Ich bin vor ein paar Tagen beim YouTube-Surfen auf eine interessante Möglichkeit gestoßen um Obst, Beeren und anderes leckeres Pflanzenfutter zu konservieren: Fruchtleder.
Was verbirgt sich hinter der seltsamen Bezeichnung? Nun, im Endeffekt handelt es sich um einen getrockneten Fruchtbrei, quasi ausgetrocknetes Mus.
Die Herstellung ist sehr einfach, man nimmt die Früchte seiner Wahl und zerkleinert sie (im Mixer, Mörser oder mit einem Pürierstab - ganz nach belieben), breitet dann den enstehenden Brei auf einem Backblech (auf einem Backpapier!) aus und lässt es entweder 1, 2 Tage an der Luft trocknen oder schiebt es bei niedrigen Temperaturen (50-70°) ins Backrohr.
Das fertige Produkt ist ein dünnes, ledriges, flexibles, getrocknetes Fruchtmus, das zwar robust ist, sich aber leicht abreissen lässt und lange haltbar ist.
So einfach es zwar im Grund herzustellen ist, so gibt es doch ein paar kleine Dinge zu beachten:
1. am Besten eignen sich sehr reife (vielleicht sogar überreife) Früchte, diese sind meiner Meinung nach auch Geschmacklich besser geeignet und auch etwas magenschonender. Man muss aber aufpassen, dass man keine verdorbenen Früchte nimmer oder gar schimmelige, da diese dann den Fruchtbrei während der Trocknungsphase auch schimmeln lassen würden.
2. Mit Äpfeln funktioniert es wunderbar, allerdings sollte man vorsichtig sein wenn man Mischungen mit Äpfeln macht, da diese getrocknet geschmacklich sehr dominant sind (also immer vergleichsweise wenige Äpfel verwenden). Man sollte auch aufpassen, dass sich die gewählten Früchte gut trocknen lassen - frische Bananen werden sehr brüchig nach dem Trocknen und sind nicht unbedingt als alleinzige Zutat zu empfehlen. Ein Schuss Zitrone oder ein, zwei ganze Orangen (besonders Blutorangen eignen sich hervorragend) helfen auch dabei, dass das Fruchtleder noch haltbarer gemacht wird und nach dem Austrocknen eine schöne Farbe beibehält.
3. Den Fruchtbrei kann man natürlich nach belieben mit Gewürzen, Honig, Zucker oder Alkohol abschmecken, allerdings muss man gerade bei Gewürzen aufpassen, dass man nicht zuviel erwischt und auch keine Gewürze nimmt, die durch längere Feuchtigkeit 'modrig' schmecken oder riechen. Ich persönlich bevorzuge immer Honig gegenüber Zucker, da sich dieser schneller im Gemisch vermengen lässt und auch nicht so 'künstlich' schmeckt - ein hoher Zuckeranteil hilft bei der Haltbarkeit und gibt noch einen zusätzlichen Energieschub (und hilft besonders bei sauren Früchten um eine geschmackliche Balance zu ermöglichen.
4. Man kann die Früchte auch vorher kochen, einerseits hilft das noch zusätzlich bei der Haltbarmachung und beschleunigt durch das Erhitzen den Trocknungsprozess, andererseits ist das Fruchtleder dann auch etwas bekömmlicher, es verändert aber auch de Geschmack etwas und durch die Erhitzung zerstört man einen Teil der Vitamine. Beim Kochen nicht zuviel Wasser hinzugeben, sonst braucht es noch länger zum Trocknen!!!
5. Beim Ausbreiten des Gemisches auf dem Backblech sollte man aufpassen, dass man nicht zuviel Fruchtbrei aufträgt bzw dass die Schicht nicht zu dick wird. Durch das Austrocknen verliert das Ganze zwar an Dicke, aber je dicker es ist desto länger dauert es dann!
Abschließend noch ein paar Bilder vom Fruchtleder, Inhalt waren 3 kleine Mandarinen, 2 Äpfel (ungeschält, entkernt), 2 Bananen, eine Prise Zimt und ein Löffel Waldhonig.