Da ich wiedermal etwas mit den Händen machen wollte und mir ein grösseres Neck Knife schon lange vorschwebte, nutzte ich ein Stück AEB-L Stahl (Stainless steel from Uddeholm C-0,65 Si-0,4 MN-0,6 P-0,02 S-0,015 CR-12,8) welches noch von einer anderen Arbeit in meiner Werkstatt rumlag und machte mich an die Arbeit. Ich habe schon ähnliche Messer her- bzw. auch hier vorgestellt. Hier nun aber alle Arbeitsschritte von A bis Z mit Zeitangaben, benutzten Werkzeuge etc. Alle Schritte sind in einer "normalen" Heimwerkstatt durchführbar, mit den üblichen Werkzeugen etc. Über das Härten und Anlassen wurde hier ja schon einiges berichtet. Ich mache es im Schwedenofen nach Farbentabelle.
Geplant ist wie gesagt ein Neck Knife mit Kydex oder Leder Scheide. Ich versuche nun die Fertigung und das Ergebnis in mehreren Schritten zu dokumentieren. Angefangen habe ich am Samstagabend. Griffmaterial ist noch offen, wahrscheinlich Holz.
Am liebsten benutze ich immer Materialien und Werkzeuge, die ich schon habe. Auch sieht die Messerform meistens ähnlich aus - Drop Point und Fulltang. Ich finde diese Messerform für mich die idealste. Ich kann damit gut ein Stück Wild aufbrechen, abbalgen, bzw. aus der Decke schlagen, Holz bearbeiten etc.
Aber nun zum Messerbau. Zuerst habe ich mir die Form auf das Stück Stahl aufgezeichnet. Die Klinge ist ca. 8cm lang, 2.8cm hoch, am Messerrücken ca. 3.5mm stark. Der Griff selber ist etwa nochmals 8.5cm lang. Eigentlich fast zu schwer und gross für ein Neck Knife. Vielleicht wird es auch kein Neck Knife - ich bin da recht flexibel.
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Danach mit der Eisensäge grob ausgesägt.
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Im nächsten Schritt wurde mit dem Bandschleifer die Form vollendet. Anschliessend auf der zukünftigen Schneide die Mitte gezogen und im gewünschten Winkel zuerst mit der Trennscheibe bis zur Mitte herunter geschliffen. Danach noch die Löcher für die Griffschalen und das Lanyard-Loch gebohrt.
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Im vorerst letzten Schritt wurde die Klinge mit Feilen und 80er bis 600er Schleifpapier in Form gebracht und der Messerrücken mit Daumenrillen versehen.
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Im nächsten Schritt berichte ich über das Härten und Anlassen. Bis jetzt habe ich etwa 3 Stunden Arbeit eingesetzt.
Kritik und Verbesserungsvorschläge sind willkommen.