Zitatich habe nun auch eine Ecke gefunden, in
der Rohrkolben in großen Mengen vorkommt, weswegen ich auch mal eine
kleine Kostprobe vorgenommen habe.
Man sollte sich beim Sammeln von Schilf- oder Rohrkolbenrhizomen in der Natur aber nicht erwischen lassen, die Pflanze ist ja geschützt. Zum Üben würde ich im Zweifelsfall lieber auf z.B. die Quecke zurückgreifen, die als Unkraut gilt und tendenziell invasiv überall wächst; da beschwert sich wohl keiner. Viele Gartenteichbesitzer müssen aber immer wieder ihren Rohrkolben eindämmen, indem sie einen Großteil der Rhizome entnehmen; bei solchen Säuberungsaktionen könnte man sich ja auch eindecken und die Weiterverarbeitung ausprobieren, ohne eine Strafe fürchten zu müssen.
Die weiße Seerose ist ebenfalls geschützt, hat auch eßbare Rhizome. An meinem Angelplatz habe ich beobachtet, daß regelmäßig in der kalten Jahreszeit schwimmende Rhizome in gut 30cm Länge und dicker als eine Banane angeschwemmt werden. Quasi ein gefundenes Fressen. Vermutlich reißen die Bisamratten sie aus dem Schlamm, aber ich weiß nicht genau. Egal, so kann man sich jedenfalls das rechtswidrige eigenhändige Ausgraben sparen. Ohnehin müßte man schon richtig komplett unter Wasser, um an sie heranzukommen, was doch ziemlich aufwändig ist.
Ansonsten ist auch diese Pflanze eine Zierteichpflanze, die regelmäßig zurückgenommen werden muß, wobei Rhizome anfallen. Der Teich wird dazu ja ziemlich leergepumpt, so daß Gummistiefel oder maximal eine Wathose beim Arbeiten ausreichen. Im Überlebenskampf sucht man sich natürlich die flachste zugänglichste Stelle zum Ernten, hat so wie ich Glück mit an der Oberfläche treibenden Rhizomen, oder hält sich an Flachwasserpflanzen wie eben Schilf oder Rohrkolben.
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Die ganzen Eicheln habe ich nun klein geraspelt und in eine Tragetasche
getan. Diese hab ich eine Nacht lang im Fluss versenkt. Man konnte am
Anfang richtig die Wolke der Tannine sehen wie sie rausgespült wird.
Heute morgen hab ich das alles wieder nachhaues geholt und in einem Topf
mit ein wenig Wasser kurz eingekocht bis das Wasser weg war. Es
entstand eine Paste, ähnlich von der Konsistenz wie Nougatcreme.
Das hört sich echt gut an! Ich kannte bisher nur das mehrfache (4- 6 mal) Abkochen der grob geviertelten Eicheln, wobei jedes Mal der bittere Sud weggegossen wird. Ich habe aus so vorbereiteten Eicheln schon ein paarmal eine französische Eichelpastete gebacken (mit etwas Mehl zum Kleben, angegartem Gemüse wie Zwiebeln und Möhren, zwei Eiern, Gewürzen und Kräutern), die sich erkaltet und in dünne Scheiben geschnitten zum Belegen von Butterbroten sehr gut eignet und im Kühlschrank bestimmt zwei Wochen lang hält. Mir wurde das Ganze aber schließlich zu energieaufwändig... im Biwak sowieso, aber auch zuhause in der Küche ist die Ökobilanz miserabel. Ich werde also im Herbst mal Deine Methode probieren, um in punkto Eicheln wieder aktiver zu werden.
ZitatDie in meinen Augen effektivste Methode der Reinigung ist das abschaben mit der Messerklinge, aber auch dies ist noch eine ziemlich nervige Arbeit.
Zum Reinigen von Wurzelgemüse eignet sich eine Bürste, z.B. eine Nagel- oder Schuhbürste. So muß man nicht die wertvollen Inhaltsstoffe der Haut vergeuden. Nur zähe Haut oder wirklich unzugängliche verdreckte Furchen muß man dann noch abschneiden.