Kochen auf Tour- notwendig, überflüssig?

  • Gibt dann auch noch so eine Havard Studie wo man Mäusen gekochte Kartoffeln + Fleisch zu futtern gab,
    die beweget sich dann mehr und nahmen trotzdem an Gewicht zu,
    im Vergleich zur Roh-Nahrung Kontrollgruppe.
    In der Studie kommt man zum Schluss das gekochte Nahrung vom Körperleichter ausgeschlossen werden kann.
    Und irgendwie muss es ja auch Sinn das Menschen ergeben das seit fast 2 Millionen Jahren Nahrung erhitzen,
    zumal Feuerholz besorgen und Feuer machen früher einiges aufwendiger war als heute.

  • Ich schließ mich dem ODF an. Es kommt drauf an, was du machst.


    Nicht zu vernachlässigen ist sicherlich die psychologische Komponente von warmem Essen. Wer mal an die Grenzen gegangen ist, weiß, dass man nach extremer Anstrengung unglaublich schnell während Ruhephasen auskühlt. Da ist auch im Hochsommer mal Zähneklappern drin. Warmes Essen und warme Getränke verhelfen hier zu einem wohligen Gefühl, das sich positiv auf die Moral niederschlägt. Auch das Feuer selbst und die Ruhe, der man sich während es brennt hingibt, wirken - auf mich zumindest - entspannend. Außerdem erweitert Feuer durch seine Wirkung auf das Gargut das Nahrungsspektrum und entkeimt ja auch.


    Gehen tut viel und natürlich kann ich mich auch kalt ernähren. Ging ja vor der Beherrschung des Feuers auch. Ich denke, der wichtigste Aspekt gekochter Nahrung ist die Wirkung auf den Kopf. Es kommt also auf die Situation an. Wenns auf Zeit geht oder darum, bewusst zu entbehren oder darum, etwas zu trainieren ist kalt auf jeden Fall auch okay - gekocht is halt gemütlicher - also fürs Gemüt, wie der Name schon sagt.


    Liebe Grüße,
    DW

  • Ich glaube outdoorfriend hat es hier auf den Punkt gebracht! Es kommt darauf an, was man von einem Trip für sich selber erwartet!


    Wenn ich das jemandem zutraue dann Dir Mark, keine Frage. Ich für meinen Teil reihe mich da in die Ansichten von Albbär und Parzival ein. Ich selber mag eher den Genuß und die Entschleunigung beim Rausgehen. Ich sitze den ganzen Tag im Auto, das Handy klingelt unaufhörlich(hatte heute 39, neun-und-dreißig Kundenanrufe!)! Da bin ich froh, wenn ich draussen einfach nur GENIESSEN kann. Für mich gehört da einfach ein abendliches Kochritual dazu. ...und wie geil da eine schnöde Packung Miracoli schmecken kann ist wohl unbestritten! Von "mitgeschleppten" Eiern mit Speck und einem frisch-gebackenen Weizen-Roggen-Bannock mit Knofirauke und/oder Giersch als add on dazu will ich jetzt nicht reden! (Ja! Ich habe in Sachen Kräuter dazugelernt...muahaha!) Schadensersatzansprüche wegen "überspeichelten" PC-Tastaturen schliesse ich hiermit aus!!!


    Ich glaube, dass Du nach einer maximalen (Gewichts-)Effektivität suchst...!? Die ist mit kalter Ernährung sicherlich gegeben. Und nochmal: Wenn ich das jemandem auch auf einer längeren Tour zutraue, dann Dir :daumen !


    Grüße


    Lederstrumpf


    P.S: Leider warst Du nicht in Attendorn, sonst hättest Du auch den vorzüglichen weißen Rückenspeck von Westwood probieren können. Der ist sehr wohl im Westen bekannt :motz ! .... also ich meine den von Westwood mitgebrachten Rückenspeck...nicht SEINEN Rückenspeck :lachtot !
    Ich esse den übrigens gerne am Karfreitag, wo rotes Fleisch ja bekanntlich verpönt ist... :D !

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    Wer immer mit der Herde geht, kann nur den Ärschen folgen!

  • Tolle Antworten bisher.


    So mal ein kleiner Praxistest von heute. Machte heute eine kleine Tour im Giebelwald im Siegerland. (wirklich schön dort Natur und Bäume und bla, vielleicht verlier ich noch n Wort im kleine Touren Thread dazu) keine Ahnung wieviel kms es waren, war wieder nach der Affenjungemethode hauptsächlich querfeldein und hab mich größtenteils intuitiv orientiert, aber wenn Google Earth nicht lügt wars irgendwas um die 20-25 kms in dem Bergwald dort, abgewandert so ca. in 5 Stunden. also eher gemütlich, auch wenns stellenweise ziemlich steil wurde.
    Meine Nahrung bestand aus einem Twix, einer Butterstulle mit Salami und ein paar Klettenwurzeln (Dreck).
    Rückblickend hätte ich mir das Brot und wie Wurzeln sparen können und mehr Riegel einpacken können. Hätten für die Länge der Tour die Energie deutlich schneller geliefert. Auf so einer Länge braucht man Nahrung hauptsächlich um den Blutzuckerspiegel wieder zu pushen wenn man mal kurz unten ist und da ist Süßes im Vorteil.
    Brot und Wurzel lagen länger im Magen, auch wenn sie im gesamten freilich mehr Energie geleifert haben, aber die hatte ich gar nicht nötig.

  • Bei einer längeren Tour finde ich ne warme mahlzeit oder nen Tee ab und an schon ganz schön, wie schon gesagt wurde, fürs Gemüt.
    Oder eben im Winter bzw wenns es arg kalt ist einfach, um den Körper "von innen" etwas zu wärmen, also als reine Vorsorgemassnahme damit man wegens Muskelzittern nicht zusätzlich Energie verbraucht.


    Im Allgemeinen, also bei Tages oder Kurztrips nehm ich eigentlich fast nie Kochkram mit, da halte ichs schlicht mit Kaltnahrung; grad wenn man mal nen Nachmittag rausgeht find ich Hobos oder überhaupt Kocher eher sinnlos, aber das ist Ansichtssache.
    Was fast immer dabei ist sind Trockenfrüchte, erstens weil die lecker sind; Ordentlich Energie liefern und dank des Fruchtzuckers auch den Blutzucker rasch hochpushen.
    Ansonsten Nüsse und Kerne oder verschieden Obst/Nussmischungen; oder einfach Brot mit Aufstrichen (gibt so kleine Dosen im Reformhaus); oder draussen eben Äpfel, Beeren, oder Klee usw usf. Damit bin ich ziemlich zufrieden, es macht satt, gibt Energie, schmeckt.
    Alternativ pack ich noch paar Müsliriegel ein, also nicht solche Corny Zucker Dinger, sondern richtige Getreide Riegel (oder Reiswaffeln). Die halten auch lange an und quellen im Bauch nach, also ein längeres Sättigungsgefühl.

  • Rückblickend hätte ich mir das Brot und wie Wurzeln sparen können und mehr Riegel einpacken können


    Das halte ich für so nicht ganz richtig! Es kommt auf die Zeit der Aufnahme an. Diese langkettigen Kohlehydrate müssen rechtzeitig aufgenommen werden, also als "Grundlage". Der Körper benötigt eine gewisse Zeit um diese Kohlehydrate in Glykogen aufzuspalten. Deshalb kommt die Wirkung auch nicht so vehement und unmittelbar als Twix und Co., die recht schnell ihre Wirkung entfalten. Dafür aber länger/nachhaltiger!


    Klar geht "alle Stunde etwas Süßes" und das funktioniert auch! Allerdings kann ich auch vor der 5-Std.-Tour eine gute Portion Müsli o.ä. zu mir nehmen, dann brauch ich eben den Einfachzucker aus den Riegeln nicht so schnell oder eventuell auch gar nicht! Teste das mal!


    Gruß


    Lederstrumpf


    P.S: Leide an einer (gemäßigten) Fructose-Intoleranz, weiß also von was ich rede und habe mich auch schon etwas mit dem Thema beschäftigt!

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  • Vorsicht mit dem Blutzuckerspiegel!!! Das geht nur ne Weile gut. Kann ich dir aus Erfahrung sagen. (Zwar nicht von draußen, aber von verschiedenen Wettkämpfen.) Irgendwann fehlt einfach die "richtige" Energie, die ja durch den erhöhten Blutzucker nur vorgegaukelt wird und dann fällst du ab. Einen ganzen Tag lang nur von Schokolade leben geht. Aber einen ganzen Tag lang von Schokolade Höchstleistungen erbringen geht nur in der Disziplin Schokolade vom Supermarkt nach hause tragen... ;)
    Du machst deinem Körper praktisch weiß: "So, richtig fett genial gefuttert, massen Energie da, erste Nahrung schon aufgespalten, weiter gehts!" Dass das, was da "da" ist, nur Fassade ist. Sprich nur Zucker mit minimaler Energie dahinter, das stellst du fest, wenn du in den Hungerast rutschst. Und spätestens dann ist vorbei mit weiterlaufen... Das dauert mindestens zwei Stunden mit gehaltvoller Kost eh du weiter kannst. Oder wieder mit Massen Schokolade aushelfen, aber das bringt nix.
    Ist als würdest du, um die Tankuhr im Auto nach oben zu treiben Luftballons und zwei Liter Benzin in die Tanks füllen. Wenn die Tankuhr wieder unten ist noch mal. Luftballons, zwei Liter Sprit. usw. usf. Das geht einfach nicht.


    Konkretes Beispiel: (Hab ich hier grad rumliegen)
    Ein Riegel Snickers enthält laut Herstellerangaben 91kcal, auf 18g Gewicht. Klingt gut... Macht satt wie ein Steak, bringt aber nix. Das verbrauchst du schon fast beim Kauen...

  • Öhm die Energie ist ja da, nämlich in den Körpereigenen Reserven, allerdings dauert das umwandeln des Glykogens seine Zeit. Nur für den Zweck ist das Süße da um die kurze Tiefphase zu überbrücken. Man könnte auch genausgut eine längere Pause machen und warten bis man sich selber regeneriert. Dauaert halt aber länger.
    Zugegebenermaßen war diese Tagesetappe viel zu kurz als dass man irgendwas draus schließen könnte. Vielleicht bei der doppelten km Zahl über drei vier Tage.

  • Abends eine Mahlzeit kochen, oder im verlaufe des Tages mal einen Tee/Kaffee ist für mich persönlich essenziell. Selbst wenn ich mich Abends mal hinsetze und was kaltes esse, wird mit 95% Wahrscheinlichkeit trotzdem ein Feuer an sein, selbst wenn es nur ein kleines ist. Das lässt mich abends irgendwie zur ruhe kommen, eine art Tagesabschluss vielleicht.


    Dass man sich auf dauer auch kalt ernähren könnte, will ich gar nicht anzweifeln :)

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