Lange habe ich keinen selbstgemachten Holundersaft mehr getrunken obwohl es in meiner Kindheit ein Highlight an Familiengrillfesten war, Beeren zu suchen und damit rumzumatschen. Auch mit meinem Opa war ich oft Holunder-, Brom- und Heidelbeeren sammeln.
Ich habe zwar die ganzen Jahre seither immer wieder Beeren gesammelt aber Sie immer nur gleich gegessen oder mit nach Hause genommen.
Jetzt mal was anderes, hab ich mir gestern gedacht und den verstaubten Fotoapparat samt Küchenhandtuch und zwei Pötten geschnappt.
Da mein Hund es sowieso nicht anders genehmigt, bin ich jeden Tag lange in unseren Wöldern unterwegs und habe schon deswegen hunderte Hollerstandorte in petto.
Von Strauch zu Strauch einen paar Hände voll überreifer Dolden gepflückt und diese dann gezupft, indem ich die Beeren mit der Hand umschloß und sie einfach abgestriffen habe. Jetzt hatte ich einen guten halben Topf Holunderbeeren.
Dann habe ich aus einem recht sauberen Bach ein bisschen Wasser, bis die Früchte ganz leicht bedeckt waren, in den Topf gegeben und das Ganze auf einem kleinen Kochfeuer ungefähr 15 Minuten gekocht. Die Zeit spielt keine allzu große Rolle. Nur sollte man die Holunderbeeren so lange kochen bis sie matschig werden.
Da ich gleich alles durch das mitgebrachte Küchenhandtuch pressen wollte ohne mir die Finger zu verbrühen, habe ich den Topf kurzerhand unter rühren in den Bach gestellt um abzukühlen.
Abgekühlt quetschte ich die weichen Beeren durch das Tuch (wahlweise gehen auch z.B. Dreiecktuch, T-shirt, etc)
Den Saft jetzt nur noch pur oder mit etwas Wasser gestreckt in die Feld- oder Sonstneflasche füllen und man hat lecker Hollersaft für unterwegs!
Das Ganze ist gar nicht so aufwendig, wie es vielleicht den Eindruck macht. Exklusive dem Entfachen des Feuers hat die Aktion ca. eine halbe bis dreiviertel Stunde gedauert.
Aber Vorsicht!!!
Da hier kein Zucker mit drin ist schmeckt der Saft halt wirklich so, wie Holunder halt nunmal schmeckt!
Ich mags. Aber wer es dennoch etwas süßer bevorzugt, kann ja eine Prise Zucker einpacken und sich an den richtigen Geschmack ranzuckern.
Daheim würde ich mir den Saft mit Zucker zu Sirup verkochen. Der hält sich dann ziemlich langund schmeckt auch toll.