Peasant Knife von Svörd (Klappmesser)

  • Ahoi :)


    Ich will Euch mal ein etwas anderes Outdoormesser vorstellen,
    welches sich durch sein simples und dadurch robustes Design von anderen Messern abhebt.


    Ich gehöre zu den Leuten die Klappmessern eher skeptisch gegenüberstehen da ich die Mechanik
    allg als Störanfällig emfinde, diese bei einem deffekt schlecht bis garnicht zu reparieren sind
    und sich oft auch nur schwierig reinigen lassen.


    Hier bedient sich das Peasant von Svord einer einfachen wie klassischen Mechanik die der eine oder andere
    vieleicht schon einmal bei einem klassischem Rasiermesser (zb in den typischen Western-Barbier-Szenen...) gesehen hat.
    Das ganze funktioniert aber eben auch hervoragend bei "gröberen" Messern.
    Das Messer lässt sich innerhalb weniger Sekunden komplett zerlegen und reinigen was es von vielen anderen Klappmessern abhebt.
    Es gibt ausser den beiden (in meinem Fall Messing) Schrauben, 1 Bolzen der verhindert das die Klinge sich zu weit "dreht" und
    den beiden Griffschalen keine weiteren Bauteile.
    Im geöffnetem Zustand wird die Klinge über die Klingenangel in der geschlossenen Hand und den Bolzen fixiert,
    was auf den ersten Blick seltsam anmutet erweisst sich aber als absolut Praxistauglich.


    Theoretisch lässt sich die Klinge auch einzeln verwenden, kleine Arbeiten sind so immernoch mit Abstrichen durchführbar,
    oder zb als Speerspitze verwenden (Klappachse und Fangriemenloch erleichtern hierbei eine feste Fixierung).
    (Wobei das zugegeben grenzwertig ist, ich würde mein letztes Messer nicht wegwerfen ;) aber möglich wäre es... )


    Durch die Fangriemenöse kann man das Messer (so nutze ich es im Moment) auch prima mit einem Karabiner griffbereit
    irgendwo anhängen oder auch als Neckknife nutzen, von selbst öffnen kann es sich in diesem Zustand nicht.
    Weiterhin lässt sich so die Klinge mit einem einfachen Überschlag auch zusätzlich sichern
    (wobei sie eigentlich durch die Spannung zwischen den Griffschalen nicht herausrutschen kann)
    und fast wie eine feststehende Klinge abgelegt usw werden kann ohne das man ein unbeabsichtigtes Zuklappen befürchten braucht.
    Oke soweit zur Mechanik, die Fotos zeigen es ja auch noch am Schluss.


    Im Praxistest leistet das Peasant gute Arbeit. Aufgrund der Bauweisse, Klingengeometrie und Schliff ist es natürlich
    eher für feinere Arbeiten gedacht, verkraftet aber auch gröberes wie zb Spalten (wobei dem bei 7.5cm Klingenlänge Grenzen gesetzt sind)
    wenn man mit Gefühl herangeht. Man sollte zb nicht auf Griff oder Angel schlagen, wobei damit bekommt man ja sogar manches fixed kaputt.
    Aber auch zb das "bibern" (so nenne ich diese Technik) sowohl Freihand mit schneiden+hobeln als auch mit leichten Schlägen auf
    den Klingenrücken meistert es 1A .
    Ja was soll man da groß schreiben, es schneidet hervoragend und es liegt gut & sicher (in meiner) in der Hand und für alle meiner normalen
    Outdoortätigkeiten bis hin zum Hölzlein kleinmachen/anspalten für den Minihobo funktioniert es super.
    Da ich keine möglichkeit dazu habe kann ich zum Thema Wild aufbrechen nichts schreiben, der alte, dicke Ledergürtel als Schneidtest
    war kein Problem.
    Äqvuivalent dazu der Tomatentest, hauchdünne Scheibchen, denke Fische filetieren ist auch kein Problem was die Schärfe
    und das Schneidvermögen angeht (eher die kurze Klinge).


    Noch ein paar allgemeine Worte zum Messer & Hersteller.
    Es ist nun bereits das 4te Messer (2 Tempskys, das Golok und das Peasant) von Svord welches ich in der Hand hatte,
    ich denke es lässt sich auf alle Messer des Herstellers übertragen.
    Verbaut wird übrigens ein Kohlenstoffstahl von Sandvik (L-6) ohne weitere Oberflächenbehandlung,
    welcher Korrisionsemfindlich ist und daher gepflegt werden muss.
    Auch andere Ablagerungen (zb Baumharze) oder das schneiden von Säurehaltigen Lebensmitteln (zb Tomaten) können schnell
    Spuren auf der Klinge hinterlassen, man muss also schon etwas Zeit ins Messer investieren, dann hat man aber sicher lange Spass dran.
    Ich selber nehme hier, wie auch beim Tempsky, einfaches Speiseöl zum abreiben (bin da aber Laie... mir genügt es so).
    An den Klingen selber, an der Härtung, Verarbeitung, Schnitthaltigkeit gab es bisher nichts zu meckern.
    Etwas auffällig ist die Verarbeitung der Griffstücke, Hölzer usw. die durchaus leichte Fehler oder unregelmässigkeiten haben können
    (immerhin ist es Holz...) .
    Es sind keine hochglanzpolierten Vitrinenmesser, das kann man wohl auf alle Svörds so übertragen denke ich, sondern Arbeitsmesser.
    Das Elementare, die Klingen, sind meiner Meinung nach aber hervoragend soweit ich es beurteilen kann.


    Das Peasant in der Holzausführung kostet 25.- , Kunststoff ab 15, Alu etwa 20.-
    Als Freund rustikaler Optik habe ich die Holzvariante gewählt die (laut uralter Küchenwaage) 80gramm leicht ist.
    Klingenlänge (Schneide) circa 7.5cm, Breite 2.5cm und Dicke 2mm, ich finde ein guter Kompromiss für feine und auch etwas gröbere Arbeiten.
    Die Klinge gesammt inkl Angel ist etwa 15cm, das ganze Messer 17cm lang, also für ein Klappmesser doch recht ordentliche Ausmaße,
    tatsächlich erinnert es aber auch in der Handhabung eher an ein feststehendes und weniger an ein Klappmesser.


    Achja, es gibt die Klingen auch einzeln zu bestellen (10.-) was evt für Bastler interessant sein dürfte.



    So nun noch ein paar Bilder:



    (das letzte, obere Foto zeigt das was ich als "bibern" bezeichne, also eine Technik um gezielt auch mit kleineren Klingen
    Stämmchen zu "fällen" oder eine Sollbruchstelle zu schaffen.
    Sowas steckt das Messer lässig weg (hierbei schlage ich ähnlich zum "battoning" gern auch mal sanft auf den Klingenrücken).


    zerlegt zum säubern sieht es so aus:




    Mit der richtigen Technik und etwas Übung ist das Messer auch schnell einhändig zu öffnen.
    Im Gegensatz zum öffnen herkömmlicher 1h-Klappis hält man bei der gezeigten Variante das Messer mit Kilngen/Angelbereich
    und bewegt die Griffschalen um es zu öffnen, also genau umgekehrt zur üblichen Methode.




    edit:
    so sieht es im geschlossenem Zustand aus, wie erwähnt kann man es so auch als Neckknife tragen
    oder zb mit einem Karabiner irgendwo griffbereit anhängen.
    Unbeabsichtigt öffnen kann es sich so eigentlich nicht, im Zweifel kann man aber die Spannung der Griffschalen
    individuell über die Schrauben einstellen.




    Offizieller Deutscher Importeur ist
    http://www.klingenwelt.de/svord/Peasant-Knife
    Herstellerseite
    Svörd




    Grüße Krupp

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