Bogenjagd

Fakt ist, es lassen sich einige Arten nicht, oder nur sehr schlecht, mit Pfeil & Bogen bejagen!
Dazu kommt noch die Frage ob ein Pfeil mit Jagdspitze, nicht mehr Schaden anrichtet als ein Schrotladung!

Wenn ich z.B mit Pfeil und Jagdspitze auf einen Hasen schieße, muss ich um einiges näher an das Tier heran als bei einer Patrone mit z.B. 7ner Schrot,
Der Pfeil auf 20m durchschlägt das Tier in der Regel, verletzt dabei evtl. die Galle, Fleisch wird unbrauchbar (!?) die Schrotladung dringt zwar auch in das Tier ein aber die Gefahr eines Durchschusses oder verletzen von Magen, Darm, Galle oder Blase ist um einiges geringer!
Dazu kommt noch: Mit einem Pfeil lassen sich nur schlecht (schlechter) kleine Tiere im Flug oder Lauf erlegen, die Gefahr das der Pfeil zwar gut gezielt war, aber durch eine leichte Windböe abgelenkt und somit das Tier (ein größeres) nur verletzt wird, besteht mehr wie bei einem Projektil oder einer Schrotladung - Somit würden wir das Tier mehr Quälen als Erlegen - Was ja nicht Sinn des ganzen ist!

Wenn man das ganze jetzt wieder von Gesichtspunkt der Wildbestandsregulierung betrachtet und den Punkt des "Humanen Töten" nicht außer Acht lässt, ist eine Jagdwaffe mit der man Tiere sicher, schnell und auch in dessen natürlicher Bewegung erlegen kann, eindeutig die sinnvollere Wahl!

Es hat einen Grund warum Pfeil und Bogen irgendwann vom anderen Schusswaffen abgelöst wurden!
Schön das manche Menschen gerne an alten Praktiken festhalten, aber wenn man damit sich selbst evtl. in Gefahr bringt (z.B. Wildsau nur angeschossen) und die Jagdbeute unnütz quält (zappelt noch) sollte man doch eher bedenken mit der Zeit zu gehen!!!

Bei uns in D ist die Bogenjagd verboten, das hat seinen Grund und das ist auch gut so!
Wo anders mag es aber durchaus erlaubt sein, das kann man Moralisch bedenklich finden, aber es ist nun einmal so!
Wenn man dazu einen Jäger, der in einem solchen Land, mit Pfeil und Bogen arbeitet nach seinen Motiven befragt, dann gibt es nur 2 ehrliche Antworten :
1. - "Es macht ihm Spaß"
2. - "Er darf es in diesem Land"
Fakt ist: dieser Jäger hält sich, an die für ihn geltenden Rechte und handelt somit im Sinne der selbigen!
Das moralische, muss dieser Jäger dann mit seinem eigenen Gewissen vereinbaren - Wenn er das kann, dann ist das schön für ihn, wenn nicht, dann wird er irgendwann seinen "Flitzebogen" gegen eine andere Jagdwaffe eintauschen - denn die gibt es eben nicht nur bei uns in D!

Ich persönlich finde es nicht so schön, das man sich dann, mit erhobenen Zeigefinger, hinstellt und dem Jäger öffentlich einen Vorwurf macht, weil er im Rahmen seiner Gesetze agiert, ohne dabei ein schlechtes gewissen zu haben!
Dazu kommt noch, ein guter Jäger kennt die Vor- und Nachteile seiner Waffe, man muss ihn also nicht belehren das es "bessere" gibt (denn das weiß der schon).
Was das Moralische angeht...das muss, wie gesagt, jeder für sich selbst abklären - der eine kann es, der andere nicht!

Und das geht uns andere einfach nichts an!!!

wandervogel:

Kleinwildjagd mit scharfer Jagdspitze? Noch nie was von Blunts gehört? Keine Ahnung haben ist nicht schlimm, man sollte dann aber nicht so tun als hätte man welche. Außerdem ist es für das Thema Bogenjagd absolut unerheblich ob es gut oder schlecht ist dass sie in Deutschland verboten ist. Finde ich im Übrigen äußerst spannend dass Du als absoluter Volllaie den Jägern ihre Waffen erklären willst, Respekt! Zum Dank gibts ein Exklusivvideo, nur für Dich:

Und mit ner stumpfen Spitze triffst du dann besser oder was??? Und was ist wenn nicht?
Dann brichst damit dem Tier nur die Knochen und das tut ihm auch ganz bestimmt gar nicht weh (*hura*) sehr human mein lieber!!

Wandervogel ------------ Schock ! Die Tiere sterben durch den Schock.
Bei einer Schrotladung stirbt ein Tier nicht durch die Vereltzung, sondern durch den paarigen Schock !

Niederwild, Hasen, Kaninchen, Flugwild, werden mit Blunts bejagd. Ich habe welche aus Amiland, welche gefräst sind und nach vorn gekümmte Krallen haben.

@WildHog, @jackknive:

Ganz im Ernst: Eure Geduld hätte ich gerne !

LG Lederstrumof

Edit: Ich unterhalte mich gerade über PM mit ein paar Leuten aus dem Thread und möchte meine Anliegen mal lieber nicht nach außen tragen.

Man hat ja das Gefühl, dass nur Bogenjäger hier unterwegs sind

Wenn mir die Frage mal erlaubt sei, weil ich es einfach nicht verstehe:
Warum wird bei Bogenjagd (oder Jagd mit Armbrust) so ein TamTam gemacht und urigste Aufregung; aber bei den Treffen (wie ich den Bildern entnehmen konnte) werden Fallenbau gezeigt, ebenso hier im Forum als Thema.
Das ergibt für mich keinen Zusammenhang...

Auch wenn ich nicht auf Jagd gehe, bzw. Tiere nicht töten will, so finde ich das Thema als solches durchaus interessant und wäre auch dankbar über Literaturhinweise, v.a. über die Tradition der Bogenjagd.
Zumal Pfeil & Bogen neben Speer die ältesten Jagdmethoden überhaupt sind. (gut, Schleuder & Blasrohr gibts noch).

Und kurzer OT:
Mir kann keiner erzählen, daß Völker, die mit Bögen zur Jagd gingen/gehen, sich nicht damit befasst hätten, dem Tier einen möglichst schnellen Tot zu gewähren. Native Kulturen hatten, soweit ich recht liege, gewiß noch einen ganz anderen Bezug zum Leben, und demzufolge auch zur Natur als wir derzeit.
Ich sage da nur waidgerechtes Töten und Schlachthäuser...
naja, wie gesagt, für Links oder Literaturhinweise wär ich dankbar.
lg

Es wird viel über Weidgerecht jagen geschrieben und es gibt viele Meinungen dazu. Viele haben einen Tierschützerischen Hintergrund. Was wir fast nie sehen wie es Profijäger machen. hier zwei Beispiele. Damit meine ich nicht, dass man überhaupt nicht darauf achten muss wie man ein Tier tötet. Tod ist natürlich, wir haben nur ein gestörtes Verhältnis dazu weil wir ihn in unserer Kultur verdrängen.

Liebe grüsse
draussen

Vielen Dank realtree; hatte solche/die Links hier noch nicht gesehen.
Werd ich mir mal durchlesen; was ich so beim überfliegen mitbekommen hatte, bezog es sich mehr um die moderne Bogenjagd.
Naja, dennoch schön darüber einige Informationen bekommen zu können. Vielleicht findet sich noch was zur Historie irgendwo.
Ich kann halt mit Compound nicht wirklich was anfangen, warscheinlich auch mangels Erfahrung und schlichtweg Desinteresse.

Werd mich bei weiteren Fragen dann aber via PN melden, der Faden soll nicht mit Belanglosigkeiten zugemüllt werden.
lg kauz

@Waldkauz

spontan fällt mir zum historischen ein:

"Mit dem Pfeil, dem Bogen ..."
Technik der steinzeitlichen Jagd ; [Begleitschrift zur Ausstellung
des Staatlichen Museums für Naturkunde und Vorgeschichte Oldenburg] (Oldenburg 1996)

Darüberhinaus "S.Pope, a study of bow and arrow (Berkeley 1923)"

Ein Abschnitt zur Jagd befindet sich auch in: "H. Riesch, Pfeil und bogen zur Merowingerzeit (Wald Michelbach 2002)"

Zum historischen Bogen wurden ein Haufen Werke verfasst. Ich werde morgen mal in der Bib nachschauen was ich noch so finde.
Hab auch ein Seminar zu spätantiken Jagdarstellungen belegt. Der Fokus liegt aber eindeutig auf Ikonografie und Interpretation im gesamtgesellschaftlichen Kontext byzantinischer Repräsentationskunst, als auf den technischen Aspekten.

Werd aber trotzdem demnächst mal was zusammenfassen.

Weiß nicht, ob das "Gutmenschen"weltliches Denken ist; vielleicht wars auch komisch ausgedrückt; aber wenn ich für mich in Betracht ziehe, von dem, was ich bisher über Jagd zur Nahrungsbeschaffung gelesen & mitbekommen habe, sehe ich da schon bei den nativen Völkern einen weitaus naturnäheren Bezug als in unseren jetzigen Gefilden.
Bei Giftpfeilen wurde ja soweit ich das mitbekommen habe, auch schnell wirkendes Gift verwendet. Ich kanns nicht beurteilen, war nicht dabei.
Ich finde dennoch, wenn sich ein Stamm/Volk wasauchimmer zur Jagd aufmacht, um die Sippe zu ernähren, sind sich diese dann doch dessen bewußt, daß ein Tier dafür sterben muss. Aber wie Du schon sagtest, es gleitet ab...