Hallo liebe Bastelgemeinde!
Heute möchte ich euch einen meiner treuesten Begleiter auf historischen Märkten und Lagern vorstellen, einen selbstgemachten wikingerzeitlichen Gliedergürtel, zu dem ein Messer und eine Tasche gehören. Ich habe den Gürtel und das Zubehör bereits vor einigen Jahren gefertigt, daher kann ich euch leider nicht mehr mit Bildern am Entstehungsprozess teilhaben lassen, aber dafür hat das Ganze schon eine schöne Patina bekommen
Der Gürtel selbst besteht aus pflanzlich gegerbtem Rindsleder, die Verbindungselemente bestehen aus Messingblech und geschnittenem sowie gefeiltem
Messingrohr. Das Ganze wurde mit Stiften aus Messing genietet, der Taschenverschluss besteht ebenfalls aus Messingblech. Die aufgesetzten Zierelemente sind aus Bronze, ebenso die Verbindungsschnalle an der Messerscheide.
Auf dem Bild ist ebenfalls eine Halterung für meine (Zweifinger)Kuksa erkennbar, die habe ich aber vor Kurzem erst aus Rehleder und Rentierhorn gebastelt, gehört also nicht zum ursprünglichen Konzept.
Die wendegenähte Tasche wird mit einem Riemen zum Durchziehen durch das Messingblech geschlossen, sie bietet Platz für allerlei nützlichen Kleinkram, wie z.B. Schleifstein und Ledermesser (das auf dem Bild habe ich aus einer abgebrochenen Opinel-Klinge, Rentierhorn und Eibe gebaut).
Das Messer basiert auf einer Damastklinge aus Uddeholmstahl mit einer Schneidlage aus Blaupapierstahl, hat ein guter Freund von mir gemacht. Das Holz habe ich auf dem Kompost gefunden, es ist, soweit ich mich erinnere, Pflaume, und ich habe mich entschlossen, den Griff aufgrund des natürlichen Charakters nur minimal zu bearbeiten. Es handelt sich hier nicht um ein Fulltang-Messer, der Erl ist eingebrannt und mit Birkenpech verklebt und endet ungefähr bei der Hälfte des Griffs. Dennoch ist die Konstruktion sehr stabil und für alle normalen Anwendungen wie schnitzen und Lebensmittel oder Leder schneiden gut geeignet.
Die Scheide besteht aus einem Holzkern (Birke) zur Sicherung der Klinge (verhindert ein Zerschneiden des darüber liegenden Leders) und einer Ledermanschette im oberen Teil (Wasserbüffel), diese beiden Teile wiederum sind mit Rehleder überzogen und mit Sehne per Sattlerstich (wie auch alle anderen Teile dieses Gürtels) vernäht worden, wobei die Naht entgegen des klassischen skandinavischen Stils nicht auf der dem Körper zugewandten Seite verläuft, sondern direkt unter der Schneide. Durch das stabile Büffelleder rastet das Messer regelrecht in der Scheide ein und kann auch im Rennen nicht verloren gehen.
Edit: Warum werden die Bilder nicht angezeigt, ich habe sie per img im Quellcode eingebunden :confused