Umbau zum Hängemattenschlafsack

  • Mit welcher Hängematte denn? Das mit dem Zusammendrücken habe ich bei meinem ersten Versuch auch beobachtet. Bei der kambodschanischen Hängematte ist das bei weitem nicht so extrem. Das meinte TaunusNiva mit "verschlucken".


    Es kommt auch sehr darauf an, wie stramm die Matte gespannt wird. Zu stramm = zu eng = keine Bewegungsfreiheit! In einer locker aufgehängten Matte kann man sich viel besser rumlümmeln.


    Probier das doch einfach nochmal beim Mittagsschläfchen aus!



    Lieben Gruß,


    Westwood

  • Hi,
    auch von mir Lob für deine Arbeit Westwood. Selber machen ist immer der schönnere Weg um die Fähigkeiten zu erweitern.
    Ich hatte ähnliche Überlegungen, aber bisher mich gescheut nen Loch in meinen guten Daunensack zu schnippeln. Aber da kommen bestimmt noch nen par Ideen.
    Daumen hoch für deine Idee. :daumen





    Bei machen Sachen kommt man dann aber an die eigen oder technische Grenzen.
    Für alle die nicht selber Basteln wollen oder können, gibt es eine komplette Kaufvariante. Ich hatte schon meine DD Hammock usw. gekauft, sonst hätte ich das Teil hier mir geholt.
    http://www.km276.de/rahmendeu.html


    Vielleicht interessant für den einen oder anderen, dann aber bitte hier Testbericht rein stellen. ;)
    Würd mich vor allem auch interessieren, weil der Schnitt der Hängematte ja auch so sein soll, dass man gerader liegt.




    PS: Falls mein Zusatz hier unpassend ist, kann er gern raus genommen werden.

  • Weil Grimmbold das mit dem "Schulter zusammendrücken" angesprochen hat.
    Ich bin noch absolut unerfahren mit Hängematten aber ich frage mich hier beim Lesen, warum eigentlich am Kopf- und Fussende der Hängematte nicht einfach ein kurzer Stab (Holz oder Alu) drinne ist, so ca. 40cm, der die Matte an den Enden einfach weiter auseinander hält (es gibt ja auch die für die Terasse mit Holzrahmen).
    Abgesehen vom Liegekomfort hätte das ja auch noch den Vorteil, dass die Spannschnüre an diesem Stab befestigt werden können, was viel weniger Belastung für den Stoff und die Nähte an der Schnurbefestigung ergibt.
    Vom Gewicht her ist das kaum der Rede wert, 2 Alustäbe wiegen nur wenige Gramm, wer Trekkingstöcke benutzt, kann evtl. sogar diese nehmen.
    Übersehe ich da was, ist das ne blöde Idee?

  • jepp das ist so, die hängematte wird dadurch instabiel und man hat das gefühl man fällt bei einer leichten bewegung raus.
    es gibt solche teile auch mit den sogenannten spreaderbars, eine solche habe ich und da ist das schulterproblem nicht.
    ausserdem liegt man in einer solchen bridge-hammock auch flach wie in einem bett.
    bei gelegenheit werde ich über meine hammocks mal ein paar viedeos und berichte verfassen.
    ich merke solangsam kommt das interesse von hammocks hier in DE doch durch.
    das freut mich echt tierisch, so hab ich auch mal wad bei zu steuern.

  • warum eigentlich am Kopf- und Fussende der Hängematte nicht einfach ein kurzer Stab (Holz oder Alu) drinne ist


    Weil im Wald genug Holz rum liegt! :schlaubi


    Spaß bei Seite: ich fühle mich in der Standardaufhängung sehr wohl. Durch das zusammen binden entsteht ja im Prinzip eine Art "Wiege" aus der man kaum rausfallen kann. Aber so ein Stöckchen von 15 oder 20 cm könnten was bringen, vor allem am Fußende.


    Um bei der kambodschanischen Hängematte nicht das schöne Gurtzeugs zerschneiden zu müssen, wäre vielleicht ein kurzes Alu-Rohr brauchbar. Das in den Tunnel der Hängematte gesteckt und das Gurtband da durch. Sollte nur gut entgratet sein, sonst tut's in der Nacht vlt einen unangenehmen Schlag! ;)


    Ausprobieren!



    Westwood

  • Wozu? Damit nimmst du der Matte ihre Funktionalität...
    Wenn die Hängematte lang genug für dich ist kannst du dich schräg rein legen, da drückt nix zusammen, du kannst nicht raus fallen und kriegst auch keine Rückenschmerzen... Längs darf man in einer Hängematte einfach nicht liegen, das funktioniert nur selten. Ähnlich wie mit einem Bett: Wenn du dich quer ins Bett legst kannst du auch darüber meckern, wie schrecklich unbequem Betten doch sind. Aber man liegt (normalerweise) nicht quer in einem Bett, genauso wenig wie längs in einer Hängematte...

  • Moin zusammen!


    Nun habe ich mittlerweile in diesem Set auch übernachtet und muss sagen - funktioniert einwandfrei! :)


    Ein paar Dinge sind mir dabei aber aufgefallen:

    • Der Schlafsack selbst war für die Temperatur etwas zu schwach. Aber es wurde nicht von unten her kühl sondern von oben! Klar, Wärme steigt ja hoch, da fehlte sie also und unten gab es ja keinen wärmeaufzehrenden Untergrund!
    • Den waagerechten Schlitz am Fußende hatte ich bodennah angebracht. Das war keine gute Lösung. In der Hängematte sind die Füße ja unterhalb vom oberen Hängemattenrand, also in der Hängematte sozusagen. Da wäre es besser, den waagerechten Schlitz mehr oben, Richtung Zehenspitzen anzubringen. sonst fällt der Schlafsack da seitlich um die Hängematte rum.
    • Am Kopfende der Schlitz ist mehr mittig, das ging. Hier wäre der obere Rand aber wahrscheinlich auch besser.
    • Was noch fehlt sind Schlaufen am Kopf- und Fußende mit denen der Schlafsack an den Karabinern angebunden und positioniert werden kann. Das würde das Einsteigen wesentlich erleichtern. Sonst rutscht alles in der Mitte zusammen und liegt unter der Hängematte im Dreck.
    • Durch die Schlitze hat es nicht gezogen! Am Kopfende hatte ich einen Pulli reingestopft und am Fußende die Jacke. Die Jacke habe ich in der Nacht zwar rausgetrampelt (Kopfende der Matte mal wieder zu hoch gehangen und zum Fußende gerutscht!), gab aber keine Probleme.
    • Das liegen in der Hängematte selbst war überhaupt kein Problem! Links und rechts auf die Seite drehen, Füße anziehen, strecken, alles hat prima geklappt.

    Tja, wenn ich jetzt noch irgendwo guten Reißverschluss in grün bekomme, werde ich mich auf den Carinthia Tropen stürzen! :schlaf


    Mein Übernachtungs-Set sieht dann also so aus:

    • Schlafsack
    • Hängematte
    • BW-Faltmatte im Rucksack als Rückenpolster

    Sollte ich keine passenden Bäume oder andere Befestigungen finden, kann ich immer noch am Boden übernachten. Dazu könnte ich die ja doppellagige Hängematte sogar mit trockenem Gras, Laub etc. füllen und hätte eine prima Unterlage, einen Strohsack sozusagen. Dazu werde ich mir an der Hängematte dann aber doch wohl noch ein paar kleine Druckknöpfe oder so annähen.



    Liebe Grüße,


    Westwood

  • Danke! Du bringst die Fraktion der "Fledermäuse" hier um Jahrhunderte weiter (auch wenn es wohl das zweite Rad ist ;) - gewissermaßen das Ersatzrad :D )


    Guck wegen dem Reißverschluss doch mal bei extremtextil nach. Ob die jetzt einen langen in grün haben weiß ich nicht. Aber du kannst auch anfragen, die helfen gerne weiter. Und meines Wissens nach verkaufen die auch nur Reißverschlüsse von YKK, also keinen Schrott.


    EDITH sagt:
    Hier gibts einen für Schlafsäcke tauglichen als Meterware. Aber leider nur in schwarz.

  • Extremtextil kenne ich, da habe ich schon gekauft. Aber schwarze RVs möchte ich nun gar nicht am Tropen. Habe aber einen anderen Lieferanten gefunden, der olivfarbene YKK-RVs hat: http://tacticaltrim.de/Startseite


    Da gibt es auch Gurtband, Paracord und viel Zubehör. Ist bestimmt auch für andere MYOG-Projekte interessant.



    Lieben Gruß,


    Westwood

  • Den waagerechten Schlitz am Fußende hatte ich bodennah angebracht. Das war keine gute Lösung. In der Hängematte sind die Füße ja unterhalb vom oberen Hängemattenrand, also in der Hängematte sozusagen. Da wäre es besser, den waagerechten Schlitz mehr oben, Richtung Zehenspitzen anzubringen. sonst fällt der Schlafsack da seitlich um die Hängematte rum.

    Hier muss ich mich jetzt mittlerweile selbst korrigieren!


    Wir haben uns das nochmal genau angeschaut. Also vielmehr meine liebe Frau während ich in dem Schlafsack lag. Ergebnis: wenn man auf dem Rücken in der Hängematte liegt, gucken die Füße zur Hälfte üben aus der Hängematte raus. Zumindest meine. (Gr. 46! :lol )


    Wäre da der Schlitz am oberen Rand vom Schlafsack, gäbe es dort kein Material mehr, das über die Füße/Fußsohlen runter fällt. Nur ein riesen Loch als Kältetor!


    Habe mich also überzeugen lassen, den Reißverschluss am Fußende bei meinem Tropen dann doch lieber bodennah anzubringen.


    Mit der Position am Kopfende bin ich auch noch nicht ganz klar. Das Prinzip ist da ja das Gleiche. Wird also wahrscheinlich auch etwas mehr in Bodennähe werden. Dann bleibt mehr von der Kapuze übrig, um in der Hängematte den Kopf zu überdecken.
    Ich hoffe, ich kann euch bald das Endergebnis zeigen! :schlaf


    Lieben Gruß,


    Westwood

  • So, nu hab ich's gemacht: ich hab meinen Tropen aufgeschnippelt! :)




    Hier das Fußende vom Schlafsack. Den Schnitt habe ich bodennah unterhalb vom Herstellerlogo gemacht. Sehr schön erkennbar ist die spezielle Thermo-Reflexschicht zwischen Aussenhülle und Isolation.


    Den Stoff der Aussen- und der Innenhülle habe ich dann doppelt gefasst und mit kleinen Stichen von Hand versäumt:




    Da kommt dann später von innen der Reißverschluß rein.


    Den Schlitz am Kopfende habe ich genau so gemacht. Dort habe ich zusätzlich noch einen verstellbaren Spannriemen angebracht, mit dem ich das Kopfende vom Schlafsack rutschsicher an der Hängematte befestigen kann.


    Diese Nacht war das der Test: Hat alles einwandfrei und erwartungsgemäß funktioniert! Hab sehr gut und angenehm geschlafen! :schlaf
    Das Beste: mein Schlaf-Set wird immer kleiner! In den Kompressionssack vom Carinthia Tropen passt die kambodschanische Hängematte mit rein und das Bündel selbst passt locker in den BW-Jägerrucksack. Hier mal ein Größenvergleich mit der Canteen-Cup: :)




    Als nächstes werde ich mir dann mal überlegen, wie ich das wintertauglich bekomme. Ich denke, meinen Defence 4 werde ich dazu wohl auch noch aufschlitzen! ^^


    Lieben Gruß,


    Westwood

  • Ich war soeben eine woche in einem Jungschar-Camp. da hatte ich ein wenig Zeit und hab in meinen leichten Schlafsack einen Schlitz gemacht.
    Der Schlafsack ist nur ein Big Bear BikeLight, nur etwas für warme Tempearturen. Günstig und klein. Den Schlitz hab ich etwa mittig des Röhrenbodens angesetzt und mit Zahnseide (ich näh immer damit, ist das beste.) vernäht. Zum Abdichten kann man ein t-shirt in die Hängematte stopfen.


    Geschlafen hab ich damit sehr bequem. Das Gefühl von Platz ist super. ich habe den Schlafsack umgedreht, und die Kaputze als Deckel über Kopf und Hängematte gelegt. so hat man eine Privathöle, in der man atmen kann, dunkel am morgen und warm in der nacht. auch die Mücken habens so ein bisschen schwerer..


    allerdings brauch ich noch einen besseren Schlafsack. es war schon in der Sommernacht kühl damit..

  • So, fäddisch! :)




    Reißverschlüsse sind eingenäht und alles klappt, wie ich es mir vorgestellt habe.


    Mit dem Paracordstück mach' ich den Schlafsack übrigens am Karabiner der Hängematte fest. So kann nix verrutschen.


    Da es ja nu nachts langsam kühler wird, werde ich mir wohl demnächst den Def 4 vornehmen! :)

  • Das hast Du wirklich toll hingekriegt! :dance


    Motiviert geradezu, das auch mal mit dem eigenen Kram auszuprobieren.


    Meine beiden rechtsgelenkten McKinley Hamiltons von anno 2004 haben so einen Reißverschuß noch(?) serienmäßig verbaut. Allerdings nicht am unteren Rand, sondern ziemlich genau waagrecht durch die Mitte des Fußendes. Hab' mich immer gefragt, wofür die da eigentlich extra einen Zipper eingenäht haben, wenn da doch eh immer nur ein Fuß gleichzeitig durchgeht.


    Um die Nähte auch langfristig gegen ein Ausreißen der Schlafsack-Außenhaut zu sichern, könnte man noch, quasi als Alibi, von außen einen Streifen Gurt als Gegenpol für's Reißverschluß-Band gegennähen. Streifen unten, an den Enden fest, Streifen oben an den Enden lose, und Du hast quasi einen Regenabstreifer, der bei Bodenhaltung das Fußende wieder nieselregendicht schließt. Ist aber eine ziemliche Fummelei, weil man diese Gurte so richtig feinfühlig nur mit einer Dreikant-Nadel für Leder und von Hand durchstochen bekommt.

    Natur er-leben kann man nicht online am Schreibtisch.
    Dazu muß man ganzjährig immer wieder offline vor die Tür...

  • Ich muss diesen alten Thread jetzt nocheinmal hervorkramen.


    Ich spiele auch mit dem Gedanken mir eine Hammock von DD anzuschaffen und habe mir über die Isolation schon einige Gedanken gemacht.


    Als ich auf diesen Thread gestoßen bin, war ich ersteinmal sehr angetan. Die Idee ist super.


    Ich persönlich kann in einer Hängematte nur gut schlafen, wenn ich in Ihr diagonal liege. Wenn ich gerade bzw. gebogen darin liege, bekomme ich Kreuzschmerzen.


    Wie sind denn die Langzeiterfahrungen mit euren umgebauten Schlafsäcken. Verhindert es nicht dass man sich diagonal in die Hängematte legt?




    Meine persönliche etwas abgewandelte Idee war, einen weiten günstigen Schlafsack zu nehmen, die geschlossene Seite aufzutrennen und einen umlaufenden Reisverschluss einzunähen, so dass man komplett die Oberseite des Schlafsacks von der Unterseite trennen könnte. In der Hammock würde ich nun die Unterseite des Schlafsacks als Zudecke benutzen (mit dem Kopfende als Fußsack). An die Oberseite des Schlafsacks würde ich zusätzliche Schlaufen nähen, durch die man z.B. Paracord ziehen kann, um sie von unten als Unterquilt an die Hängematte zu hängen. Klingt für mich von der Theorie her recht praktikabel, aber auch nach sehr viel Aufwand für ein Experiment. Wundert mich dass noch kein Hängemattenhersteller auf die Idee gekommen ist einen auf diese Art variablen Schlafsack zu entwickeln, Oder gibt es womöglich schon Einzelschlafsäcke die rechts und links einen Reisverschluss haben und sich teilen lassen?


    Wie gesagt würden mich weitere Erfahrungsberichte zum Diagonalschlafen in eurer Schlafsacklösung interessieren und auch eure Meinung zu meiner Schnappsidee. Hoffe ich konnte mich klar genaug ausdrücken um meine Idee verständlich zu machen.

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