Moin Moin miteinander !
Die Knoblauchsrauke kennen die meisten hier wohl schon, aber ich hau trotzdem noch mal einen Beitrag raus weil ich finde dass sie zu den wichtigsten Pflanzen der Wildkräuterküche zählt.
Zum einen kommt sie häufig und in großen Mengen vor, sie ist leicht zu erkennen und sie hat einen angenehm würzigen Geschmack.
Zu finden ist die Knoblauchsrauke an schattigen Wegränder und Lichtungen auf nährstoffreichen Böden. Sie wächst oft an den selben Stellen wie die Brennnessel.
Die Pflanze ist auch für "Kräuter Anfänger" gut geeignet weil das Verwechslungsrisiko äußerst gering ist. Die Blätter ähneln etwas denen von Brennnesseln sind aber weniger scharf gezackt und variieren in der Form etwas, besonders die unteren sind eher rundlich wo hingegen die oberen meist Dreieckig bis Herzförmig sind. Die Blüten sind Weis , haben vier Blätter und und sitzen am oberen Ende der Pflanze. Die Schoten haben einen Viereckigen Querschnitt und enthalten im reifen zustand einige runde schwarze Samen.Wer sich beim betrachten noch nicht sicher ist kann ein Blatt zwischen den Fingern zerreiben und daran riechen. Die zerriebenen Pflanzenteile riechen deutlich lauchartig.
Verwendung finden vor allem die jüngeren Blätter als Salat oder untergemengt in allen erdenklichen Gerichten. Auch vorstellbar ist zum Beispiel Fisch oder Fleisch zum garen in die grösseren Blätter einzuwickeln. Der Geschmack kommt an echten Lauch natürlich nicht ganz ran und liegt irgendwo zwischen Kresse und Kohlrabi. Bei längerem kauen kommt aber schnell das typische standard Blattgrünaroma durch. Zum aufpeppen von Tütenfraß , oder um einfach mal unterwegs was frisches zu sich zu nehmen sind die Blätter aber lange gut genug. Auch im Mittelalter wurde die pflanze als arme Leute Gewürz verwendet. Am geschmacksintensivsten sind die noch zarten grünen Samenschoten. Bei jungen Pflanzen kann man die Stiele mitessen, diese werden aber später zunehmend holzig. Die Wurzel kann eine ansehnliche Größe erreichen und schmeckt interessanterweise genau wie echter Meerrettich, allerdings war meine schon so verholzt dass ich sie nicht einmal mehr zerraspeln konnte. Wer also die leckeren Wurzeln ernten möchte sollte das machen wenn die Pflanze gerade erst mit dem Wachstum begonnen hat. Zudem sind die Wurzeln und Samen mit Abstand der energiereichste Teil der Pflanze.
Volksmedizinisch wurde die Pflanze aufgrund ihrer antibakteriellen Wirkung genutzt. Das Anwendungsgebiet ist hier ähnlich wie beim Spitzwegerich : Entzündungen, Insektenstiche und Atemwegserkrankungen. Auch soll die Pflanze Harntreibend und Blutreinigend wirken, zudem enthält sie viel Vitamin A und C.
Hier mal mein Favorit - Die rohen Blätter und Samenschoten als Grundlage für einen griechischen Salat mit Tomaten,Paprika und Oliven. Was hier noch gefehlt hat waren ein Paar Würfel Hirtenkäse. War aber auch so sehr schmackhaft.
Und zum Schluss noch zwei Varianten - Einmal in etwas Öl gebraten. Dies kann ich nicht empfehlen ,schmeckt etwas muffig. In die Pfanne gehört die Pflanze aber auch nicht pur sondern eher als würze.
Und in Rührei als Lauchersatz. Hier muss man schon reichlich nehmen damit der Geschmack nicht untergeht. Geht zwar schon besser als pur aber ich würde Brennnessel ganz klar vorziehen.
Was ich noch nicht hatte was ich mir aber gut vorstellen kann ist die Verwendung in einer Gemüse- oder Käsesuppe.
Fazit - Ein für den Pflanzen interessierten Waldmensch beinahe unverzichtbares Kraut mit unzähligen Nutzungsmöglichkeiten.
Grüsse Holger!!