Wigwam: Winter Shelter für 8 Personen

  • Hallo zusammen,


    ich hab ein paar Bilder von unserem letzten Winter Survival Kurs mitgebracht, die ich gerne mit euch teilen möchte. Zielstellung war es, aus natürlichen Materialien eine Unterkunft für eine Gruppe von 8 Personen zu bauen. Wir haben für den gesamten Aufbau etwa 6 Stunden und viel, viel Baumaterial benötigt.


    Da die Bäume wirklich sehr dick mit Schnee behangen waren und wir der Gefahr des Schneebruchs vorbeugen wollten, wurden zunächst die Bäume in unmittelbarer Campnähe mit einer grossen Stange von ihrer Last befreit.



    Die Konstruktion des Wigwams war freistehend. Das Grundgerüst wurde von stabilen Dreibeinen gestützt, die wir als erstes konstruierten.





    Die Seile, die wir für den Bau benutzt haben, waren neben den mitgebrachten Äxten und Messern die einzigen Utensilien, die nicht natürlichen Ursprungs waren. Das hätte man sicher auch anders lösen können, aber aus Bequemlichkeit haben wir auf eine andere Methode verzichtet.


    Die Grundkonstruktion selbst ist rund um die Feuerstelle angeordnet. Für je zwei Personen ist eine Lean-to Konstruktion mit einer Firstlänge von ca. 2,50 m gedacht. Die beiden Personen, die sich je ein "Abteil" teilen, liegen also versetzt zueinander.



    Danach ging es für eine lange Zeit und mit allen Beteiligten ans Material sammeln. Wir waren in der glücklichen Lage, eine Fällgenehmigung für den Spot zu haben. Die geschnittenen Stangen werden im Frühjahr als Baumaterial für Weidezäune "recycled".



    Im nächsten Schritt - der eigentlich parallel lief - wurden die Schrägdächer aufgebaut. Im Gegensatz zum Sommer Lean-to kann der Dachwinkel etwas flacher gewählt werden, da das Dach ja nur Schnee abhalten soll und keinen Regen... Dachten wir zumindest, bis das Tauen durch die Hitze des Wärmefeuers einsetzte :unschuld






    Hier das Ergebnis nach etwa 5 Stunden Arbeit.




    Alles in allem kann man sagen, dass das Wigwam trotz der wirklich dicken Isolationsschicht noch mehr Reisig vertragen kann. In einer echten Notsituation und evtl. bevorstehendem Regen braucht es einfach genügend Wandstärke um die Feuchtigkeit draußen zu halten. Da der Wetterbericht aber klare Werte vorausgesagt hatte, haben wir uns gegen dieses Upgrade entschieden.


    Nach einem zünftigen Schaschlik Essen haben wir noch letzte Modifikationen vorgenommen und die Innenseiten mit Rettungsdecken ausgekleidet um die Wärmereflexion des Feuers besser auszunutzen. Danach gings - survival like - ohne Schlafsack in die Koje. Gefroren hat in dieser Nacht bei etwa -8 niemand.




    Summa summarum kann man festhalten:
    Viel Arbeit mit sehr viel Materialaufwand, daher eigentlich nur zu empfehlen, wenn man vor hat, länger an einem Ort zu bleiben. Andererseits hat man vermutlich mit einer großen Gruppe im Winter nicht wirklich eine Alternative, als in dieser Dimension zu bauen. Wirklich überrascht hat uns die Effektivität des Wärmefeuers in Kombination mit dem Schrägdach plus Rettungsdecken - es war deutlich wärmer / heißer als in manchen Nächten, die ich nur im Schlafsack im Winter draußen verbracht habe - absolut Survival tauglich!


    Viele Grüße,
    MadFly

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