Bei herrlichem Wetter und niedriger Lawinengefahr ging es kurz vor Jahres ende bei der letzten Gelegenheit zum Biwak auf die Benediktenwand. Alle vorherigen Gelegenheiten wurden durch das Tauwetter und der daraus resultierenden Lawinengefahr vereitelt. Wir entschlossen uns einen auch im Winter begangenen Berg zu suchen und eine Biwakhütte zu verwenden und so viel die Wahl auf die Benediktenwand.
Auf gut gespurten Wegen ging der Aufstieg rasch und einfach.
Offenbar gingen die Wanderer aber nur bis zur Alm, denn ab da waren keine gespurten Wege mehr vorhanden. Da wir die Route kannten, wussten wie wir zu gehen hatten um.
Ohne große Umwege kamen wir zum Steig. Nach Prüfung der Lage und der Gegebenheiten, sowie der vor Ort von uns auch gering eingeschätzten Lawinengefahr, entschlossen wir uns den Aufstieg zu wagen und im Fall schlechter Bedingungen abzubrechen und am Fuß des Steigs zu biwakieren.
Von mir hier der ausdrückliche Hinweis, dass dieser Steig selbst im Sommer nur für Geübte ist und dass ich keines Falls zum nachmachen aufrufe. Dieser Aufstieg war durchaus Risikobehaftet und zusätzliche Ausrüstung hätte einen sichereren Aufstieg gewährleistet. Wir waren uns der Risiken und unseren Fähigkeiten bewusst und haben uns bewusst für den Aufstieg entschieden.
Der Großteil der Strecke war gut zu steigen. Dank der exponierten Lage war aller loser Schnee weg und nur gefrorener, griffiger und fester Schnee vorhanden. So konnte man sich gut einen Tritt verschaffen.
Geübten Schrittes kamen wir dann an einem Fells an, der nur durch Klettern zu überwinden war. Dies war zwar ungeplant, aber sicheren Trittes und sicheren Griffes war das Hindernis in aller Ruhe überwunden.
Nach dem Aufstieg ging es noch kurz durch Latschenkiefern vorbei bis zur Biwakhütte.
Nach einem "Berg Heil" und Handschlag am Gipfelkreuz machten wir uns ans Abendmahl und bereiteten das Nachtlager.
Da ich meinen Def 4 an meinen Bruder verliehen habe, nächtigte ich in einem alten schwedischen Daunenschlafsack, welcher von mir getestet eine Komforttemperatur von ca. -5 °C hat. Die Nacht war bis -5 °C dennoch wollten meine Füße nicht warm bleiben, was viel Schlaf kostete. Am morgen offenbarte sich warum. Ein dummer Flüchtigkeitsfehler sorgte dafür, dass die nicht sauber zu gedrehte Trinkblase im Fußbereich aus lief. Somit hatte ich einen zu Eis gefrorenen Fußteil
Nach Kaffee und Schokozwieback gab es dann auch eine Entschädigung für die doch kalte Nacht. Die Berge präsentierten sich dank frostiger Temperaturen in Licht getaucht in aller Pracht.
Nach einem kurzen Abschied ging es runter zum Auto.