumwolle was das eventuelle umfärben möglich macht.
    (was bei zb BW Klamotten aufgrund des Kunstfaseranteils problematischer ist).
    Allerdings bekommt man kaum noch originales Zeug, inzwischen werden häufig Replikas ("chinaware"? vertrieben.
    DIe Sache ist ja nun auch 23 Jahre her und so riesige Lager hatte die NVA nicht das sie den Bedarf auch noch ein 4tel Jahrhundert
    nach Auflösung decken könnte ^^
    Da du bereits die Hose hast, schau dich mal im Netz um nach der Nva-Kälteschutzhose, das ist eine Wattierte Hose zum unterziehen.
    ähnlich der BW-Wattehose, brauchst dafür aber auch Hosenträger.
    Die BW geht auch, kostet bei ASMC circa 6-7euro gebraucht.
    Es tut aber auch eine dickere Jogginhose.


    Von ähnlicher Qualität sind natürlich die BW Klamotten. Ich bin immer wieder überrascht über den Zustand und die Langlebigkeit
    auch bei gebrauchter Ware. Für einen Preis 10-20 Euro bekommt man meiner Meinung nach nix besseres als die Standart BW-Hose.
    Neu kosten die allerdings auch ab 50.- aufwärts, vergleichbar mit zivilen Herstellern aber immer noch von höherer Qualität.
    Ich habe inzwischen verschiedenes ausprobiert und kann daher glaube ich vergleichen.


    Ich besitze zb eine Feldgraue Cargohose von Surplus (50.-), deren Qualität zwar annehmbar ist aber der gebrauchten (!) BW Hose
    dennoch klar unterlegen. Stoff ist Dünner, Hosentaschenstoff nochmal dünner (warum nur...)
    nach bereits 6 Monaten Löcher in der Tasche bzw das Gewebe "mürbe", so das ich fast mal mein edc Messer verloren hätte.


    Die oben erwähnte Miltec-Hose habe ich auch (in Coyote), macht auf den ersten Blick auf Grund des dicken Materials
    zwar einen robusten Eindruck, aber bei genauerer Betrachtung habe ich an meiner 2 schlampig genähte Doppelnähte,
    eine davon verläuft einfach 2 Milimeter "neben der Spur" also einfach quer aufm dem Stoff entlang, was natürlich sinnlos ist so.
    Das sind die "üblichen" Qualitätsschwankungen bei Miltecware.
    Die Bänder unten zum fixieren der Hose an/über den Stiefeln sind nur Attrappen, hab ich durch vernünftige Schnüre ersetzt.
    Die Knopfleiste ist natürlich Geschmackssache... eigentlich ist es garnicht so blöd, denn auf langen Touren lässt sich ein Knopf
    leichter annähen als wenn zb der Reissverschluss kaputt geht.
    Wobei natürlich bei einer ordentlichen Qualität keines von beidem passieren sollte.


    Oke langer Text, bzw ausführliche Begründung für meinen Tip:
    Wenn du ein möglichst gutes Preisleistungsverhältnis haben möchtest greif zu gebrauchter BW Ware.


    ---


    PS: kann mir vorstellen das durch die Abschaffung der Wehrpflicht auch das Angebot an gebrauchter BW-Ware zu diesen
    Schleuderpreisen früher oder später nachlässt.

  • In Sachen Funktionsunterwäsche:
    Ich hab' im ersten Anlauf den Fehler gemacht, mein langes Unterzeug im Bekleidungshandel (z.B. C&A) zu kaufen. Das ist dann aber die Büchs für Oma und Opa in der Stube. Die leistet nicht das was man als Aktiver für draußen braucht.


    Im zweiten Anlauf hab' ich dann richtig echte Funktionsunterwäsche gekauft. Als erste Bekleidungsschicht der Zwiebel für's Winterfahren mit dem ATV.


    http://www.polo-motorrad.de/de/funktionsunterwaesche.html


    Die von Polo kostet im Set nur einen Zehner, macht aber im ATV-Sattel den entscheidenden Unterschied zwischen Warm- und Kaltjahr. Drüber noch die Straßenkleidung, ganz obenauf die Ganzjahres-Kombi und das hält etwa eine Stunde lang bei 40km/h "Windgeschwindigkeit" die Körperwärme fest.


    Die von Polo eingestellte Produktabbildung ist übrigens irreführend. In der eigenen Größe liegt die Wäsche glatt an. Der Dressman trägt's in Falten für die Optik wohl als erstes oder zweites Übermaß.


    Degen ein Durchblasenwerden durch Fahrt- oder Starkwind muß dann aber trotzdem noch eine auch an den Bünden winddichte Kluft ganz oben auf die Zwiebel. Sonst wird die körpereigene Warmluft über Ärmel und Kragen schleichend aus der Zwiebel gedrückt.

    Natur er-leben kann man nicht online am Schreibtisch.
    Dazu muß man ganzjährig immer wieder offline vor die Tür...

  • Klasse Tips von euch! Danke.


    Was die Armeeklamotten NVA angeht. Die gibt es noch original und neu in ausreichender Menge. Nur bestimmte Größen sind nicht mehr da. Die Qualität ist sehr gut, wenn man mal von einem gewissen Geruch und eventuell angerosteten Nieten absieht. Wenn ich alles zusammenhabe kommen auch paar Fotos. Winterdienstuniform, oder Kälteschutzkombi, genau den Begriff suchte ich, danke! Ich mach mich mal schlau, wie ich da rankomme.


    Auch die Taschen habens in sich. Die kleinen Taschen für Handgranaten sind für Kleinzeugs (Lampe, Feuermachzeugs, das kleine Überlebenskit, andere Sachen) richtig gut. Man muß die Kleinteile nur in Schachteln tun. Dann am Gurt aufgefädelt ist die Tasche unverlierbar. Rucksack bin ich am Probieren. Da gibts einige Varianten. Jedoch ist die Festigkeit solcher Taschen einfach überragend. Das ist für mich was zählt. Klar sind gute Rucksäcke im Handel erhältlich, die auch noch richtig bequem zu tragen sind. Jedoch die haben auch ihren Preis. Aufs Aussehen kommts mir jedoch nicht an.


    Mit der Unterwäsche bin ich mir immer noch nicht so sicher. Ich lese mir noch mal eure Tips durch und dann ab ins Geschäft. Die Teile auch mal anfassen und schauen wie die sind. Dafür kann ich das Budget schon mal so um 150 Euro festlegen. Ich spare ja bei den anderen Sachen.


    Gut, dann mal los. Zusammenstellen und testen wie ich damit klarkomme. Ist ja bald Winter...


    LG Sel :tarp

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
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    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • Hi Sel,


    ich kenne Island, ich kenne die NVA Klamotten und würde dringend empfehlen,
    dass nochmals zu überdenken.


    NVA Klamotten sind dort fehl am Platz (ungeeignet), es sein denn du hast ein
    festes Dach überm Kopf. Das Konzept dieser Kleidung 70 Jahre alt. Sie saugt die
    Nässe nur so auf und ist bedeutend zu schwer. Nix mit Wind
    oder Nässeschutz. Du schwitzt bei Bewegung und durch die Nässe frierst du im Nu
    und das dann bei Wind und 5°C und isländischen Wind oder Schneetreiben (Windchill).
    Dann die allgegenwärtige feine Asche plus scharfkantigem Lavageröll?????




    Hole dir Merino Unterwäsche, Fliespullover und ne Halbwegs bequeme Regenjacke
    plus Hose. Das ist nicht wirklich teuer bei den heutigen Preisen und bei weitem
    angebrachter, für die Jahreszeit und die Gegend! Wenn ich bei bekannten
    Modehäusern oder Discountern hier schaue, brauchst du dafür kein 50€




    Du willst wirklich mit dem schweren Tragegestell und Teil I und Teil II Taschen
    dort unterwegs sein???? Das Zeug wiegt zu viel und du bekommst viel zu wenig
    Ausrüstung rein und nach 20Km wirst du merken, dass deine Schultern die ganze
    Last tragen und nichts auf die Hüften verteilt wird!!!Auch hier meine
    Empfehlung, günstigen Rucksack mit gut gepolstertem Hüftgurt.





    Nur mit Poncho/Tarp als Regenschutz, hab ich das richtig verstanden??? Ein stabiles
    Zelt ist wichtiger, du hast dort oft starken Wind (Eigentlich keinen Tag ohne).



    Stabile Schuh sind wichtig, gerad bei dem scharfkantigem Lavageröll sind
    normale Stoffschuhe ruck zuck durch.
    Du schreibst, ...."von dem leben, was es grade gibt" ....Was ist mit Verpflegung??? Es gibt dort nichts wovon du leben kannst. Keine Bäume, kein Feuerholz, Brennstoff musst du transportieren. Lebensmittelgeschäffte sind sehr rah. Ich hab mal einen ganzen Tag gebraucht um in das nächstgelegene 80km entfernte Lebensmittelgeschäft zu kommen und das mit dem Bus! Du musst Lebensmitte mitnehmen und tragen je nachdem wie weit und wie schwer es für dich sein darf. 10 Tage gehen schon aber nicht mit dem NVA Gestell. Wenn dun nach 5 Tagen nachkaufen willst hast du auch Zugang zu Strom.usw.




    Kurz zu deinem anderen Thread wegen Stromversorgung. Fotoapparate
    machen locker 1000 Bilder in etwas geringerer Auflösung. Selbst mein DSLR schafft
    1200 mit einem Akku. Ein Zweitakku reicht locker. Handy ! Wenn du auf Smartphone
    verzichtest und nur drei mal am Tag ne SMS senden willst, reich mein Handyakku 2
    Wochen ( ausschalten bei nichtgebrauch). Da du ja nicht fern ab der Zivilisation bist, hast du nach spätestens
    einem Tag immer Zugang zu Strom, Wasser und Nahrung. Es fahren dort Busse! Für
    dein Lampen musst du dir vielleicht was einfallen lassen, ich weiß nicht was
    für Mörder Scheinwerfer du da brauchst. Aber Solarzellen und Kurbeln fallen
    aus. Nimm Ladegerät mit und plane so, dass du dann nen Campingplatz ( Pension)
    zum aufladen hast. Oder kauf genug AA Akkus.




    Ich hoffe, dass meine Antwort nicht falsch ankommt oder missverstanden wird. :)


    Island ist phantastisch ich kann nur jedem zuraten es zu machen, aber denke
    nochmal über Ausrüstung und Bekleidung nach.
    Micha


    wohlwollend und freundlich :winken
    Das geschrieben beruht auf meinen Erfahrungen und muss sich nicht mit anderen decken!!!!

  • Hab das ganze auch mal so überflogen trage durch mein hobby bedingt viel armee kleidung auch originale der briten BW etc. Ich kann schon zu meiner klamotte sagen ist nix für den Winter!


    Funkt.- unterwäsche gibts auch hin u. wieder mal beim discounter wobei airsoftkollegen von mir auf marken wie x-bionic u. under armour gear
    schwören, kostet aber auch gleich ne stange mehr!


    Zum vergleich oberteil discounter ca. 10€ u. die besseren marken 120€! ob das jetzt besser ist kann ich nicht sagen hab so teures zeug nich :D


    Das thema mit armeeklamotten und öffentlichkeit währ ich immer vorsichtig gibt auch leut die werden da ganz schön agro...


    Tipp von mir umfärben! wir haben alle unsere armeeklamotten in SW umgefärbt.


    Zu Island war selbst noch nicht dort denke aber auch das dass NVA gezegse nicht die beste wahl ist würde mich da bei aktuellen militärs umschauen wenns was gebrauchtes sein soll.


    Thema Schuhe: blos nicht Sparen!! ein guter schuh darf sein Geld kosten.


    Und zur Hose die MFH Hose vom ASMC hab ich auch blos nicht den fehler machen einmal bissl hängen bleiben Arsch offen! und die Hose ist mit garantie nix für Island wetter, nicht mal die gefütterte version, da würde ich lieber noch en paar Euros sparen und später nach Island.


    Aus eigener Erfahrung es bringt nix irgendwas zu erzwingen wenn die grundlagen dafür nicht stimmen kann das böse enden!

  • Punkto Akzeptanz von Militär- und speziell Tarnbekleidung bin ich gleicher Meinung wie krupp. Was in Nordamerika, Russland oder auch noch Skandinavien problemlos ist, kann in anderen Ländern nicht nur Unverständnis hervorrufen sondern durchaus gefährlich sein (Afrika, ...) - ein Quercheck wäre sicherlich angebracht z.B. bei Island-Veteranen in einschlägigen Foren, Reisebüros, ...


    Nutzte selbst zahlreiches Equipment aus Militärbeständen bzw. in 'tacticooler' Militäroptik, die Ausrüstung zivilen Ursprungs ist zumindest bei mir mittlerweile etwas reduziert. Bin vom Militärkram hin- und hergerissen. Im Prinzip sind die Sachen robust und verzeihen auch Mal derberen Gebrauch, sie sind einfach gehalten und 'idiotensicher' ausgelegt. Die Materialien selbst sind überwiegend stabil aber leider vielfach auch schwergewichtig und voluminös/bulkig, was echte Nachteile darstellt wenn man das ganze Zeug im Rucksack über weitere Strecken mitschleppen muss. Ob 20km geplante Tagesleistung durchführbar sind muss jeder für sich rausfinden, möglichst vorab im Zuge einer größeren Wochenendtour. Die Verarbeitungsqualität von Militärzeug reicht von ausgezeichnet/langlebig über bescheiden bis absolut mangelhaft und unzulänglich. Ein paar lose Fadenenden oder Knöpfe stellen hier das geringste Problem dar und generelle Empfehlungen sind schwierig da jeder Einzelne individuelle Prioritäten hat. Oftmals sind Militärsachen auch schlichtweg unbequem wie z.B. der große, zwischenzeitlich bereits ausgemusterte österr. Heeresrucksack - selbst der kleine Preis von 10-15 EUR für ein solches Teil in neuwertigen Zustand ist hinausgeschmissenes Geld. Wirklich gute Qualität für praxisgerechtes und langlebiges Equipment hat im Militärsegment oft höhere Preise als zivile Sachen auf gleichem Niveau und suchen/vergleichen sowie selbst ausprobieren schadet daher nie! Sel: Eventuell wirst Du bei div. Online-Auktionen fündig und kannst Dir z.B. einen gebrauchten zivilen Rucksack mit vernünftigen Tragesystem (Hüftgurt + interner Rahmen!) und ausreichendem Packvolumen von einem namhaften Hersteller krallen.


    Kostengünstiges Militärequipment erhält man von div. Anbietern mit Fernostproduktion. Hatte selbst 2 dieser Import-Hosen im BDU-style in Gebrauch und beim Kauf damals sehr genau aufgepasst um kein Teil mit augenscheinlichen Mängeln mitzunehmen. Das Material dieser Hosen war meiner Meinung nach ok, die Verarbeitung für den Preis durchaus akzeptabel (waren die 2.-günstigsten und echt nicht die billigsten). Da die Knöpfe keinen vertrauenserweckenden Eindruck machten, hatte ich diese allesamt zur Sicherheit nochmals nachgenäht. Die Hose hielt auch eine Woche Mittelgebirgs-Trekking mit 80l Rucksack anstandslos durch. Wochen danach hat sie aber versagt, die Naht am Hintern riss auf ca. 25-30cm Länge, obwohl dort gedoppelter Stoff und doppelte Nähte vorhanden waren - ich stand buchstäblich im Freien! Wenn dies auf einer ausgedehnten Tour passiert wäre, wär ich wohl etwas zermürbt gewesen ... Da mir der Aufwand für allfällige Nacharbeit (Knöpfe etc.) doch zu hoch ist hab ich nun Hosen in einer Preiskategorie höher aus Baumwoll/Polyester oder Baumwoll/Polyamid Mischgeweben div. bekannter Hersteller. Diese haben etwas mehr an Features (zusätzl. Taschen, Reißverschlüsse etc. ) und entsprechend dem Preis ein höheres Verarbeitungsniveau. Hab (ohne Werbung machen zu wollen) z.B. welche von 5.11 und Propper nun schon jahrelang und abgesehen vom ausgewaschenen Stoff keinerlei Probleme damit. Zivile Hersteller bieten ähnliches, meist jedoch zu einem noch höheren Preis. Ein Bekannter schwört auf die Feldhose vom österr. Bundesheer und trägt diese auch im Alltag. Gebraucht liegt sie auf dem Preisniveau von Importhosen. Ein gutes Teil ist auch die M75 Militärjacke, ebenfalls vom ÖBH. Neu bekommt man die für ca. 60 EUR, das Material ist schweres Polyester-Baumwollgewebe. Obwohl das Design dem M-65 Parka der US Army stark ähnelt ist die Qualität noch einen Tick besser als die einiger M-65 von US-amerikanischen Labels, ohne dass man deren Preise berappen muss. Gebrauchte M75 Parkas in gutem Zustand sind leider kaum zu kriegen, sie zeigen oft abgenutzte bzw. reparierte Stellen. Für eine Rucksacktour auf Island würde ich die ÖBH Jacke trotzdem nicht einpacken, weil einfach zu schwer und heftig im Packvolumen. Sel: Vielleicht wirst Du mit der Kälteschutzjacke und -hose der brit. Armee 'warm' :-). Gibts gebraucht für kleineres Geld und dieses Zeug ist deutlich angenehmer punkto Gewicht/Packmaß als das schwere Baumwollzeug mit Fütterung. Mit einer gebrauchten Gore-Tex Jacke wie z.B. der ECWCS der US Army (od. Vergleichbares von der BW oder ÖBH) hast dann auch einen vernünftigen Regenschutz. Die US-Version in 3-color desert Tarnfarbe hat allerdings rosa Farbflecken - nur für den Fall, dass Du wirklich alergisch auf diese Farbe reagierst :)


    Sel: Wenn Du z.B. Unterwäsche aus Kostengründen nicht unter den üblichen 'Verdächtigen' suchst, sondern z.B. bei Anbietern von Arbeitsbekleidung, Sachen für div. Breitensportarten (Laufen, Fußball, etc.) achte bitte drauf dass die auch 'rucksacktauglich' ausgeführt ist - eine Naht an der falschen Stelle (dick auftragend, gerade im Schulterbreich, ...) kann auf Dauer sehr unbequem sein. Ein guter Freund hat am Jakobsweg mit preisgünstigen Unterhemden schlechte Erfahrung gemacht: Bei ihm zeigte sich eine Scheuerstelle durch eine blöd platzierte Quernaht am Rücken. Er musste sich unterwegs neu einkleiden und das an einer Stelle drückende Zeug nach Hause geschickt ...


    So wie Michabb oberhalb auch schon angemerkt hat, würde ich generell für feuchtkalte & winterliche Bedingungen dringend von Bekleidung abraten welche aus 100% Baumwolle besteht. Diese Stoffe sind nicht nur schwer sondern trocknen von den mir bekannten Materialien im Trekkingbereich wohl am langsamsten. In kalten Verhältnissen bekommt man Baumwollzeug kaum getrocknet und holt sich so nicht nur gereizte und aufgescheuerte Haut sondern auch leicht Unterkühlungen oder gar Erfrierungen. Jedes Material mit Kunstfaseranteil trocknet nicht nur schneller, es ist auch leichter als reine Baumwolle. Bitte mich nicht falsch zu verstehen, hab selbst viele Sachen aus 100% Baumwolle aber ich nehme die meist nur in den wärmeren Jahreszeiten mit auf Tour ... Für die Verhältnisse in Deinem Zielgebiet ist z.B. preiswerte Unterwäsche aus Polyester oder Polypropylen bzw. Wolle tatsächlich die bessere Alternative.


    War selbst noch nie in Island, aber ich denke dass im subarktischen Klima nicht allzu viel Baumbewuchs zu finden sein wird - stell Dich eher auf eine kalte und wüstenähnliche Landschaft ein. Ein Tarp hat gegenüber einem Zelt leider deutlich höhere Ansprüche an den Aufstellungsort und wenn man es an keinen Bäumen, Sträuchern etc. aufspannen kann muss man sich vorab einige Gedanken machen. Sel: Würde Dir raten den Tarpaufbau ohne natürliche Abspannhilfen auch mal gründlich auszutesten. Event. benötigst Du zusätzliches Material fürs Tarp deshalb wäre meine Empfehlung gleich nach einem vernünftigen selbstragenden Zelt zu suchen.


    Sel, wenn Du einige deiner Wunschteile schon kennst, hol sie Dir doch zum ausgiebigen probieren - möglichst unter ähnlichen Rahmenbedingungen (Witterung, Gelände, ...), wie sie in Island zu erwarten sind. Falls was nicht so funktionert, wie Du es erwartest bleibt event. noch genug Zeit um das eine oder andere Equipment zu tauschen, das Budget mal vorausgesetzt. So bleibt Dir event. ein vorzeitiger Tourabbruch erspart ...


    Nun genug von meiner Klugsch...ei! Oben genannte Punkte beruhen auf meinen vergangenen Erfahrungen und angeführte Marken- und Produktnamen sollen ledgilch als Beispiel dienen und stellen keinerlei Empfehlung dar (Bekomm leider nichts für Schleichwerbung, ein Sponsor wär mal wirklich gefragt, ...).


    Sel: Würd mich freuen, wenn Du nach Beendigung deiner Fahrt berichten könntest und wünsch Dir schon vorab eine gute Reise ...

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    Tu eh nur so als würd ich mich auskennen, damit ich auch mitreden kann.
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    'Bushcraft' ist eine eingetragene Schutzmarke von Bushcraft USA LLC

  • Hallo Sel!



    Ich sehe das auch so wie Michabbb, -


    Island ist nicht der Staatsforst um die Ecke, erst recht nicht im September. Ich trage selber gerne Baumwollsachen aber auf so eine Tour würde ich die nicht mitnehmen. Du schreibst + 5 bis -8 Grad, was bedeutet dass, es tags über taut und nachts friert. Da ist Baumwollkleidung wirklich ungeeignet. Wenn du einmal nass wirst bekommst du die Klamotten nicht wieder trocken, und frierst dir den "Po" ab. Da hilft auch ein Poncho nur bedingt, weil man unter einem Poncho schwitzt und die Feuchtigkeit auch so in die Kleidung gelangt. Außerdem sind Ponchos bei starkem Wind nicht besonders praktisch.


    Hier rate ich dir dringend zu einer Wasserdichten Membranjacke. Für wenig Geld gibt es z.B. die BW GoreTex Regenjacke. Die ist relativ dicht,bequem und auch ziemlich robust. Wenn das Geld noch reicht würde ich mir an deiner Stelle die dazugehörige Regenhose auch noch gönnen.


    Als zweite Schicht ist eine Fleecejacke wohl die beste Wahl. Die muss auch nicht teuer sein, bei Fleece unterscheiden sich die Qualitäten nicht übermäßig voneinander.


    Für direkt auf die Haut ist Merino natürlich super aber eben auch sauteuer. Wenn die Mittel begrenzt sind, hol dir "Funktionsunterwäsche" vom C&A, Tchibo oder LIDL. Die ist bestimmt nicht besonders toll, aber immer noch um längen besser als Baumwollunterwäsche von BW und NVA, bei vergleichbaren Kosten. Ich benutze gerne die "Level II" Unterwäsche der US Army über einem Polyester T-Shirt/ Unterhose, und bin damit sehr zufrieden. Davon gibt es auch genug günstige Repliken, in "annehmbarer" Qualität.


    Soviel zur Bekleidung, kommen wir also zum Kritikpunkt Nummer 2 - Dem Koppelsytem.
    Es liegt mir wirklich fern dich zu bevormunden; Wenn du mit dem Teil zurechtkommst ist das deine Sache. ABER auch hier mein dringender Rat : Tue dir den Gefallen und besorg dir einen Vernünftigen Rucksack. Für Kleinkram kann man das Koppelsystem vielleicht gebrauchen aber auf langen Strecken mit viel Gewicht ist das Ding einfach Mist. Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen das BW Koppelsystem welches dem der NVA recht ähnlich ist, unter Last testen zu dürfen. Das Teil ist völlig ungepolstert und man holt sich nach längerem tragen schnell wundgescheuerte Stellen.
    Außerdem wirst du da lange nicht alles rein bekommen was du brauchst. Für 10 Tage voll autark bei rauer Witterung ist ein Rucksack mit ca. 60-70 Liter Volumen angebracht.
    Beim Rucksack würde ich persönlich auch nicht zu sehr sparen, kauf dir lieber einen guten gebrauchten auf eBay als einen von MilTec oder so.


    Suche mal nach dem Lowe Alpine Sting der Holländischen Armee. Der ist hin und wieder günstig zu bekommen, ich benutze den oft zum Einkaufen mit dem Fahrrad. Das Tragesystem ist zwar veraltet und nur für Menschen bis 185 cm Körpergröße gemacht,aber 15- 18 Kilo kann mal damit noch recht bequem stemmen.
    Besser ist natürlich im Geschäft anprobieren. Da ist man aber auch locker mit 120- 150 Euro für einen Rucksack in dieser Größenordnung dabei.
    Wichtig ist dass, der Rucksack einigermaßen Steife und gut gepolsterte Hüftflossen hat.


    Punkt 3 : Das Tarp.
    Ich bin selber ein großer Tarpfreund, aber wenn du in eine Gegend willst in der es keine Bäume gibt , ist ein Zelt einfach besser. Man kann ein Tarp auch mit Trekkingstöcken oder so einigermaßen stabil aufbauen, jedoch geht man im Herbst/Winter in Island da schon ein nicht geringes Risiko ein. Ganz ohne Windschutz, hat ein Sturm dir schnell mal dein Tarp weggerissen und du stehst quasi "nackig" in der Pampa und bist dem Wetter ausgeliefert.
    Wie gesagt , es ist deine Entscheidung, aber mir persönlich wäre das zu riskant.


    Probier deine Armeesachen doch einfach ein Paar Tage hier bei miesem Wetter und realistischer Beladung aus, da wirst du schon sehen dass, das ein oder andere nicht so gut funktioniert.


    Gutes gelingen, und beste Grüsse- Holger

  • Boah....


    Viel Lesestoff und noch mehr gute Hinweise. Danke.


    Noch was zu mir. Kann sein ich wiederhole mich, aber ich fass mal zusammen. Ich habe Islanderfahrung. Weiß schon was mich da erwartet. Ich habe dort mit völlig untauglicher Ausrüstung (und pennen im Auto) schon 5 Tage in der Natur völlig allein verbracht. Und mit dem Wetter hatte ich damals Pech: 5 Tage Regen... Aber es ging, nicht mal nen Schnupfen hatte ich. Klar wars a...kalt, beim Laufen ging es wieder. Nachts im Auto war es beileibe nicht trocken, kalt und ohne Schlafsack. Nur warme Decke und meine Klamotten. Es war damals (4 Jahre ist es her) eine ganz spontane Entscheidung, null Vorbereitung. Ich war dort, fuhr mit dem Auto und *peng*, der Gedanke und den ausgeführt.


    Auf Grund der damals gesammelten Erfahrungen ist nun in meinem Kopf das wieder zu machen, nur diesmal mit mehr Hirn, weil es hätte damals ja auch böse enden können. Klar werdet ihr jetzt sagen, der hatte nur Massel gehabt, richtig Glück, warum tut er sich das nun nochmal an, wo er doch weiß wie es dort ist...


    Thema Futter. Island ist reich an Futter, man muß es nur finden. Es gibt Unmengen an Beeren und sehr viele Pilze, es gibt weiterhin etliches Grünzeug, was essbar ist. Das ist eine Grundlage. Dazu Reis, der mitgenommen wird. Ich nehme mir auch Trockenfisch zum Kauen mit, stinkt fürchterlich, bringt aber sehr viel Energie. Ich muß ja mit niemandem reden, der würde von dem Gestank auch tot umfallen.... Dazu Speck, auch Schokolade und Traubenzucker. Ganz wichtig noch Salz. Das reicht alles zum Essen auf zugegeben recht primitiver Ebene (und für einen Nichtvegetarier eine Strafe!). Wasser ist kein Problem, das ist echt überall. Brennmaterial findet sich genug. Kleine Zweige, Moos, Gras, alles da. Ich habe auch schon mein Futter an heißen Quellen (oder bei vulkanischen Schlammtöpfen) gemacht, brauchts kein Feuer dazu, Topf reinstellen und Essen kochen. Eben die Natur nutzen, ganz einfach. Es gibt in der Nähe solcher Quellen auch Bäche, die mit fast kochendem Wasser aufwarten. Findet man vorzugsweise in Höhlen oder in der Nähe der Thermalgebiete. Das Wasser selbst ist meist ungeniesbar, aber zum Warmmachen kann man es verwenden.


    Das Tragegestell der NVA ist nicht das alte, was jahrelang da benutzt wurde. Ich nehme die allerletzte Version (UTV). Da ist kein schmaler Riemen, alles sehr breit und gepolstert. In Verbindung mit dem neuen Koppel eine gute Sache, so meine Erfahrung. Sturmgepäck (1 und 2) sind nicht zu gebrauchen, das ist wahr. Hier suche ich noch Alternativen. Aber da werde ich schon fündig. Gut sind die kleinen Taschen, logischerweise zweckentfremdet. Am Koppel getragen auch keine Belastung. Ist auch keine Belastung beim An- und Ausziehen. Alles bleibt zusammengebaut. Auf einen Felsen (oder sowas) gestellt, reinschlüpfen, Koppel zu und passt. Nicht wie bei Rucksäcken, die an mehreren Stellen geschlossen werden müssen. Wasserfest ist das Zeugs, daher auch perfekt. Stabilität sagte ich schon, ich fand bisher nix festeres. Klar, Gewicht hat die Sache, ich komme aber definitiv mit 20 bis 25kg hin. Und das ist ok. Ich brauche ja nicht wie sonst üblich Wasser oder alles Futter mitschleppen.


    Tarp aus Zeltplanen. Zwei Stück reichen, zusammengeknöpft. Macht 1,8 m x 3,5 Meter (man kann die auch um die Ecke zusammenbauen, gibt viele Möglichkeiten). Es gibt so gut wie keine Bäume im Zielgebiet auf Island, daher penne ich unter Felsvorsprüngen oder in Höhlen. Das Tarp ist dann Windschutz. Daher ist eigentlich nur Festigkeit gefragt, normale Tarps zerreißen ganz schnell. Ein Zelt ist schwer aufzubauen bei viel Wind, der ja in Island allgegenwärtig ist. Und Heringe in den Boden rammen kann man meist vergessen. Mein Tarp-Windschutz wird dann mit Felsbrocken "befestigt", liegen ja genug rum. Abspannen geht auch, also dann kommt das Seil an und um den Felsen. Die Windlast ist beträchtlich, die dann drückt, mal sehen wie ich das hinbekomme, wegfliegen wirds sicher nicht.


    Weiter oben, also in der echten Bergwelt gibts keine Wiesen oder Minibäume mehr. Dafür paar Sträucher bis halbe Kniehöhe. Geht man weiter kann man schon in einer Steinwüste landen - vielleicht 80km nur Geröll und Steine. Das werde ich definitiv vermeiden, ist tödlich ohne Bergzelt. Zumal dann auch kein Wasser oder irgendwelche Vegetation da ist. Auf meiner Tour habe ich nur eine solche Wüste zu durchqueren, sind 25km Fußmarsch, da geht kein Weg vorbei, ich hoffe auf erträgliches Wetter, sonst muß ich meine Tour komplett ändern (Reserveplan ist in Arbeit).


    Thema Klamotten. Ihr habt mir gute Tips gegeben, die mich wirklich zum Nachdenken anregen. Werde ich auch tun. Vielleicht sollte ich dahingehend mein Konzept überdenken. In Island gibts keine Armee, nur "Besatzungsmächte". Von daher, auch nach meinen Recherchen, ist man sehr tolerant gegenüber solcher Bekleidung. Klar nur in der Natur, in einem Ort oder Stadt kann man sowas nicht tragen. Unterwäsche wird definitiv Funktionunterwäsche werden, da gebe ich auch mal einen Schein mehr aus dafür. Danke für eure Hinweise. Für die Klamotten drüber probiere ich noch das NVA-Zeugs, was ich habe. Ich lasse es aber schwarz färben in der Wäscherei, das ist wirklich besser. Muß nur noch so eine Wäscherei finden, die das echt professionell hinbekommt, incl. Imprägnierung. Klar wird auch das nicht ganz billig, aber die Klamotte ist fast unverwüstlich, deswegen.... Fleece in der Mitte der Zwiebel ist ok, habe ich auch Zeugs da. Schuhe sind Arbeitsschuhe (nicht die vom Lidl...), echte Markenschuhe mit Stahleinlagen und mit Schnürschaft, zwingend notwendig! Diese habe ich auch da, beruflich bedingt.


    Ende Januar, Anfang Februar habe ich Urlaub. Dann mache ich mich dann auf Testreise. Egal wie das Wetter ist. 5 Tage alles testen und abstimmen. Wir haben hier unser Elbsandsteingebirge, eignet sich hervorragend, obwohl mit Island natürlich nicht vergleichbar. Nur eben unauffällig ist Pflicht, das Gebirge ist Naturschutzgebiet, die Hüter kennen kein Pardon.


    Ja, soweit der derzeitige Stand meiner Vorbereitungen. Ist ja noch viel Zeit bis September 2014. Im Sommer/Herbst heißt es wandern, möglichst viel, um den Körper an den Marsch in Island zu gewöhnen. Ja, dann sollte die Party steigen können.


    Noch was am Rande. Klar ist mir bewußt, das ich dort auf Island ein Risiko eingehe, was unter Umständen nicht ganz kalkulierbar ist. Wenn wirklich was passiert, ich hoffe nicht, dann ist es aber meine eigene Schuld und mein Risiko.


    LG Sel :tarp

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • Robust hin oder her ich verzichte ganz bewusst auf Bekleidung im "Tarnanstrich" . Gedeckte Farben hin und wieder.
    Mit Sicherheit ist das Zeug robust, aber im Verhältnis zu schwer und zu wenig funktionell (Trockenzeit, Schweissabtransport usw.), aber das wurde ja alles schon angeführt.
    Naürlich, wenn du mit einem Fahrzeug unterwegs ist, ist das Thema nicht ganz so dramatisch aber wenn du mit einem Rucksack unterwegs bist ..naja Rückenbruch...
    Nunja zu meinem eigentlichen Anliegen. Manchmal haben der ein oder andere Landsmann kein oder nur ein sehr reduziertes Geschichtsbewusstsein.
    Nein ich bin auch nicht dafür verantwortlich was vor 70 Jahren geschehen ist aber ich sehe meine Verpflichtung die Erinnerung an das Unrecht wach zu halten.


    Habe mal eine 4-köpfige Wanderguppe in der Hadangervidda angetroffen. Alles Burschen zwischen 18-25 Jahren komplett von oben bis unten mit Military ausgestattet.
    Angefangen vom Zelt über die Rucksäcke, Koschi, Bekleidung und sogar Kopfbedeckung...Dem Dialekt nach Typ Wehrsportgruppe Sachsen.
    Habe mich dann als Landsmann geoutet und mehr aus Neugierde und Mitleid ein Besprech gestartet. Alles clevere Typen und meinem Eindruck nach ohne rechtsorientierte politische Gesinnung. Ich habe Sie konkret auf ihre Ausrüstung angesprochen und sie etwas über die Deutsch-Norwegische Geschichte aufgeklärt. dies waren ihnen überhaupt nicht bewusst. Fremdschämmodus an...Sie haben angemerkt, dass sich einige Norweger sehr abweisend verhalten haben...warum nur :confused:confused:confused

    Amateure üben, bis sie es richtig machen.
    Profis trainieren, bis sie es nicht mehr falsch machen.

  • Hallo Sel,


    hier mal ein Vorschlag zum Rucksack. Schau dir mal den an : Anaconda Carp Hooker XL.
    Er ist im Angeslport zu hause und kann einiges ab und ist zudem recht günstig.
    Ich habe meinen schon ein paar Jahre und habe es noch nicht bereut. Die Verarbeitung und das Material sind gut und die Reißverschlüsse
    halten super.
    Wenn du einen guten Angelshop in deiner nähe hast und dieser Sänger im Programm hat kannst du ihn dir ja mal anschauen und ganz wichtig
    probetragen.





    Was deine andere Ausrüstung betrifft kannst du auch Zb. mal bei Askari, Fishermans Partner etc nachschauen, evtl sind da noch ein paar
    Sachen die für dich interessant sind.


    PS. Island find ich klasse da werde ich auch nochmal rumstreunen gehen.



    LG: Micha

  • Danke Micha. Bei der Bucht isser billig der Rucksack, neu so etwa 70 Euronen, also echt erschwinglich. Nur bin ein sehr kleiner Mensch (165cm), ich habe den Rucksack probiert und komme nicht so recht klar. Volumen ist voll ok, jedoch kann ich die Träger und Halter nicht so einstellen, das sie für mich passen. Irgendwie hat mich die Natur da nicht verstanden und mir eben diesen kleinen Körper gegeben. Hat zwar auch Vorteile *grins*... Jedoch ist dein Hinweis schon mal in die richtige Richtung, was Rucksack angeht. Eventuell muß ich doch eine Variante wählen mit kleinerem Rucksack und dann noch einen vorne drauf. Mag blöd umzuschnallen sein, aber mir scheint das sich das besser tragen läßt. Gesamtgewicht ist mir nicht ganz so wichtig (nein, richtige "Massen" bewege ich auch nicht gern), jedoch verteilt es sich besser. Und klettern tue ich fast nicht, insofern stört die "Beule" vorne nicht.
    LG Sel :tarp

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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