Holzvergaserkocher

  • Da momentan der große Holzvergaserkocher-Wahn umgeht, ich mich aber strikt weigere 60€¬ oder gar noch mehr für eine doppelwandige Blechbüchse auszugeben, habe ich mich mal an einen Eigenentwurf gemacht.


    Sache ist folgende:
    Ausgangsprodukt ist so ein 08/15 Thermobecher aus Edelstahl. Gibts manchmal günstig im Supermarkt o.ä.
    In diese Tasse habe ich 1cm vom oberen Rand entfernt auf der Innenseite 8 Löcher im Durchmesser 10mm gebohrt. In den Boden 9 Stück, gleicher Größe.
    Das funktionierte schon ganz gut... Nur irgendwie hatte das nichts mit Holzvergasung zu tun... Ein kurzes (zufälliges) Telefongespräch mit Nachtkauz gab die Antwort - da fehlen Löcher in der Seite am Boden.
    Also 4 Löcher à 5mm gebohrt und... Das Ding geht ab wie Bockwurst am Zentralbahnhof.
    Nur fehlt mir leider noch ein vernünftiger (vor allem optisch wertvoller) Gedanke, wie ich den Topfaufstand zurechtdengel... Hat jemand Ideen?


    Leider kann ich grad keine Bilder anhängen... Ich versuchs, wenn ich wieder in Leipzig bin.

  • Hallöle!


    ...funktioniert auch nach einiger Zeit und großer Hitzeeinwirkung ohne Probleme. Paßform, Elastizität, usw. haben nicht nachgelassen!
    Viel Spaß, freue mich auf die Fotos!



    DSCF0199 von Alex.Lederstrumpf auf Flickr


    LG Lederstrumpf

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    Wer immer mit der Herde geht, kann nur den Ärschen folgen!

  • Die Idee mit dem Lüftungsgitter (oder so ähnlich) hatte ich auch schon. Nur geht es ja weiter. Ich hab festgestellt, dass der Aufsatz, den der originale Kocher hat nicht umsonst diese Form hat. Das Teil funktioniert wie ne Art Düse und erhöht die Effizienz noch mal. Und dazu such ich noch ne optisch wertvolle Lösung die auch nicht so fix durchglüht. Auf den Bildern hab ich das aus ner Konservendose gedengelt, das ist aber nicht so der wahre Jakob...
    Hatte überlegt, von ner Graffitidose den Kopf abzuschneiden und oben den Mechanismus rauszubohren. Nur magelt es mir an ner gescheiten Blechschere.
    Ich bastel noch mal bissel :D

  • also, ich hab da was gefunden bei unseren amerikan. Freunden, da bin ich platt:
    http://s4.beta.photobucket.com….jpg.html?fromLegacy=true




    Die Idee mit dem doppelwandigen Thermos als Holzgaskocher find och super und eigentlich so naheliegend.



    In USA hat der Freund hier aber die ganz billigen Dinger genommen, wo
    aussen einwandig Edelstahl und innen so ein Plastikeinsatz. Jetzt sagt der sogar, er würde die Einsätze trotzdem
    zum Trinken weiterbenutzen!
    http://bushcraftusa.com/forum/…ng-for-a-hobo-stove/page3




    Ich bin jetzt gleich unterwegs zu T€di und Konsorten und schau mal, was ich so finde. Vielleicht ist morgen Basteltag
    mit Herrn Dremel und Herrn Bosch angesagt.

  • Gestern habe ich mir zur Ablenkung versuchsweise einen Hoboofen in Holzvergasertechnik gebaut. Aus einer leeren Farbdose und einer kleineren Dose, wo irgend ein Fertiggericht drin war.
    Ich muss sagen, das Teil hat 100% so funktioniert, wie es soll!
    An den oberen Gasaustrittsöffnungen haben sich sehr schöne blaugelbe Flammen gebildet, als das Teil dann richtig an war.
    Da zeigt sich aber schon der erste konstruktionsbedingte Nachteil für mich: Es dauert eigentlich zu lange, bis der Holzvergaser in Fahrt kommt und seine Vorteile zeigen kann (rauchfreier Brand, ruhige und gleichmäßige Flamme). Und ich hatte extra trockenes Holz genommen, was unterwegs ja auch nicht immer zu finden ist.
    Ein weiterer Nachteil für mich ist die Tatsache, dass bei jedem Nachlegen von Brennstoff, der Holzgasprozess für eine Weile wieder gestört ist. Das ist nicht zu schlimm, dann kann ich aber auch einen ganz normalen Hobo nehmen.


    Also, mein vorläufiges Fazit: Tolle Sache, funktioniert super, macht Spaß zuzuschauen, braucht man aber nicht unbedingt.



    Ich werde demnächst noch mal das Teil in Aktion fotografieren und evtl noch einen bauen und dabei Fotos für hier machen.
    Die Bauzeit war nämlich weniger als 20 min. gewesen!


    LG Parzival :bcplove

  • Hier sieht man den Holzgasofen kurz nach dem Anzünden. Er wird direkt voll bestückt und mit Hilfe von Birkenrinde von oben angesteckt.



    Nach 3-4 Minuten tritt der Effekt der Holzvergasung ein. Das habe ich mal gefilmt. Man sieht schön das Gas an den oberen Eintrittslöchern brennen.


    7FniQlKXClw


    Abschließend der kurze handschriftliche Versuch einer Erklärung der Wirkungsweise:



    LG Parzival :bcplove

  • hatte ja schon in mehreren Foren über den Hong Kong MKII über Ebay berichtet - das Ding wiegt nur 250 g und funktioniert super... mit ein paar Einschränkungen (rauchfrei nur wenn's läuft, beim Nachlegen kommt der ganze Prozess ins Stocken)


    Ich hatte mir auch schon letztens im Baumarkt überlegt, was sich da für einen günstigen Eigenbau anbietet, Fazit:


    1. beim Kamin-Zubehör: Wandschutz Manschette, also das Teil, das in die Wand vermauert wird und das Ofenrohr reinsteckt - ist nämlich doppelwandig, braucht dann nur ein paar Löcher und noch einen Aufsatz für den Topf, vielleicht noch portablen Boden


    2. die Thermo-Becher Variante, bzw. ich schau mir demnächst in China mal die ganzen doppelwandigen Essensbehälter an mit größerem Durchmesser als ein Kaffeebecher

  • Ich hatte mal vor einer ganzen Weile versucht einen Holzvergaserbrenner aus einer alten Thermoskanne zu bauen. Ich hatte damals noch gedacht das eine möglichst Höhe Brennkammer für eine intensive Verbrennung sorgen sollte. Kurzum das wird nix, da die Strahlungswärme der Glut nicht ausreicht um die Gase oben auf Entzündungstemperatur zu bringen (danke nochmal an den freundlichen Herrn am See der mich auf diesen Umstand hinwies). Das sieht man auch gut am Bushbuddy dessen Brennkammer breiter als hoch ist. Also hab ich heute das Gerät mal modifiziert, ich hab die Brennkammer ca 5cm eingekürzt, und siehe da es geht.
    Das ganze Konstrukt hat ca 95mm Durchmesser, bei einer Höhe von ca 120mm.
    Die Brennkammer hat einen Durchmesser von ca 80mm, ist ca 100mm hoch, und hat ca 85mm vom Rost entfernt 26 Löcher a 8mm in zwei Reihen versetzt. Das Rost ist ca 10mm vom Boden entfernt, der gleichzeitig als Ascheschale dient. Unten aussen sind 12 Löcher mit 12mm Durchmesser.

    Ich hab Holzreste als Brennstoff genommen, wenn er einmal brennt nebelt er nicht, auch wenn ich die Holzstücke vorm Reintun mit Schnee nass gemacht habe. Zum Anbrennen sollte man aber trocknes Holz verwenden.

    Er wird aussen so heiß das man nicht mehr anfassen kann, der Boden wird durch den geringen Abstand zum Rost so heiß das er in den Schnee einsinkt und dieser einfach sublimiert.(geht weg ohne erst zu schmelzen)
    In nächster Zeit werde ich noch einen Topfstand bauen, und das Problem mit der Bodenhitze irgendwie lösen.


    Gruß Kauz

    Ihr habt vielleicht die schönsten Torpedos, das Stück für 25000 Mark, aber ich habe den alten Draht, für 50 Pfennig!

  • Ich füge das Filmchen von gestern, wo ich mit Mogen im Binger Wald war und einen Holzvergaserofen aus zwei leeren Dosen nur mit einem Messer gemacht habe, noch mal hier in den Faden ein. Der Film hat einen sehr schlechten Ton, dafür ist er aber von Mogen gut gefilmt und man sieht in Echtzeit, wie das Teil in wenig mehr als 5 Minuten komplett entsteht.


    gyXgDiRQsgA


    Vielleicht gefällt es ja dem ein oder anderen und es regt zum Selbermachen an.


    LG Parzival :bcplove

  • Mein Ultraschwerentwurf ist auch fertig.
    Oberseite ein Sektkühler,Boden entfernt und mit dem Dremel Löcher in die UnterÅ›eite und dem oberen inneren Rand reingeflext.
    Unten als Aschenfang und für die Zuluft ein IKEA Ordning der mit zwei Schaschlikspiessen auf die richtige Höhe gebracht wird und zum Transport zusammengeschoben wird.
    Oberer Rost aus einem Lüftergitter dem ich ein Viertel Draht entfernt habe um Holz einwerfen zu können.


    Probelauf nur in der Küche mit Spiritus und Gel - zieht wie verrückt - halber Liter Wasser(eiskalt) weit unter 5 min ,



    Fotos folgen sowie ich am Rechner sitze auch vom Test mit Holz, mit demAndroid krieg ichs net hin !


    Gruß Kelte

    "Glaube mir, denn ich habe es erfahren, du wirst mehr in den Wäldern finden als in den Büchern!
    Bäume und Steine werden dich lehren, was du von keinem Lehrmeister hörst."


    Love many, trust few, and always row your own boat. The more you know, the less you need!


    DES KELTEN SEITE

  • Hier mal die Werkstattbilder

  • Hey TT


    Ich hab das Set grade mal gewogen !
    776gr. komplett mit einem 1l-Topfsamt Aludeckel und Plastiktüte !


    Der Firepot incl.600ml Topf - ohne Deckel wiegt 730gr. ---- da ist mein Eigenbau nicht mal soo schlecht !

  • Hey Kelte, super, dass was draus geworden ist - das Gewicht ist doch ok vergleichen mit anderen Sets, SVEA o.ä.!


    Ist Dein Sektkühler so leicht?! Vielleicht sollte ich bei meinem einfach den schweren Boden auch erstmal abflexen wie Du. Dann ist das Hauptgewicht sicher weg vom dicken Boden.


    Aber wie versprochen: Morgen geht's nach Shanghai (wenn der A380 rechtzeitig enteist ist...) und ich schau mal nach den doppelwandigen Food containern.


    Wie funktioniert Deiner denn mit dem Nachlegen? Das ist bei meinem MKII das Hauptproblem.


    Und warum ich überhaupt noch weiterschaue nach besseren Lösungen, ist das Packmaß - meiner ist zwar leicht und klein, aber 13,5 cm Durchmesser - und das nervt etwas, weil's in keine Aussentasche o.ä. passt - es sei denn, ich find da jetzt einen passenden Topf, wo es reinpasst. Bis jetzt habe ich in dem Durchmesser nur welche mit 1,6 L (!) gefunden... das ist doch Mist.


    Und wenn's alles gar nicht passt, dann habe ich da schon einen Bauplan im Kopf, mit dem ich zu meinem Feinschlosser-Freund gehe.


    (der sch... Hobo-Virus - wollte mir schon ein Backblech bei Real kaufen mit 12 hohen Törtchenformen drauf, weil mir plötzlich schon komplett die Konstruktion damit in den Kopf kam - aber da ich nicht weiss, wie sich solche Backbleche unter Feuer verhalten, hab ich's mir verkniffen! :pille )

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