Survival Essen "Parched Corn"

  • Hallo,
    ich möchte euch heute mal ein sehr altes "Outdoor-Futter" vorstellen. Es war die Marschverpflegung nordamerikanischer Indianer, Trapper und Waldläufer auf ihren Jagdstreifzügen und Wanderungen. Neben Jerky ist Parched Corn ein sehr leichtes und nahrhaftes Essen auf Tour.


    Bei "Parched Corn" handelt es sich um getrockneten Zuckermais, der anschließend in einer Pfanne geröstet wird.
    Ich habe einfach mal so zum Ausprobieren eine Dose Mais genommen und sie im Dehydrator schön getrocknet, ein Backofen mit Umluft funktioniert auch.



    Nachdem der Mais trocken war. habe ich ihn in einer beschichteten Pfanne langsam geröstet, bis er schön braun war. Wichtig dabei ist konstante Bewegung, damit der Mais nicht anbrennt.



    Wenn der ganze Mais schön gebräunt ist, müsst ihr ihn nur noch abkühlen lassen und anschließend in einen Stoffbeutel füllen...



    Jetzt ist das Zeug ca. 500 Jahre haltbar :eek


    Man isst ca. eine Handvoll davon und spült das ganze gut zerkaut mit etwas Wasser runter. Nach einigen Minuten quillt es im Magen auf und man fühlt sich satt.
    Also nicht zu viel davon auf einmal essen, auch wenn´s schwer fällt, denn das Zeug ist sehr lecker.


    Auf Youtube gibt es einige Videos dazu.


    Guten Hunger!


    Gruß


    Hendrik

  • Das klingt gut.
    Man müßte den Mais doch sicher auch wieder in Wasser quellen lassen können und dann wie Gemüse wieder in heissem Wasser weich kochen können?
    So wie Bohnen, Linsen, Erbsen.
    Ich habe oft eine extra 1L Flasche dabei, 200-250g getrocknete Bohnen und Wasser rein. Über Nacht quellen lassen. Morgens ist die Flasche komplett voll und das meiste Wasser von den Bohnen aufgesaugt. Jetzt brauchen die aufm Feuer/Hobo nur ca. 15min kochen und sind weich. Etwas Speck oder Jerkey dazu und das Frühstück ist fertig und hält fast bis Abends vor.

  • Also Futtermais, der mir eigentlich besser schmeckt als Zuckermais, wird beim Trocknen (roh & an der Frischluft) steinhart, das hab ich schonmal probiert. Glück für die Bauern, sonst würde ich noch Vorräte hamstern. Aber ich werde es mal mit Dosenmais probieren.

  • Eben ist die erste Charge im Dörrapparat fertig geworden. Er war dann wohl ca. 20 Stunden gelaufen!
    Ich habe dann eine Pfanne voll gemacht und vorsichtig geröstet und nach dem Abkühlen in eine Brötchentüte aus Papier gepackt. Schmeckt saulecker, das Zeugs!
    Im April werde ich es auf einer Tour mitnehmen.
    LG Parzival

  • Bei mir sind gestern Abend auch zwei Dosen Mais fertig geworden... 4-5 Stunden bei 60 Grad auf Umluft im Backofen und der Mais war ordentlich dehydriert. Ob er vollständig dehydriert ist, kann ich nicht sagen - aber dafür würde ich aus energetischen Gesichtspunkten den Backofen keinen ganzen Tag durchlaufen lassen ;) Unabhängig davon muss UND wird das Ergebnis keine 500 Jahre haltbar sein, es wird nichtmal 5 Tage überstehen... Denn das leicht angeröstete Ergebnis ist absolut lecker! ^^ Wer braucht da noch :pop in der gewohnten Form?!?


    Wird defintiv zusammen mit Fruchtleder und BeefJerky auf der nächsten Tour als Snack oder Zwischenmahlzeit eingeplant!


    Vielen Dank für den Tipp :daumen

    "Mit Speck fängt man Kläuse!"
    offizielle Signatur des BCP-Treffens im Sauerland 30.5.-2.6.2013

  • 20 Stunden? Das ist ne Hausnummer


    Das Trockner-Teil zieht gerade mal 165 Watt aus´m Netz, schaltet sich auch nur alle 10 Minuten für ca.1-2 min. an. Also recht überschaubar, der Stromverbrauch. Trotzdem denke ich, dass sich der Aufwand in diesem Falle nur einmal zum Ausprobieren "gelohnt" hat. Wiederholen werde ich das Prozedere wohl nicht.
    Vielleicht fällt jemandem ja etwas genialeres, "bushcraftmäßigeres" zum trocknen ein. Z.B. In den Sommermonaten zwischen ausgebreiteten sauberen Bettlaken in der Sonne, oder so...


    LG Parzival :bcplove


    P.S. ach so, ich vergaß zu erwähnen, dass ich gleich 3 Dosen Mais in die Maschine gesteckt habe; deswegen wohl die lange Trocknungszeit!...

  • Wenn du an Maiskolben rann kommst, kannst du die einfach irgendwo luftig aufhängen. Mais trocknet ziemlich gut so. Lose Maiskörner kann man gut auf einem dünnmaschigen Gitterrost trocknen. Einen Holzrahmen mit dem Drahtgitter bespannen und den Mais drauf, das Ganze so aufstellen, daß Luft zirkulieren kann und den Rest Mutter Natur machen lassen. Da gibt`s auch einige schöne Anleitungen bei youtube.


    LG


    Hendrik

  • Wie wärs zum Trocknen damit:
    Ne Dose Mais gut abtropfen lassen, auf ein Gitterblech ausbreiten und dann im Sommer ganz einfach etwas erhöht (Wagenheber und Warndreieck drunter) im Auto auf den Rücksitz legen. Da sinds im Sommer locker 60 Grad und die kleinen Maiskörner sind im Nu knochentrocken.
    Weil:
    Hatte mal zufällig ein paar Trauben auf dem Rücksitz vergessen. Waren 2 Tage später Rosinen ohne einen sichtbaren Bakterien oder Schimmelbefall.
    Und Trauben sind viel größer mit viel mehr Wasser drinne.

  • Nach fast 7 Jahren (!) habe ich gestern per Zufall in meinem Bushcraftschrank in einer hinteren Ecke die Dose gefunden, in die ich damals die getrockneten Maiskörner umgefüllt hatte. Ich hatte sie doch nicht auf diese Tour mitgenommen, wie oben in dem Beitrag geschrieben, sondern nach ein paar Wochen aus den Butterbrotbeuteln genommen und in eine dichte Kunststoffdose umgefüllt, in der einmal homöopathische Tabletten waren. Dann im Schrank vergessen und nie mehr nachgeschaut , bis jetzt.

                


    am meisten erstaunt war ich darüber, dass das "Parched Corn" noch total gut schmeckt! Null Schimmel, Gammel ,o.ä. Nach meinem Empfinden schmeckt es noch genau so, wie ich es vor 7 Jahren probiert hatte. Die Angabe, dass Parched Corn "500 Jahre haltbar" sein soll, würde ich jetzt nicht mehr voll anzweifeln. Mal schauen, vielleicht lagere ich den Rest des Inhaltes wieder ein und mache alle paar Jahre Stichproben. (vielleicht futtere ich es aber einfach auf ^^)


    LG Parzival:kellykettle

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