Harzer Hexenstieg

  • So, auch diese 9 Tage im Harz sind leider schon wieder rum.
    Zum Teil auf dem nördlichen und südlichen Teil des Hexensteiges, z.T. auf eigener Pfadsuche, ab und an auch querfeldein, bei herrlichstem Frühjahrswetter lernte ich den östlichen Teil des Harzes zwischen Oderteich (Nähe Braunlage) bis zum Pfeildenkmal (Nähe Thale) kennen. Aus dem Westen dicht am Brocken mit seinem Fichtenhochwald startend, durch Moore und das Bodetal, an einigen Stauseen vorbei, durch Bruchwald und Auen bietet dieser Teil eine herrlich liebliche Mittelgebirgslandschaft mit viel (Trink) Wasser und Mischwald, herrliche Aussichten. Sehr abwechslungsreich. Viele Stellen schreien einfach danach sich hinzusetzen und zu genießen.
    Temperaturen von -5° Nachts bis 20° am Tage, fast immer trocken, an einem Tag aber auch Schnee boten das ganze Aprilspektrum.
    Mein innerliches ^^ und :D war stets anwesend!
    Bericht folgt gerne, falls ihr Interesse habt.

  • @ TappsiTörtel:
    Freue mich schon auf Deinen Bericht und die Bilder. Als "gear-junky" interessieren mich (und ggf. auch Andere) die Erfahrungen, die Du mit Deiner Ausrüstung so machen konntes - gute wie schlechte Erfahrungen. Was hat funktioniert, was war ein Reinfall usw.


    LG Gereon (der sich ab heute für 3 Tage mit teilweiser MYOG- & modifizierter Ausrüstung in den Wald :tarp verabschiedet)

  • Start mit Hindernissen.


    Am 15.4.2014, Dienstag Abends nach dem Dienst um ca. 21:30 gar nicht mehr heim, sondern direkt die 3,5 Stunden in den Harz hoch gefahren.
    Hatte bereits alles im Auto, geschlafen habe ich kurz vor Braunlage im Auto in einem kleinen Waldweg an der Straße.
    Am nächsten Morgen, Schlüssel in die Zündung und - NICHTS, nur ein leises klicken ... :zensiert
    Die Kiste sprang nicht an, weil ich ein Mann bin machte ich auch mal die Motorhaube auf, hm, der Motor war noch da.
    Ging dann zur Straße, winkte dem ersten Auto und wow, es hielt direkt an und ein Mann, offensichtlich auf dem Weg ins Büro fuhr in den Waldweg und gab mir Starthilfe.
    DANKE !!
    Fuhr dann bis Braunlage auf einen kleinen Parkplatz zum Umziehen und alles bereit machen zum Start, dachte ja die Sache sei erledigt.
    Leider beim starten noch nicht mal mehr ein Klicken. Zum Glück stand ich am Hang und ließ mich vorsichtig runter rollen bis zu den ersten Häusern.
    Ich klingelte, schilderte der Frau die Lage, sie telefonierte direkt mit der Werkstatt in Braunlage und bestellte ein Servicefahrzeug.
    Sie brachte mir beim Warten sogar noch nen Kaffe raus!
    DANKE !!


    (Hier möchte ich einfach mal sagen, dass ich sehr froh über die sofortige Hilfe der angesprochenen Leute war und wie selbstverständlich mir geholfen wurde, ohne Argwohn oder Zögern. Ist einfach Klasse wenn man da steht und nix geht! Es wird ja immer gesagt, dass so viele Leute so egoistisch sein sollen, ich habe es bisher immer anders erfahren !!)


    Lange Rede: Batterie kaputt, völlig tiefentladen, Austausch, 208,00 EUR incl. Anfahrt, Auto dann abgestellt ... und endlich um 12 Uhr Mittags konnte es endlich los gehen.
    :dance


    Aus Braunlage raus lief ich am ersten Tag auf der südlichen Route, der "Brockenumgehung" Richtung Westen. Hier war ich direkt im Nationalpark.
    Erstes Ziel nach wenigen Kilometern war der Silberteich (Bild siehe Beitrag oben). Bei Sonnenschein mit glasklarem Wasser ein fantastischer Anblick und da kein Weg rundrum führt mit natürlichem "wilden" Ufer.
    Weiter über sanfte bewaldete Hügel, Wiesen mit Brockenblick (noch Schnee auf der Kuppe) auf weichen Wegen ging es in Richtung meines Tageszieles, dem Oderteich. Hier habe ich bereits bei der Wintertour übernachtet bei leichter Eisdecke drauf. Wollte einfach jetzt im fast Sommer ebenfalls am Wasser schlafen.
    Dort angekommen, war ich geschockt wie wenig Wasser im Oderteich (Stausee) ist. Die wenigen Niederschläge und der fast fehlende Schnee des Winters machen sich ganz deutlich bemerkbar. An der Stelle an der ich fotografiere (siehe Bild) stehe ich fast 10m unterhalb des Wasserspiegels vom Winter. Im letzten Dezember stand das Wasser bis zur oberen Steinreihe rechts im Bild.


    Da ich mich im Nationalpark befand, baute ich das Tarp einfach über die Bank an einer Raststelle auf, nachts regnete es dann auch ein wenig.
    Erst jetzt am See, am Ufer schlendernd, satt gegessen, am Mittag fast keinem anderen Menschen begegnet, ... war ich so richtig angekommen!
    Jetzt fühlte ich mich richtig wohl und freute mich so richtig auf die kommende Draussenwoche.
    :):):)

  • Hallo,


    gib mal bei Google-Bildersuche "harz topographische karte" ein. Dort sind recht gute und brauchbare Abbildungen der Karten zu finden. Ansonsten bleiben immer noch OpenStreetMap und Konsorten...


    LG Sel

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

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  • Erst mal danke bis hierher.


    Ich versuche jetzt mal mein Anliegen zu präzisieren :D: Hat jemand positive Erfahrungen mit Harzkarten gemacht, sprich sie benutzt und für gut befunden, die er weiter empfehlen kann.

    "Man sollte immer eine kleine Flasche Whiskey dabeihaben - für den Fall eines Schlangenbisses -
    außerdem sollte man immer eine Schlange dabeihaben."
    W. C. Fields

  • Ich hatte eine 4-teilige Harzkarte 1:30000 vom Schmidt-Buchverlag gekauft.
    http://www.schmidt-buch-verlag…der-harz-in-4-teilen.html
    Grundsätzlich sind die ok, Bäche, Quellen, etc. sind gut verzeichnet, auch die Beschaffenheit der Wege sind einigermassen gut erkennbar.
    Die Karten sind allerdings recht "zweidimensional" gestaltet, Höhenlinien sind nicht so gut erkennbar, ein "dreidimensionales" Profil durch Farbgebung fast nicht vorhanden.
    Schwerpunkt ist eher die Anzeige markierter Wander- und Radwege, das ist aber sehr gut.
    Für den querfeldein Geher also eher ungeeignet, natürlich findet man sich auch damit zurecht.
    Die spezielle Karte "Harzer Hexensteig" ist übrigens nur der entsprechende Ausschnitt aus eben diesen Karten, eben so, dass auf Vorder- und Rückseite der komplette Hexensteig drauf ist.
    Kompass-Karten, selbst in 1:50000 finde ich besser als diese Karten, aber eben je nach Anwendungszweck.

  • Kannst du mal schreiben, warum du die Kompass-Karten besser findest. Gerade von Kompass-Karten habe ich schon viel schlechtes gehört (Ungenauigkeit etc.). Dann kommt noch der große Maßstab hinzu. Ich finde, wenn man sich seine Tour selbst zusammenbasteln will, ist 1:25 000/30 000 eigentlich sinnvoller.


    Vielleicht werde ich mir Karten in beiden Maßstäben besorgen. Deine Harzkarte mit 1:30 000 und die 1:50 000 vom LGN, die scheinen mir noch vertrauenswürdiger als die Kompass-Karten.


    Gruß
    Christoph

    "Man sollte immer eine kleine Flasche Whiskey dabeihaben - für den Fall eines Schlangenbisses -
    außerdem sollte man immer eine Schlange dabeihaben."
    W. C. Fields

  • Kannst du mal schreiben, warum du die Kompass-Karten besser findest.


    Nun. ich kann sie einfach "besser lesen", von der Farbgebung, vom Maßstab.
    Aber das ist sicher einfach nur meine Gewohnheit.
    1:50000 mag ich persönlich lieber weil ich dann auf längeren Touren nicht so viel Papier dabei habe.
    Ungenauigkeiten konnte ich bisher nicht mehr oder weniger feststellen als bei anderen Karten. Keine Karte ist auf dem allerneuesten Stand, neue "Schneisen" von Waldarbeiten gibt's ja immer und überall im Wald. Quellen und Bäche, für mich für die Wasserversorgung am wichtigsten, sind auch auf den Kompass verlässlich verzeichnet, also da wo ne Quelle/Bach drauf ist, ist auch eine/r, ob sie/er Wasser führt ist wieder ne andere Sache.
    Dort angekommen wo ich wollte bin ich noch immer :)
    Selbst mit 1:250000 in Finnland.
    (Hier würde jetzt ein Karte-Kompass-Peilung-Smily gut passen)

  • So, auch diese 9 Tage im Harz sind leider schon wieder rum.
    Zum Teil auf dem nördlichen und südlichen Teil des Hexensteiges, z.T. auf eigener Pfadsuche, ab und an auch querfeldein, bei herrlichstem Frühjahrswetter lernte ich den östlichen Teil des Harzes zwischen Oderteich (Nähe Braunlage) bis zum Pfeildenkmal (Nähe Thale) kennen. Aus dem Westen dicht am Brocken mit seinem Fichtenhochwald startend, durch Moore und das Bodetal, an einigen Stauseen vorbei, durch Bruchwald und Auen bietet dieser Teil eine herrlich liebliche Mittelgebirgslandschaft mit viel (Trink) Wasser und Mischwald, herrliche Aussichten. Sehr abwechslungsreich. Viele Stellen schreien einfach danach sich hinzusetzen und zu genießen.
    Temperaturen von -5° Nachts bis 20° am Tage, fast immer trocken, an einem Tag aber auch Schnee boten das ganze Aprilspektrum.
    Mein innerliches ^^ und :D war stets anwesend!
    Bericht folgt gerne, falls ihr Interesse habt.


    Wie ich erkenne, hast Du 'wild' gecamped. Im Grunde bin ich kein 'Schisser'. Da - wie ich meine gelesen zu haben - das Campen in 'freier Wildbahn' in D nicht erlaubt sei, frage ich mich (und damit Dich), ob man mit Schwierigkeiten rechnen muss, wenn man am Harzer-Hexenstieg dieses Vorhaben hat? Ich würde gerne am kommenden WE durch den Stieg wandern und will 'frei Schnauze' durch die Natur. Natürlich muss ich dann auch pennen können, wo und wann ich es für richtig halte. Danke schon mal für Deine Empfehlung. LG, Dieter

  • Nun, was darf man nicht alles NICHT !!


    In einem Nationalpark oder Naturschutzgebiet schlafe ich nicht einfach überall, das sollte jeder akzeptieren, finde ich. Hier verwende ich auch mal ne Hütte (ungern) oder eine Bank (siehe Bild). Ansonsten ist das biwakieren ja nicht grundsätzlich verboten, und was nicht verboten ist, ist erst mal erlaubt, aber so einfach ist es vom gesetzlchen her ja leider nicht. Hier im Forum gibt es dazu einiges (Suchfunktion) und auch auf YouTube gibt es mindestens ein sehr gutes Video zu diesem Thema.


    Im "ganz normalen Wald" ist das ja ein grundsätzliches Thema für den gemeinen Bushcrafter, ich habe noch nie irgendwie Ärger bekommen, habe sogar durch zufälliges Kennenlernen des Försters explizit die Erlaubnis zum "wilden campen" gehabt, mit der Auflage "Sie wissen wie Sie sich zu verhalten haben"! Und darauf kommt es an!


    Aber das ist ein so vielschichtiges Thema, kann ich kaum alleine und in wenigen Worten beantworten.
    Aber bitte IMMER an "Leave No Trace" denken !!


    Viel Spass am Wochenende ;)


    PS: stell Dich doch im Vorstellungsfaden mal vor für diesen deinen ersten Beitrag - oder habe ich das übersehen weil ich grade selbst auf Tour war ?

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