Löffel schnitzen

  • Moin Gemeinde!


    Vorweg, ich bin kein geübter Schnitzer, aber die vor paar Tagen von mir geschnitzte Kuksa, für meine Tochter, braucht nun einen Löffel.


    Material ist ein gut durchgetrockneter, starker Ast eines Apfelbaums.


    Der ein-oder-andere von euch schnitzt son Ding sicher in kürzester Zeit.


    Bei mir dauert das zwar etwas länger, aber gern möchte ich euch die Fortschritte des Löffels zeigen.


    Konstruktive Meinungen und Tips sind natürlich erwünscht.


    Als Werkzeuge dienen mir ein Beil, ein Messer und 2 Löffelmesser.


    Später dann Schleifpapier und als Abschluß noch Wallnußöl, so zumindest der Plan, wenn alles gut verläuft.


    Gruß!


    fichte

  • Nach 3 Pflaster habe ich mich doch dazu entschieden, mit Handschuhen weiter zu schnitzen.


    Carbonstahl kann derweil recht gut zubeißen.


    Schaut zwar noch nach "Suppenkelle" aus, aber der Löffel schwebt bereits vor dem geistigen Auge.


    Das nächste Mal werde ich nicht nochmal den Fehler machen, den Kern des Astes mit zu verarbeiten, respektive ihn in das Schnitzobjekt zu integrieren.


    Aber da das Stück ca. 8 Jahre lang abgetrocknet ist und vor dem Feintuning noch ein Salz-Kochbad erhält, hoffe ich, daß ich nicht mit Rissen im Holz bestraft werde.


    Mal schaun.


    Gruß!


    fichte

  • Schönes Projekt. Danke fürs zeigen. :daumen



    Ich hab nur immer das Problem mit der Richtigen Größeneinschätzung bei Fotos. Also leg doch mal bitte das Opinel daneben und sag was es für eine Nummer hat, oder nen Zollstock oä.
    Die Laffe erscheint mir nämlich etwas groß fürn Kuksalöffel, aber wie gesagt das kann auch täuschen.
    Na und wegen dem reissen. Hm mein letzter Löffel hat nach ner Weile selbst entschieden das er lieber ein Spork sein will......


    Grüße Waldläufer


    Ach so du wolltest ja Tipps. Ich kleb den Daumen der Schnitzhand mit mehreren Lagen Isolierband ab :unschuld
    meistens vorm schnitzen..... :schnitz

  • Danke Waldläufer, für Deine Ansichten!


    Anfangs habe ich doch den Löffel neben dem ganzen Werkzeug als Größenvergleich liegen.


    Wesentlich hat sich ja an der Größe nix verändert.


    Zur Zeit badet der Löffel im hitzigen Salzbad, für die nächsten 3-4h.


    Aber Du hast Recht, der Löffel ist für die Kuksa etwas zu groß.


    Auch der Löffel-Radius, wo man mit spachtelt, harmoniert nicht mit dem Schalen-Radius der Kuksa.


    Somit ist klar, was morgen anliegt: Neubau.


    Das mit dem Isolierband ist ein guter Tip! Danke!


    Gruß!


    fichte

  • Sehr schönes Projekt ! Der Löffel an sich ( vorderer Teil wo die Suppe rein kommt ... komm grad nich auf den Namen :D ) is bissel lang gezogen das passiert mir aber auch meist ;) ... ansonsten en Tipp : schnitze die Vertiefung nicht direkt am Astende dann hast du noch was zum anpacken.


    Wofür wird der löffel denn so lang in Salzwasser gekocht?

  • Die Ausformung des Löffels ist eher so zufällig beim schnitzen entstanden.


    Bin im schnitzen wirklich noch absoluter Laie.


    Allein für die Kuksa meiner Tochter habe ich über 2 Wochen gebraucht, bis zur Walnußöl-Einreibung.


    Ja, daß sind wohl die typischen Anfängerfehler; Löffelschale zu tief und zu lang.


    Dafür passt jetzt gut was rein.


    Hatte gedacht, daß Salzbad ist generell von Vorteil bezüglich nachträglicher Riß-Vermeidung.


    Dann kann ich mir das bei trockenem Holz wohl sparen.


    Der Löffel, den ich heute geschnitzt habe, ist mir kurz vor Vollendung gebrochen.


    Genau an der Stelle zwischen Löffelschale und Griffansatz.


    Die Bilder erspare ich euch.


    Schnitte-, Blasen- und Blut an den Fingern waren nicht genug Opfer.


    Diese Woche werde ich wohl keine Zeit mehr zum schnitzen haben, ... dann gehts ebend nächste Woche weiter.


    Anbei paar Bilder der Kuksa.


    Gruß!


    fichte

  • Das mit dem Salzwasser dient bei frischem bzw. nicht durchgetrocknetem Holz dazu, das Wasser zu entziehen, deswegen auch das Salz. Gekocht wird deshalb, weil sich dabei die Zellen im Holz öffnen bzw. weich werden, wodurch das Salz eindringen kann. Wer einmal eine Kuksa gekauft hat (ich rede nicht von denen, die hierzulande etwa bei Globetrotter o.ä. angeboten werden) weiß, dass die am Anfang auch nach Salz schmecken.
    Bei trockenem Holz ist das nicht von Nöten, da es kein Wasser mehr zu entziehen gibt.
    Schönes Projekt! :)
    Löffel schnitzen ist glaub ich die hohe Schule... Ich hab das auch noch nicht hingekriegt...

  • Wow die Kuska is richtig toll geworden !
    Aus was für Holz hast du die denn gemacht?


    Starker Ast von einem Kirschbaum.


    War ne Heidenarbeit die Kuksa zu schnitzen!


    Leider sind die Fotos nicht so toll geworden.


    Finnish habe ich mit 1000er Schleifpapier gemacht (ca. 1Tag lang abgerieben) und dann schlußendlich mit Walnußöl eingerieben.


    Oberfläche hat jetzt die fühlbare Rauhtiefe einer Glasscheibe.


    Gruß!


    fichte

  • Wenn ich alles richtig verstanden habe:


    - trockenes Holz: kein Salz-Kochbad notwendig


    - frisches- bzw. nicht durchgetrocknetes Holz: grob vorschnitzen, Salz-Kochbad, ... und nach anschließender Trocknung in Sägespänen, dann erst fertig schnitzen


    Gruß!


    fichte

  • Trockenes Holz musst du vorher auch so behandeln. Also erst kochen. Trockenes unbehandeltes Holz hat bekanntlich die Eigenschaft, dass es früher oder später irgendwann anfängt spröde zu werden und dann reißen kann

  • Geschnitzt wird immer UNBEHANDELTES Holz! "pökeln und kochen" dient nur dazu, um Gefäße aus GRÜNHOLZ wasserdicht zu machen und ein reißen beim Trocknungsprozess zu verhindern. Finnwal hat es oben ja auch schon erklärt. Machst Du die Behandlung vorher und schnitzt dann, rosten Dir Deine Schnitzmesser in der Hand weg! Wenn Du trockenes Holz verarbeitest, muss es anschließend höchstens noch einer Oberflächebehandlung unterzogen werden. Schwarzerle zum Beispiel ist von Natur aus wasserdicht.


    Was soll an richtig abgelagertem Holz denn noch reißen??

  • Zitat

    Trockenes unbehandeltes Holz hat bekanntlich die Eigenschaft, dass es früher oder später irgendwann anfängt spröde zu werden und sich dann unschöne Risse bilden.

    Das ist nicht richtig. Wenn man das Grünholz nicht behandelt ist die Gefahr von Verzug oder Rissen teilweise recht hoch. Aber ist das Holz ersteinmal getrocknet wird es keine Risse mehr bekommen.
    Es gibt Hölzer die verspröden, aber das hat nur etwas mit der Biegsamkeit zu tun, aber die werden keine Risse bekommen.

  • Ich persönlich würde IMMER die Markröhre (das Ding in der Mitte) rausnehmen.
    Ist mit das erste was man als Tischler lernt immer rauszuschneiden.
    Besonders bei Dingen wie Löffel die immer im Wechsel feucht/trocken sind, sollte das helfen Rissbildung zu vermeiden.
    Schaut euch mal Holzbalken an, die noch die Markröhre drinne haben (also quasi eckig gesägte Baumstämme), die haben auch immer Risse.
    Im Gegenzug sollte in keinem vernünftigen Möbel irgendwo die Markröhre im Holz zu finden sein.

    Ihr habt vielleicht die schönsten Torpedos, das Stück für 25000 Mark, aber ich habe den alten Draht, für 50 Pfennig!

  • Aber ist das Holz ersteinmal getrocknet wird es keine Risse mehr bekommen.
    Es gibt Hölzer die verspröden, aber das hat nur etwas mit der Biegsamkeit zu tun, aber die werden keine Risse bekommen.

    dann frag ich mich, warum ich meine Gartenmöbel behandel? Welchen Sinn macht es denn da?

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