Nachdem ich mich hier etwas umgesehen habe stelle ich fest, dass der Zunderpilz zwar wohl behandelt wird aber wenn, dann meist nur künstlich nitriert.
Ich hab mich die Tage mal an den zweiten Versuch gemacht, Zunderpilz herzustellen, wie es "früher" wohl gemacht wurde und wie es draußen (auf längere Sicht gesehen) praktikabel ist.
Mit Sicherheit ist das Ganze nicht so effektiv, wie Zunderpilz mit industrieellem Salpeter zu nitrieren. Aber es funktioniert doch.
Der Unterschied besteht darin, dass das Trama mit Urin nitriert wird. (Ja, klingt wiederlich, ist es auch, aber nicht halb so wiederlich vom Geruch her, wie das Kocher der Pilze...)
Beim ersten Versuch hat das offenbar nicht ganz so geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe. Das Ergebnis war doch eher mittelprächtig, was de Glühfreudigkeit des Pilzes anbetraf. Nun hatte ich mich erneut darüber belesen und bin über ein Detail gefallen, welches ich beim ersten Mal nicht beachtet hatte. Dass der Zunderpilz früher in Urin gekocht wurde.
Also hab ich mich daran gemacht ein paar Zunderpilze aufzutreiben und zu kochen. Der Geruch beim Kochen der Pilze ist das abartigste, was mir bislang unter gekommen ist, abgesehen von verfaulten Eiern...
Nach dem Kochen habe ich die Pilze ein paar Tage getrocknet und anschließend in Urin eingelegt. Nach weiteren zwei oder drei Tagen wurde das Ganze dann gekocht. Wichtig bei der ganzen Kocherei ist, dass ein alter Topf verwendet wird, da die Farbe in den Pilzen stark abfärbt.
Nach zwei Stunden kochen habe ich den Sud vom Feuer genommen und den Zunder zum Trocknen gelegt.
Zündversuche folgen nach fertiger Trocknung.
(Fotos sind aufgrund defekter Kamera leider nicht vorhanden.)