Als ich heute unterwegs war spielte da nen Mädel auf der Wiese mit ihrem Hund und so einem "Ball-Wurf-Arm"
was mich daran erinnerte das ich so nen Ding schon länger mal basteln wollte für Steine.
Der Ansatz ist eine einfache Jagdwaffe für die Vogeljagd zu bauen wenn man sonst garnix hat.
Theoretisch brauch man zum bauen nichtmal ein Messer.
Es ist wirklich als reine Survival-Waffe gedacht, als überbrückung bis man sich etwas besseres gebaut hat,
und sie erfordert durch den "schrot"-effekt vergleichsweisse serh wenig Übung.
edit haha bild vergessen, so:
die fotos sind leider nicht besonders clever aufgenommen, aber ich denke das Prinzip was ich meine
kommt rüber.
Aufwendiger bauen kann ich erst wenn ich mir irgendwoher Lederstreifen/Schnüre/Reste besorgt habe,
dann versuche ich mal eher La-Crosse mässig einen zu bauen.
DIe erste Variante stellte sich als viel zu klobig heraus, für den Wurfkorb habe ich hier Ranken
einer Kletterpflanze genommen (um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung was das war... Efeu war es glaube ich nicht),
auch der Wurfarm zu lang, zu schwer, zu frisch (Esche).
Prinzipiell hat er schon funktioniert und bereits beim ersten Wurf eine Handvoll Kies bis zur Flussmitte befördert,
was circa 20 Meter sein dürften an dieser Stelle, aber die Streuung war viel zu groß für meinen Geschmack und
vorallem: Man musste mit dem ganzen Körper eine recht kraftvolle bewegung ausführen.
Letzteres ist meiner Ansicht nach eher nicht sinnvoll.
Vögel (und Wild im allg) reagieren in der Regel sehr gut und instinktiv auf Bewegungen und wenn man da schon vor dem
"Abschuss" quasi wild in der Luft herumrudert wird da kein einziger Vogel mehr auf dem Baum sitzen wenn es Steine regnet...
Es musste also etwas eleganteres her... das Ergebniss sieht man auf dem letzten Bild.
Hier hab ich relativ trockenen, aber noch ausreichend stabilen Holunder genommen für die Gabel, die hier auch ein 3-Zack ist,
und dann dünne, flexible Zweige verflochten.
Obwohl diese nur durch Spannung gehalten, also nicht mit Schnur oder dergleichen fixiert wurden, war es ausreichend
stabil für eine Anzahl weiterer Testwürfe.
Naja nach relativ kurzer Zeit hat sich das Körbchen dann doch in seine Bestandteile aufgelöst,
es war aber ausreichend für einen Testlauf. Diese 2 Variante funktionierte schon wesentlich besser.
Aus dem Handgelenk heraus mit einer vergleichsweisse unauffälligeren, vorallem schnelleren Bewegung würde ich die
Entfernung auf 12-15 Meter schätzen (etwas kürzer als beim anderen Versuch), allerdings mit weniger Kraft + Bewegungsuafwand,
vorallem aber auch einer viel geringeren Streuung.
Testweisse habe ich natürlich auch Freihand geworfen und fand die Stabschleuderlösung um einiges besser,
zumal ich damit noch gar keine Übung hatte.
Ich denke das ist Ausbaufähig, wenn man sich mehr Mühe gibt bei den Schleudern und vorallem etwas übt ist
das Ergebniss definitiv besser als von Hand geworfene Kiesel.
Im Vergleich zum einfachen Werfen aus der Hand war der Wurf wesentlich sauberer und hatte nach meinem
Eindruck auch mehr "bums" dahinter.
Auch wenn der Effekt nicht so extrem auffällt wie bei der Speerschleuder, die ja das gleiche Prinzip nutzt,
ist er meiner Meinung nach spürbar.
Die Wurftechnik / Armbewegung ist gleich der wie bei der Speerschleuder.
Dazu kommt das man einige Steine mehr verschleudern kann als in der Hand platzfänden.
=======
Bevor jetzt jemand denkt.. was soll das schon sein, so ein alberner Stock...
Bei einigen Indianerstämmen im Norden gibt es ein Spiel welches in Kanada inzwischen zu den Nationalsportarten gehört
und als "La Crosse" bezeichnet wird. Natürlich hatten die Natives dafür andere Bezeichnungen aber unter La Crosse wird
man sicherlich das meisste Material im Netz dazu finden.
Es ist eine Ballsportart die mit solchen Wurfarmen gespielt wird. Man wird erstaunt sein mit welcher Präzision und Wucht
die Spieler dabei den Ball herumschleudern.
Man kann sich dann gut vorstellen das dieses Spiel ursprünglich aus einer archaischen Jagt und vermutlich Kriegstechnik
hervorgegangen ist, die dann später vom Bogen verdrängt wurde (das sind allerdings nur meine eigenen Überlegungen dazu).
Die traditionellen Wurfarme werden übrigens aus geraden, halbierten Stämmchen gebastelt die über Wasserdampf erhitzt,
dann gebogen und mit einem Netz aus feuchten Lederstreifen bespannt werden.
Eine Methode die absolut Bushcrafttauglich ist.
Ich weiss jetzt garnicht ob man hier fremde Tube-videos verlinken darf? Naja ihr findet es auch so wenn ihr nach
"La Crosse Stick" googelt.
Falls jemand mal draussen nix zu tun hat, bauts mal nach und probiert selber ein wenig herum.
Ich werd da auf jedenfall drannbleiben und mal etwas bessere/aufwendigere Schleuderarme basteln.
Wie gesagt, es gibt bessere Jagdwaffen ohne Frage, interessant ist aber das man diese (mögliche) Waffe schnell
und ohne weitere Resourcen herstellen kann und das sie vergleichweisse wenig Übung erfordert.
(natürlich gilt trotzdem Übung macht den Meister... :atlatl )
grüße