Begegnungen nachts im Wald

  • Hallo!


    Am letzten Wochenende habe ich mein Biwak nach einer kurzen Wanderung in einer wirklich abgelegenen Ecke im Hochsauerland aufgeschlagen und dort genächtigt :schlaf


    Während ich so gegen 00:00 Uhr meinen letzten Tee trank, hörte ich plötzlich wie mindestens zwei Personen sich Querfeldein in der Nähe von meinem Lager bewegten.
    Wie weit die Entfernung genau war, kann ich nicht sagen, denn das Gelände ist teils offen, teils bewaldet und sehr hügelig. Ich würde aber auf ca. 200 Meter tippen.
    (Da dachte ich noch an Geocasher)


    Irgendwann war dann wieder Ruhe.


    Als ich dann aber um ca. 00:45 mal austreten musste, sah ich einen Feuerschein durch die Bäume hindurch. Auch hierbei kann ich nicht genau sagen, wie weit das von meinem Lager entfernt war, würde aber sagen mindestens 500 Meter (sehr hügelig, kann also sein, dass das auf einem anderen Hügel war, und ich es deswegen sehen konnte). Interessant ist, dass ich in dieser Richtung mal ein Paar Notunterkünfte a la Bushcraft gefunden habe...
    (Könnten also Gleichgesinnte gewesen sein)


    Jetzt aber meine Frage: Wenn ihr Nachts im Wald feststellt, nicht alleine zu sein, wie verhaltet ihr euch dann? Zeigt ihr euch, sucht sogar Kontakt oder versucht ihr möglichst unentdeckt zu bleiben?


    Beide Möglichkeiten haben aus meiner Sicht ihre Berechtigung. Wenn man Kontakt sucht, könnte es sein, dass man eine nette Begegnung hat und ggfs. sogar Gleichgesinnte trifft. Im Zweifelsfall trifft man auf irgendwelche Prollos, die nur einen Platz gesucht haben, wo sie ihre Bierdosen hinterlassen konnten...


    Wie verhaltet ihr euch also in solchen Situationen?


    Cheers,


    Fenris

  • Kommt ganz drauf an WER oder WAS da ist.
    Wenn ich merke dass sind besoffene Was-weis-Ich dann halte ich mich fern.
    Genauso (wenn ich in fremden Revieren unterwegs bin) bei Jägern.
    Wenn ich aber merke,dass sind gleichgesinnte,nehme ich (unter bestimmten Umständen) Kontakt auf.
    Entscheidend ist,wie ich die "anderen" Erlebe und wie sich diese Verhalten.
    Ich hab keine Lust i.wann die Schuld für nen Waldbrand zu bekommen.
    UND!! Bei alleinreisenden Bushcrafterinnen IMMER Vorsichtig und GUT BEMERKBAR annähern-kann sonst zu
    ner bösen Verwechslung kommen!!!!

    Tamara Winkler *27.9.1993 +20.1.2012


    Tammi,ich werde dich nie vergessen!


    Der,der mit dem Kopf löcher in den Boden schlägt ;)

  • Da ich am liebsten alleine unterwegs bin um abzuschalten, bin ich nicht sehr kontaktfreudig im Wald. Abgesehen davon, weiß man nie wen man da begrüßt. Ist zwar keine Angst, aber es können immer dumme Sachen passieren.


    :schlaubi

  • Freilich darfst du nicht gleich ins Lager rein stürzen...


    Ich würde auf jeden Fall gucken gehn. Man muss sich ja nicht sehen lassen ;)
    Wenn jemand an einem Feuer sitzt ist das einfach sofern du außerhalb des Lichtkreises bleibst. Da können die dich gar nicht sehn. Und in der Situation fällt die Unterscheidung ob Bushcrafter oder Bierdosenhinterlasser dann leicht.
    Und nach ausgiebiger Besichtigung kannst du immer noch entscheiden ob du Kontakt aufnimmst oder dich besser still und leise verkrümelst.
    Still und leise ist hier bei allem was du tust die Devise... Denn hören können sie dich natürlich trotzdem.

  • Diese Erfahrung habe ich noch nicht gemacht. Wenn ich etwas poste beruht das in der Regel auf eigenen Erfahrungen. Dennoch möchte ich kurz meine Meinung äußern.


    In meiner Region ist eigentlich jegliches "Lagern" nicht erlaubt (rechtliche und meinungserhebliche Diskussionen dazu können wir uns sparen). Insofern ist eine unauffällige Nächtigung Pflicht. Nachts am weithin sichtbaren Lagerfeuer zu sitzen geht gar nicht.


    Wenn andere "Draußen-Nächtiger" dieses nicht beachten, sind es auch nicht die Leute, mit denen ich Kontakt suche.

    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit." Wilhelm Humboldt, 1767-1835

  • Hi Fenris,


    ich glaube, ich hätte mir erst mal in den Schlafsack gesch****
    Auch gebe ich ehrlich zu, diesen Fall theoretisch noch nicht durchdacht zu haben, obwohl ich natürlich auch schon in solch eine Verlegenheit gekommen sein könnte.
    (Obwohl; alleine im Wald habe ich erst zweimal übernachtet, macht mir aber auch keinen Spaß.)


    -Was tut man da :confused


    Jetzt auf dem heimischen Sofa, kann ich natürlich ruhig und bedacht erörtern; durch die Situation überrascht,würde das wohl anders aussehen.
    Ein guter Grund, diesen Fall als Planspiel parat zu haben.


    -Ich denke mal laut:
    1. bevor man weiß, was los ist, völlig bewegung- und geräuschlos in Deckung bleiben und alle Sinne geschärft halten.
    2. Sich nochmal genau bewußt werden, wo man sich befindet, im Verhältnis zu (Flucht-)Wegen, Hochsitzen und der Topografie im Allgemeinen.
    3. Im Falle einer direkten Annäherung der Personen müssen sehr viele Faktoren sehr schnell in Abwägung zueinander gebracht werden:
    - Wie groß und auffällig ist mein Lager? Ist es klein genug und vielleicht auch getarnt genug, dann würde ich es riskieren, dass ich unentdeckt bleibe. Mit mir wird gewiss nicht gerechnet.
    -Habe ich noch Glutschein in der Feuerstelle /Hoboofen? Könnte noch Rauchgeruch vorhanden sein? Dann ist mein Entdeckt-werden wesentlich wahrscheinlicher.
    Für diesen Fall denke ich, ist es sinnvoll, sich früh genug bemerkbar zu machen, denn in Greifweite bemerkt zu werden, kann sehr unvorhergesehenes Verhalten auslösen, was u.U. sehr gefährlich sein kann!
    -Wie sich zu erkennen geben? Ich meine, eine Kombination aus einem nicht zu lauten freundlichen und mehrfach geäußerten "Hallo" in direkter Verbindung mit einer geschwenkten Lichtquelle/Taschenlampe, ist ein unmissverständliches, aggressionsfreies Signal, was eigentlich keinen Angriff provozieren sollte. Lieber sich selbst anleuchten, als die Personen, besonders, wenn die Taschenlampe stark ist! Danach wäre eine Frage sinnvoll: "Wer seid ihr?"
    In der Zwischenzeit das adrenalin-geboostete Hirn dazu benutzen, sich plausible Antworten auf Gegenfragen auszudenken.


    --Oh Mann, ich merke gerade, dass ich auf solch eine Situation überhaupt keinen Bock hätte und gebe damit auch einmal das Mikrofon weiter...


    LG Parzival :hobo :schlaf :tarp

  • Ich persönlich hege gar kein Interesse an Kontakt wenn ich alleine unterwegs bin, auch keinen positiven,
    dann will ich eig nur in Ruhe die Einsamkeit genießen.


    Bei mir würde folgendes Schema im kopf abrattern...
    wenn ich SIE sehe, können sie MICH sehen, also Feuer oder Kocher sofort ausmachen...
    das selbe gilt auch für Geräuschquellen und der Schall trägt je nach Wetterlage und geographischen Gegebenheiten seeeehr weit,
    gut alleine brauch man nur die Selbstgespäche unterlassen (und das Schnarchen haha ) und nich zu serh herumrascheln
    oder gar klimpern mim Essgeschirr... aber das lässt sich meisst nicht gezielt "orten" , daher würde ich einfach
    Kocher/Feuer aus und mich in den Schlafsack verkuscheln und gut... ich will eig draussen (wenn ich alleine losziehe) auch keinen kennenlernen.


    Im übrigen wird Schall häufig unterschätzt.
    Um ein bsp zu nennen kann man über einen See hinweg serh leicht auch über 1km entfernung ein Gespräch so deutlich hören
    als stünde man in näxter Nähe, vorallem wenn dann noch (wie oft) ein Schallreflektor (Hügel, Baumgruppe ect) in Spiel kommt.
    Ich hab das schon sehr oft erlebt, zb am süßen See wo ich immermal paddeln bin und auch aktuell wieder in der Franzigmark...
    normale Gespräche auf 200 Meter Entfernung glasklar.


    Also wenn du Kontakten aus dem Weg gehen willst musst du auch Lärm vermeiden, auch wenn die meissten Menschen lediglich hören würden
    "das da etwas ist" und das nicht gezielt "orten" können,
    neigen gerade Großstadtmenschen dazu dem eigenem Geräuschpegel wenig Beachtung zu schenken, einfach weil sie es so nicht gewohnt sind.


    Kontakt suchen hm ka... ich würde keinem trauen der sich des Nachts ungebeten meinem Lager nähert XD und umgekehrt wirds den Leuten
    wohl genauso gehen.
    Dann lieber am näxten Morgen eventuell vorbeischauen und hallo sagen... :)

  • Vielen Dank für die vielen schnellen Antworten!


    Um die Situation noch mal kurz etwas weiter zu erörtern:


    Ein "Anschleichen" war nicht möglich, da der Bewuchs, vor allem in der Richtung des Feuerscheins, dies nicht zu lässt. Dagegegen sprachen außerdem, dass ich dann mein Lager hätte zurücklassen müssen, in dem sich ein Rucksack mit teurer Ausrüstung, mein Tarp und mein bereits ausgebreiteter Schlafsack befand. Diese Sachen hätte ich da in dem Moment nur ungern einfach so liegen lassen wollen.


    Auch wenn ich ebenfalls darüber nachgedacht habe, weiß ich, wie ich reagieren würde, wenn ich bemerken würde, wie sich jemand nachts an mein Lager schleichen würde und mich beobachten würde. Das wäre für denjenigen sicher unvorteilhaft... Daher war das für mich in der Situation keine Überlegung.
    Stellt euch mal vor, ihr würdet da eine kleine Gruppe von Leuten am Lagerfeuer "beobachten" und - warum auch immer - werdet ihr bemerkt...


    Mit der Taschenlampe habe ich geleuchtet, als ich das erste Mal (siehe oben) Leute wahrgenommen habe. Da konnte ich aber niemanden sehen oder erkennen. Ich habe mich zwar ziemlich laut bewegt, aber entweder man hat mich nicht bemerkt, oder vielleicht hat es die Personen sogar abgeschreckt, und sie haben sich versteckt... Keine Ahnung.


    Das Gebiet ist wirklich abgelegen und bei vorherigen Übernachtungen dort, war ich mir zu 100% sicher, die einzige Person weit und breit zu sein.
    Das Erlebniss vom letzten Wochenende war hingegen sehr unangenehm.


    Danke nochmals für eure Antworten! Vielleicht habt ihr ja noch mehr Anregungen und Gedanken dazu.





    P.S. Nein, ich denke nicht, dass man mein Lager hätte sehen können, denn ich hatte zu dem Zeitpunkt weder Kocher noch irgendwas an und mein Lager wie auch ich war eher in "gedeckten Farben" ;) gehalten...


    P.S. P.S. Ach ja.. diese Nacht war wirklich voll von Begegnungen... Rehe waren mehrmals ziemlich dicht an meinem Lager in der Schonung hinter mir und ziemlich laut und ein Fuchs kam mehrmals direkt an mein Lager heran... Der Schlaf war echt unruhig :lol

  • Naja was heisst schon "unangenehm"... unangenehm wird es ja erst dann wenn es wirklich Ärger gibt,
    also durch Leute die zb Streit suchen,
    oder auch (nachvollziehbar um ehrlich zu sein) offizielle Ordnungskräfte (in mc pom gabs schon die ersten Waldbrände zb) .
    Die warscheinlichkeit das man im Wald auf "böse" Menschen trifft ist ja relativ gering, vermutlich waren es Pfadfinder oder
    andere ähnlich gestrickte Leute wie du... trotzdem würde ich persönlich jedenfalls da keinen Kontakt suchen.
    Je nach Jahreszeit können es übrigens auch Jäger sein und dann ist der näxte Forstbeamte nicht weit, muss man nicht haben.
    Oder aber es sind veileicht ganz normale Wanderer die es sich dort an einer Biwakstelle gemütlich machen,
    es gibt ganz viele Möglichkeiten,
    aber die Warscheinlichkeit das man mitten im Wald nachts zufällig einen anderen Bushcrafter trifft geht für mich gegen Null % .
    Jedenfalls weil ich das herauslese, also auch wenn es dir unangenehm ist oder evt sogar ein Bedrohungspotenzial vorhanden wäre,
    einfach in den Schlafsack einrollen und ablümmeln...
    nachts das Lager abbrechen und weiterziehen kann man ohnehin nicht ungesehen, die Stirnlampe ist nicht zu übersehen
    und ohne Licht im Wald herumtorkeln ist schlicht grenzwertig.

  • Mit unangenehm meinte ich, das man schon mal ein Auge aufmacht oder mal lauscht was da so los ist. Unangenehm im Sinne von "Ärger", war das nicht. Aber die "Einsamkeit" war verflogen...


    Auch klar. Mir geht es in einer solchen Situation nur darum, abzuwägen, Kontakt aufzunehmen oder nicht. Am unangenehmsten fände ich es, von jemandem der an meinem Lager steht geweckt zu werden....
    (--> ist das hier schon mal jemandem so ergangen?)

  • ...wenn ich SIE sehe, können sie MICH sehen, also Feuer oder Kocher sofort ausmachen...


    Dann ists eh zu spät ;)
    ---
    Selbst die (nicht sonderlich helle) Glut einer Zigarette ist bei Dunkelheit weithin sichtbar.
    Von daher ist Feuer/Kocher nach Einbruch der Dunkelheit tabu, es sei denn, man(n) hat für wirksame "Tarnung" gesorgt.
    Die Möglichkeit dazu ist (mal wieder) vom Gelände etc. abhängig und ggf. mit ner Menge vermeidbarer "Arbeit" verbunden. ^^

    Im Wald leise (bis unhörbar) zu sein ist Teil des "Genusses", oder? :)


    Das "Unangenehme" ist eben, nicht zu wissen, woran man ist. Das im Wald die Räuber lauern ist lang vorbei, die haben sich eher auf Stadtparks oder U-Bahn(höfe) verlagert. :D
    Eine Sorte Gestalten, auf deren Bekanntschaft wohl Niemand Lust hat, sind Wilderer.
    Hirn- und skrupellose Leute mit Schuss-Waffen sind an jedem Ort mehr als nur UNangenehm.


    Auch "angeschiggerte" Jäger haben bereits Menschen mit Karniggeln/Wildschweinen verwechselt und ihnen was auf die Löffel gebrannt...


    Daher meine oberste Priorität für einen Lagerplatz: TARNUNG
    danach erst Sicht. :)

  • Ich hoffe, meine Geschichte ist nicht zu off-topic. Als 13-jähriger habe ich mal mit Freunden in der Nähe eines Friedhofs in einer Landschaft, aus Feldwegen, Feldern und kleinen Waldstücken bestehend, wild im Wald gezeltet und abends auf einer grasbewachsenen Lichtung auch ein kleines Lagerfeuer gemacht.


    :tarp :schlaf :hobo:cafe:drunk


    Frühmorgens kam dann ein Rentner mit Hund vorbei und hat richtig Ärger gemacht. "Ihr unterlauft den Deutschen Staat! Früher zu Adolfs Zeiten hätte man für die Zerstörung der Wälder etwas ganz anderes mit Euch gemacht!" Nun wollte er unsere Personalausweise mitnehmen, die wir uns "auf der Polizeiwache wieder abholen" könnten. Das verweigerten wir natürlich. Er entschied sich dazu, mein Fahrrad am Lenker aufzuheben, um dieses zur Wache zu bringen. Ich griff dann ins Lenkerkreuz und sagte: "Das nehmen Sie nicht mit." Daraufhin spuckte er mich an und der von ihm gehaltene Lenkergriff aus Gummi löste sich. Den hat er mir dann gegen den Kopf geschlagen (was eine Gehirnerschütterung zur Folge hatte) und ist weggegangen. Wir konnten seine Adresse in der Nachbarschaft herausfinden, wo der Mann als Gartenzauncholeriker bekannt war. Die örtliche Polizeiwache hat das ganze an den Schiedsmann abgewimmelt (was ich aus heutiger Sicht unter aller Sau finde, weil mit einem Gegenstand gegen den Kopf geschlagen wurde). Dort kam es zu einem Termin, wo der Mann auch erschien. Seine rechtsradikalen Äußerungen hat er nicht zugegeben. Ein Schmerzensgeld von 100 DM hat er jedoch ohne zu zögern sofort bezahlt. Das war zwar keine Entschuldigung (zu der war er nicht bereit) bedeutete jedoch für mich ein Schuldeingeständnis seinerseits.


    Fazit: Nicht nur besoffene Prolls sind ein Problem. Nazirentner und Spießer auch! :batch

  • Auch klar. Mir geht es in einer solchen Situation nur darum, abzuwägen, Kontakt aufzunehmen oder nicht. Am unangenehmsten fände ich es, von jemandem der an meinem Lager steht geweckt zu werden....
    (--> ist das hier schon mal jemandem so ergangen?)


    RE: 06.01. - 08.01.2012: Gemsen-Beobachtungstour auf dem Geissberg (CH)
    Wir hatten mal Polizeibesuch mitten in der Nacht. RAUSKOMMEN POLIZEI!!! Dazu muss man noch sagen, dass es in der Schweiz in der Regel kein Problem darstellt wenn man von der Polizei kontrolliert wird. Sie wollen meistens nicht bleiben und gehen wieder wenn sie die Ausweise gesehen haben. ;)


    Ich würde auf keinen Fall mitten in der Nacht Kontakt suchen. Aus dem einfachen Grund weil es schlicht zu spät ist wenn du merkst, dass sie nur da sind um die Beute zu verteilen oder so ähnlich. Warten bis es hell ist und dann kann man auch aus einiger Distanz beobachten was da so alles rumliegt. Wenn sie nur im Wald waren um sich die Lampe zu füllen möchte ich eigentlich keinen Kontakt und ziehe mich wieder möglichst unauffällig wieder zurück.


    Liebe Grüsse
    draussen

  • Also ich möchte ja eure Fantasie nicht unbedingt bremsen... Der Mensch hat schließlich ein Recht auf (mehr oder weniger) freie Entfaltung...
    Aber die Szenarien, die hier teilweise zur Sprache kommen, aufgrund welcher Möglichkeiten man "auf keinen Fall" Kontakt suchen sollen lassen mich doch ein wenig schmunzeln...
    Nur mal ein paar Beispiele:



    Wie viele Wilderer (ob mit oder ohne mit Schusswaffen) wird es ca. in D geben? Erst recht im doch verhältnismäßig dicht besiedelten Sauerland? Und wie viele von diesen bösen Buben machen nachts ein Feuer im Wald? Ich glaub, das wäre meine geringste Sorge.


    Und auch um etwaige Beute zu teilen könnte ich mir (so ich vor der Situation stünde) bessere Stellen vorstellen, als nachts im Wald an einem Feuer, was von jedem Hubschrauber oder Drohne aus gesehen werden kann...


    Wer nachts draußen Feuer macht hat erstens nichts zu verbergen - sonst würde er das Feuer weg lassen - und wird dich auch nicht irgendwo ankreiden, denn er darf ja selber nicht, was er tut. Und die Frage "Und was haben Sie zu dieser Zeit da gemacht?" Ist wahrscheinlich mit eine der ersten, die der Ordnungshüter stellt...


    Ich bin zwar kein Jäger, wage aber zu bezweifeln, dass Jäger, die noch jagen wollen ein Feuer entzünden...


    Möglicherweise waren es tatsächlich nur Leute, die es sich da gemütlich gemacht haben. Gefahr geht von so jemandem in meinen Augen nicht aus... Aber das mit der Kontaktaufnahme ist letztendlich jedem selbst überlassen und immer Situationsabhängig...
    Und selbst wenn jemand bemerkt, dass ich ihn beobachtet habe - na und? Was soll passieren? Ich wage zu behaupten, dass die Zeiten, in denen erst geschossen und dann gefragt wird etwa seit Karl May vorbei sein dürften ;)



    (Gut, einverstanden, ich wäre auch nicht erbaut, wenn jemand mein Lager beschleicht, während ich mit meiner Freundin gemütlich am Feuer sitze
    Würde es aber im Falle, dass ich es mitbekomme sehr schätzen, wenn der Schleicher so viel Taktgefühl besäße, sich zurückzuziehen ;) )

  • Hallo Finnwal,


    derlei Dinge halte ich auch für extrem unwahrscheinlich.


    Die größte Wahrscheinlichkeit haben meiner Meinung nach (unabhängig von der Reihenfolge)


    a) Wanderer / Bushcrafter / Teenager / evtl. Geocasher etc. die es sich Nachts am Feuer gemütlich machen
    Hier wäre es - wenn gewünscht etc. - sicherlich nett, zumindest "Hallo" zu sagen, anstatt sich zu verbergen


    b) Proleten / "Dorfjugendliche" / etc. die einen Platz suchen um ein Paar Dosen Bier zu verdrücken
    Und das kann durchaus, je nach Atmosphäre, Stress mit sich bringen. Wie oft wurden schon irgendwelche Penner die in der Stadt schliefen belästigt, bedroht oder auch verletzt usw.
    Wie gesagt, ich kann noch mal betonen, das ich "Angst" in so einem Falle erstmal auch für übertrieben halte. Aber meinen Schlafplatz möchte ich in so einem Fall sicher nicht offenbaren.


    Räuber Hotzenplotz & Co. ist wohl sicherlich sehr unwahrscheinlich.

  • Also teilweise gehörte und gehöre ich auch zu diesen "Dorfjugendlichen" ;) Aber dass es da jetzt Stress gäbe... Kann ich mir ehrlich nicht vorstellen... Solcherlei Dinge sind hierzulande fast Volkssport und da hat es noch nie wirklich Stress gegeben... Und deinen Schlafplatz musst du ja nicht offenbaren.

  • Ich habe ebenfalls zu den beschriebenen Jugendlichen gehört - daher kam ich drauf, haha...


    Aber im Ernst: Klar, 99% dieser Jugendlichen oder Prolos sind friedlich. Diese Statistik hilft Dir dann aber auch nicht, wenn Du dann doch auf einen der restlichen 1% triffst...


    Wie gesagt, das soll hier nicht rüberkommen als hätte ich mir in der Situation in die Hose gemacht oder hätte Angst vor :poncho
    Im Gegenteil, ich fände es lächerlich, wenn man nachts alleine Angst im Wald vor "Übergriffen" oder so was hat. Jede Straße im Stadtzentrum ist nachts gefährlicher, und nicht mal die sind gefährlich...


    Es ist und bleibt aber eine seltsame Situation.Und ich denke, die meisten würden sich erstmal fragen wer da ist usw. bevor sie sich wieder dem Schlaf hingeben (was ich ja auch gemacht habe). Und im ersten Fall, als ich mit der Taschenlampe leuchtete und "Lärm" verursachte, habe ich ja versucht mich erkennen zu geben.


    Kann natürlich sein, dass "die" dann dachten, ich sein ein Jäger, Förster etc. der sauer darüber ist, dass sie abseits der Wege marschieren und die sich ins Hemd gemacht haben...

  • Ehrlich gesagt hatte bis auf einen kulanten Förster noch keinerlei nächtliche Begegnungen der Dritten Art.
    Lange Zeit bin ich auch Allen und allem Fremden offen gegenüber getreten.
    Allerdings habe ich mich nach einem körperlichen Übergriff sehr intensiv mit dem Thema eigene Ängste auseinandergesetzt und kann nun auch
    "ängstlichere" Verhaltensweisen nachvollziehen. Früher habe ich gerne in Burgruinen oder Schutzhütten genächtigt, persönlich ziehe ich inzwischen ein "Stealth Camp" alla Ray Jardine vor.


    Grüsse Taiaha

    Amateure üben, bis sie es richtig machen.
    Profis trainieren, bis sie es nicht mehr falsch machen.

    Einmal editiert, zuletzt von taiaha ()

  • @Finnwald:Unterschätze die Anzahl der Wilderer nicht!
    Es wird wesentlich mehr "aktiv" gewildert als man denkt!
    Grade am WE wieder gesehen...

    Tamara Winkler *27.9.1993 +20.1.2012


    Tammi,ich werde dich nie vergessen!


    Der,der mit dem Kopf löcher in den Boden schlägt ;)

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