Die 540g des Künzi-Hobo schreckte mich ein wenig ab diesen haben zu wollen. Nach einem Versuch ob meine, vom Künzi ein wenig abweichende Form ein guter Zug hat baute ich den ersten. Einige sahen ihn auf dem Frühjahrstreffen in Wolterdingen.
Als Material nahm ich 0.4mm Chromstahl. Was ich nicht wusste als ich es kaufte war, dass es Federstahl ist, verdammt zäh. Dafür ist er nur 220g leicht.
Die Knacknuss waren die Scharniere, sie müssen ganz genau gemacht werden sonst klemmt es und es verzieht sich alles. Als "Abkanntbank" nahm ich ein 3mm dickes Winkeleisen damit die Scharnierelemente genau miteinander fluchten.
Natürlich hätte ich auch einen Steck-Hobo machen können in einem viertel der Zeit die ich für diesen Hobo aufgewendet habe. Mir gefällt das Künzi-System eben besser weil es ein paar, für mich, wichtige Eigenschaften hat. Die Finger sind nach dem Aufstellen oder zusammen klappen sauber. Die russigen Seiten sind immer auf der Innenseite. Man kann einen Künzi auch mit halb verfrorenen Händen aufstellen. Da es einen Notfallhobo sein soll ist es wichtig, dass er leicht aufzustellen ist.
Ich habe die Scharnierelemente ein bisschen länger gemacht damit man sie besser biegen kann.
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Jetzt wird der überschüssige Teil abgeschnitten damit man die Scharnierelemente ganz umbiegen kann.
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Den Scharnierdorn, in meinem Fall einen 2.4mm Chromstahlschweissdraht einlegen und mit einer Zange ganz flach drücken.
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Das Gegenstück dazu nehmen und dann die einzelnen Scharnierelement ganz rumdrücken mit der Zange.
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Die Löcher im Boden werden mit einem 10mm Bohrer gebohrt. Wenn man den Boden zwischen zwei Bretter klemmt und gut verschraubt verbiegt sich das Blech nicht.
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Das Scharnier für den Boden entsteht.
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Nach ca. 10 Std. Arbeit und Kopfzerbrechen.
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Der erste Test. Ein Tee und Speck mit Eiern.
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Erwartungsgemäss hat er sich etwas verzogen und klemmt bereits ein wenig. Ich werde ihn nun bei jeder Gelegenheit benutzen und dann schauen wie sich das weiter entwickelt mit dem verziehen und ob ich allenfalls etwas dagegen unternehmen kann, respektive die Leichtgängigkeit der Scharniere erhalten kann.
Liebe Grüsse
draussen
Disclaimer
Dieser Hobo wird vorwiegend in einem Land benutzt in dem Feuer machen im Wald einem Volkssport nahe kommt.
Das nachbauen dieses Hobos ist ausdrücklich erlaubt, ja sogar erwünscht. Es sind die im Einsatzgebiet geltenden Vorschriften zu beachten.
Sollte der nachgebaute Hobo in einem Gebiet betrieben werden in dem Feuer machen selbstverständlich ist sind einige Regeln zu beachten.
Nicht auf Tischen, Bänken oder anderen Bauten betreiben. Ein Hobo brennt besser am Boden. Es macht nichts wenn der Boden eine kleine Brandstelle aufweist nach dem Betrieb.
Grundsätzlich ist ein Feuer etwas schönes und sind von einem harmonischen Waldbild nicht weg zu denken.
Feuer sind klein zu halten damit der nächste auch noch Holz findet. Man muss nicht alles gesammelte Holz verbrennen, der nächste wird dankbar sein. Du könntest der nächste sein.