Geschnitzte Becher (Kuksa) und Löffel

  • Finnwal - Auch die Sami (wie die Lappen auch - allerdings zu unterscheiden von der Sami) haben sehr lange Handel getrieben (mit z.B. :zunte Fellen) also es ist schon möglich, dass sie bereits lange Kontakt mit Kaffee hatten (ab den späten 17. war Kaffee in damaligen Schwedischen Reich bereits bekannt). Wie es mit der Kaffeesatzbehandlung zum Brauch geworden ist, da habe ich keine Ahnung... vielleicht per Zufall beim Kaffeetrinken (Filterkaffee und lösliche Kaffee kam ja erst später :) zum Einsatz).


    Die Botanik im ursprünglichen samischen Lebensraum (die war viel größer als heute) ist aber schon ein bischen abwechslunsreicher als Du es dargestellt hast - es gibt weite Sümpfe, große Flusstäler, ausgedehnte Forstareale, Seenlandshaften, Nordmeer- und Ostseeküstengebiete sowie dann die Gebirgs- und Fjellregionen in denen die Vegetation spärlicher ist. Ersatzalternative gab es viele, welche es gewesen sind bzw. hätten sein können... auch hier muss ich leider passen.


    Viele Grüße,
    Fjellsurfer

  • Danke für die Aufklärung über die Kaffeebehandlung! Ich wusste DASS mit Kaffee, aber nicht WIE. Die Erklärung liegt nahe... Nur frage ich mich schon des Längeren, wie das zum Brauch geworden ist... Die Sami und die Nenzen haben definitiv den Kaffee als solchen erst mit den "Weißen" kennen gelernt.
    Soweit ich weiß hatten die vorher irgendeinen "Ersatz" aus Pflanzen die in ihrer Umgebung wuchsen. Aber was das gewesen sein kann... Vermutlich irgendwelche Flechten? Weißt du das Fjellsurfer? Eicheln scheiden ja aufgrund der Nordvegetation aus... Es kommen ja fast nur irgendwelche Flechten, Heidekraut, Birke, Nordische Fichte und Latschenkiefer in Frage... Viel mehr wächst ja da oben nicht... (Abgesehen von nen paar Beeren, die die Sami nicht wirklich als Lebensgrundlage verwendet haben...)


    geröstete, zerkleinerte Wurzel von Chamerion angustifolium, Schmalblättriges Weidenröschen

  • Inspiriert durch den Beitrag von „Salad“ habe ich mich auch einmal an einer kleinen Kuksa probiert. Diese Art einen Becher/Tasse herzustellen kannte ich vorher noch nicht. Den zahlreichen Links konnte ich entnehmen, dass die Formen einer Kuksa sich in den Details unterscheiden und ich freue mich schon darauf, eine Kuksa aus einer Birkenknolle zu fertigen.
    Danke für diesen wundervollen Beitrag.
    Viele Grüße
    artos


    Holz: Linde, anschließend geölt
    Werkzeug: Carvin' Jack, Scheifpapier

  • Das war meine erste geschnitzte Tasse und Linde habe ich benutzt, weil ich das Holz gerade zur Hand hatte. Das Holz ist abgelagert und absolut trocken. Ich habe es bisher nur für andere Schnitzereien verwendet. Hinsichtlich der Durchlässigkeit von Linde habe ich weder Erfahrungen noch ausreichendes KowHow.
    Da geöltes Holz jedoch kaum Wasser aufnimmt könnte ich mir gut vorstellen, dass man die kleine Tasse durchaus als Trinkgefäß benutzen kann. Eine regelmäßige Pflege mit Öl, ich habe hier Rapsöl verwendet, wird sicherlich hilfreich sein. Ich werde es gerne mal ausprobieren ob sich nach Benutzung Risse bilden. Aber wie schon erwähnt bin ich gespannt auf meine erste Kuksa aus Birkenknolle oder Wurzelholz.


    Danke und viele Grüße
    arctos

  • Moin Gemeinde!


    Aufgrund eurer tollen Ergebnisse habe ich mich auch mal an die Herstellung einer Kuksa gewagt.


    Material war ein Stück starker Ast einer Kirsche, ca. 18cm im Durchmesser und etwa 50cm lang.


    Vor etwa 2 Jahren hatte ich mir dieses Stück bereits in einen kühlen Raum auf Seite gelegt.


    Von durchgetrocknet kann also nicht die Rede sein.


    Bis auf das Innenleben ist der Becher mit Griff fast fertig.


    Könntet ihr mir bitte erklären, ob ich dieses Stück nun tatsächlich in einem Salzbad kochen muß?


    Was passiert in solch einem Bad mit dem Holz?


    Welche Reaktion geht vonstatten, insbesondere bezogen auf die angeblich positive Nachhaltigkeit?


    Und muß ich die fertige Kuksa tatsächlich ölen, um das man später daraus desöfteren eine Mahlzeit zusich nehmen kann oder n kräftigen Kaffee?


    Und gibt es noch einen Trick, die Maserung noch etwas besser herauszuholen?


    Denn aktuell ist das Holz ziemlich hell?


    Ich hoffe, es waren nicht zuviele Fragen auf einmal.


    Liebe Grüße!


    fichte

  • Todays carving project was this spoon made from Juniper, It still needs to be oiled and that should bring out the grain pattern of this wood :)


    Heutige Carving Projekt war dieser Löffel von Juniper gemacht, Es muss noch geölt werden und das sollte bringen die Maserung des Holzes :)







  • Hallo Salad,


    eine wirklich schöne Arbeit, klasse gemacht. Deine kleinen Schnitzereien gefallen mir sehr gut! Vermutlich hast du Wachholder, wie bei deinem Löffel benutzt. Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß beim Schnitzen und hoffe auf weitere kleine Schnitzprojekte.




    wood spirit



    Einen ähnlichen wood spirit hatte ich im letzten Frühjahr aus einem Stück Hasel geschnitzt.



    Viele Grüße
    arctos

  • So, dann möchte ich auch mal meine ersten Schnitzversuche einstellen. :schnitz
    Habe irgendwann mal trockene Birke mit einem Fräsbohrer bearbeitet und einen Aschenbecher hergestellt.
    Aber "richtig" schnitzen ist doch eine ganz andere Liga ;) . Es handelt sich hier um das Holz einer frisch gefällten Birke. Hat Spaß gemacht, ist noch nicht ganz fertig, und es werden gewiss nicht meine letzten Stücke sein.
    Habe den Löffel 1 1/2 Std. u. die Kuksa 3 Stunden in Salzwasser gekocht. Der Löffel schmeckt noch nach Leinöl, da ich ihm ein heißes Bad darin verpasst habe, nachdem er ein paar Tage trocknen durfte. Der Trocknungsprozess der Kuksa dauert noch an. Ich muß sie noch abschleifen und bin mir nicht sicher, ob ich ihr ein Ölfinish verpassen soll. Möchte einen möglichst geschmacksneutralen Trinkbecher haben und bin ängstlich ihn zu versauen.









    Gruß, LIPPO


    P.S. Als Schnitzmesser diente, ausser dem Löffel-Schnitzmesser, ein Opinel No.10

  • Sind alle Finger noch drann?


    Wie hast Du Deine Finger beim schnitzen geschützt?


    Ich hatte nur eine ordentliche Blase am Ansatz des Zeigefingers, die ich schnell mit einem Pflaster zur Reizabschirmung versehen habe.
    Geschnitten habe ich mich nicht. Bin die Sache ruhig und vorsichtig angegangen.
    Gibt ja genug abschreckende Beispiele :unschuld
    Aber der Muskelkater im Arm war auch nicht zu unterschätzen ;)



    Gruß, LIPPO

  • ...den Löffel finde ich den absoluten Hammer :daumen ! Respekt!!!


    Eine Frage noch: ich habe heute eine (Grünholz-)Buchenknolle geschenkt bekommen. Bestehen reelle Chancen, dass man dieses Holz ohne Laserschwert schnitzen kann?


    Grüße
    Lederstrumpf

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    Wer immer mit der Herde geht, kann nur den Ärschen folgen!

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