Begegnungen nachts im Wald

  • Auch auf die Gefahr jetzt total naiv rüber zu kommen:
    In unseren dicht besiedelten Gebieten ist die Wahrscheinlichkeit nicht alleine zu sein natürlich hoch.
    Grundsätzlich gehe ich aber erst mal immer vom "guten", von Positiven aus. Warum sich nen Kopp machen wenn eine "böse" Begegnung seeehr unwahrscheinlich ist, gerade im Wald. Ich will mich in der Natur ja gut fühlen weil es mir Spass macht. Das würde ich mir total verleiden wenn ich bloss dran denke was evtl., möglicherweise, unter Umständen, vielleicht passieren könnte. Die Anzahl der bösen Menschen ist prozentual so gering und die sind eh nicht im Wald!
    Restrisiko bleibt - Leben ist halt gefährlich :)
    Ich habe mich erst 2 Mal in meinem Leben mit jeweils 2 bösen Menschen auseinanderstezen müssen.
    Das war an einer Parkbank an der lahn mitten in Marburg und auf dem Parkplatz vom Mediamarkt in Wiesbaden - beides ganz weit weg von Natur und Wald.

  • Aber ich wage trotzdem zu bezweifeln, dass solche Chaoten Feuer machen und dich dann, wenn sie dich bemerken über den Haufen schießen...

    Richtig-Feuer machen die keins!
    Und Schlingenwilderei ist häufiger!

    Tamara Winkler *27.9.1993 +20.1.2012


    Tammi,ich werde dich nie vergessen!


    Der,der mit dem Kopf löcher in den Boden schlägt ;)

  • Ich finde das Szenario bei aller gebotenen Vorsicht irgendwie trotzdem lustig. Schreib doch mal rein, wo in etwa du warst, Fenris. Sooo viele Leute gehen ja nicht nachts in den Wald und machen Feuer, da ist die Wahrscheinlichkeit nicht unbedingt gering, dass es sich um bekannte Gesichter gehandelt hat. Es wäre schon urkomisch, wenn das halbe Forum in einem Wald umeinander rumschleichen und gegenseitig die Lagerfeuer beobachten würde. :D


    Ich denke, man kann nicht genau sagen, wie man in einer solchen Situation reagieren würde, weil es eben immer situationsabhängig ist. Bei mir persönlich wäre von ansprechen bis leise verkrümeln alles drin.

  • Jetzt aber meine Frage: Wenn ihr Nachts im Wald feststellt, nicht alleine zu sein, wie verhaltet ihr euch dann? Zeigt ihr euch, sucht sogar Kontakt oder versucht ihr möglichst unentdeckt zu bleiben?

    Ich wuerde sagen das es immer auf die Situation ankommt. Vor allem Nachts verhalte ich mich nach Moeglichkeit still und mache nicht gerne auf mich aufmerksam wenn ich nicht sehen kann waer es ist. Dazu muss ich allerdings sagen das es in unserer Gegend einige gibt die in den Wald gehen um Drogen zu nehmen oder Drogen herzustellen. Solche Leute sind dann auch oft bewanffnet und denen will man nicht umbedingt Nachts in die quere kommen. Obwohl ich keine Angst um mich oder mein Eigentum habe da auch ich immer bewaffnet bin im Wald oder Wildnis. Nachts ist die Knarre immer Griffbereit und geladen in der Naehe, (Da kommt mir gerade in den Sinn, so ist es auch wenn ich zu Hause bin.) Trotzdem warte lieber bis zum Tagesanbruch und wenn mich die Neugirde kitzelt werde ich Nachsehen. So habe ich mal an einem fruehen Mogen mitten Wald ein Treibhaus aus Plastik fuer Marihuana gefunden und die Polizei verstaendigt. Die Gluht im Lagerfeuer war noch heiss, die Spuren frisch und die Hunde hatten keine Muehe denen Nachzulaufen. Ein anderes mal habe ich eine illegal Whiskey Brennerei enteckt und die Leute waren immer noch schwer an der Arbeit. Als sie bemerkten das ich ein Jaeger bin beruhigten sie sich schnell da sie kein anruf bei der Polizei befuerchten mussten. Wir machten bekanntschaft und so fand ich einen guten Whiskey Liferatnen. ;)

    Wenn Du nicht für Deine Freiheit kämpfen willst, hast Du auch keine verdient.
    Folge nicht den Spuren Anderer, gehe Deinen eigenen Weg und hinterlasse Deine Spuren.

    Einmal editiert, zuletzt von Huntwriter ()

  • Hier meine 0.02EUR dazu:


    Ruhe bewahren, sich ruhig verhalten und gedeckt im/am eigenen Lager bleiben. Das Ganze sich selbst emotional/intellektuell als "Übung in natürlicher Lautlosigkeit" einreden...
    Früh morgens dann (bei hellem Tageslicht) und mit kpl. gepackten Sachen beim Weitermarschieren/-Gehen die Örtlichkeit und die ggf. (noch) vorhandenen "Besucher" bzw. ihre Hinterlassenschaften besichtigen, sich dabei normal laut und nicht gedeckt bewegen. Mit harmlosen Gleichgesinnten kann man dann ggf. einen nächsten, dann gemeinsamen Termin machen - mit den Anderen hat man eben ein Treffen wie es jederzeit im Wald zw. beim Wandern vorkommen kann - was aber tagsüber besser zu bewältigen ist als nachts.


    Meine 'mal vor langen langen Jahren beim Nehberg gelesen zu haben, daß die Urwald-Einwohner so einen Spruch haben: "Der Freund kommt tagsüber zu uns in's Lager, der Feind nachts."


    Gruß,


    Gereon

  • Hallo,
    wenn man öfter mal im Elbsandsteingebirge unterwegs ist weiß man das man unter bestimmten Bedingungen dort in den Boofen übernachten kann. (Zelten ist verboten!!! -klingt komisch ist aber so)
    Manche dieser Boofen sind recht nah zu einander und sie sind gut besucht. Man könnte also jederzeit bei den Anderen mal vorbeischauen.
    Das wird in der Regel macht das keiner im Dunkeln, sondern nur wenn die Sonne am Himmel steht. Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist das Gelände recht gefährlich bei den meisten Boofen und niemand möchte sich den Hals brechen. Zum anderen kommt hier auch ein wenig Privatsphäre ins spiel. Damit meine ich die Höflichkeit zu besitzen dem anderen ein wenig Rühe zu gönnen.


    Stelle man sich vor es ist 22:00 Uhr und ihr habt in 300 m Entfernung andere Bushies vor zwei stunden lokalisiert und macht euch auf den Weg Sie zu besuchen. Ankunft in Ihrem Lager 22:30 Uhr. Alle Tiere in der näheren Umgebung sind inzwischen getürmt wegen des Krachs der entsteht wenn man des Nächtens durchs Unterholz marodiert und der vermeintlich besuchte ist nunmehr nicht mehr am Schlafen wie er es noch vor drei Minuten tat, sondern liegt in der Ecke mit einem Herzinfakt.


    Ich möchte Nachts so nicht geweckt werden. Ein freundlicher Besucher zum Frühstück der gleich einen frisch gebrühten Kaffe dabei hat ist aber ziemlich cool, habe ich selbst schon erlebt.



    Gruß Wallaby :cafe

  • Weiß ja nicht ob ich mit meiner Meinung so ein Exot bin - aber wenn ihr irgendwo auf der Grünen Wiese eine Familie seht, die Picknick macht, geht ihr dann auch hin, setzt euch daneben weil ihr mit euerer Familie auch schon mal gepicknickt habt? In der Situation ist man eindeutig der ungebetene Gast, und einfach so dazuzugehen, nur weil die vielleicht so was ähnliches machen wie man selbst ist grob unhöflich. Egal ob Tag oder Nacht, im Stadtpark oder der Wildnis.


    Auf die Idee ob das jetzt gefährlich sein könnte wär ich erst recht spät gekommen.

  • Evtl. ist Picknick nicht vergleichbar, weil es kein eigenständiges Hobby ist. Beim Angeln, beim Drachensteigen, beim Segeln ... überall kommt man doch kurz mit Gleichgesinnten in's Gespräch und guckt, ob sich evtl. Sympathien entwickeln.


    Aber genauso, wie ich nicht nachts um 3:00 auf ein fremdes Segelboot klettere und klopfe, sollte sich auch mein Outdoor-Kontakt eher auf den morgendlichen Kaffee beschränken.


    Und natürlich: nicht beleidigt sein, wenn der andere lieber seine Ruhe haben will.


    Grüße, Foobsie

  • Hey,


    also, ich halte eine "gefährliche" Begegnung im Wald auch eher für unwahrscheinlich. Ferner kann ein jeder leicht einordnen wie sinnvoll eine Kontaktaufnahme ist wenn man die äußeren Anzeichen nicht vollkommen missdeutet.
    Beispielsweise würde ich versuchen ein paar Stichpunkte zu "erahnen": Großes Feuer + Laute Menschen (ggf. viel lachen oder schreien) = kein Kontakt // Sauber aufgestellte Zelte, Tarps, allgemein ruhige Gespräche = eher Kontakt wenn nicht vermeidbar.


    Eine Faustregel für jeden Schritt in Wald, Stadt und Supermarkt sind (für mich!) die fünf Worte: Ja, Nein, Bitte, Danke, Entschuldigung - am besten in 13,5 Sprachen.


    terima kasih,


    KK

  • Huntwriter: ich will nicht streiten, nur so zum verständnis: illegal gras wird dem gesetz gemeldet, illegal alkohol mitkonsumiert? das darfst du natürlich machen wie du willst, für mich ist das aber ein wenig ähm.. zwiespältig.

  • ....dass mich ein Schwarzkittel umrennt oder ich mir den Fuß brech weil ich nix sehe. Habe einige Jahre in Frankfurt/Main gewohnt (lt Statistik wieder die Hauptstadt des Verbrechens,-trotzdem ne tolle Stadt) und kann Dir versichern, das dagegen der nächtliche Wald ein sicherer Platz ist. Außerdem hab ich meinen Hund dabei, der macht recht schnell Zirkus wenn ihm was unheimlich ist.

  • Huntwriter: ich will nicht streiten, nur so zum verständnis: illegal gras wird dem gesetz gemeldet, illegal alkohol mitkonsumiert? das darfst du natürlich machen wie du willst, für mich ist das aber ein wenig ähm.. zwiespältig.

    Ich bitte um Entschuldigung fuer das Missverstaendnis. Da habe ich mich falsch Ausgedrueckt.


    In Canada ist es verboten Marihuana anzubauen oder zu gebrauchen, ausser man kann dazu eine Lizenz von der Regierung vorweisen, und auch dann duerfen es nur zwei Pflanzen sein und nur fuer den Eigenbedarf wie vom Doktor verschrieben. Alles andere kann mit bis zu 15 Jahren Zuchthaus bestaft werden, und bei haerteren Drogen sogar bis 25 Jahre. Dies wurde in der Vergangenheit von der Liberalen Regierung sehr liberal gehandhabt aber von der neuen Conservatieven Regierung wirt dies nicht mehr geduldet. Das Strafmas ist nicht mehr eine Richtlinie sondern eine Anordnung an die Richter.


    Im Gegensatz dazu ist das Brennen von Schnaps und Whiskey, sowie die herstellung von anderen Alkhohl Getraenken wie Wein und Bier, bis 25 Liter per Getraenk im Jahr fuer den eigen Bedarf durchaus bewilligt. Schnaps und Whiskey brennen macht man im Wald, oder "bush" wie wir sagen, weill man es gut riechen kann und das koennte Nachts, oder wenn niemand zu Hause ist, unwilkommene Gaeste anlocken. ;)


    Nochmals Entschuldigung fuer das Missverstaendnis.

    Wenn Du nicht für Deine Freiheit kämpfen willst, hast Du auch keine verdient.
    Folge nicht den Spuren Anderer, gehe Deinen eigenen Weg und hinterlasse Deine Spuren.

  • Um noch mal auf den Thread zurückzukommen.


    Ich habe jetzt noch von 2 Fällen dieser Art in meinem Bekanntenkreis gehört.


    Bei dem einen Mal waren es Abends einfach andere Wanderer, ein Pärchen, in Norwegen, die sich abseits des Weges ihr Zelt aufgeschlagen hatten.
    Auf Nachfragen erfuhr ich, dass dies auch in einem Gebiet war, in dem relativ häufig gewandert wird und in dem im Sommer auch Wandergruppen zu finden sind und eher viel Outdoortourismus herrscht.Die beiden haben "Hallo" gesagt, einen Tee angeboten bekommen und sind wieder gegangen.
    Der Vorfall liegt ca. 2 Jahre zurück.


    Der andere Fall war eine Übernachtung in einem ländlichen Gebiet in einem für deutsche Verhältnisse zwar großem, aber überschaubaren Wald. Wie es halt in Deutschland so ist...
    Nachts gab es dann Lärm weil Zweige knackten usw. und irgendwann, nachdem sich meine beiden Bekannten schon fast in die Hose gemacht hatten, war dann in einiger Entfernung ein Feuer zu sehen und es waren mehrere Stimmen zu hören. Die Gespräche wurden immer lauter - oder es kam den beiden so vor - und da die beiden versuchten zu lausche, dachten sie es sei russisch oder eine Sprache in dieser Art.
    Die beiden haben sich unwohl gefühlt und haben ihre Sachen gepackt.
    Dieser Vorfall liegt schon mehr als zehn Jahre zurück. Die beiden waren damals selbst Jugendliche.


    Um mal ein Resümee aus diesem Thread zu ziehen...


    Für mich ist das entscheidende, WO man sich aufhält, um über das Vorgehen zu entscheiden.


    Wenn ich in Norwegen an einer Schutzhütte Licht oder einen Feuerschein sehe, dann passt das in die Umgebung und ich / man wird es kaum beachten oder sich gar fragen was oder wer das sein könnte etc. - genau so auch in entsprechenden Gebieten in anderen Ländern usw.


    Wenn ich aber nachts in einem kleineren Waldgebiet mit Stadtnähe unterwegs wäre, muss ich sagen, dass ich mich zumindest vorsichtiger wäre. Ich rede nicht von Panik oder das ich mir in die Hose mache... Aber hier ist die Wahrscheinlichkeit meiner Meinung nach einfach größer - durch die Stadtnähe - das es irgendwelche Asis sind, die einen Platz gesucht haben um irgendeinen Mist zu machen.
    Klar, es können auch alle möglichen anderen Leute sein, die Chance ist meiner Meinung nach hier einfach größer, auf Leute zu treffen mit denen man "Stress" bekommen könnte.


    Schwieriger das zu beurteilen wird es dann wieder in diesen Misch-Masch Gebieten wie man sie in Deutschland viel hat, z.B. im Sauerland.


    Ach so, zur Kontaktaufnahme:


    Wenn ich in einem wirklich einsamen Gebiet bin oder in einem Gebiet das vermuten lässt das die anderen "ähnlich drauf sind", z.B. in Nord- oder Osteuropa, dann würde ich Kontakt aufnehmen. Wie z.B. im ersten Fall. Hier denke ich ist das auch keine Belästigung oder etwas in der Art.
    Stellt euch vor, ihr wäret mit eurer Freundin in Schwedin, und keine 100 Meter weiter von euch hocken zwei Typen, wissen von euch und geben sich nicht mal zu erkennen. Wer weiß, was die alles zu sehen bekommen würden :D
    Ganz abgesehen davon ist es ja vielleicht auch einfach ganz nett mal ein Paar Leute zu treffen.


    Im zweiten Fall oder etwas vergleichbarem würde ich auch keinen Kontakt aufnehmen (nicht weil russisch gesprochen wurde! nicht falsch verstehen!), da die Situation schon etwas seltsames hatte.


    Über meinen Fall bin ich aber immer noch nachdenklich... Jäger waren es nicht, da in diesem Gebiet derzeit komplettes Jagdverbot herrscht, aber auch das Feuer sprach dagegen. Jugendliche unter 18 schließe ich mal aus, denn das Gebiet ist ohne Auto nur schwer, fast gar nicht, zu erreichen.
    Es kann nur irgendwer von hier gewesen sein :tarp

  • Ich hatte mal eine Situation wo eine Annäherung absolut in die Hose ging.... :bamm



    Das war bei einem Einsatz der Rettungshundestaffel, :hund ein paar Jugendliche haben beim Geburtstag feiern ihre Gartenlaube
    abgefackelt und sind besoffen und panisch in den nahen Wald gerannt. Einige von denen hatten wohl auch mehr als nur
    Alkohol konsummiert und deswegen hat sich die gesamte Bande im Wald versteckt.


    Auftritt: Blumenstein


    Mein Hundeführer (Mantrailer und Bergehund)
    und ich kommen also mit dem Mantrailer und mit Taschenlampe bewaffnet an das Suchgebiet und mussten Feststellen das unsere Opfer
    noch äußerst mobil und vor allen Panisch auf uns reagierten. Sie flüchteten oder versuchten sich zu verstecken, was natürlich den einsatz nicht leichter machte, erst als noch ein Hubschrauber dazu kam konnten zusätzliche Helfer die verstreuten Kiddies einsammeln.


    Am Ende des Tages (morgens um 7; Einsatzbeginn war um 00:20) hatte sich herausgestellt das sie dachten wir würden sie in ,,böser Absicht verfolgen". Es kommt halt darauf an sich gut bemerkbar als harmlos zu zeigen.
    Warum die uns aber für gefährlich hielten ist uns immer noch ein Rätsel ! Immerhin riefen wir ja sogar nach ihren Namen !


    In einem andern Szenario wurde ich selbst Nachts am Lager überrascht, was leider nicht so positiv aussging weil ich mein Lager daraufhin abbrechen musste, zwei Typen haben damals mein Lager bei einem Nachtangelausflug entdeckt und meinten sich dann bei mir niederlassen zu müssen. Wäre alles kein Problem gewesen wenn sie nicht versucht hätten Teile meiner Ausrüstung und meines Proviants zu klauen.
    Ich hatte zum Kochen mein Messer, liegen gelassen im gedanken das ich allein war, wo die zwei sich also an meinen Feuer niederließen steckte der eine mein Messer ein und der andere griff schon nach meinen Bier (wohlgemerkt das erste und letzte mal das ich welches außerhalb einer Veranstaltung dabei hatte). Nach kurzer Pöbelei und Rumgeschubse kam ein anderer Angler und guter Freund aus benachbarten Lager mir zu Hilfe und forderte ,, energisch" meine Ausrüstung zurück.


    Fazit: Ich bin seither nie wieder allein auf Nachtansitz gewesen, und das Lager musste ich abbrechen weil die am Ende auftretene Polizei mir endgültig den letzten Nerv geraubt hatte. Seither meide ich jegliche Kontaktaufnahme in den Abendstunden, lasse mein Messer immer am Gürtel und meine Lagerfeuer mache ich in Feuergruben(was auch viel schöner wieder zu löschen oder Kaschieren ist)

  • Bei uns schleichen immer wieder rumänische Einbrecherbanden durch den Wald, d.h. die wohnen da und kommen tagsüber! in die Orte (wenn alle an der Arbeit sind) und räumen waldrandnahe Wohnhäuser aus. Denen möchte ich auch nicht begegnen, weder im Dunklen noch tagsüber. Ich gehe ohnehin in den Wald, um alleine zu sein - da brauch ich keine Kontakte.


    Persönlich empfinde ich den Kontakt mit Menschen in der "Wildnis" immer als Gefahr. Als ich letztes Jahr in Norwegen war, war mein Umfeld besorgt, ich könnte auf wilde Tiere treffen :D Ich war eher besorgt, dass ich auf Menschen treffen könnte. Wildtiere meiden Menschen in der Regel sowieso.


    Wer weiß schon, wen man 30km vom nächsten Wohnhaus entfernt so antrifft. So einem litauischen Afghanistanveteran könnte mein Equipment schon gefallen und nicht jeder Kulturkreis hat eine Hemmschwelle was die körperliche Unversehrtheit des Gegenüber angeht.


    Natürlich könnte man auch prima nette neue Freunde kennenlernen - im Zweifel verzichte ich da aber gerne drauf.

  • Hallo,
    also ich finde das Thema hier sehr Interessant und aufschlussreich, da man mal wieder sieht wie verschieden die Menschen sind.


    Hier mal eine Geschichte von mir bei einem Angelausflug:


    Ich hatte mal eine ziemlich böse Überraschung beim Nachtangeln an der Ruhr. Das ganze liegt so ca. 3 1/2 Jahre zurück.
    Ich war mit einem Kumpel,seiner Freundin und meiner Tochter also zum Nachtangeln an der Ruhr.
    Wir hatten uns einen Platz unterhalb einer großen Strasse ausgesucht (von oben nicht einsehbar),aber trotzdem ruhig da er schwer zugänglich war.Wir hatten 2 Bivys aufgebaut,die Ruten im Wasser und freuten uns auf nen schönen Angelabend. Ich glaube es war dann so gegen 2:00uhr als ich von einem lauten scheppern (direkt neben meinem Bivy) aus meinem Schlaf gerissen wurde.Als ich mich gerade aufrappelte um nachzusehen schepperte es erneut, nur dieses mal weitaus heftiger und wieder direkt neben mir. Als ich dann aus meiner Höhle kam sah ich das es ein kompl. Bierkasten war,der nur um ca.1,5m mein Bivy verfehlt hatte !!! Hätte der getroffen wäre er genau auf der Seite meiner Tochter eingeschlagen :haue . Meine Tochter schlief aber wie ein stein und bekam erstmal von dem ganzen nichts mit..Inzwischen war mein Kumpel und seine Freundin auch zur Stelle und wir beide wollte der Sache mal auf den Grund gehen.Die Freundin meines Kumpels blieb bei meiner Kleinen.Jeder von uns mit einem Knüppel (nicht sichtbar), kompl. im Camo-Outfit und bis obenhin voll mit Adrenalin stampften wie die Böschung hoch.
    Oben angekommen standen wir dann vor einer Meute von ca 20 Leuten "SCHOCK",die uns total blöde anschauten,da wir aussahen wie grade aus' nem Einsatz zurück.Wie sich dann herausstellte waren das Leute von einer Geburtstagsfeier des Kanuvereins einige Meter die Strasse rauf.
    Die sind während der Feier beklaut worden (Bierkasten), und wollten nur die Täter stellen. Diese haben sich nämlich auf der Flucht des Bierkastens entledigt und einfach den Abhang runtergeschmissen (wo wir saßen).Aber die Täter waren weg.
    Als dann die ach so guten Ordnungshüter aufschlugen (von den Feiernden gerufen) um die Sache auf zunehmen,wollte ich von ihnen wissen wer denn jetzt unten am Wasser die Scherben der zerbrochenen Flaschen beseitigt,da ich im Dunkeln da unten nicht durch stolpern in den
    Scherben landen möchte.
    Der Hammer war niemand wollte dies machen (nicht zuständig), erst nach androhen/anbieten weiter Schritte (zb einschalten der Oberen Fischerei Behörde etc.),
    sind dann die Ordnungshüter,ein paar andere Leute,mein Kumpel und ich mit Lampen zum Wasser runter und haben den schaden so gut es ging beseitigt,den Rest haben mein Kumpel und ich dann bei Tageslicht entfernt.


    Und an Schlaf war auch nicht mehr zu denken ggrrrr !! :motz


    Das möchte ich nicht noch einmal haben das braucht echt kein mensch !! Aber zum glück sind wir alle mit dem Schrecken davon gekommen,es hätte auch anders ausgehen können.


    LG: Micha

  • ... haben darauf eine unmißverständliche Antwort:


    "Erste Berber-Regel: Sag' keinem, wo Du schläfst"


    Ergo: In Deckung bleiben. Wenn pannenfrei machbar, Biwak unbemerkt abbrechen und weiterziehen. Denn wer garantiert, daß die Entdeckten auf ihre Entdeckung friedlich reagieren? Unter widrigen Bedingungen kann schon die Kenntnis Dritter über Lokation und "Teamstärke" des Biwaks physische Konsequenzen nach sich ziehen. Damit beides nicht publik wird. Ganz besonders, wenn die Kompagnie sich derart weithin erkennbar nicht aus Bushcraftern rekrutiert. Konkret: Das "Craft" (engl. Handwerk) in Bushcraft nicht beherrscht oder nicht anwendet. Weil's nicht Teil der Vorbereitungen war.


    Man kann auch bei einem zunächst friedlichen Empfang am Lagerfeuer nicht zwangsläufig davon ausgehen, daß man da am Stück auch wieder weg kommt. Spätestens wenn die unschuldige Frage unbeantwortet im Raum steht, wo man denn sein eigenes Biwak aufgeschlagen hat, wird's eng. Erzählt man's nicht, kann die "Stimmung" ziemlich schnell in einen Alptraum umschlagen. Erzählt man's mehr oder weniger freiwillig, läuft man Gefahr, obendrein im eigenen Biwak ohne Kontamination des gegnerischen Lagers "entsorgt" zu werden. Danach kann die Truppe ja in aller Ruhe noch im Schutz der Dunkelheit packen und weiterziehen.


    Auf einem meiner Herbst-Trails hat's mich mal übers Wochenende in ein kleines Wäldchen am Rand einer gutbürgerlichen Kleinstadt verschlagen. Beim Aufbau war's schon dunkel, deshalb konnte ich die Umgebung nicht mehr erkunden. Am nächsten Morgen fand ich knapp außer Sichtweite meines eigenen Lagerplatzes zwei seit dem Spätsommer verlassene Kuppelzelte. Das große Vier-Mann-Zelt war mit einer Bierzelt-Garnitur möbliert. Spielkarten im Zelt verstreut, Kerzenständer auf dem Tisch. Das kleine Zelt war flächendeckend mit Federkern-Matratzen ausgelegt. Am Ufer des kleinen Sees hatte jemand einen Gartenstuhl aufgestellt. Der hatte ein Loch in der Sitzfläche, durch das sich auch Frau in ein darunter befestigtes Abflußrohr gen See entleeren konnte. Eine Feuer- oder Kochstelle war nirgendwo erkennbar. Als ich dem aus dem Lager führenden Pfad an den meinem Biwak fernen Waldrand folgte, mündete der in Sichtweite einer dichtgemachten Disco im Gewerbegebiet dieser Kleinstadt. Deshalb war's fast schon offensichtlich: Illegale Verkaufs- und Gewerbeflächen aus Zeltstoff...


    Was wäre wohl passiert, wenn ich da sommernächtens blauäugig in grün gesprenkelter Kluft auf den Platz vor den Zelten gestolpert wäre, nur um mal eben "Hallo" zu sagen?

    Natur er-leben kann man nicht online am Schreibtisch.
    Dazu muß man ganzjährig immer wieder offline vor die Tür...

  • "Erste Berber-Regel: Sag' keinem, wo Du schläfst"


    So wie du es erklärst macht es Sinn und ich stimme dir zu.


    OT: Dennoch gebe ich Vertrauenspersonen immer meine geplante Position bekannt und einen Zeitpunkt bis wann ich mich zurück melde.


    Zurück zum Thema:
    Wie schon gesagt, ich stimme dir zu. Ich persönlich wurde nie entdeckt und habe niemanden entdeckt. Das ist so gewollt und auch gut so. Wenn ich entdeckt werde, war ich nicht unauffällig genug und habe den Wald mehr gestört als ich wollte und ich habe in der Planung einen schlechten Platz gewählt. Ich finde das gehört zum Handwerk und zur Thematik "Keine Spuren hinterlassen".


    Ich persönlich würde keinen Kontakt suchen. Eben aus der Ungewissheit heraus wer das ist und welche Intentionen er hat. Zudem wäre es für mich auch Fehlplanung wenn ich jemanden begegnen würde.


    Nicht entdeckt zu werden und niemanden zu entdecken gehen bei mir Hand in Hand, denn ich will mir ja einen Platz suchen wo ich meine Ruhe habe.

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