Heute waren mein guter Freund Stan und ich wieder einmal an unserem „Spielplatz“.
Dieser ist ein ehemaliger -kleiner- Steinbruch in der Nähe von Göttingen mitten in einem Wäldchen welches schön verwildert ist. Hier wachsen eine ganze Menge unterschiedliche Bäume und Büsche, sodaß man immer genug Rohmaterial hat um diverse Dinge aus zu probieren. In der Nähe ist auch ein Bach und normalerweise ist man dort recht ungestört. Jedoch müssen wir uns den Platz mit anderen Leuten „teilen“, ist er doch ob seiner Lage (Stadtnähe) augenscheinlich bekannt und entsprechend frequentiert.
Das Ganze wäre ja auch nicht schlimm, gäbe es nicht immer wieder Leute, die offensichtlich einfach nur Party machen wollen und sich komplett daneben benehmen was recht viel hinterlassener Müll beweist bis hin zu zerschmissenen Glasflaschen.
Den Platz können wir freilich nicht für uns beanspruchen aber vielleicht können wir die anderen Nutzer ein wenig erziehen dachten wir uns und bauten einfach mal einen Müllkorb.
Ein alter Reifen und ein paar Stöckchen bildeten den Sockel.
An dem Platz gibt es massenhaft die einheimische Liane, die gewöhnliche Waldrebe und dieses Material verwendeten wir einfach dazu, einen Korb zu flechten.
Ganz klar stand die Schönheit nicht im Vordergrund – haltbar, originell, auffällig und zweckdienlich sollte der Müllkorb sein.
Wenn Waldrebe übrigens feucht ist, läßt sich sich verarbeiten wie Peddigrohr. Ein sehr gutes Material zum flechten. Ist sie aber trocken,
bricht sie sehr schnell. Wir verarbeiteten einfach alles, was wir in mittelbarer Umgebung fanden.
Noch eine Plastiktüte rein, den gefundenen Müll inklusive… das Ganze an der Feuerstelle platziert – so sollte offensichtlich genug sein, was gemeint ist.
Die nächsten Male werden wir sehen, ob unser „Wink mit dem Zaunpfahl“ angenommen wird. Wir hoffen es auf jeden Fall.
Recht schnell wurde es dunkel, wir konnten gerade noch einiges an Feuerholz sammeln und da wir gewissermaßen das Thema „Waldrebe“ hatten, versuchten wir wie sie sich als Zunder eignet. Nun… sie eignet sich gar nicht. Wieder etwas gelernt.
Am Feuer aber haben wir noch ein paar Meter Schnüre aus dem Bast der Liane gedreht.
Waldreben – Bast eignet sich wirklich ganz hervorragend zum Schnüre drehen! Findet man eine schöne feuchte und nicht zu alte Liane und zieht den Bast ab, hat man gleich mehrere Meter Material am Stück. Die Schüre sind zudem sehr belastbar. Waldrebe ist mittlerweile mein Lieblingsmaterial geworden was die Schnur- Produktion angeht.
Zum Schluß des Tages brieten wir uns noch ein paar lecker Würstchen und dazu gab es Sauerkraut
Mit sehr guten Gesprächen ließen wir den Tag ausklingen.
Einen Tag, der sehr schön war, viel Spaß gemacht hat, wir waren aktiv, wir haben etwas gelernt und wir sind nun ziemlich gespannt, wie unsere
Aktion, unser „Hinweis“ angenommen wird.
Es wird nicht lange dauern, dann sind wir wieder dort und werden es sehen.