Da anscheinend größeres Interesse daran besteht, möchte ich hier in diesem Faden kurz auf mein Campzeugs eingehen, was ich auf unserer Kanutour in Kanadamithatte. Ich habe davon keine Detailaufnahmen gemacht, da ich nicht des Gerödels wegen nach Kanada gereist bin sondern eher des Landes wegen
Unterkunft
Misfit hatte mir das Innenzelt des "Go Lite Shangri-La 1" geschenkt, dieses habe ich als Mückenzelt unterm Tarp (3x3 m von Nordisk, SilNylon) verwendet. Ich hatte noch ein zweites Tarp dabei, das Begadimodell ebenfalls aus SilNylon. Ein Zelt wollte ich aus Platzgründen nicht mitnehmen, auch dachte ich, wenn es drei Wochen regnet ist man mit Tarps etwas besser dran, damit man darunter vernünftig sein Zeug einpacken und sortieren kann. Ich habe das Tarp immer zwischen zwei Bäume gespannt und das Mückenzelt darunter befestigt. Auch bei stärkerem Regen und Gewitter wurde es darunter nicht nass. Würde ich mehr auf offenen Flächen campieren, wäre jedoch wohl ein Zelt meine erste Wahl (Wind!). Das zweite Tarp habe ich nicht gebraucht, würde es jedoch aus genannten Gründen wieder mitnehmen. Eine etwas dickere Bodenplane hatte ich lediglich einmal gebraucht, weil der Boden total staubig war. Aber sie störte nicht im Gepäck und ich würde sie wieder einpacken.
Geschlafen habe ich auf einer "Thermarest Trail Lite", diese war nur in der ersten Woche bequem, danach sehnte ich mich ganz stark nach was dickerem! Roli war mit seiner Exped Downmat ganz gut aufgestellt denke ich. Ich habe einfach den Schlafkomfort unterschätzt den man auf mehrwöchigen Touren einfach benötigt. Beim nächsten Mal würde ich zu einer anderen Matte greifen. Mein Schlafsack war ein 3-Jahreszeiten-Schlafsack von Mammut mit Kunstfaserfüllung. Dieser war perfekt, den würde ich wieder mitnehmen.
Bekleidung
Folgende Klamotten hatte ich dabei (BW=Baumwolle, nicht Bundeswehr...): 1 Hose aus BW-Mischgewebe (FR Barents), 1 Hose aus Nylon (Schöffel, wasserabweisend), 1 T-Shirt aus CoolMax, 1 BW-Shirt, 1 Funktionsunterhemd, 3 Paar Socken (BW), 1 Dreiviertelhose aus Nylon (Jack Wolfsk..), 2 Funktionsunterhosen (Kaikialla) und 1 BW-Unterhose, 1 Trekkinghemd (Funktionsfaser), 1 Trekkinghemd (FR, BW-Mischgewebe), 1 Paar Sandalen, 1 Paar Wanderstiefel, 1 Regenjacke, 1 Regenhose und 1 paar hohe Neoprensocken sowie einen Fleecepulli aus Polartec-Fleece
Ich habe 1 Shirt zu Hause vergessen... Also: Mit den Funktionsfasern habe ich beim Paddeln gute Erfahrungen gemacht: Sie saugen sich nicht voll mit Schweiss und trocknen sehr schnell. Leider natürlich viele Flecken drin vom Anti-Moskito-Spray, aber das bleibt nicht aus. Für abends im Lager waren die Fjällräven-Sachen super, weil mückendicht (nur leider manchmal eben zu warm) Ich würde beim nächsten Mal ein oder zwei Shirts mehr einpacken, wenn man viel schwitzt ist es angenehmer mehr Wechselklamotten dabei zu haben. Ich habe jedoch auch öfter gewaschen zwischendurch, da zeigten sich auch die Vorteile von Kunstfaser, einfach weil sie ruckzuck trocken waren. Nach dem Waschen waren die Baumwollklamotten jedoch einfach gemütlicher. Einen Tag bin ich mit Baumwollshirt gepaddelt, das hing so klatschnass am Leib, dass es unangenehm unter der Schwimmweste war. Die Neoprensocken waren bei kälterem Wetter (hatten wir nur wenig) in den Sandalen super. Beim Fleece würde ich auch weiterhin nur zu Polartec greifen, weil es sehr leicht, sehr dünn und trotzdem sehr warm und windabweisend ist. Ich habe den Pulli nur zweimal angehabt, aber es hätte auch anders aussehen können, wäre die Sonne mal ein paar Tage hinter den Wolken verschwunden.
Kochgeschirr
Als Kocher habe ich den Picogrill dabeigehabt. Ich habe ihn nicht benutzt, weil es überall Feuerstellen gab und wir einen Grillrost in Whitehorse gekauft hatten. Bei Übernachtungen im wilden Lager oder auch wenn wir kein trockenes Holz gefunden hätten, wäre der Hobo jedoch Gold wert gewesen, er ist klein im Packmaß und leicht, ich würde ihn immer wieder mitnehmen. Als Topf hatte ich die 1,6 Liter-Version des Tatonka-Kettle dabei, damit koche ich auch bei uns gern und viel. Auf der Tour habe ich ihn nur zwei- oder dreimal benutzt, weil wir a) einen großen Topf ausgeliehen und b) eine große Pfanne gekauft hatten. Mein Topf wäre für 4 Personen zu klein, zumal wir eine Menge Wasser abgekocht haben. Darin hatte ich einen Aluwasserkessel, diesen habe ich lediglich einmal gebraucht und würde ihn auch beim nächsten Mal nicht mitnehmen, es sei denn ich wäre alleine unterwegs.
Was ich wieder einpacken würde, wäre mein Snow Peak titanium trek 700-Becher(Topf?). Der ist PERFEKT für eine Nudelmahlzeit oder auch für einen großen Eistee oder ein großes Heissgetränk. Auch habe ich oft den Inhalt meiner Konservenbüchsen darin erwärmt. Wiegen tut das Teil fast nix und es ist praktisch. Essbesteck bestand nur aus einem LMF-Titan-Spork. Viele meckern über das Ding, ich fand, es hat sich bewährt. In mein Kochset passten dann noch eine Tasse, ein Gewürzstreuer, mein Nähzeug und ein Fläschchen Öl, wurde alles gebraucht, kommt also auch wieder mit. Auch ein Schneidbrettchen hat sich als überaus praktisch erwiesen. Als Hülle für das Kochzeug würde ich jedoch was anderes basteln: Die Plastiktüte hat die Tour so gerade eben überlebt, sie hatte schon überall Löcher. Wenn man nur auf offenem Feuer kocht, hat man eben Ruß an den Töpfen, wäre ärgerlich wenn der Rest der Ausrüstung versaut ist. Nicht überall gab es Sand zum Sauberschrubben. Auch die Faltschüssel hat sich als große Hilfe erwiesen, sie diente zum Klamottenwaschen, Haarewaschen, als "Kramkiste" fürs Lager und vieles mehr. Als Trinkflaschen habe ich 2 Nalgene Everyday dabei gehabt, zum Einen konnte ich für den Flug alles mögliche an Kleinkram darin verstauen und zum anderen vertragen die Flaschen kochendes Wasser und man kann sie leicht reinigen. Da gibts nix zu meckern.
Waschzeug/Erste Hilfe
In meinem einfachen MilTec-Kulturbeutel hatte ich 2 Päckchen feuchtes Toilettenpapier, einen Nagelknipser, eine Zahnbürste, Zahnpasta, ein Fläschchen "Outdoorshampoo", ein Fläschchen "Outdoorseife", ein Fläschchen "Reisewaschmittel", einen kleinen Spiegel, eine Haarbürste (Für langhaarige Zausels extrem wichtig!), ein Röhrchen mit Bullrichsalz, eine Packung Tempos und Ersatzhaargummis. War perfekt. Nicht perfekt war der Waschlappen von Meru, der trocknete nicht recht und fing schnell an zu stinken. Weiters hatte ich ein großes und ein kleines Mikrofaserhandtuch dabei. Das Große diente bei wärmeren Nächten auch als Unterlage, wenn ich mich nur mit dem Schlafsack zugedeckt habe. Direkt nackt auf der Isomatte schlafen empfinde ich nicht als angenehm. Die Kombi hat sich als für mich sinnvoll herausgestellt. Als Erste Hilfe-Set hatte ich zum Einen im Hauptgepäck ein kleines Täschchen mit Pflastern, Betaisodona, Octenisept, Verband und Kleinzeugs sowie an der wasserdichten Gürteltasche ein kleines wasserdichtes EH-Set mit dem Nötigsten Material. Daran gibt es nichts zu rütteln, auch wenn es nicht gebraucht wurde kommt es selbstverständlich wieder mit.
"Persönliche Ausrüstung"
In der Gürteltasche: Reisepass, Geldbörse, Antibrumm, Taschenmesser, Müsliriegel, Feuerzeug, Signalpfeife, Stirnlampe und EH-Set. Zum Messer habe ich ja schon was geschrieben: Für alles hat das Schweizer gelangt, das feststehende würde ich beim nächsten Mal zu Hause lassen und vielleicht noch ein kleineres Schweizer Messer für den Notfall einpacken. Wenn ich doch ein Fixed auf eine Kanutour mitnehme, auf jeden Fall ohne Lederscheide und nicht am Gürtel, da hätts mich gestört. Also wenn dann mit Kydexscheide an der Schwimmweste oder so ähnlich. Beim Paddeln hätts mich einfach gestört, ein Grund warum es im Hauptgepäck blieb. Die Stirnlampe habe ich nicht sehr oft gebraucht, weil es lange hell war, aber auch die ist essentiell und würde immer wieder mitkommen.
Darüberhinaus hatte ich noch Kleinzeug wie Schnüre, Zeltheringe, ein paar Alukarabiner usw. mit. War alles nicht schwer und hat nicht gestört und ich hab auch alles benutzt. Wenn mir noch was einfällt, ergänze ich es hier die Tage...