Sodele,
wenn ihrs denn durchaus ganz ausführlich haben wollt...
Normalerweise gibt es bei einer Nacht keinen Schwelbrand. Das ist richtig. Das wäre nur interessant, wenn man den Laubhaufen über einen längeren Zeitraum nutzt.
Zunächst mal ist sicher auch richtig, das Feuchte mit Kälte gleichbedeutend ist. Deswegen verbietet ja eigentlich schon der gesunde Menschenverstand, sich DIREKT ins nasse/feuchte Laub zu schmeißen.
Was ich erreichen will, wenn ich mir einen Laubhaufen als Notunterkunft zusammenbastle ist ein Aufbau unterschiedlicher Schichten, die eine Isolation zum Körper hin gewähren.
Ist das Laub vollständig durchnässt, kann man es nur benutzen, indem man eine zusätzliche, trockene Isolationsschicht aus Fichtenzweigen oder ähnlichem in entsprechender Dicke direkt auf den Körper packt.
Ist zu mindest die auf dem Waldboden befindliche obere Laubschicht trocken, kann man diese zusammenkehren und erhält aus dem lockeren (weil trockenen) Material genügend Substanz für Unterlage und Isolationsschicht.
Obenauf kann dann das sich unter dem trockenen Laub auf dem Waldboden befindende feuchte Laub, bei dem schon Rott- und Gährungsprozesse am Laufen sind aufgebracht werden.
Damit wir uns richtig verstehen, wenn ich einen Laubhaufen als Notunterkunft haben möchte, reichen nicht ein paar Blättlein. Dafür brauche ich Material in Masse, wenn ich mir nicht nächtens den Hintern abfrieren möchte.
Überhaupt muss an der Stelle auch darüber gesprochen werden, wann Laubhaufen überhaupt als Notunterkunft in Frage kommen - denn das sind sie, eine absolute Notunterkunft.
Die Wahl fällt in der Regel nur aus zwei Gründen auf Laubhaufen:
1. Aspekte der Tarnung im militärischen Bereich, wobei hier zu sagen ist, dass hier Laubhaufen eher als Unter- und Deckschicht einer Stellung verwendet werden und auch entsprechend gestaltet sind, um sich nicht sonderlich von der Umgebung abzuheben.
2. Man macht das nur, wenn der Laubhaufen eine Isolation zur Außentemperatur bieten kann. Also, wenn ich nichts dabeihabe und von entsprechendem Wetter überrascht werde, kann mir das den Allerwertesten retten.
Dass die Nacht warm und kuschelig wird hat keiner gesagt, aber es hält die Körperwärme soweit beieinander, dass man sie überstehen kann. Hierauf war auch der Schichtaufbau bezogen. Nasses Laub haftet ja ganz gut aneinander und bietet so eine gewisse Isolation nach außen. Es muss aber, wie gesagt, durch eine Dämmschicht davon abgehalten werden, Körperwärme abzutransportieren.
Für Bushcraft an sich würde ich persönlich keine Laubhaufen als Schlafplatz verwenden, das gehört eher in die Kategorie Survival.
Ob ihr das jetzt ausprobiert oder nicht, bleibt euch völlig selbst überlassen. Ich fordere hier mit Sicherheit keinen auf, irgendwas von dem zu tun, was ich schreibe. Machts oder lasst es bleiben. Ich habe während meines Militärdienstes und auch danach in Laubhaufen genächtigt. Obwohl angenehm und kuschelig sicherlich anders ist, so kenn ichs, ich bin noch nicht erfroren, so funktionierts für mich - was ihr macht, müsst ihr selber wissen.