Messer schärfen

  • Hallo Leute,


    Ich bin momentan im Besitz eines Opinels, eines größeren feststehenden Messers und eines Herberz Multitools, welches allerdings bald durch ein leatherman ersetzt wird.
    Um diese Messer zu schärfen habe ich einen Messerschärfen, welcher aus zwei runden Schleifsteinen besteht, welche beim durchziehen rotieren. Dieser Schärfer funktioniert bei meinem Opinel und Küchenmessern gut, doch bei Messern aus härterem Stahl versagt er leider. Da Leathermans allerdings zum Großteil auch aus relativ hartem Stahl bestehen, wollte ich mal nach eurer Meinung Fragen, wie ich diese Messer am besten schärfen soll. Ich wollte mir dafür eigentlich einen einfachen Schleifstein zulegen, weiss aber nicht ob diese große Unterschiede aufweisen.
    Wäre sehr nett wenn ihr mir einige Tipps zum Schärfen und Kauftipps geben könntet!


    Viele Grüße
    Max

  • Ich selbst besitze zwei Wassersteine von King: einen 6000 und einen mit zwei Seiten (250 und 1500, bin mir aber nicht ganz sicher).
    Bin sehr zufrieden mit den zwei Steinen. Braucht zwar etwas Übung, dass du immer den richtigen Winkel hältst, aber ansonsten werden die Messer scharf. Kannst auch gut bis auf einen 10'000 gehen. Dann kannst du dich nach dem Schärfen evtl. auch mit dem Messer rasieren :).
    Für Unterwegs habe ich zwei DMT (Diamant Schleifbretter, die man zusammenfalten kann). Schleiffläche ist teilweise etwas kurz, aber für Unterwegs reichts mir.
    Es gibt sonst auch gute Keramikschärfer, bei denn du die Klinge durch eine Ritze ziehen musst. Vorteil ist, dass du keinen Winkel beachten musst. Nachteil: du kannst den Winkel nicht verstellen.

  • Als Anfänger, wie ich auch einer bin, kann ich das Standard 3-Stone System von Lansky empfehlen. Ich selbst habe mir das vor ca. 1 Jahr gekauft und habe damit bis jetzt eigentlich alles scharf bekommen. Angefangen von Küchenmessern bis hin zu Opinels oder dem Glockmesser. Ich kanns nur weiterempfehlen. Ist nicht zu teuer und kann einiges.


    Ich hoffe ich konnte vl. helfen. ;)
    MfG
    Matthias


    Viel Spaß noch beim Schleifen. ^^

  • Stimmt! Gibt es auch mit mehr Steinen, die man dann einzeln nachkaufen kann. Ich finde das System eigentlich sehr intelligent entworfen und wirklich einfach zu bedienen, da man auch nicht viel falsch machen kann und dennoch relativ gute Resultate erzielt.


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  • Hallole!


    Auch ich nutze das Lansky mit fünf Steinen, wobei einige jetzt ersetzt werden müssen. Die Standardsteine nutzen sich relativ schnell ab. Zumindest, wenn Du Material abtragen musst, weil Du den Schleifwinkel ändern willst oder Scharten ausschleifen musst. Vielleicht gleich einen Diamantstein mit dazu ordern.


    Es gibt auch einige "Variablen" in diesem System, die es zu eliminieren gilt.
    Erstens hat der Führungsstab im Aluwinkel Spiel nach oben und unten. Also entweder den Stab immer an der unteren oder der oberen Kante des Langlochs führen.

    Schleifen1a von Alex.Lederstrumpf auf Flickr

    Schleifen1 von Alex.Lederstrumpf auf Flickr


    Zweitens solltest Du die Klinge immer an der gleichen Stelle, in der gleichen Tiefe im Aluwinkel einspannen. Verschiedene "Klemmtiefen" ergeben verschiedene Schleifwinkel.

    Schleifen2 von Alex.Lederstrumpf auf Flickr

    Schleifen2a von Alex.Lederstrumpf auf Flickr


    Drittens solltest Du den Metallstab immer in der selben Postition in den Schleifstein spannen. Auch dort gibt es verschiedene Möglichkeiten die den Schleifwinkel beeinflussen können.

    Schleifen3 von Alex.Lederstrumpf auf Flickr

    Schleifen3a von Alex.Lederstrumpf auf Flickr


    Sicherlich nur Kleinigkeiten, aber wenn Du präzise arbeiten willst, z.B. nur abziehen, halte ich diese "Einstellungen" für durchaus wichtig. Es ist egal, wie Du es machst(Spannen, Stabführung, etc.), Hauptsache Du machst es IMMER gleich!
    Wenn Du das beachtest, kann ich das Lansky sehr empfehlen, zumindest für daheim. Für unterwegs ist es natürlich zu schwer, zu groß und zu aufwendig.


    Liebe Grüße
    Alex Lederstrumpf :schnitz

    __________________________________________________________________________________________________________
    Wer immer mit der Herde geht, kann nur den Ärschen folgen!

    Einmal editiert, zuletzt von Lederstrumpf () aus folgendem Grund: ...die gute alte Rechtschreibung!

  • Ich habe einige Wasserschleifsteine aus der Werkstatt meines Urgroßvaters welcher Schreiner war, mit nach Deutschland genommen.
    Ich hab keine Ahnung welche Korngröße die Steine haben. Habs dann durch probieren herausgefunden welche wie grob und fein sind.


    Mitlerweile hab ichs halbwegs drauf die Messer auf Rasierschärfe zu bringen

  • Drittens solltest Du den Metallstab immer in der selben Postition in den Schleifstein spannen. Auch dort gibt es verschiedene Möglichkeiten die den Schleifwinkel beeinflussen können.


    Wenn man den Schleifstein mit der Schleifläche auf den Tisch legt sollte der Führungsstab wie der Schleifstein in der ganzen Länge auf dem Tisch aufliegen. Wenn der Führungsstab nicht die gleiche Flucht hat wie der Stein gibt es einen anderen Winkel.
    Vor dem Schleifen muss immer alles genau geprüft werden um gute Ergebnisse zu erhalten. Das ist beim freihändigen Schärfen übrigens auch so, nur passiert es dort unbewusst wenn man schon fortgeschrittener Schärfer ist. ;)


    Liebe Grüsse
    draussen

  • Danke für die vielen Tipps!
    Medu: Auf die Seite bin ich auch schon gestoßen und bin echt begeistert, da man sich dort echt gut informieren kann!


    Momentan tendiere ich eher dazu mir einen Wasserschleifstein zuzulegen, doch ich bin mir noch nicht ganz sicher
    mfG Max

  • Hallo,
    ich bin erstaunt, wieviele hier nur dieses Set empfehlen. Ich frage mich mittlerweile, ob es verschiedene Varianten davon gibt. Ich habe dieses hier probiert Lansky bei Amazon und relativ schnell wieder zurückgeschickt weil ich meine dicken Klingen damit nicht schärfen konnte (die passten da einfach nicht rein). Daran rumbasteln, oder neue Schrauben besorgen wollte ich auch nicht und deshalb bin ich bei diesem Set hier hängengeblieben Spyderco Sharpmaker.
    Damit bin ich sehr zufrieden, denn es ist vollkommen egal, welche Form die Klinge hat, ob sie Sägezahnung hat, oder wie breit sie ist. Selbst Äxte bekommt man damit rasiermesserscharf.
    Daher meine Frage: Was schärft Ihr mit dem Lansky?

  • Ich hab mir den Lansky vor etlichen Jahren zugelegt und war nie ganz zufrieden damit. Er wanderte damals in irgendeine Kiste in der er Heute wohl noch rum gammelt.
    zum schärfen daheim benutze ich einen Rozsutec-Stein mit 8000er körnung
    http://www.mehr-als-werkzeug.d…Schaerfstein-Riemchen.htm
    für unterwegs einen baugleichen Schärfer dieser Art
    http://www.ebay.de/itm/TAIDEA-…elfer&hash=item56520533e6
    und eine Diamantfeile aus einem Set von Fiskars

  • Zunächst möchte ich bemerken, dass in der von Medu vorgestellten Seite wirklich Alles sehr sinnvoll beschrieben ist.


    Als kleiner "Messerjockel" habe ich schon so manche Schärfsysteme "durch". Hier meine Erfahrungen:


    Lansky (Gatco):
    Perfekt um an ein Messer einen anderen Schleifwinkel (und später reproduzierbaren Winkel) dran zu bekommen. Der Verschleiß an den "feinen" Steinen ist aber enorm. Lästig an langen Klingen, wenn man immer wieder das Messer unterschiedlich einspannen muss.


    Spyderco Sharpmaker:
    Eigentlich für das Meiste zu gebrauchen (außer ganz grobe Arbeiten), wenn man damit umgehen kann, ideal um alle Klingen scharf zu halten.


    diverse Schleifsteine:
    Wenn man gelernt hat, wie es geht, gibt es nichts Besseres, macht vor allen Dingen richtig Spaß und hat einen gewissen "meditativen Charakter".


    billige Schleifsteine aus dem Baumarkt:
    Für etwa 5 Euro gibt es in fast jedem Baumark kleine Schleifsteine mit "zwei Seiten" (eine grobe und eine feine), keine Ahnung wie die Körnung ist, aber für den Anfang vollkommen ausreichend, erst mit alten Küchenmessern üben und dann klappt es auch mit den Lieblingen, für mich die günstigste Möglichkeit überhaupt.


    Wetzstäbe:
    Ich habe einen Keramikwetzstab und einen Metallwetzstab. Für die "Schnelle" aus meiner Sicht gar nicht mal so schlecht, zum gelegentlichen Aufrichten der Schneide und bei kleinen Schärfeverlusten ideal. Erst ein paar Züge über den Keramikwetzstahl dann über den Metallwetzstab. Erfordert aber auch ein wenig Übung.


    Abziehleder:
    Alter Ledergürtel auf eine Dachlatte geklebt und dann mit "irgendeiner" Schleifpolitur aus dem Supermarkt oder Baumarkt präpariert. Bestimmt genauso gut, wie so manche "Zauberpaste" aus dem Angbeot der Messerhändler.


    Alles erfordert eine gewisse Zeit der Einarbeitung und "das" System für jeden Anwender gibt es nicht. Jedes System hat seine Vor- und Nachteile. Am Ende entscheidet, was man mit welchen zeitlichen und finanziellen Aufwand erreichen will und kann.


    P.S.
    Viel Spaß bei den ersten Versuchen, weil Spaß macht das Bearbeiten der Schneidwerkzeuge auf jeden Fall!


    P.S.2
    Alle oben gemachten Erfahrungen beziehen sich nicht auf Messer mit "balligem" Schliff. Hier kann ich keine "sauberen" Erfahrungen beitragen. Bei Messern mit balligem Schliff habe ich bislang immer auch eine "kleine Fase" angearbeitet (was aus meiner Sicht für gar nicht mal so schlechte Ergnisse führt).

    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit." Wilhelm Humboldt, 1767-1835

    Einmal editiert, zuletzt von smeagol ()

  • Also ich würde entweder Lansky oder Spyderco nehmen.
    Zum Spyderco hab ich hier ein Video von uns:

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  • Hey SurvivalMax,
    das von Medu genannte 20€-Set kann ich nur wärmstens empfehlen, wenn du zu einem Wasserschleifstein tendierst. Durch die Größe des Steins lassen sich zwischendurch auch mal größere Küchenmesser wieder gut schärfen. Ich schärfe mit dem Stein alles was ich da habe. Von Opinel, über Victorinox bis hin zu Enzo. Allein mit dem Set habe ich bis jetzt alles auf "Rasurschärfe" bekommen (auch Küchenmesser von einem Bekannten, bei denen der Messerrücken schärfer war als die Schneide). Also ist eine gute Arbeitsschärfe locker drin (Wenn die Schneide nicht ganz hinüber sind, reicht meist auch nur die feine Seite). Das Abhziehleder trägt - wie ich finde - sehr zur endgültigen Schärfe bei.
    Neuerdings benutze ich aber nach der feinen Seite des 20€-Steins noch einen anderen Stein, den ich bei meinem Vater im Keller gefunden habe. Die grobe Seite ist feiner, als die feine des 20€-Steins und die feine, könnte, soweit ich das einschätzen kann, ein gelber Belgischerbrocken sein. Mit der Kombination wird der Schliff halt noch etwas feiner. Aber um eine gute Schärfe hinzubekommen reicht der 20€-Stein allemal. Und wenn du doch mal einen feineren haben willst, spricht ja nichts dagegen einen zu kaufen ;)


    Um es nochmal auf den Punkt zu bringen:
    Der 20€-Stein ist zum üben gut geeignet (meine Meinung), und man bekommt damit alles scharf vorausgesetzt man hält den Winkel ;)


    Ich hoffe das hilft dir bei deiner Entscheidung.


    PS: wenn du mal ein Stein für unterwegs suchst, kann ich dir den Fällkniven DC 3 oder 4 empfehlen. Und dazu ein kleines Leder.

    "Die größte Bedrohung für unseren Planeten ist der Glaube, dass jemand anderes ihn retten wird." (Robert Swan)

  • Also meine Messer schleife ich mit einem doppelseitigem Schleifstein mit Körnung 240 / 800. Da bekommt man schon eine ordentliche Schärfe hin. Danach noch mit einen Lederstreifen und ultrafeiner Schleifpaste abziehen. Das ist das wichtigeste und gibt den letzten "Schliff"


    Mit allen Messern kann man sich rasieren =)


    Ist auch gar nicht soo schwer. Schon nach dem ersten Versuch konnte ich mich mit einem 20 Jahre alten Küchenmesser rasieren.


    Hier eine Webseite davon. (Man scrolle runter bis zum "5-Stufen-Programm; ist ziemlich in der Mitte)


    http://www.messer-machen.de/messer.htm

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