Ich schließe mich draussens Meinung zum Vargo an.
Ich habe mich eine Zeit lang sehr intensiv mit dem Thema Hobo Kocher auseinandergesetzt. Neben ein paar Eigenbauten besaß oder besitze ich den Künzi Magic Flame und den picogrill. Den Vargo habe ich mir auf Treffen und in diversen Reviews angeschaut.
Ich habe dabei ein paar Kritikpunkte an dem Kocher. Zum einen ist die Brennkammer recht klein. Das muss nicht immer ein Problem sein. Bei trockenem Wetter bzw. genauer gesagt bei der Verfügbarkeit von trockenem Brennstoff brennt der Kocher, wobei man häufig nachlegen muss. Bei feuchten Bedingungen ergibt sich bei solchen Kochern aber ein Problem: Die Holzstücke müssen recht klein sein um in die Brennkammer zu passen. Dies erfordert relativ viel Arbeit dickere Äste auszuarbeiten. "Moment mal" mag jetzt einer sagen, "Ich nehme einfach dünne Stöckchen und mach sie ratz fatz mit der Gartenschere klein". Bei feuchten Bedingungen hat dies aber den Nachteil, dass die Oberfläche mit Feuchtigkeit benetzt ist. Da die Oberfläche nur mit dem Quadrat, das Volumen aber mit der dritten Potenz zunimmt, ist man mit dickerem Holz bei solchen Bedingungen besser dran. Bei kleinem Leseholz kommt es zu Leistungseinbrüchen.
Ein weiterer Punkt bei diesen kleinen Brennkammern ist, dass man ständig nachlegen muss um das Ding am laufen zu halten. Ich kannte das von meinem Künzi und der hatte schon eine etwas größere Brennkammer. Solang man nur Wasser erhitzt ist dies natürlich kein größeres Problem, bei umfangreicheren Gerichten, wenn man allein ist, wird es aber schon unangenehm hektisch. Sicher mit etwas Übung kann man sich darauf einstellen, aber ich empfinde das Kochen mit Kochern, bei denen man nicht ständig mit dem Auflegen hinterher sein muss angenehmer.
Das nächste ist der in meinen Augen völlig unterdimensionierte Auslass für die Verbrennungsgase. Hier wurden ja schon in einigen vorherigen Beiträgen Verbesserungsvorschläge vorgestellt. Ich kannte das Problem vom Künzi: Ohne Topf brennt der Hobo astrein, mit fängt sofort das Qualme an. Dieser Effekt ist um so stärker je schlechter der Brennstoff ist. Die hier in diesen Beträgen verwendeten schmalen nierenförmigen Töpfe können das Problem offensichtlich etwas mindern, da sie den Abzug nicht so sehr einschränken. Ich habe immer mit recht großen Runden Töpfen gekocht, die wie ein Verschlussstopfen wirken.
Das was man dem Vargo aber zu Gute halten muss, ist, dass er einen für einen Hobokocher relativ guten Windschutz für einen Spirituskocher darstellt, da der Freiraum zwischen Topf und Windschutz recht klein ist. Noch besseren Windschutz erreicht man nur, wenn man den gesamten Topf umschließt.
Das Problem mit den sich mit der Betriebszeit zusetzenden Lüftungslöchern, war mir auch vom Künzi bekannt und recht nervig.
Also Hobokocher hat der Vargo aus meiner Sicht eng gesteckte Grenzen. Er eignet sich für gutes Wetter und begrenzte Heizleistung. Falls es so ein kleines Ding sein soll, finde ich eine Woodgasstove wesentlich eleganter, zumal hier das Feuer wirklich keinen Kontakt zum Boden hat. Der von der Leistung und dem Gebrauchsnutzen unübertroffene Hobokocher ist für mich nach wie vor der picogrill, der nur 60 g mehr wiegt, allerdings deutlich teurer ist.
Ich bin für eine Hobo-Vergleichstreffen .